Bericht des Bayerischen Landesjustizprüfungsamtes für das Jahr 2013

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Transkript:

Bericht des Bayerischen Landesjustizprüfungsamtes für das Jahr 2013 Dieser Bericht soll zum einen Auskunft geben über die Ergebnisse der im Jahr 2013 vom Bayerischen Landesjustizprüfungsamt durchgeführten und abgeschlossenen Prüfungen, also der Ersten und der Zweiten Juristischen Staatsprüfung (Termine 2012/2 und 2013/1) sowie der Rechtspflegerprüfung, der Gerichtsvollzieherprüfung und der Justizfachwirteprüfung sowie der Prüfungen des Strafvollzugsdienstes. Zum anderen soll der Bericht - soweit dies aufgrund statistischer Angaben möglich ist - einen kleinen Überblick über die Arbeit des Landesjustizprüfungsamtes geben. Insgesamt hatte das Bayerische Landesjustizprüfungsamt 2013 alleine in den Juristischen Staatsprüfungen Prüfungsverfahren für 4.184 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu bewältigen. Die Teilnehmerzahl befindet sich damit deutlich unterhalb des Niveaus von vor 20 Jahren. Teilnehmerzahlen der Juristischen Staatsprüfungen (jeweils zugelassene Teilnehmerinnen und Teilnehmer) 1 Erste Juristische Staatsprüfung Zweite Juristische Staatsprüfung 3323 2744 2707 2001 1958 1477 1993 2003 2013 1993 2003 2013 1 In den für das Jahr 2013 ausgewiesenen 2.707 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Ersten Juristischen Staatsprüfung sind auch diejenigen erfasst, die die staatliche Pflichtfachprüfung im Rahmen der Ersten Juristischen Prüfung (= EJP) absolvierten, ohne zu dieser Zeit bereits die Juristische Universitätsprüfung abgelegt zu haben, vgl. hierzu unten Abschnitt I.2.

I. Erste Juristische Staatsprüfung 1. Vorbemerkung: 2 Seit dem Termin 2009/1 wird die Hochschulabschlussprüfung ausschließlich in Form der zweigeteilten Ersten Juristischen Prüfung (EJP) durchgeführt. In die Gesamtnote der Ersten Juristischen Prüfung fließt das Ergebnis der Juristischen Universitätsprüfung im gewählten Schwerpunktbereich, die ausschließlich den Universitäten obliegt, mit 30 % ein. Das Landesjustizprüfungsamt nimmt nur mehr die Prüfung in den Pflichtfächern ab (EJS), deren Ergebnis mit 70 % in die Gesamtnote einfließt 2, und erteilt das Gesamtzeugnis über die Erste Juristische Prüfung. 2. Teilnehmerzahl: In den 2013 abgeschlossenen Terminen 2012/2 und 2013/1 legten 2.707 Personen die staatliche Pflichtfachprüfung (Erste Juristische Staatsprüfung - EJS) ab. Die Teilnehmerzahl liegt damit geringfügig unter derjenigen des Vorjahres 2012 (2.795). Im Vergleich zum Stand von vor 20 Jahren (1993: 3.323) liegt die Teilnehmerzahl rund 18,5 % niedriger. Nicht alle der 2.707 zur EJS zugelassenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben im Jahr 2013 allerdings die Hochschulabschlussprüfung vollständig abgelegt. In der EJS haben 2.288 Personen ein Ergebnis erzielt, d. h. die Prüfung vollständig abgelegt (ohne Kandidatinnen und Kandidaten, die an der Teilnahme ganz oder teilweise verhindert waren oder auf die Fortsetzung des Prüfungsverfahrens verzichtet haben). Ein geringer Anteil der Absolventinnen und Absolventen der EJS schließt die Erste Juristische Prüfung erst zu einem späteren Zeitpunkt mit der Juristischen Universitätsprüfung ab. 3. Studiendauer: Die durchschnittliche Zahl der Fachsemester bis zur Meldung zur Ersten Juristischen Staatsprüfung betrug in Bayern 2013 bei den Erstablegerinnen und Erstablegern, die die Prüfung bestanden haben: 9,15 Semester (arithmetischer Mittelwert, Medianwert: 8,5 Semester); bei den Erstablegerinnen und Erstablegern sowie Wiederholerinnen und Wiederholern zusammen: 10,05 Semester (arithmetischer Mittelwert, Medianwert: 9,5 Semester). 2 Dieser Prüfungsteil wird in der bayerischen Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Juristen (JAPO) vom 13. Oktober 2003, zuletzt geändert durch Verordnung 10. September 2013, ebenfalls als Erste Juristische Staatsprüfung bezeichnet.

