Fragenpool zur schriftlichen Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Landwirt/in

Ähnliche Dokumente
Abschlussprüfung der Berufsschule und Berufsabschlussprüfung 2005 im Ausbildungsberuf Landwirt/Landwirtin

Vom Kalb zur Färse in 24 Monaten

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Luzerne- und Kleegrasgemenge im Ökolandbau

Humusaufbau durch Leguminosenanbau

Archived at

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

WAS finde ich WO im Beipackzettel

Grünprodukte Luzerne bringt gute Eiweißergebnisse

Hochschule Anhalt. Futteraufnahme und Nährstoffversorgung von Mutterkühen im geburtsnahen Zeitraum beim Einsatz von Grassilagen.

Bundesversicherungsamt

Vergleichender Mischfuttertest Nr. 68/ 14 Milchleistungsfutter II, III und IV aus Bayern

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Nachhaltiger Anbau in. intensiven Maiskulturen

Elternzeit Was ist das?

Zeichen bei Zahlen entschlüsseln

Benchmark Report Herdenmanagement

Wie oft soll ich essen?

Nicht über uns ohne uns

Einsatz von Grasaufwüchsen in Biogasanlagen. Praktische Erfahrungen eines Anlagenbetreibers

Verordnung über die Berufsausbildung zum Floristen/zur Floristin

4.2.5 Wie berücksichtigt man den Einsatz und die Abnutzung der Anlagen?

6 Schulungsmodul: Probenahme im Betrieb

Was ist zu beachten, damit Jugendliche unter 18 Jahren zu Ausbildungszwecken zum Steuern von Flurförderzeugen beauftragt werden dürfen?

Eiweißalternativen in der Milchviehfütterung

Im Prüfungsteil Mündlicher Ausdruck sollen Sie zeigen, wie gut Sie Deutsch sprechen.

Die Größe von Flächen vergleichen

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor

Datensicherung. Beschreibung der Datensicherung

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII

Schriftliche Vordiplomprüfung Betriebsökonomie FH Serie C

Nutzung betriebseigener Eiweißreserven durch standortangepasste Arten

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Name: Wortschatz. Aufgabe 1 Erkläre die Begriffe «Laktationszeit» und «Kolostralmilch». Laktationszeit: Kolostralmilch:

Im Folgenden werden einige typische Fallkonstellationen beschrieben, in denen das Gesetz den Betroffenen in der GKV hilft:

Leseauszug DGQ-Band 14-26

Ärzte befürchten Engpässe bei der Patientenversorgung

Lernaufgabe Industriekauffrau/Industriekaufmann Angebot und Auftrag: Arbeitsblatt I Auftragsbeschreibung

Teilnahme-Vertrag. Der Teilnahme-Vertrag gilt zwischen. dem Berufs-Bildungs-Werk. und Ihnen. Ihr Geburtsdatum: Ihre Telefon-Nummer:

Studieren- Erklärungen und Tipps

Anleitung zum Computercheck Windows Firewall aktivieren oder eine kostenlose Firewall installieren

Das Leitbild vom Verein WIR

Informationen für die Praxis

I.O. BUSINESS. Checkliste Effektive Vorbereitung aktiver Telefonate

Die Renteninformation Alles klar! Oder doch nicht?

Test: Sind Sie ein Unternehmertyp?

Schritt für Schritt zur Krankenstandsstatistik

Ohne Fehler geht es nicht Doch wie viele Fehler sind erlaubt?

Auswertung des Fragebogens zum CO2-Fußabdruck

Einsatz von Rapsprodukten in der MIlchviehfütterung

Thema 1: Obst und Gemüse große Auswahl von nah und fern

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Fotobedingungen. Bedingungen für Lieferanten zum Anhängen von Produktfotos bei PlantConnect.nl

Behandlung von Biogas-Gärsubstraten und Gärresten im Rahmen der Feld-Stall-Bilanz gemäß Düngeverordnung 5 mit dem Programm Düngebilanz

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen?

Informationen für die Praxis

Futterleguminosen: Bestandesetablierung, Düngung und Nutzungsregime

I. Empfehlungen für die Nähr- und Mineralstoffversorgung von Milchkühen

Das geteilte Ernteverfahren in der Gräsersaatgutproduktion

Manager. von Peter Pfeifer, Waltraud Pfeifer, Burkhard Münchhagen. Spielanleitung

Wir bestimmen mit! JAV-Wahlen nach BPersVG

3. Verpackungskünstler. Berechnungen am Quader, Umgang mit Termen, räumliche Vorstellung

33 - Leistungsvoraussetzungen

Erläuterungen flächenbezogene Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität 2015

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Fragen und Antworten zum Thema. Lieferanspruch

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

Fruchtfolgen und Pflanzenschutz Chancen und Risiken für Feld, Betrieb und Region

Die Beschreibung bezieht sich auf die Version Dreamweaver 4.0. In der Version MX ist die Sitedefinition leicht geändert worden.

Die Arbeit des Regenwurms im Boden

Wir, gewählter Oberster Souverän von Gottes Gnaden, Treuhänder des

Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Fehler und Probleme bei Auswahl und Installation eines Dokumentenmanagement Systems

Die Weitsichtigkeit. Korrekturmöglichkeiten

STELLUNGNAHME. des. DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein, Bonn

Häufig wiederkehrende Fragen zur mündlichen Ergänzungsprüfung im Einzelnen:

Allensbach: Das Elterngeld im Urteil der jungen Eltern

Erfolgreiche Webseiten: Zur Notwendigkeit die eigene(n) Zielgruppe(n) zu kennen und zu verstehen!

Info: Blütenpflanzen. Narbe. Blütenkronblatt. Griffel. Staubblatt. Fruchtknoten. Kelchblatt

9 Auto. Rund um das Auto. Welche Wörter zum Thema Auto kennst du? Welches Wort passt? Lies die Definitionen und ordne zu.

Reizdarmsyndrom lindern

Pflegebedürftigkeit ist Definitionssache

Prüfungsordnung für die Abschlussprüfung zum Sparkassenkaufmann/ zur Sparkassenkauffrau. Finanzgruppe Sparkassenakademie Niedersachsen I

Leichte-Sprache-Bilder

Welche Bereiche gibt es auf der Internetseite vom Bundes-Aufsichtsamt für Flugsicherung?

Wachstum 2. Michael Dröttboom 1 LernWerkstatt-Selm.de

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Auszug aus der Auswertung der Befragung zur Ermittlung der IT-Basiskompetenz

Name (in Druckbuchstaben): Matrikelnummer: Unterschrift:

Umgang mit Schaubildern am Beispiel Deutschland surft

BEURTEILUNGS GESPRÄCHEN

Sich einen eigenen Blog anzulegen, ist gar nicht so schwer. Es gibt verschiedene Anbieter. ist einer davon.

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Transkript:

1 Abt. Bildung, Betriebswirtschaft, Beratung / Fachbereich Bildung Am Kamp 15-17, 24768 Rendsburg Tel. 04331/9453-215, Fax 04331/9453-219, www.lksh.de Stand 01.06.2010 Fragenpool zur schriftlichen Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Landwirt/in Nach 9 der Verordnung über die Berufsausbildung zum Landwirt/zur Landwirtin vom 31.01.1995 unterteilt sich die Abschlussprüfung zum Nachweis der Fertigkeiten und Kenntnisse in eine betriebliche Prüfung schriftliche Prüfung Die schriftliche Prüfung wird in den Prüfungsfächern Pflanzenproduktion, Tierproduktion sowie Wirtschafts- und Sozialkunde durchgeführt. In jedem Prüfungsfach ist eine Arbeit anzufertigen. Für die schriftliche Prüfung ist von folgenden zeitlichen Höchstwerten auszugehen: Pflanzenproduktion 120 Minuten Tierproduktion 120 Minuten Wirtschafts- und Sozialkunde 90 Minuten Die schriftliche Abschlussprüfung erstreckt sich auf den im Berufsschulunterricht vermittelten Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. Es kommen Fragen und Aufgaben, die sich auf praxisbezogene Fälle beziehen sollen, insbesondere aus folgenden Gebieten in Betracht: Pflanzenproduktion: Bearbeiten und Pflegen des Bodens, Bestellen, Pflegen und Nutzen von Pflanzen sowie Ermitteln und Bewerten von Leistungen und Kosten unter Einbeziehung von Umweltschutz, Landschaftspflege, rationeller Energie- und Materialverwendung sowie von Techniken und Organisation der betrieblichen Arbeit, Produktion und Vermarktung Tierproduktion: rationelles, tiergerechtes und umweltverträgliches Halten, Versorgen und Nutzen von Tieren sowie Ermitteln und Bewerten von Leistungen und Kosten unter Einbeziehung von rationeller Energie- und Materialverwendung sowie von Techniken und Organisation der betrieblichen Arbeit, Produktion und Vermarktung Wirtschafts- und Sozialkunde bzw. Wirtschaft/Politik: allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt Um die Leistungsanforderungen transparenter zu gestalten und die Prüfungsvorbereitung der Auszubildenden zu unterstützen, haben Lehrkräfte der Beruflichen Schulen in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein für alle drei Prüfungsbereiche die wesentlichen Prüfungsfragen in einem Fragenpool für die schriftliche Abschlussprüfung zusammengefasst. Der Fragenpool wird fortlaufend aktualisiert. Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

