Univ. Doz. DDr. Peter Ladreiter mit Basiswissen durch Krisenzeiten Richtig ANLEGEN & INVESTIEREN
Grundsatzfragen Grundsatzfragen: Warum in Kapitalmärkte Investieren? Ziele der Veranlagung Themen: Grundlagen und Einführung Wertpapiere Arten und Eigenschaften Ertrag und Risiko untrennbar verknüpft Investmentfonds Pools aus Wertpapieren Exkurs: Kapitalmarktkrise 2
Warum am Kapitalmarkt veranlagen? Beteilung an der Wertschöpfung der stetig wachsenden Weltwirtschaft Dow Jones Industrial Index (USD) 100.000 Wichtig: Je länger die Kapitalbindung, desto sicherer der Wertanstieg! 10.000 1.000 Wirtschaftswachstum Ölkrise 100 Weltwirtschaftskrise 10 Jan 27 Jan 37 Jan 47 Jan 57 Jan 67 Jan 77 Jan 87 Jan 97 Jan 07 3
Investieren an den Finanzmärkten Aktien werden an Börsen gehandelt, Anleihen meist direkt bei Banken. Forderungspapiere WERTPAPIERE Beteiligungspapiere Investor gibt Unternehmen oder Staat einen Kredit und erhält Zinsen Investor beteiligt sich an Unternehmen und erhält Anteil am Gewinn ANLEIHEN AKTIEN Fremdkapital Risiko und Ertrag gering Eigenkapital Risiko und Ertrag hoch 4
Ziel der Veranlagung Anlageportfolio muss unbedingt auf die Risikoneigung des Investors abgestimmt sein. Forderungspapiere ANLEIHEN WERTPAPIERE Beteiligungspapiere AKTIEN Es wird jene Mischung aus Wertpapieren (Finanzprodukten) gesucht, welche bei gegebener Risikoneigung den besten Ertrag über die Anlagedauer erzielt ASSET ALLOCATION Methode: Kapitalmarkttheorien nach Markowitz und Sharpe Nobelpreisträger 5
Kapitalmärkte Arten und Eigenschaften Wertpapiere Finanzprodukte - Anlagekategorien
Finanzprodukte: Bausteine der Asset Allocation Wertpapiere und Finanzprodukte als Basis der Gesamtveranlagung Aktien: (Eigenkapital) Anleihen: (Fremdkapital) Direkte Beteiligung an Unternehmen Gewinnbeteiligung Staatsanleihen: Vom Staat begebene Schuldverschreibungen. Käufer gibt Staat einen Kredit. In Kern-EU praktisch kein Ausfallsrisiko. Unternehmensanleihen: Von einem Unternehmen begebene Anleihe. Käufer gibt Unternehmen einen Kredit. Bei Insolvenz Ausfall möglich, deswegen höhere Zinsen! Bonität des Schuldners wird in Bonitätsklassen (AA, A, BBB, BB, B, CCC, etc) eingeteilt. 7
Finanzprodukte: Bausteine der Asset Allocation (2) Wertpapiere und Finanzprodukte als Basis der Gesamtveranlagung Wandelanleihen: Anleihen von Schwellenländern: (Emerging Market Bonds) Alternative Produkte: (Hedge Fonds) Unternehmensanleihe; Investor hat Recht, die Anleihe in Aktien zu wandeln. Vorteil: Beteiligung an Aktienkursgewinnen Nachteil: Niedrige Basisverzinsung Staatsanleihen von Ländern, welche an der Schwelle zur wirtschaftlichen Hochentwicklung stehen (z.b. Fernost oder Südamerika). Ebenfalls Ausfallsrisiko. benützen von den Basismärkten abgeleitete Finanzinstrumente (Derivative - Futures und Optionen) mit welchen Risikosteuerung und die Abbildung einer Marktmeinung möglich ist. 8
Finanzprodukte: Bausteine der Asset Allocation (3) Wertpapiere und Finanzprodukte als Basis der Gesamtveranlagung Rohstoffe: Immobilien: Strukturiere Produkte: Der Preis der Rohstoffe wird rein durch Knappheit bestimmt keine Wertschöpfung! Preise/Kurse werden maßgeblich von Bewertungen und von laufenden Einnahmen (Mieten, etc.) bestimmt. Sind meist Anleihen oder Zertifikate mit eingebetteten Derivaten (Zinsderivate, Aktienderivate, Kreditderivate). Eignen sich zur Unterstützung und Verstärkung einer Marktmeinung. Vorsicht durch große Hebelwirkungen (hohe Kursschwankungen) Kaum Liquidität (Möglichkeit des Handels während der Laufzeit) 9