3 Betrachtet man die Studiendauer bis zum Abschluss der Ersten Juristischen Prüfung (= Hochschulabschlussprüfung), die neben der Ersten Juristischen Staatsprüfung die Juristische Universitätsprüfung umfasst, betrug diese in Bayern 2013 bei den Erstablegerinnen und Erstablegern in der Staatlichen Pflichtfachprüfung, die die Hochschulabschlussprüfung insgesamt bestanden haben: 10,72 Semester (arithmetischer Mittelwert, Medianwert: 11,0 Semester); bei den Erstablegerinnen und Erstablegern sowie Wiederholerinnen und Wiederholern zusammen: 11,62 Semester (arithmetischer Mittelwert, Medianwert: 11,0 Semester). Den genannten Werten liegt der Berechnungsmodus der Bundesstatistik zugrunde. Danach wird bei der Ermittlung der Studiendauer bis zur Meldung zur staatlichen Pflichtfachprüfung (= Erste Juristische Staatsprüfung) das Semester der Prüfungsanmeldung nur zur Hälfte berücksichtigt. Im Gegensatz dazu enthält die Studiendauer bis zum Abschluss der Ersten Juristischen Prüfung auch die Dauer des Prüfungsverfahrens. Aus diesem Grund liegt die Semesterzahl hier in der Regel 1,5 Semester höher als die bis zur Meldung zur staatlichen Pflichtfachprüfung. Der Medianwert wurde ohne Interpolation ermittelt. Obwohl die vorliegenden Zahlen nach dem Berechnungsmodus der Bundesstatistik ermittelt wurden, ist ein direkter Vergleich mit dieser nicht möglich, da dort auch Notenverbesserer mitberücksichtigt werden. 4. Ergebnisse: a) Misserfolgsquote Insgesamt haben von 2.288 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (einschließlich Notenverbesserern), die in den im Jahr 2013 abgeschlossenen Terminen (EJS 2012/2 und 2013/1) ein Ergebnis erzielten, 733 die staatliche Pflichtfachprüfung nicht bestanden. Die Gesamtmisserfolgsquote belief sich damit auf 32,04 %. Relativiert wird diese hohe Misserfolgsquote (2012: 31,65 %, 2011: 27,41 %) dadurch, dass im Jahr 2013 nur 6,77 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer endgültig gescheitert sind. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass sich ein erheblicher Teil der erstmalig Gescheiterten - nach Schätzungen ca. 8,5 % aller Kandidatinnen und Kandidaten - der Wiederholungsprüfung nicht mehr stellt.