2 Abt. Bildung, Betriebswirtschaft, Beratung / Fachbereich Bildung Am Kamp 15-17, 24768 Rendsburg Tel. 04331/9453-215, Fax 04331/9453-219, www.lksh.de Stand 01.06.2010 Fragenpool schriftliche Abschlussprüfung Landwirt/in Pflanzenproduktion Themengebiete: Seite I. Grundlagen 3 II. Ölfrüchte 7 III. Futterkonservierung 9 IV. Hackfrüchte 11 V. Sommergetreide 12 VI. Wintergetreide 13 VII. Pflanzenschutz 15 VIII. Ökologischer Landbau 20 IX. Feldfutterbau 21 X. Zwischenfrüchte 24 XI. Düngung 25 XII. Grünlandwirtschaft 27

3 Pflanzenproduktion I. Allgemeine Grundlagen Frage 1 Auf Ackerflächen wird zunehmend die konservierende Bodenbearbeitung angewendet. a) Was versteht man unter konservierender Bodenbearbeitung? b) Nennen Sie fünf Vorteile, auf die der Landwirt hofft, wenn er dieses Verfahren konsequent anwendet? c) Beschreiben Sie zwei Risiken, die mit der konservierenden Bodenbearbeitung verbunden sein können! Frage 2 a) Was sagt der ph-wert aus? b) Nennen Sie optimale ph-bereiche für Sand- und Tonböden! c) Welchen Einfluss hat der Humusgehalt auf den optimalen ph-wert? d) Welche Nachteile hat ein zu hoher ph-wert? e) Welche Rapskrankheit wird durch einen zu niedrigen ph-wert gefördert, nennen Sie besonders gefährdete Standorte. f) Nennen Sie Auswirkungen folgender Handelsdünger auf die Kalkbilanz (ph-erhöhend = + / ph-verringernd = -): 1. Carbonationskalk (Rübenverarbeitung) = 2. Harnstoff = 3. Kalkammonsalpeter = 4. Schwefelsaures Ammoniak = 5. Ein weiterer Dünger Ihrer Wahl = Frage 3 Düngeverordnung a) In welchem Zeitraum dürfen Wirtschaftsdünger nicht ausgebracht werden? b) Beschreiben Sie, unter welchen Bodenverhältnissen Wirtschaftsdünger nur ausgebracht werden dürfen? c) Welche Höchstmengen an Stickstoff (N) dürfen maximal auf Grünland und Ackerland an Wirtschaftsdünger ausgebracht werden? d) Wie viel N in kg/ha darf auf Ackerland nach der Ernte aufgebracht werden? e) In welchen Abständen müssen Bodenproben erfolgen? f) Erklären Sie, wie ein schlagbezogener Nährstoffvergleich durchgeführt wird. g) Was sagt die Düngeverordnung über die Einarbeitung von Gülle auf unbestelltem Ackerland aus?

4 Pflanzenproduktion I. Allgemeine Grundlagen Frage 4 Gülle ist ein wertvoller Wirtschaftsdünger bei einer sinnvollen Anwendung. Worauf muss der Anwender achten, um eine optimale Stickstoffausnutzung zu erreichen? Nennen Sie 4 Beispiele und begründen Sie Ihre Aussage. Frage 5 Die Düngeverordnung schreibt vor, dass Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft nach guter fachlicher Praxis anzuwenden sind. Gehen Sie in diesem Zusammenhang auf 3 wichtige Grundsätze der Düngeverordnung ein! Frage 6 Gelegentlich kritisieren Mitbürger die Ausbringung von Gülle auf Acker- und Grünlandflächen. Erklären Sie betriebliche Maßnahmen, die zu einer sinnvollen und umweltgerechten Gülleausbringung führen. Frage 7 Nennen Sie die Faustzahlen für die Aussaat- oder Pflanzgutmengen (Körner/m² bzw. kg/ha) für: a) Winterroggen oder Winterweizen b) Wintergerste c) Kartoffeln oder Zuckerrüben d) Winterraps oder Silomais e) Grünlandneuansaat

5 Pflanzenproduktion I. Allgemeine Grundlagen Frage 8 Auf einem Rapsschlag zeigten die Pflanzen während der Vegetationszeit Symptome eines Schwefelmangels, der zu erheblichen Ertragseinbußen führte. Was müssen Sie bei der Düngeplanung zukünftig berücksichtigen? Geben Sie 2 Hinweise. Frage 9 Der Einsatz von Gülle ist auch im Getreidebau Standard. Um die Standfestigkeit nicht zu verschlechtern, muss der Gülleeinsatz sorgfältig geplant werden. Nennen sie 6 wichtige Grundsätze, die der Landwirt beim Gülleeinsatz zu beachten hat. Frage 10 Berichten Sie, welche Probleme Fusarium in der Fruchtfolge Mais - Weizen machen könnte und wie dem zu begegnen ist. Frage 11 Der Landwirt ist verpflichtet, auf Ackerflächen die organische Substanz (Humus) zu erhalten, bzw. den Nachweis über die Humuserhaltung zu erbringen. a) Erklären Sie den Begriff Humus, in welchen Formen er im Boden vorliegt und wie Humus entsteht. b) Erläutern Sie die Bedeutung von Humus für Mineralböden. c) Beschreiben Sie 3 Möglichkeiten, die der Landwirt hat, den Humusgehalt zu erhalten. Frage 12 Schleswig-Holstein wird sowohl vom maritimen (Meeres- oder Seeklima) als auch vom kontinentalen (Landklima) Klima beeinflusst. a) Beschreiben Sie für das maritime und das kontinentale Klima jeweils die Klimadaten für Sommer und Winter (Temperatur und Niederschlag). b) Nennen Sie eine Region (Kreis) in Schleswig-Holstein, die eher vom kontinentalen Klima geprägt ist. c) Geben Sie die langjährige durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge für Ihren Kreis an! d) Beschreiben Sie kurz die erwarteten Klimaänderungen und beurteilen Sie die Folgen für unsere Landwirtschaft!

6 Pflanzenproduktion I. Allgemeine Grundlagen Frage 13 Schleswig-Holstein lässt sich grob in die Naturräume Östliches Hügelland, Geest und Marsch unterteilen. a) Geben Sie für jeden Naturraum einen typischen Bodentyp an. b) Erläutern Sie, wonach die Bodenarten unterteilt werden und in welchem Naturraum sie überwiegend vorkommen! c) Vergleichen und begründen Sie, wie die Bodeneigenschaften Wasserhaltefähigkeit, Wasserdurchlässigkeit, Erwärmbarkeit, Bearbeitbarkeit und Nährstoffspeichervermögen bei Sand und Tonböden ausgeprägt sind! d) Erläutern Sie mindestens zwei Arten von Bodenerosionen und geben Sie mindestens drei Maßnahmen an, um diese Erosionen zu vermeiden. Frage 14 Der planmäßige Anbau von Kulturpflanzen zwingt die Praxis zu mehr oder minder intensiven Bodenbearbeitung. a) Erläutern Sie mindestens vier allgemeine Ziele der Bodenbearbeitung. b) Untersuchen und begründen Sie je zwei Vor- und Nachteile einer reduzierten Bodenbearbeitung (Minimalbodenbearbeitung). c) Nennen Sie je drei Geräte zur Stoppelbearbeitung und zur Saatbettbereitung! Frage 15 Die Abfolge der Kulturarten innerhalb einer Fruchtfolge sollte verschiedene Gesichtspunkte berücksichtigen. a) Nennen Sie vier Ziele, die grundsätzlich bei der Aufstellung einer Fruchtfolge angestrebt werden sollten. b) Warum ist die Fruchtfolgegestaltung für ökologisch wirtschaftende Betriebe noch wichtiger als für konventionelle/integrierte?