Vom Wertpapier zur Anlagekategorie Beispiel: DAX Aktienindex Anlagekategorie: Deutsche Aktien Deutsche Bank AG Aktien Deutsche Telekom AG Aktien Allianz AG Aktien plus weitere Aktiengesellschaften 10
Vom Wertpapier zum Anlageportfolio Ein krisenfestes Portfolio besteht immer aus mehreren Anlagekategorien Deutsche Bank Allianz AG Aktien DeutscheTelekom Deutsche Aktien plus weitere Portfolio (Fonds) 5% öst. Bund 2012 4% deut. Bund 2013 plus weitere plus weitere Anleihen.plus weitere 11
Eigenschaften von Anlagekategorien: Ertrag und Risiko Beispiel: Deutsche Aktien (DAX) gegen deutsche Staatsanleihen (REX) Aktien haben langfristig höheren Ertrag aber auch höheres Risiko als (Staats-)Anleihen. Wertentwicklung 400 300 200 100 DAX 30 Index REX Index +23% p.a. +1% p.a. +9% p.a. +5% p.a. 0 7.1.94 7.1.95 7.1.96 7.1.97 7.1.98 7.1.99 7.1.00 7.1.01 7.1.02 7.1.03 7.1.04 7.1.05 7.1.06 7.1.07 12
Aktuelle Kapitalmarktrenditen Risikofreie Rendite (AAA-Rating) ist Null Nur risikobehaftete Anlagen (Rating deutlich unter AAA) haben Renditeerwartung über der Inflation! Unterschiedlichste Zinssätze (Renditen) ausgewählter Finanzanlagen 10 Jahre Laufzeit: 2 Jahre Laufzeit: Schweiz: 0,6% (AAA) -0,3%-0,2% (AAA) Japan: 0,8% (AAA) 2,0%-3,5% (BBB) Deutschland: 1,6% (AAA) > 3,5% (BB) Niederlande: 1,9% (AAA) Österreich: 2,0% (AAA) USA: 2,0% (AAA) Frankreich: 2,0% (AAA) Belgien: 2,3% (AA) Aktien? Irland: 4,3% (BBB) langfristig 6-8% p.a. Italien: 4,4% (BBB) Unternehmensanleihen? Spanien: 5,2% (BBB) je nach Rating 4-6% p.a. Portugal: 7,3% (BB) Gold ( Inflation)? Griechenland: >10,0% (CCC) Rohstoffe ( Inflation)? Quelle: Bloomberg 13
Wie funktionieren Kapitalmärkte? Niemand kann Kursentwicklungen auf Finanzmärkten vorhersagen! - Kursentwicklungen auf Kapitalmärkten Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage - Kurzfristig rein zufällige Bewegung, da viele Einflussfaktoren - Langfristig Entwicklung gemäß Wirtschaftswachstum Terror Zinsen Rohstoffe Inflation Naturkatastrophen Politische Stabilität Kursentwicklung Liquidität Marktstimmung Geldmenge Kollektive Erwartungen Konjunkturdaten Lösung: - Marktmeinungsfreies Management und breite Streuung 14
Vorgegebenes Ertragsziel mit möglichst wenig Risiko realisieren breite Streuung auf viele Anlagekategorien Ertrag und Risiko
Was lernen wir aus der Geschichte? NICHT die Wahl der Einzeltitel oder die Wahl der Einstiegsund Ausstiegszeitpunkte sind entscheidend für den Erfolg der Veranlagung, sondern die ASSET ALLOCATION (=geeignete Mischung der Anlagekategorien!) Erfolgsfaktoren für den Anlageerfolg Stock Picking 4% Market Timing 2% Ve rla ge ru ng de ra us ric ht un g Asset Allocation 94% Quelle: Brinson, Hood, Beebower 1986, 1991 16