4 b) Freiversuchsteilnehmerinnen und -teilnehmer weiter auf Erfolgskurs Von den 1.635 Erstablegerinnen und Erstablegern (mit Ergebnis) der im Jahr 2013 abgeschlossenen Staatsprüfungstermine haben 625, also 38,23 %, einen Freiversuch in Anspruch genommen 3. Der Freiversuch prägt damit weiterhin das Studierverhalten eines erheblichen Teils der Studierenden. Bei einem Scheitern im Freiversuch gilt die Prüfung gemäß 37 JAPO als nicht abgelegt. Für den Freiversuch müssen die Studierenden grundsätzlich spätestens nach dem achten Fachsemester zur Prüfung antreten. Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen universitärer Zusatzausbildungen in fachspezifischen Fremdsprachenkenntnissen, Wirtschaftswissenschaften und Europarecht können den Freiversuch auch noch nach dem neunten Fachsemester ablegen ( 37 Abs. 4 JAPO). Diese Möglichkeit nehmen - insbesondere in den Frühjahrsterminen - viele Studierende in Anspruch. Im Termin 2013/1 legten 211 der Freiversuchsteilnehmerinnen und Freiversuchsteilnehmer (75,9 %) die Erste Juristische Staatsprüfung (Staatliche Pflichtfachprüfung im Rahmen der EJP) nach dem neunten Fachsemester ab (2012/1: 80,0 %, 272 Personen, 2011/1: 82,9 %, 286 Personen). Die Nichtbestehensquote im Freiversuch lag 2013 bei 24,64 %. Sie ist damit wieder deutlich geringer als die der länger studierenden übrigen Erstablegerinnen und Erstableger, von denen 35,94 % nicht bestanden haben (2012: 28,20 % gegenüber 32,66 %). Auch im Notenvergleich schnitten die Freiversuchsteilnehmerinnen und -teilnehmer wieder erheblich besser ab. Ein sog. "Prädikatsexamen" (Notenstufen "befriedigend", "vollbefriedigend", "gut" und "sehr gut") haben 2013 53,28 % der Freiversuchsteilnehmerinnen und -teilnehmer und nur 36,24 % der übrigen Erstablegerinnen und Erstableger erreicht (2012: 47,34 % gegenüber 33,62 %). Freilich stellt eine Teilnahme an der staatlichen Pflichtfachprüfung unter Freiversuchsbedingungen nur eine Möglichkeit einer sinnvollen Gestaltung eines zielgerichtet aufgebauten juristischen Studiums dar. Der Freiversuch ist ein Angebot, das auch Raum für eine andere Studienplanung lässt. Keinesfalls sollen Studierende veranlasst werden, vorzeitig und nicht hinreichend vorbereitet in eine anspruchsvolle Prüfung zu gehen. Es kann z. B. auch durchaus sinnvoll sein, bereits während des Studiums Zusatzqualifikationen zu erwerben (z. B. volks- und betriebswirtschaftliche oder EDV-Kenntnisse, Fremdsprachenausbildung). 3 In der EJP als solcher gibt es keinen Freiversuch. Das LJPA erfasst bei Prüfungsverfahren nach neuem Recht nur die Zahl der Freiversuchsteilnehmerinnen und -teilnehmer in der staatlichen Pflichtfachprüfung, nicht aber inwieweit diese den Freiversuch auch im Rahmen der Juristischen Universitätsprüfung in Anspruch nehmen.

5 c) Verhältnis des Notenniveaus der staatlichen Pflichtfachprüfung zur Juristischen Universitätsprüfung Die Ergebnisse der Juristischen Universitätsprüfung (JUP) in den Schwerpunktfächern fallen nach wie vor deutlich besser aus als die der staatlichen Pflichtfachprüfung 4 : Die sieben bayerischen juristischen Fakultäten teilten dem Landesjustizprüfungsamt 2013 lediglich acht endgültig in der Juristischen Universitätsprüfung gescheiterte Personen mit; sämtliche Betroffenen waren zur Prüfung ganz oder teilweise nicht angetreten. 88,55 % der Kandidatinnen und Kandidaten erzielten in der Juristischen Universitätsprüfung ein "Prädikat", also die Note "befriedigend" oder besser, 60,30 % gar ein "großes Prädikat" ("vollbefriedigend" bis "sehr gut"). Die Spitzennoten "gut" und "sehr gut" wurden an 19,63 % bzw. 8,04 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der JUP vergeben. In den 2013 abgeschlossenen Terminen der staatlichen Pflichtfachprüfung (EJS) erreichten demgegenüber nur 0,26 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Note "sehr gut", 2,88 % die Note "gut" und 12,19 % die Note "vollbefriedigend". Beim Vergleich des unterschiedlichen Notenniveaus muss berücksichtigt werden, dass u. a. die Anbindung von Prüfungsleistungen an Vorlesungen oder Module und der überschaubare, im Vergleich zur staatlichen Pflichtfachprüfung deutlich reduzierte Prüfungsstoff, der hohe Anteil mündlicher Prüfungsleistungen, teilweise auch das höhere Interesse der Studierenden an einer Ausbildung in Rechtsgebieten ihrer Wahl naturgemäß zu besseren Ergebnissen führen. d) Statistiken des Prüfungsjahrs 2013 (EJS 2012/2 und EJS 2013/1) Ergebnisse insgesamt: Gesamtnote Prüfungsteilnehmer Prozent sehr gut 6 0,26 gut 66 2,88 vollbefriedigend 279 12,19 befriedigend 594 25,96 ausreichend 610 26,66 nicht bestanden 733 32,04 4 Berücksichtigt wurden 2.053 Ergebnisse der Juristischen Universitätsprüfung. Bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die die staatliche Pflichtfachprüfung mehrfach ablegen, die Juristische Universitätsprüfung dagegen nur einmal, fließt deren Ergebnis mehrfach in die Auswertungen ein.