7 Pflanzenproduktion II. Ölfrüchte Frage 1 Winterraps sollte vor Winter optimal entwickelt sein, damit er auch ungünstige Winterabschnitte übersteht und sich im Frühjahr gut weiterentwickeln kann. a) Beschreiben Sie, wie ein optimal entwickelter Bestand vor Winterbeginn aussehen sollte. b) Nennen Sie drei Beispiele, die zu einer nicht optimalen Vorwinterentwicklung geführt haben. Frage 2 Im Rapsanbau sind die wichtigsten pilzlichen Krankheiten Kohlhernie, Phoma (Wurzelhalsund Stängelfäule) und Weißstängeligkeit (Sclerotinia). Erläutern Sie kurz das Krankheitsbild dieser drei Krankheiten und machen Sie im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes Vorschläge für die Vorbeuge und Bekämpfung. Frage 3 Welches Spurenelement wird von Raps (und auch von Rüben) stärker benötigt als von den meisten anderen Kulturpflanzen? Wie kann man einen akuten Mangel erkennen und welche Pflanzenschäden werden verursacht? Nennen Sie ein Düngemittel sowie Mengen und Ausbringungszeitraum dieses Düngers. Frage 4 Sie beobachten im Herbst auf einem Rapsfeld, dass die Rapspflanzen im Bereich einer Senke stark kümmern und die Blätter rötlich-violett verfärbt sind. Beim Herausziehen einzelner Pflanzen stellen Sie fest, dass die Wurzeln stark verkürzt sind und krebsartige Wucherungen haben. a. Welche Rapskrankheit liegt hier vor? b. Welche Ursachen führen zum Auftreten dieser Krankheit? c. Was kann man vorbeugend gegen das Auftreten dieser Krankheit tun?

8 Pflanzenproduktion II. Ölfrüchte Frage 5 In einem Sack (1 Einheit) Winterraps der Sorte Visby befinden sich 1.500.000 keimfähige Körner. Landwirt Hansen beabsichtigt, Anfang September 50 Keimpflanzen zu erzielen. Die Tausendkornmasse beträgt 6g, die Keimfähigkeit 95% und der zu erwartende Feldaufgang 92%. Der Rapsschlag hat eine Größe von 12,7 ha. a) Welcher Aussaatmenge in kg/ha entspricht die angestrebte Aussaat? b) Wie viele Einheiten muss Landwirt Hansen beim Landhandel bestellen? Frage 6 Es soll genau 2,8 kg Rapssaat mit einer Drillmaschine von 6,00 m Arbeitsbreite und einem Raddurchmesser von 0,75 m ausgesät werden. Beim Probeabdrehen soll überprüft werden, ob die eingestellte Saatmenge auch tatsächlich ausgebracht wird. a) Wie viel Mal muss das Antriebsrad für 1/40 ha gedreht werden? b) Wie viel Saatgut muss in der Auffangwanne beim Abdrehen aufgefangen werden? Frage 7 Ein Rapsschlag mit einer Größe von 14,3 ha soll eine Herbizidbehandlung erhalten. Ausgewählt wurde ein Herbizid mit einer Aufwandmenge von 1,5 l/ha. Der Brüheausstoß soll 200 l /ha betragen. Die Spritze fasst 1000 Liter, hat eine Arbeitsbreite von 18 m (36 Düsen) und wird 6,5 km/h schnell gefahren. a) Wie viel Spritzbrühe muss die Spritze pro Düse/min beim Ausliterungstest ausstoßen? b) Wie viel Herbizid ist den einzelnen Füllungen zuzusetzen? Letzte Füllung? c) Wie viel Liter Herbizid sind insgesamt zu beschaffen? d) Was machen Sie mit einer eventuellen Restmenge?

9 LK SH, Fragenpool schriftliche Abschlussprüfung Landwirt/in, Stand 01.03.2011 Pflanzenproduktion III. Futterkonservierung Frage 1 Beschreiben Sie die Grassilagebereitung am Beispiel eines 1. Schnittes mit Feldhäcksler und Lagerung in einem Fahrsilo! Beantworten Sie dabei folgende Fragen: Wann ist ein Gräserbestand schnittreif? Was beachten Sie bei der Einstellung der Schnitthöhe? Welche Maßnahmen können Sie zur Wildrettung ergreifen? Wie können Sie das Anwelken beschleunigen? Worauf kommt es beim Walzen an? Wie können Sie den Futterstock sicher luftdicht verschließen? Frage 2 Vergleichen Sie die Grasernte mit dem Feldhäcksler mit der mit dem Ladewagen! Wann würden Sie den Feldhäcksler vorziehen, wann den Ladewagen? Frage 3 Geben Sie Zielgrößen für Trockenmassegehalt, Rohprotein, Rohfaser, Energiegehalt und Verdichtung in einer Grassilage des 1. Schnittes an! Wie verändern sich diese Werte in den Folgeschnitten? Frage 4 Ein Problem in vielen Grassilagen ist der hohe Sandgehalt. Beschreiben Sie, wie Sie von der Pflege des Grünlands im Frühjahr bis zur Abdeckung mit Folie den Sandgehalt gering halten können! Frage 5 Beschreiben Sie ausführlich die Maissilagebereitung! Beantworten Sie dabei folgende Fragen: Woran erkennen Sie, dass ein Maisbestand die Siloreife erreicht hat? Welche Hilfestellung kann Ihnen die Reifeprognose der Landwirtschaftskammer geben? Welche Vorteile kann ein Hochschnitt haben? Wie viel cm sind normal, wie viel hoch? Worauf kommt es bei der Einstellung des Häckslers an? Das Walzen ist oft der Schwachpunkt in der Erntekette. Was können Sie unternehmen, um eine ausreichende Verdichtung zu erreichen? Wie können Sie den Futterstock sicher luftdicht verschließen?

10 Pflanzenproduktion III. Futterkonservierung Frage 6 Geben Sie Zielgrößen für Trockenmassegehalt, Rohprotein, Stärkegehalt, Energiegehalt und Verdichtung in Maissilage an! Frage 7 Erklären Sie, wie der Siliervorgang das Futter konserviert! Was müssen Sie bei der Ernte beachten, damit die Siliervorgänge optimal ablaufen? Wodurch kommt es nach der Öffnung des Futterstocks zur Nacherwärmung? Was können Sie nach der Öffnung des Futterstocks gegen die Nacherwärmung unternehmen? Frage 8 Ein Fahrsilo mit hohen, senkrechten Wänden ist mit Grassilage gefüllt. Die Breite beträgt 8m. In Längsrichtung ist es trapezförmig gefüllt, Länge oben 30 m, unten 44 m. Die Füllhöhe beträgt 2 m. Wie viel m³ Silage enthält das Fahrsilo? Die Dichte beträgt 700 kg Frischmasse/m³. Wie viel Tonnen Silage enthält das Fahrsilo? Der Trockenmassegehalt beträgt 30%. Wie viel Tonnen Trockenmasse enthält das Fahrsilo? Frage 9 Bei der Silageprobenahme wird ein 5 cm durchmessendes Rohr 2 m tief in das Fahrsilo hineingestochen. Der entnommene Zylinder wiegt 2950 g. Im Labor wird ein Trockenmassegehalt von 35 % festgestellt. Wie viel kg Trockenmasse sind in jedem m³ Silage enthalten? Frage 10 Es werden immer mehr Silierhilfsmittel eingesetzt. Beschreiben Sie, wie drei dieser Mittel eingesetzt werden können und welche Wirkungen dabei in Grassilage und in Maissilage erzielt werden sollen!