Ertragsziel erreichen Risiko minimieren Zusammenhang Rendite/Risiko (Effizienzkurve nach Markowitz) Ermittlung mit mathematischen Methoden! Eine gute Beratung enthält die Erhebung der Risikoneigung des Kunden! 240 Ein optimales Anlageportfolio besteht 220immer aus einer Mischung 240 220 200 200 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 mehrerer Anlagekategorien! 8% 4% Rendite p.a. 0 12 24 36 48 60 72 84 96? Staatsanleihe n Verlustpotenzial 108 120 132 144 156 168 180 192 204 216 228 0 1224 36 4860 Wandelanleihe Hochzinsanleihen n 72 8496 108 120132 Aktie n 20% 40% 60% 80%? 144 156168 180 192204 216 228 Jeder Investor muss sich entscheiden, auf welchem Punkt der Effizienzkurve er investieren möchte Risikobereitschaft 17
Ziele der Veranlagung: Private Pensionsvorsorge Was muss man für monatl. EUR 1000.- Zusatzpension tun? Extreme Bedeutung des Zinseszinseffektes bei sehr langen Laufzeiten. Ein Muss zur Erhaltung des Lebensstandards Höhe des monatlichen Sparbetrages Rente EUR 1000 (wertgesichert) ab 60 Jahren über 30 Jahre 3000 Alter 20 Jahre Alter 30 Jahre 2500 2000 1500 1178 2476 Alter 40 Jahre 1728 Alter 50 Jahre 1242 1000 746 739 500 532 419 475 265 238 132 0 3% 5% 7% Anlagerendite pro Jahr 18
Fonds als Pool von Wertpapieren - jenes Instrument, welches eine breite Streuung der Veranlagung ermöglicht Die Welt der Investmentfonds
Fonds als Anlageinstrument..gesetzlich geregelt im Investmentfonds- Gesetz Ein Investmentfonds ist eine aus Wertpapieren bestehende Vermögensmasse steht im Miteigentum aller Investoren ist gegen Insolvenz geschützt (Sondervermögen) wird vom Fonds-Manager verwaltet richtet sich nach definierten Anlagegrundsätzen laut Fondsbestimmungen wird alljährlich vom Wirtschaftsprüfer auf Rechtmäßigkeit kontrolliert ist auch für den Anleger vollkommen transparent (Jahresberichte) 20
Arten von Investmentfonds..entsprechend der unterschiedlichen Anlagekategorien Aktienfonds Rentenfonds Mischfonds (Aktien, Renten, Sonstige) vermögensverwaltende Fonds Dachfonds (investiert wieder in Fonds) Immobilienfonds Hedge-Fonds Absolute-Return-Fonds (Ziel: absolute Wertsteigerung des Vermögens) 21
Finanzmarktmodelle (Portfoliotheorie) In der Jahrhundertkrise 2008/2009 versagt? Wertpapierkurse sind Realisierungen von Zufallsexprimenten Zeitreihen haben kein Gedächtnis kein Schluss von Vergangenheit auf Zukunft In Krisenzeiten folgen Kurse keiner Normalverteilung mehr! 130 125 120 115 110 105 100 95 US Renten AA US-Treasuries (AAA) Systembeschreibung auf Basis der Portfoliotheorie Normal ist hier vollkommen ungeeignet Krise Lehman-Pleite Mär.06 Sep.06 Mär.07 Sep.07 Apr.08 Okt.08 Apr.09 Das Auftreten von extrem unwahrscheinlichen Ereignissen mit markanten Folgen wird als Schwarzer Schwan bezeichnet. Es ist keine wahrscheinlichkeitstheoretische Beschreibung mehr möglich (ähnlich Epidemie). 22
Ansprechpartner Vorstand: Mag. Dieter Rom Martin Mikulik, CPM Univ.Doz. DDr. Peter Ladreiter Portfoliomanager: Dr. Josef Obergantschnig, MBA, CIIA Chief Investment Officer; T: +43 316 8071-2241; E: josef.obergantschnig@securitykag.at Stefan Winkler, CPM Leitung Anleihenfondsmanagement; T: +43 316 8071-2228; E: stefan.winkler@securitykag.at Manfred Zöhrer, CIIA Leitung Aktienfondsmanagement; T: +43 316 8071-2221; E: manfred.zoehrer@securitykag.at René Hochsam, CPM Leitung Dachfondsmanagement, T: +43 316 8071-2226; E: rene.hochsam@securitykag.at Vertrieb: Michael Müller Leitung Retail Sales; T: +43 316 8071-2841; E: michael.mueller@securitykag.at Herausgeber: Security Kapitalanlage AG Burgring 16, 8010 Graz T:+43 316 8071-0 F:+43 316 8071-7200 E: office@securitykag.at H: www.securitykag.at 23