6 nicht bestanden 32,04% sehr gut 0,26% gut 2,88% vollbefriedigend 12,19% ausreichend 26,66% befriedigend 25,96% Ergebnisse an den einzelnen Prüfungsorten: Prüfungsort Misserfolgsquote in % "Prädikatsexamina" in % ("sehr gut" mit "befriedigend") Augsburg 29,81 42,95 Bayreuth 34,98 47,15 Erlangen-Nürnberg 29,06 38,92 München 35,52 36,07 Passau 26,45 49,28 Regensburg 28,77 42,01 Würzburg 32,86 40,99 5. Ausblick Im Prüfungsjahr 2014 (Termine 2013/2 und 2014/1) wurden 2.843 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Ersten Juristischen Staatsprüfung (staatliche Pflichtfachprüfung im Rahmen der EJP) zugelassen (2013: 2.707, 2012: 2.795). Die Zahl der neu in den Vorbereitungsdienst eingestellten Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendare wird 2014 gegenüber dem Vorjahr in etwa gleich bleiben. Ortswünsche der Bewerberinnen und Bewerber werden dennoch nicht immer erfüllt werden können, weil alle Ausbildungskapazitäten gleichmäßig genutzt werden müssen. Mobilität, Flexibilität und Engagement bleiben weiterhin in besonderem Maße gefordert.

7 6. Vollzug der Regelstudienzeit: Die Zahl der Studierenden, deren Erste Juristische Staatsprüfung bzw. staatliche Pflichtfachprüfung wegen Überschreitung der Regelstudienzeit als erstmals abgelegt und nicht bestanden erklärt wurde (vgl. 26 Abs. 2 JAPO), belief sich 2013 auf 49 (2012: 40; 2011: 28). II. Zweite Juristische Staatsprüfung 1. Teilnehmerzahl: Zu den beiden im Jahr 2013 abgeschlossenen Prüfungsterminen 2012/2 und 2013/1 wurden insgesamt 1.477 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugelassen. 1.356 der zugelassenen Prüflinge erzielten ein Ergebnis. Für das Prüfungsjahr 2014 ist mit stagnierenden Teilnehmerzahlen zu rechnen. 2. Ergebnisse: Insgesamt wurden in den beiden abgeschlossenen Prüfungsterminen des Jahres 2013 folgende Ergebnisse erzielt: Gesamtnote Prüfungsteilnehmer Prozent sehr gut 2 0,15 gut 24 1,77 vollbefriedigend 154 11,36 befriedigend 493 36,36 ausreichend 495 36,50 nicht bestanden 188 13,86 Summe 1.356 100

8 nicht bestanden 13,86% sehr gut 0,15% gut 1,77% vollbefriedigend 11,36% ausreichend 36,50% befriedigend 36,36% Die Nichtbestehensquote ist mit 13,86 % für das Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig erhöht und bestätigt das langjährige Mittel (Durchschnittswert der letzten 10 Prüfungstermine 13,65%). Der Vergleichswert liegt im Jahr 2010 bei 13,19 %, im Jahr 2011 bei 15,14 % und im Jahr 2012 bei 13,63 %. Der relativ hohe Wert aus dem Jahr 2007 (17,09 %) wird nicht wieder erreicht. Die Note "sehr gut" konnte im Jahr 2013 zweimal vergeben werden. III. Themen der Juristischen Staatsprüfungen Die Aufgaben in den juristischen Staatsexamina in Bayern sollen den Prüflingen Verständnis, systematisches Denken sowie eigenständiges, folgerichtiges Argumentieren und nicht auswendig erlernbares Detailwissen abverlangen. Sowohl in der Ersten als auch in der Zweiten Juristischen Staatsprüfung spielen dabei zunehmend Formen der gestaltenden und beratenden Rechtsanwendung, wie sie vornehmlich die Rechtsanwalts- oder Notarstätigeit prägen, eine Rolle. So waren etwa Gegenstand der schriftlichen Aufgaben der Ersten Juristischen Staatsprüfung wiederholt Gutachten zur vorausschauenden Beratung des Mandanten oder der Mandantin im Hinblick auf das weitere Vorgehen. In der Zweiten Juristischen Staatsprüfung betreffen die Aufgaben nicht nur Fragestellungen aus der Sicht des Gerichts, der Staatsanwaltschaft oder Verwaltungsbehörde; von den hier in den letzten 38 Terminen gestellten Klausuren beinhalteten durchschnittlich ca. 45 % Fragestellungen aus rechtsberatender Sicht. Neben den abgeschlossenen Fall treten auch hier verstärkt Fragen aus dem Gebiet der Rechtsgestaltung. Die Themen der Staatsprüfungen sind in Anlage 1 und 2 dargestellt.