11 Pflanzenproduktion IV. Hackfrüchte Frage 1 a) Kalkulieren Sie den Saatgut-/Pflanzgutbedarf für Zuckerrüben oder Speisekartoffeln für einen lehmigen Sandboden (ls). b) Berechnen Sie die Ablageweite für eine Reihenweite von 50 cm (Zuckerrüben) bzw. 75 cm (Kartoffeln). c) Nennen Sie 3 pflanzenbauliche Maßnahmen für einen hohen, gleichmäßigen Feldaufgang. Frage 2 Auf einem Schlag von 12,5 ha sollen Zuckerrüben angebaut werden. Der Reihenabstand soll 45 cm, der Abstand in der Reihe 18 cm betragen. a) Wie viele Saatguteinheiten müssen bestellt werden, wenn eine Einheit 100.000 Saatgutpillen enthält? b) Welches Spurennährelement benötigen die ZR in ähnlichen Mengen wie Raps? Nennen Sie Mengen und beschreiben Sie die Ausbringung! c) Erläutern Sie die Vorteile des maschinellen Hackens von Zuckerrüben! Frage 3 Berechnen Sie den Pflanzgutbedarf in dt für einen ha Kartoffeln bei folgenden Daten: Reihenabstand: 0,75 m Abstand in der Reihe: 0,28 m Gewicht der Saatknollen durchschnittlich: 60 g

12 Pflanzenproduktion V. Sommergetreide Frage 1 Der Hafer nimmt unter den Sommergetreidearten eine gewisse Sonderstellung ein. a) Nennen Sie die Ansprüche des Hafers an Witterung und Boden. b) Geben Sie den optimalen Zeitraum für die Aussaat an und begründen Sie diesen. c) Erläutern Sie die Stellung des Hafers in der Fruchtfolge Frage 2 Besonderes Augenmerk ist auf die Versorgung des Hafers mit Stickstoff und Spurennährelementen zu richten. a) Wie ist die N-Düngung auf einem eher leichten Standort, der zu Vorsommertrockenheit neigt, üblicherweise durchzuführen? Begründen Sie Ihr Vorgehen. b) Was versteht man unter der Dörrfleckenkrankheit? Unter welchen Standortbedingungen ist mit ihr zu rechnen? Frage 3 Sommergerste wird vorwiegend als Braugerste, weniger als Futtergerste verwendet. a) Nennen Sie die Qualitätsanforderungen an Braugerste. b) Nennen Sie folgende Aspekte der Anbautechnik zur Braugerste: Bodenansprüche, ph-wert, Fruchtfolge und Saat. c) Beschreiben und begründen Sie die Stickstoffdüngung zu Braugerste.

13 Pflanzenproduktion VI. Wintergetreide Frage 1 Winterweizen wird vor allem auf schwereren Böden zunehmend früher ausgesät. Es gibt Gründe für eine Frühsaat (Vorteile) aber auch Nachteile. a) Nennen Sie den Saatzeitraum für eine frühe, eine normale und eine späte Aussaat und nennen Sie realistische Körner/m 2 für die beschriebenen Saatzeiträume. b) Beschreiben Sie 4 Vorteile einer Frühsaat. c) Beschreiben Sie 4 Nachteile einer Frühsaat. Frage 2 Auf dem Betrieb von Landwirt Meyer wird regelmäßig Winterweizen nach Raps und Winterweizen nach Zuckerrüben ausgesät. Bei einer späten Lieferung der Rüben kommt es dann zu entsprechend später Aussaat. Es handelt sich um einen schweren Boden. Berechnen Sie die erforderlichen Saatmengen (realistische Werte!) für eine frühe Aussaat nach Raps (20. Sept.) und eine späte Aussaat (1. Nov.) nach Zuckerrüben und begründen Sie Ihre Zahlen. Der Rechenweg muss nachvollziehbar sein, das Ergebnis ist auf ganze Zahlen zu runden. Frage 3 Nennen Sie 5 Sorteneigenschaften, die für Sie bei der Auswahl einer W-Weizensorte zur Aussaat auf Ihrem Betrieb eine wichtige Rolle spielen und geben Sie dafür jeweils eine kurze Begründung! Frage 4 Der Flächenertrag von Getreide wird von drei Ertragsmerkmalen bestimmt, zu denen das TKG/TKM gehören. a) Welches sind die beiden anderen Ertragsmerkmale? b) Nennen Sie 2 produktionstechnische Maßnahmen, durch die das TKG stabilisiert werden kann! c) Nennen Sie eine Faustzahl für das durchschnittliche TKG von W-Weizen

14 Pflanzenproduktion VI. Wintergetreide Frage 5 Zunehmend wird die W-Gerste in der klassischen Fruchtfolge W-Raps W-Weizen W- Gerste durch den W-Weizen verdrängt. Welchen Grund gibt es für diese Weizen-nach Weizen-Fruchtfolge? Nennen Sie 3 Probleme, die damit verbunden sind, und je eine Möglichkeit, sie zu lösen. Frage 6 Der Flächenertrag von Winterweizen wird von 3 Ertragsfaktoren bestimmt, zu denen die Zahl der ährentragenden Halme je qm und die Kornzahl pro Ähre gehören. a) Welches ist der 3. Ertragsfaktor? b) Nennen Sie 2 produktionstechnische Maßnahmen, durch die die Zahl der ährentragenden Halme pro qm erhöht werden! Nennen Sie eine Faustzahl für die Zahl der ährentragend Halme pro qm bei Winterweizen! c) Berechnen Sie einen Weizenertrag nach den von Ihnen angenommenen Werten! Frage 7 Was verstehen Sie unter: a) Auswuchs b) Zwiewuchs c) Durchwuchs Welche Qualitätsmerkmale, die bei der Vermarktung von Getreide eine Rolle spielen, werden von diesen Schadeinflüssen beeinträchtigt? Frage 8 Der Landwirt möchte W-Gerste möglichst ohne Lager ernten können. a) Nennen Sie drei konkrete Maßnahmen im Rahmen des integrierten Pflanzenbaus, durch die er auch ohne den Einsatz von Wachstumsreglern das Lagerrisiko verringern kann! b) In welcher Entwicklungsphase der Gerste werden Wachstumsregler eingesetzt. Nennen Sie die zwei Wirkungen der Wachstumsregler auf die Pflanze, durch die das Lagerrisiko verringert werden kann Frage 9 Geben Sie die wichtigsten Aufgaben der einzelnen Bauteile der Bestellkombination entsprechend der Nummerierung an!

15 Pflanzenproduktion Frage 10 Welche Überlegungen führen dazu, dass man die Saatmengenverstellung mit dem Schardruck an einer Drillmaschine kombiniert? VII. Pflanzenschutz Frage 1 Beschreiben Sie den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln nach guter fachlicher Praxis. Gehen Sie bitte auf folgende Bereiche ein: Einkauf, Lagerung, Ausbringung, Entsorgung (15 Aussagen). Frage 2 Landwirte sind verpflichtet, Pflanzenschutz immer als integrierten Pflanzenschutz zu betreiben. a) Nennen Sie fünf Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes. b) Machen Sie dieses an der Bekämpfung eines frei gewählten Schädlings im W-Rapsanbau deutlich. Frage 3 Ein Acker ist 380 m lang. 3 Fahrspuren (je 18 m) sind noch mit einem Bodenherbizid (0,75 l/ha) zu spritzen. Es soll 200 l/ha ausgebracht werden. a) Wie viel von dem Bodenherbizid und Wasser werden benötigt? b) Wie müssen Restmengen behandelt werden? Frage 4 Beim Einsatz von Pflanzenschutzmittel muss der Anwender die Vorgaben der Zulassung einhalten. Erläutern Sie folgende Begriffe: Indikationszulassung, Wartezeit, Bienenschutz, Gewässerabstand Frage 5 Umweltgerechter Pflanzenschutz heißt auch Beachtung und Einhaltung der Gebrauchsanweisung eines Pflanzenschutzmittels. Nennen Sie 5 Informationen bzw. Bestimmungen in der Gebrauchsanweisung eines jeden Pflanzenschutzmittels, die für den Schutz der Umwelt wichtig sind!

16 Pflanzenproduktion VII. Pflanzenschutz Frage 6 Welche Bedeutung hat der Sachkundenachweis im Pflanzenschutz und wie kann man ihn erwerben? Frage 7 Wegen starker Verunkrautung mit Vogelmiere planen Sie im Herbst eine chemische Unkrautbekämpfung mit einem Grünland zugelassenen Wuchsstoffherbizid. Herbizid-Aufwandmenge: 2,0 l/ha Brühemenge: 200 l/ha Fahrgeschwindigkeit (Ist-Wert): 7 km/h Arbeitsbreite der Spritze: 18 m (36 Düsen) Schlaggröße: 9,5 ha Brühebehältergröße: 800 l a) Berechnen Sie den erforderlichen Brüheausstoß der Spritze in l/minute und in l/minute pro Düse? b) Wie viele Spritzfüllungen werden benötigt? Wie viel l Herbizid müssen Sie jeweils in den mit Wasser aufzufüllenden Brühebehälter geben? Wie viel l Brühe mit wie viel l Herbizid müssen Sie für die letzte Fahrt ansetzen, wenn Sie Restmengen unbedingt vermeiden wollen? c) Welche Kosten entstehen durch den Herbizideinsatz, wenn die Mittelkosten 12 /l betragen und für die Ausbringung 9 /ha angesetzt werden. Frage 8 Erläutern Sie 5 wichtige Grundsätze der guten fachlichen Praxis, die der Landwirt beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu beachten hat. Frage 9 Ein Acker ist 380 m lang, die Fahrspurbreite beträgt 18 m. 3 Fahrspuren sind noch zu spritzen. Ausbringungsmenge 300 l/ha. Spritzmittel Bodenherbizid 0,75 l/ha. Wie viel Wasser und wie viel Bodenherbizid werden benötigt? Wie müssen Restmengen behandelt werden?