9 IV. Weitere Qualifikationsprüfungen 1. Rechtspflegerprüfung: An der Rechtspflegerprüfung 2013 haben 72 Anwärterinnen und Anwärter teilgenommen (Vorjahre: 2012: 65, 2011: 35, 2010: 33). Fünf Prüflinge haben die Prüfung nicht bestanden. Ein Notenverbesserer hat die Prüfung abgebrochen. Im Einzelnen wurden folgende Ergebnisse erzielt: Prüfungsergebnis Prüfungsteilnehmer Prozent sehr gut 0 0,00 gut 17 23,94 befriedigend 34 47,89 ausreichend 15 21,13 nicht bestanden 5 7,04 Summe 71 100,00 2. Gerichtsvollzieherprüfung: An der Gerichtsvollzieherprüfung 2013 haben 12 Prüflinge teilgenommen. Hiervon waren 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bayern und je ein Teilnehmer bzw. eine Teilnehmerin aus Sachsen. Alle Kandidatinnen und Kandidaten haben die Prüfung erfolgreich bestanden. Im Einzelnen wurden folgende Ergebnisse erzielt: Prüfungsergebnis Prüfungsteilnehmer Prozent sehr gut 0 0,00 gut 6 50,00 befriedigend 5 41,66 ausreichend 1 8,33 nicht bestanden 0 0,00 Summe 12 100,00 3. Justizfachwirtprüfung: Im Jahr 2013 haben 89 Anwärterinnen und Anwärter an der Justizfachwirteprüfung teilgenommen (Vorjahre: 2012: 91, 2011: 27, 2010: 64). 87 Prüflinge haben die Prüfung bestanden, ein Teilnehmer hat die Prüfung nicht bestanden und ein Notenverbesserer hat die Prüfung abgebrochen.

10 Im Einzelnen wurden folgende Ergebnisse erzielt: Prüfungsergebnis Prüfungsteilnehmer Prozent sehr gut 2 2,27 gut 39 44,32 befriedigend 42 47,73 ausreichend 4 4,55 nicht bestanden 1 1,14 Summe 88 100,00 4. Qualifikationsprüfungen im Bereich des Justizvollzugsdienstes: Im Bereich des Strafvollzugs wurden 2013 Prüfungen für den allgemeinen Vollzugsdienst, den Werkdienst und den Vollzugs- und Verwaltungsdienst bei den Justizvollzugsanstalten jeweils mit Einstieg in der 2. Qualifikationsebene durchgeführt. Die Prüfungsergebnisse gliedern sich wie folgt: Prüfungsergebnis Prüfungsteilnehmer Prozent sehr gut 0 0 gut 31 16,06 befriedigend 122 63,21 ausreichend 38 19,69 nicht bestanden 2 1,04 Summe 193 100 Für den Vollzugs- und Verwaltungsdienst bei den Justizvollzugsanstalten mit Einstieg in der 3. Qualifikationsebene wurden im Jahr 2013 keine Qualifikationsprüfungen abgenommen. V. Verwaltungsverfahren und Verwaltungsstreitverfahren 1. Insgesamt hatte das Bayerische Landesjustizprüfungsamt im Jahr 2013 für 4.550 Kandidatinnen und Kandidaten Prüfungsverfahren zu bewältigen, in deren Verlauf ca. 31.000 Prüfungsarbeiten gefertigt und von den Prüferinnen und Prüfern korrigiert und bewertet worden sind. 2. Großen Raum in der täglichen Arbeit des Landesjustizprüfungsamtes nahmen im Anschluss an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesverwaltungsgerichts zur Nachprüfbarkeit von Prüfungsentscheidungen auch im vergangenen Jahr die Verwaltungsstreitverfahren und die verwaltungsinternen Nachprüfungsverfahren gegen Bewertungsentscheidungen ein.

11 Im Jahr 2013 wurden insgesamt 117 (2012: 139) Nachprüfungs- und Widerspruchsverfahren neu anhängig gemacht, es konnten 124 (2012: 131) Nachprüfungs- und Widerspruchsverfahren erledigt werden. In acht Fällen wurde von den Bewerterinnen und Bewertern eine Einzelnote angehoben (2012: 3). Dies entspricht einer Erfolgsquote von 6,45 % (2012: 2,29 %) bezogen auf die Zahl der abgeschlossenen Nachprüfungsverfahren. Bezogen auf die Gesamtzahl der im Jahr 2013 korrigierten Prüfungsarbeiten liegt die Änderungsquote etwa bei 0,02 %. Im Jahr 2013 wurden außerdem 35 Verwaltungsstreitverfahren neu anhängig gemacht (2012: 50). Keines der 30 im vergangenen Jahr abgeschlossenen Verwaltungsstreitverfahren war erfolgreich; eines endete mit der übereinstimmenden Erklärung der Erledigung.

12 Anlage 1 Gegenstände der Pflichtaufgaben der Ersten Juristischen Staatsprüfungen 2013 In der nachfolgenden Zusammenstellung sind die wichtigsten Themen der Pflichtaufgaben aufgeführt. Eine weitere Differenzierung oder eine Gewichtung ist weder sinnvoll noch notwendig. Die Liste soll einen Überblick gewähren und verdeutlichen, dass Gegenstand der Ersten Juristischen Staatsprüfung nicht möglichst schwierige, nur mit präsentem Detailwissen lösbare Probleme abgelegener (Teil-)Rechtsgebiete sind, sondern Fragen, die die Prüflinge mit den an der Universität erworbenen Kenntnissen und methodischen Fähigkeiten zu einer vertretbaren Lösung führen können. Rückschlüsse darauf, welche (Teil-)Rechtsgebiete, Rechtsinstitute oder Rechtsprobleme in einem bestimmten künftigen Termin Gegenstand der Ersten Juristischen Staatsprüfung sein könnten, lässt die Aufstellung nicht zu; sie dient der Transparenz des Prüfungsverfahrens und nicht Spekulationen, vor denen die Studierenden im eigenen Interesse gewarnt werden. 1. Zivilrecht Vertragsschluss durch Minderjährigen AGB-Kontrolle Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter Drittschadensliquidation Anfechtung Haustürgeschäft Verbraucher-/Unternehmerbegriff bei Existenzgründung Abgrenzung von Dienst- und Werkvertrag Kündigung eines Dauerschuldverhältnisses aus wichtigem Grund Leasing Mietrecht Bürgschaft Rücktritt vom Kaufvertrag wegen Teilschlechtleistung Gestörte Gesamtschuld Nutzungsausfallentschädigung Abzug "neu für alt" Eigentümer-Besitzer-Verhältnis Eigentumserwerb durch Verarbeitung, Herstellerklausel Sicherungsübereignung, Raumsicherungsvertrag Sicherungsgrundschuld Form und Auslegung eines Testaments Vermächtnis Rügeobliegenheit nach 377 HGB Vertretung einer GmbH & Co KG 2. Zivilprozessrecht Zuständigkeit des Amtsgerichts Widerklage, Feststellungsklage

13 Versäumnisurteil nach Erledigung des Rechtsstreits Fehlende Prozessfähigkeit des Minderjährigen Prozessführungsbefugnis eines einzelnen Miterben Vollstreckungsgegenklage Drittwiderspruchsklage des Sicherungseigentümers 3. Strafrecht und Strafverfahrensrecht Versuchte mittelbare Täterschaft Anstiftung Mittäterschaft beim Versuch Rücktritt vom Versuch Notwehr Wahlfeststellung Mord Totschlag Tötung auf Verlangen Gefährliche Körperverletzung Diebstahl im besonders schweren Fall Diebstahl mit Waffen, Wohnungseinbruchdiebstahl Dreiecksbetrug Computerbetrug Urkundenfälschung Wirksamkeit einer Rechtmittelrücknahme nach vorangegangener Verfahrensverständigung Belehrungspflicht bei Ermittlung von Zusatztatsachen durch den Sachverständigen 4. Öffentliches Recht Bekanntgabe eines Verwaltungsakts in elektronischer Form Zusicherung Ermessensfehler Widerruf eines Verwaltungsakts Wiederaufgreifen des Verfahrens Baurechtlicher Nachbarbegriff Nachbarbeteiligung Gemeindliches Einvernehmen Rechtmäßigkeit einer Baugenehmigung, insbesondere baurechtliche Genehmigungsfähigkeit im Außenbereich Baurechtliche Nutzungsuntersagung Gebot der Rücksichtnahme Sicherheitsrecht Anfechtungsklage Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung Abstrakte Normenkontrolle Gesetzgebungskompetenz des Bundes Gesetzgebungsverfahren, insbesondere Befassung des Bundesrates, Einspruchs- oder Zustimmungsgesetz Menschenwürde