17 Pflanzenproduktion VII. Pflanzenschutz Frage 10 Die ordnungsgemäße Anwendung von Pflanzenschutzmitteln soll verhindern, dass durch Pflanzenschutzmaßnahmen die Umwelt belastet wird und Rückstände in Nahrungs- und Futtermitteln vermieden werden (Höchstmengenverordnung). Für jedes zugelassene Pflanzenschutzmittel ist durch entsprechende Verordnungen festgelegt, was der Landwirt bei der Anwendung (Ausbringung) der Mittel einzuhalten hat. Beschreiben Sie an je zwei Beispielen: a) Wie ist in Verordnungen der Schutz von Bienen geregelt und was hat der Landwirt bei der Anwendung der Mittel einzuhalten? b) Wie ist in Verordnungen der Schutz von Gewässern geregelt und was hat der Landwirt bei der Anwendung der Mittel einzuhalten? d) Wie kann der Landwirt beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sicher sein, dass die zulässige Höchstmenge nicht überschritten wird? Frage 11 Pflanzenschutz nach guter fachlicher Praxis sichert Erträge und Qualität, erleichtert und erspart Arbeit. a)erläutern Sie je zwei Merkmale von gelegentlich und periodisch wasserführenden Gewässern. Bei welchem dieser Gewässer müssen Abstandsauflagen eingehalten werden? b)erklären Sie die Bedeutung von NW- und NT-Auflagen! c)erläutern Sie zwei Arten von Abdrift und geben Sie vier Faktoren an, die die Abdrift beeinflussen. d)beschreiben Sie, was man unter Resistenz im Pflanzenschutz versteht, geben Sie ein Beispiel für Resistenzen und erläutern Sie Maßnahmen, wie die Gefahr einer Resistenzbildung gemindert werden kann. Frage 12 Echter Mehltau ist eine verbreitete Krankheit im Getreidebau. a) Welche Getreidearten werden vom Echten Mehltau befallen? b) An welchen Pflanzteilen können Sie die Anzeichen einer Mehltauinfektion beobachten und welches sind die typischen Merkmale einer Infektion? c) In welcher Jahreszeit und auf welchem Weg findet die Massenausbreitung (Epidemie) dieser Krankheit statt? d) Nennen Sie vier Maßnahmen, die dem Landwirt im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes zusätzlich zum Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln gegen den Mehltau zur Verfügung stehen. e) Zu welcher Gruppe von Pflanzenschutzmitteln gehören die Mittel gegen Mehltau?

18 Pflanzenproduktion VII. Pflanzenschutz Frage 13 W-Weizen wird häufig von Blattläusen befallen. Die Bekämpfungsschwelle von einer Blattlaus pro Ähre und Fahnenblatt bis zum Stadium 69 bleibt weiterhin gültig. (Pflanzenschutzdienst Schleswig-Holstein) a) Welche Hauptschäden richten Blattläuse bei Weizen an? b) Was versteht man unter der Bekämpfungsschwelle? c) Was versteht man unter dem Stadium 69 d) Nennen Sie 2 Gründe, warum keine vorbeugende Insektizidbehandlung erfolgen sollte? e) Nennen Sie 3 natürliche Gegenspieler der Blattläuse f) Warum darf bei mehrfacher Insektizidanwendung jedes Mittel nur einmal pro Vegetationsperiode angewendet werden? g) Welchen Vorteil haben so genannte B4 -Mittel gegenüber den meist eingesetzten B2 - Mitteln für die Umwelt Frage 14 Beschriften Sie die abgebildeten Bauteile der Pflanzenschutzspritze! 1= 2= 3= 4= 5= 6= 7= 8= 9= 10= 11= 12= 13= 14= 15= 16= 17= 18= 19= 20=

19 Pflanzenproduktion VII. Pflanzenschutz Frage 15 Mit einer Pflanzenschutzspritze soll ein Pflanzenschutzmittel ABC mit 3l/ha mit 200 l/ha Wasser ausgebracht werden. In den 3 l/ha Aufwandmenge sind 800g Wirkstoff vorhanden. Wie viel Pflanzenschutzmittel werden pro m² ausgebracht? Wie viel Wirkstoff wird pro m² ausgebracht?

20 Pflanzenproduktion VIII. Ökologischer Landbau Frage 1 Begründen Sie die Notwendigkeit einer vielfältigen Fruchtfolge im ökologischen Landbau. Frage 2 Welche Grundregeln gelten für die Fruchtfolge im ökologischen Landbau? Frage 3 Der ökologisch wirtschaftende Betrieb nutzt symbiontisch lebende Bakterien an den Leguminosen. a) Wie werden die Bakterien an den Leguminosen genannt und warum werden sie so genannt? b) Was ist eine Symbiose? c) Was bewirkt die Symbiose der Bakterien mit den Leguminosen? Frage 4 Nennen Sie 5 vorbeugende Maßnahmen zur Unkrautregulierung in ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Frage 5 Wie können Wurzel- und Samenunkräuter in ökologisch wirtschaftenden Betrieben bekämpft werden? Frage 6 Wenn sich auch die Bewirtschaftungsmethoden in den einzelnen Verbänden des ökologischen Landbaus erheblich unterscheiden, so legen doch alle großen Wert auf: geschlossene betriebliche Stoffkreisläufe, flächengebundene Tierhaltung, vielfältige Fruchtfolgen, verstärkten Anbau von Leguminosen, ausgeglichene Humusbilanz und schonende Bodenbearbeitung. a) Begründen Sie drei dieser Grundsätze des Ökologischen Landbaus. b) Zählen Sie mindestens drei direkte Maßnahmen zur Unkrautregulierung in ökologisch wirtschaftenden Betrieben auf. c) Nennen Sie mindestens drei Leguminosen!

21 Pflanzenproduktion IX. Feldfutterbau Frage 1 Sie planen für einen leichten Standort die Aussaat von 12,6 ha Silomais. Die Wasserversorgung ist eher unsicher, die Bestandsdichte soll 85.000 Pflanzen/ha betragen. a) Welche Kornabstände müssen Sie bei der Maisdrille einstellen, wenn die Reihenweite 75 cm beträgt und für Keimfähigkeit und Feldaufgang 10% Sicherheitszuschlag festgelegt werden? Wie viel Saatguteinheiten (50.000 Körner) benötigen Sie? Welche Saattiefe streben Sie an? Wie ist die Zusammensetzung der Unterfußdüngung? Wie wählen Sie den richtigen Saattermin? b) Die spätere Kontrolle zeigt 28 Pflanzen auf 5 m Reihe. Wie bewerten Sie das Ergebnis im Vergleich zur angestrebten Bestandsdichte? Frage 2 Für den Ackerfutterbau (A) und Dauergrünland (G) gibt es verschiedene Standardmischungen. a) Erklären Sie die Unterschiede der Nutzung von Ackerfutterflächen und Dauergrünland. b) Erklären Sie die Unterschiede jeweils einer A- und G- Mischung in Bezug auf die Zusammensetzung mit verschiedenen Arten von Gräsern und Leguminosen. c) Beschreiben und begründen Sie Saatzeiten und Saatmengen für eine Neuansaat von Ackergras und Dauergrünland. Frage 3 Auf einem Boden mit einer Ackerzahl von ca. 30 Punkten soll Silomais angebaut werden. a) Mit welchem Ertrag ist zu rechnen? (Konkrete Angabe für eine realistische Ertragserwartung). b) Welche Kriterien spielen für die Auswahl der Sorte eine Rolle? Nennen Sie eine Sorte. c) Beschreiben Sie die Saatzeit und angestrebte Pflanzenzahl/m² und die dafür erforderliche Saatmenge. d) Berechnen Sie den Ablageabstand des Saatgutes in der Reihe bei einer Einzelkornsaat mit der Saatmenge aus Frage b). e) Beschreiben Sie den Gesamtstickstoffbedarf (kg N/ha), die Düngung mit Mineraldüngern und Rindergülle, die Ausbringungszeiten und Ausbringungsmengen um den Stickstoffbedarf zu decken.

22 Pflanzenproduktion IX. Feldfutterbau Frage 4 Stellen Sie Nährstoffberechnungen zum Silomais an: a) Berechnen Sie den gesamten Grundnährstoffbedarf für 105 dt/ha TM. Die Hauptnährstoffe wie P2O5, K2O und MgO befinden sich lt. Bodenuntersuchungsergebnisse alle in der mittleren B-Versorgungsklasse. b) Für die Stickstoffberechnung wird ein N-Min-Wert von 35 kg/ha N zu berücksichtigen sein. c) Zur Kalkbedarfsberechnung sind folgende Angaben gemacht: IS-Boden, 9 % Humus, ph-werte: 4,5/6,00, Krumentiefe 26 cm. Berechnen Sie den Gesamtbedarf an Kalk. Rechnen Sie diesen auf kohlensauren Kalk (= Kalkmergel) um und entscheiden Sie, welche Mengen pro Jahr zu streuen sind? d) Decken Sie den Nährstoffbedarf über Rindergülle (8%TM) ab, die im April eingesetzt wird. Außerdem werden 2 dt/ha 20 + 20+ 0 als Unterfußdünger verwendet. Hilfsmittel: Richtwerte für die Düngung Ausgabe 2009 Seite 16, 17, 18, 32, 41 Frage 5 Silomais: Berechnen Sie, wie viel Einheiten (50000 K) Sie für einen Schlag von 6,3 ha einkaufen müssen, wenn der Reihenabstand 75 cm und die Ablageweite in der Reihe 13,3 cm betragen soll. (Rechnen Sie mit 2 Stellen hinter dem Komma!) Frage 6 Nennen Sie Vor- und Nachteile verringerter Reihenabstände im Maisanbau!

23 Pflanzenproduktion IX. Feldfutterbau Frage 7 Sie wollen auf einem 6,5 ha großen Schlag nach einer Getreidevorfrucht einen überjährigen Ackerfutterbau (d.h. mit einem Hauptnutzungsjahr) durchführen. Sie haben drei Mischungen vorliegen: Mischung A: Sortengemisch von 100% Welschem Weidelgras Mischung B: Gemisch verschiedener Sorten von Deutschem Weidelgras (47%), Wiesenschwingel (20%), Wiesenlieschgras (17%), Wiesenrispe (10%) und Weißklee (6%) Mischung C: Gemisch verschiedener Sorten von Einjährigem Weidelgras (33%) und Welschem Weidelgras (67%) a) Welche dieser drei Mischungen würden Sie einsetzen? Geben Sie eine Begründung! b) Zu welchem Zeitpunkt und nach welcher Bodenvorbereitung müsste die Ansaat dieser von Ihnen ausgewählten Ackerfuttermischung erfolgen? c) Wie viel kg der Mischung benötigen Sie üblicherweise für den gesamten Schlag? d) Wofür können die beiden nicht von Ihnen ausgewählten Mischungen verwendet werden?

24 Pflanzenproduktion X. Zwischenfrüchte Frage 1 a) Nennen Sie fünf in Schleswig-Holstein angebaute Zwischenfrüchte! b) Erläutern sie fünf Ziele, die mit dem Zwischenfruchtanbau verfolgt werden! Frage 2 a) Was versteht man unter Zwischenfruchtanbau? b) Welche Hauptziele werden verfolgt beim Zwischenfruchtanbau von Gräsern, Leguminosen, Kreuzblütlern, Phacelia, Futterroggen?

25 Pflanzenproduktion XI. Düngung Frage 1 Der N Min -Wert muss u.a. in den jährlich zu erstellenden Düngebedarfsplan von landwirtschaftlichen Betrieben einbezogen werden. a) Erklären Sie den Begriff N Min -Wert und nennen Sie einen realistischen Wert. b) Wann wird der N Min -Wert ermittelt und wie kann sich der Landwirt über aktuelle Messergebnisse informieren? c) Zeigen Sie an Beispiel einer Getreideart auf, wie der N Min -Wert in die Düngerplanung einfließen soll. d) Beschreiben Sie an einem Beispiel, wie z.b. ein hoher N Min -Wert bei der Düngung berücksichtigt werden müsste. Frage 2 Die Ausbringung mineralischer Dünger ist eine Standardmaßnahme in der konventionellen Landwirtschaft. a) Begründen Sie die Notwendigkeit mineralischer Düngung! b) Geben Sie die Stickstoffform an, die von Pflanzen hauptsächlich aufgenommen wird. c) Beschreiben Sie eine Gefahr beim unsachgemäßen (überhöhten) Einsatz mineralischer N- Dünger! d) Erläutern Sie den Begriff Mineralisation! Frage 3 Ein Landwirt will auf die W-Gerstenstoppel vor W-Raps 20 m 3 /ha Schweine-Gülle mit einem Gesamt-N-Gehalt von 3,5 kg/m 3 ausbringen. a) Wie viele Güllefässer mit 8 m 3 Inhalt benötigt er für den rechteckigen Schlag mit den Maßen 400 m x 370 m? b) Wie weit müsste er mit einem Fass kommen bei einer Arbeitsbreite von 10 m? c) Wie schnell muss er fahren, wenn sich das Fass in 4,5 Minuten entleert? d) Wie viel Gesamt-N hat er mit dieser Güllegabe ausgebracht? Ist diese Stickstoffmenge nach der Düngeverordnung erlaubt? Geben Sie eine Begründung!

26 Pflanzenproduktion XI. Düngung Frage 4 Auf einem Ackerbaubetrieb mit Schweinemast fallen pro Jahr 1600 m 3 Schweinegülle an, die auf W-Raps und Wintergetreide ausgebracht werden. Zum Betrieb gehört ein zylindrischer Güllebehälter mit einem Durchmesser von 13,30 m und einer Füllhöhe von 4,80 m. a) Wie viele Monate kann der Betrieb seine Gülle lagern? Berücksichtigen Sie einen Sicherheitszuschlag von 10%. Wie bewerten Sie diese Lagerkapazität? b) In welchem Zeitraum besteht grundsätzlich ein Ausbringungsverbot (= Kernsperrfrist) für eine Gülle auf Ackerland? Wie wird dieses Verbot begründet? c) Unter welchen Bedingungen darf Gülle auch außerhalb dieser Kernsperrfrist nicht ausgebracht werden? d) Warum muss Gülle nach der Ausbringung auf unbewachsenem Boden umgehend eingearbeitet werden? Frage 5 Düngemittelausbringung: a) Erläutern Sie die Begriffe: Streubreite, Arbeitsbreite, Überlappung, Randstreuen, Grenzstreuen (beim Schleuderstreuer). b) Was ist beim Ausbringen von Düngern im Zusammenhang mit oberirdischen Gewässern zu beachten?.

27 Pflanzenproduktion XII. Grünlandwirtschaft Frage 1 a) Grünland muss gepflegt werden. Beschreiben Sie die Zeitpunkte und den Sinn folgender allgemeiner mechanischer Pflegemaßnahmen: Schleppen, Striegeln, Eggen und Walzen b) Eine weitere mögliche Pflegemaßnahme zur Bestandesregulierung ist die Nachsaat. Stellen Sie die Notwendigkeit und die Technik dar. Frage 2 Im Frühjahr soll eine Gülledüngung auf Grünland in Höhe von ca. 25 m³/ha ausgebracht werden. Welche Überlegungen stellen Sie an: a) Wann ist eine Gülleausbringung unzulässig? b) In welcher Form können Stickstoffverluste auftreten? c) Was können Sie tun, um N-Verluste möglichst gering zu halten? d) Wie wirken hohe Güllegaben auf die Zusammensetzung der Grünlandnarbe? e) Wie viel kg N kann man bei der Ausbringung von 25 m³/ha Rindergülle für den ersten und zweiten Silageschnitt anrechnen? f) Wie sind die Grundnährstoffe P, K und Mg prozentual anzurechnen? Frage 3 Sie begutachten Anfang Mai eine Dauergrünlandnarbe und sind enttäuscht über den Zuwachs an Gras. Die Narbe weist in etwa folgende Zusammensetzung auf: 40 % Deutsches Weidelgras, 30 % Jährige Rispe, 10 % Wiesenrispe, 10 % Wiesenlieschgras und 10 % Löwenzahn. a) Was stört Sie an der Narbenzusammensetzung? b) Wie sollte eine ideale Dauergrünlandnarbe zusammengesetzt sein? c) Welche Ursachen könnten zu der Narbenverschlechterung geführt haben? d) Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um die Narbe zu verbessern? e) Welche Pflegemaßnahmen schlagen Sie vor, um dauerhaft eine leistungsfähige Narbe zu erhalten?