14 Recht auf Selbstbestimmung Gleichbehandlungsgrundsatz Religionsfreiheit

15 Anlage 2 Gegenstände der Aufgaben der Zweiten Juristischen Staatsprüfungen 2013 (ohne Steuerrecht) In der nachfolgenden Zusammenstellung sind die wichtigsten Themen der Aufgaben aufgeführt. Eine weitere Differenzierung oder eine Gewichtung ist weder sinnvoll noch notwendig. Rückschlüsse darauf, welche (Teil-)Rechtsgebiete, Rechtsinstitute oder Rechtsprobleme in einem bestimmten künftigen Termin Gegenstand der Zweiten Juristischen Staatsprüfung sein könnten, lässt diese Aufstellung nicht zu; sie dient der Transparenz des Prüfungsverfahrens und nicht Spekulationen, vor denen die Referendarinnen und Referendare im eigenen Interesse gewarnt werden. Die Liste soll aber einen Überblick geben und verdeutlichen, dass Gegenstand der Zweiten Juristischen Staatsprüfung lediglich praxisrelevante Fragen sind, die die Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendare mit den an der Universität vermittelten Kenntnissen und methodischen Fähigkeiten sowie mit dem in der Stationsausbildung und in den Arbeitsgemeinschaften erlangten zusätzlichen Wissen und den dort erworbenen praktischen Fähigkeiten innerhalb einer beschränkten Arbeitszeit zu einer vertretbaren Lösung führen können. Zu fertigen waren insgesamt zwei vollständige Urteile, fünf Urteile ohne Tatbestand, zwei Gutachten, zwei Abschlussverfügungen der Staatsanwaltschaft, eine Revisionsbegründung aus Verteidigersicht, ein Strafurteil, zwei Rechtsanwaltsschriftsätze, drei Rechtsanwaltsschriftsätze mit Mandantenschreiben, ein Schriftsatz aus der Perspektive einer Behörde sowie ein Bescheid. 1. Zivilrecht (einschließlich Arbeits- und Gesellschaftsrecht) und Zivilverfahrensrecht Anfechtung Kaufrecht Sittenwidrigkeit Werkvertragsrecht Ersatz vorgerichtlicher Rechtsanwaltskosten Herausgabeansprüche Gutgläubiger Erwerb Stellvertretung AGB-Kontrolle von Arbeitsverträgen Urlaubsrecht Vergütung von Überstunden Arbeitnehmerhaftung Kündigungsschutz Einspruch gegen ein Versäumnisurteil Widerklage Anerkenntnis Zuständigkeit Rügelose Einlassung

16 Klageerweiterung Zustellung 2. Strafrecht und Strafverfahrensrecht Vermögensdelikte Straßenverkehrsdelikte Beleidigung Nachstellung Unfallflucht Brandstiftung Unterlassene Hilfeleistung Zeugnisverweigerungsrecht Blutentnahme Strafzumessung Beweisverwertungsverbot Wohnungsdurchsuchung Verfolgungsverjährung 3. Öffentliches Recht einschließlich Verwaltungsprozessrecht Bauordnungsrecht Bauplanungsrecht Gemeindliches Einvernehmen Bürgerbegehren Erschließungsbeiträge Öffentliche Einrichtungen Vollstreckung Rücknahme und Widerruf von Verwaltungsakten Sicherstellung Kommunalrecht Wasserrecht Amtshaftung Versagungsgegenklage einstweiliger Rechtsschutz Leistungsklage Klagefrist Fortsetzungsfeststellungsklage