28 Pflanzenproduktion XII. Grünlandwirtschaft Frage 4 Sie verfügen über eine intensiv genutzte Mähweide mit überwiegender Schnittnutzung auf einem anmoorigen Standort und wollen dort eine Neuansaat vornehmen. a) Unter welchen Voraussetzungen kann eine Neuansaat notwendig sein? b) Wie bereiten Sie die Fläche für eine Neuansaat vor? c) Welche Gräser/Kräuter sollten in der Ansaatmischung vorhanden sein? d) Welchen Saatzeitpunkt wählen Sie und welche Saatmenge bringen Sie aus? e) Welches Saatverfahren wählen Sie? Frage 5 Die Übersaat ist ein relativ preiswertes Verfahren der Grünlandnarbenverbesserung. a) Unter welchen Voraussetzungen ist dieses Verfahren Erfolg versprechend? b) Beschreiben Sie ein Verfahren der Übersaat! Frage 6 Landwirt Meyer möchte von seiner Mähweide auf einem lehmigen Sandboden (ls) im 1. Schnitt hochwertige Silage erzeugen. a) Nennen Sie konkrete Zahlen (auch Spannen oder Maximalwerte) einer qualitativ hochwertigen Grassilage nach Orientierungswerten der LUFA für: Trockensubstanzgehalt Sandgehalt i. d. TS % Rohprotein i. d. TS MJ NEL/kg TM, bzw. MJ ME/kg TM % Rohfaser i. d. TS b) Beschreiben Sie, wie eine optimale Grasnarbe aussehen sollte und welche Gräser und Kräuter Hauptbestandsbildner sein sollten, bzw. unerwünscht sind. c) Erklären Sie, wie eine hochwertige Grassilage erzeugt werden kann. Frage 7 Wie groß ist die Messergeschwindigkeit in km/h an einem Rotationsmähwerk mit einer Drehzahl von 1000/min und einem Trommeldurchmesser von 1000 mm? Frage 8 Erklären Sie die Folgen eines zu tiefen Schnittes beim Mähen von Gras!

29 Abt. Bildung, Betriebswirtschaft, Beratung / Fachbereich Bildung Am Kamp 15-17, 24768 Rendsburg Tel. 04331/9453-215, Fax 04331/9453-219, www.lksh.de Stand 01.06.2010 Fragenpool schriftliche Abschlussprüfung Landwirt/in Tierproduktion - Rinder Themengebiete: Seite I. Rinderzucht 30 II. Fruchtbarkeit 32 III. Geburt 34 IV. Kälberaufzucht 35 V. Jungviehaufzucht 36 VI. Grundlagen der Verdauung und Fütterung 38 VII. Milchviehfütterung 40 VIII. Milchgewinnung und Milchgüte 49 IX. Bullenmast 50 X. Gesundheit und Krankheiten 52 XI. Rinderhaltung 53 XII. Rechtsvorschriften 54

30 Tierproduktion Rinder - I. Rinderzucht Frage 1: Jeder Zuchtverband legt sein Zuchtziel fest. Beschreiben Sie das Zuchtziel der Deutschen Holsteins in fünf Merkmalen und geben Sie für 3 messbare Merkmale die angestrebte Größe an. Frage 2 : Nennen Sie vier Eigenschaften, auf die ein Landwirt bei seinen Kühen achten sollte, wenn er auf gute Milchleistung züchten will. Frage 3: Erklären Sie die Unterschiede zwischen Reinzucht und Kreuzungszucht bezüglich ihrer Auswirkungen und Nachhaltigkeit. Geben Sie jeweils ein Beispiel für diese Zuchtverfahren aus der landwirtschaftlichen Praxis. Frage 4: Nennen Sie vier Eigenschaften, die für den Körperbau (Exterieur) einseitig gezüchteter Milchviehrassen typisch sind. Frage 5: Nennen Sie 5 Exterieurmerkmale, die vom Zuchtverband der Deutschen Holsteins linear bewertet werden und begründen Sie die wirtschaftliche Bedeutung.

31 Tierproduktion Rinder - I. Rinderzucht Frage 6: Sie haben einen Auszug aus dem RSH-Bullenkatalog vor sich. Es handelt sich um den Bullen.... a) Welche Leistungsdaten werden für die Ermittlung seines Zuchtwertes herangezogen? b) Erklären Sie die Abkürzungen RZG, RZM, RZE und RZN. c) Beurteilen Sie die Zahlen, die hinter diesen Abkürzungen stehen. d) Welche positiven Eigenschaften bringt der Bulle in die Herde ein? Begründen Sie Ihre Aussage. Anlage: Auszug aus dem Bullenkatalog Frage 7: Wolfgang Wunsch träumt von einem Melkroboter. Gestern sagte ihm sein Rinderspezialberater sehr ernüchternde Worte: Mensch Wolfgang, bei den Eutern in deiner Herde würde der Roboter doch nur mit 52 deiner 80 Kühe klarkommen! Beschreiben Sie im Detail das roboterfreundliche Euter einer Erstkalbskuh. Berücksichtigen Sie dabei die Eutermerkmale der linearen Exterieurbeschreibung!

32 Tierproduktion Rinder - II. Fruchtbarkeit Frage 1: Eine Kuh soll jedes Jahr ein gesundes Kalb bringen und dabei eine lange Nutzungsdauer und eine hohe Lebensleistung haben. a) Benennen Sie 5 Mindestanforderungen an eine Färse, die erstmals belegt werden soll. b) Nennen Sie die günstigste Zeitspanne im Brunstzyklus zum Belegen der Kuh c) Nennen Sie vier Erkennungszeichen der Vorbrunst! d) Was bedeutet der Abgang flüssigen, fadenziehenden Schleims? e) Was zeigt das Abbluten einer Kuh an? Frage 2 Im Milchviehbetrieb Weidemann gibt es 80 Kühe und mit einer durchschnittlichen Leistung von 8200 kg Milch, 4,2% Fett und 3,28% Eiweiß und einem durchschnittlichen Besamungsindex von 2,3. a) Erläutern Sie den Begriff Besamungsindex und beurteilen Sie den vorliegenden Index. b) Nennen Sie 6 Faktoren, durch die der Besamungsindex positiv beeinflusst werden kann. Frage 3: Zur Kontrolle der Fruchtbarkeitsleistung stehen dem Landwirt verschieden Daten zur Verfügung. Ergänzen Sie zu den genannten Begriffen jeweils den angestrebten Wert bzw. Spanne und erläutern Sie dann die Begriffe: Zwischenkalbezeit: Tage, Rastzeit: Tage, Güstzeit: Tage, Erstkalbealter: Monate Non-Return-Rate: % Frage 4: Ihr Chef hat eine Woche Mallorca gebucht. Sie sind gemeinsam mit dem Altenteiler für den Milchviehbetrieb verantwortlich. Der Betriebsleiter verabschiedet sich, nicht ohne Sie daran zu erinnern, dass wenn nötig der Besamungstechniker gerufen werden muss. Kaum ist der erste Arbeitstag ohne den Chef zu Ende, steht Kuh Loni beim abendlichen Melken als Kuh Lisbeth aufspringt. a) Nennen Sie drei weitere äußerlich erkennbare Brunstsymptome. b) In welche Phasen lässt sich die Brunst der Kuh einteilen? c) In welcher dieser drei Phasen sollte das Tier besamt werden? c) Was müssen Sie für den Besuch des Besamungstechnikers vorbereiten?

33 Tierproduktion Rinder - II. Fruchtbarkeit Frage 5: 5. Ihr Chef beauftragt Sie mit der Brunstbeobachtung der Milchkuhherde. a) Nennen Sie 4 Erkennungszeichen der Vorbrunst. b) Was zeigt Ihnen der Abgang klaren, fadenziehenden Schleimes? c) Nennen Sie im Rahmen des Brunstgeschehens den günstigsten Besamungszeitpunkt. d) Was bedeutet das Abbluten bei einer Kuh? Frage 6: Ein Brunstkalender kann die Brunstbeobachtung unterstützen und verbessern. a) Welche unterschiedlichen Angaben vermerken Sie im Brunstkalender (mind. 4 Angaben)? b) Laut Brunstkalender wurde die Kuh Elfie am 29. April erfolgreich besamt. Berechnen Sie den voraussichtlichen Kalbetermin c) Wann sollte Elfie trockengestellt werden? Begründen Sie Ihre Antwort. Frage 7: Wichtige Merkmale für die Fruchtbarkeit einer Herde sind Zwischenkalbezeit, Besamungsindex und Non-Return-Rate. a) Erklären Sie den Begriff ZKZ und geben Sie den angestrebten Wert an. b) Der optimale Besamungsindex einer Herde liegt bei 1,5. Was bedeutet das? c) Die Non-Return-Rate einer Herde liegt bei 60 %. Interpretieren Sie dieses Ergebnis. Frage 8: 8. Fruchtbarkeitsstörungen bei Kühen stellen ein großes wirtschaftliches Problem dar. a) Nennen Sie 4 häufig auftretende Fruchtbarkeitsstörungen. b) Nennnen Sie 6 mögliche Ursachen für Fruchtbarkeitsstörungen. Frage 9: Fortpflanzung beim Rind: a) Beschreiben Sie die drei Phasen der Brunst mit ihren äußeren Kennzeichen. b) Der weibliche Geschlechtszyklus wird von Hormonen gesteuert. Benennen Sie zwei dieser Hormone. Wo werden sie gebildet und welche Aufgabe haben sie? c) Nennen Sie zwei Möglichkeiten zur Trächtigkeitsfeststellung und deren Zeitpunkt. d) Die Kuh Olga ist am 23. Februar erfolgreich besamt. Berechnen Sie das Abkalbedatum und den Zeitpunkt des Trockenstellens.

34 Tierproduktion Rinder - III. Geburt Frage 1: Kuh Karla soll in wenigen Stunden kalben: a) Benennen Sie 6 Anzeichen der bevorstehenden Geburt. b) Benennen Sie 4 Vorbereitungsmaßnahmen für das Abkalben. c) Beschreiben Sie den Verlauf der Geburt: Eröffnungsphase Dauer bei Kuh/Färse Was passiert? Austreibungsphase Nachgeburtsphase

35 Tierproduktion Rinder - IV. Kälberaufzucht Frage 1: Die Kälberverluste haben in den letzten Jahren zugenommen. Eine Ursache liegt bei Fehlern in der Tränke. a) Stellen Sie einen Tränkeplan von der Geburt bis zum Absetzen der Tränke auf. b) Erläutern Sie, worauf Sie bei einer ordnungsgemäßen Verabreichung der Kälbertränke achten müssen (5 Punkte). c) Erläutern Sie die Ziele, die Sie während der Aufzucht verfolgen. Frage 2: Ein neugeborenes Kalb verfügt selbst über keine Abwehrstoffe (Antikörper). Damit das Kalb gegen die im Stall vorhandenen Krankheitserreger geschützt wird, muss es in den ersten Stunden eine ausreichende Menge Biestmilch bekommen. a) Nennen Sie die notwendigen Mengen und den Zeitpunkt für eine Biestmilchgabe. b) Erklären Sie, wie sich die Darmwand des neugeborenen Kalbes und die Zusammensetzung der Biestmilch verändern. Beurteilen Sie die Folgen einer verspäteten Biestmilchgabe. c) Begründen Sie, warum die Biestmilch von Färsen weniger Schutz bietet als die von älteren Kühen. Frage 3: Benennen Sie mit 7 Stichworten, woran Sie ein gesundes, frohwüchsiges Kalb erkennen. Welche Kontrollgriffe überzeugen Sie von der Gesundheit? Frage 4: Nennen Sie sieben Grundsätze, die bei einer erfolgreichen Aufzucht der weiblichen Kälber in einem Milchviehbetrieb eingehalten werden sollten und begründen Sie diese jeweils. Frage 5: Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Kälberaufzucht ist die Erhaltung der Gesundheit der Tiere. Nennen Sie drei typische Kälberkrankheiten und jeweils zwei Maßnahmen zur Vorbeugung gegen diese Krankheit (keine Doppelnennungen)

36 Tierproduktion Rinder - V. Jungviehaufzucht Frage 1: Ergänzen Sie in der Tabelle die fehlenden Zielwerte der Färsenaufzucht und beantworten Sie die nachfolgenden Fragen! Zielwerte Zeitpunkt Lebendgewicht Alter BCS Geburt --- --- Geschlechtsreife 270 300 kg 2,50 2,75 Erstbesamung 15 Monate vor erster Kalbung 24 26 Monate 3,5 (3,25 3,75) unmittelbar nach der ersten Kalbung 24 26 Monate a) Warum ist es erforderlich, sich bei der Festlegung des Erstbesamungszeitpunktes beim Jungrind von dessen Lebendgewicht und nicht von dessen Alter leiten zu lassen? b) Nennen Sie 3 Gründe, die für ein niedriges Abkalbealter des Jungrindes sprechen! c) Nennen Sie 3 zur Bestimmung der BCS-Note gut geeignete Körperbereiche des (Jung-)Rindes mit der jeweiligen Minimal- und Maximalausprägung! Frage 2: Ein frühes Erstkalbealter ist nur zu erreichen, wenn das weibliche Jungvieh während der Aufzucht gesund bleibt und bedarfsgerecht gefüttert wird. a) Nennen Sie vier Krankheiten/Gesundheitsstörungen, die typischerweise bei Jungvieh auftreten b) Berechnen Sie die notwendige durchschnittliche Lebenstagzunahme eines Jungrindes der Rasse Deutsche Holstein, wenn dieses Tier im Alter von einem Jahr 350 kg wiegen soll. Gehen Sie dabei von einem üblichen Geburtsgewicht aus (Rechenweg muss deutlich werden). c) Beschreiben Sie die Fütterung von weiblichen Jungvieh im ersten Lebensjahr nach Ende der Kälberaufzucht in einem Milchviehbetrieb. Frage 3: Wie in jedem Jahr möchte Petersen senior die Jungrinder mit einem Mastbullen auf die Weide schicken, damit sie alle tragend werden. Petersen junior hingegen schlägt vor, dass alle künstlich besamt werden und nur die tragenden Rinder auf die Weide kommen. a) Nennen sie vier Argumente, die im geschilderten Fall für die künstliche Besamung sprechen. b) Welches Gewicht sollten die Jungrinder bei der Belegung/ Bedeckung haben und wie schwer sollten die Färsen kurz vor der Kalbung sein.

37 Tierproduktion Rinder - V. Jungviehaufzucht Frage 4: Die Jungrinder kommen bei Landwirt Z. im Sommer sobald sie besamt sind - immer auf die Weide. a) Welche vier Parasitenarten könnten auf feuchten Weiden die Jungrinder befallen? b) Nennen Sie vier sichtbare Kennzeichen beim Jungvieh, die während der Weidezeit auf einen Parasitenbefall hindeuten c) Nennen Sie zwei Maßnahmen, die der Betriebsleiter treffen sollte, um den Schaden durch die Parasiten bei den Jungrindern möglichst gering zu halten.

38 Tierproduktion Rinder - VI. Grundlagen der Verdauung und Fütterung Frage 1 Beschreiben Sie die Rohproteinverdauung im Magen-Darmsystem der Kuh und erklären Sie dabei die Begriffe nxp, RNB und UDP. Frage 2: Erläutern Sie, warum die Futterration einer Milchkuh genügend Struktur haben muss! Frage 3: a) Nennen Sie konkrete Zahlen einer qualitativ hochwertigen Maissilage für erwartete LUFA- Untersuchungswerte hinsichtlich: - Trockensubstanzgehalt - % Stärke i. d. TS - MJ NEL/kg TM b) Welche drei Vorteile bietet Maissilage als Grundfutter für Milchkühe? Frage 4: a) Nennen Sie konkrete Zahlen einer qualitativ hochwertigen Grassilage 1. Schnitt für erwartete LUFA - Untersuchungsergebnisse für: - Trockensubstanzgehalt - Sandgehalt i. d. TS - % Rohprotein i. d. TS - MJ NEL/kg TM - % Rohfaser i. d. TS b) Nennen und erläutern Sie drei produktionstechnische Maßnahmen, durch die der Landwirt den Energiegehalt i. d. TS einer Grassilage (von Dauergrünland) positiv beeinflussen kann. Frage 5: a) Erklären Sie den Ablauf der Rohproteinverdauung im Magen-Darmsystem der Kuh. b) Nennen und begründen Sie einen Vorteil, der sich hieraus ergibt. Frage 6: Die mikrobielle Verdauung im Pansen ist das besondere Kennzeichen der Wiederkäuerverdauung. a) Nennen Sie die Bedingungen, welche die Arbeit der Mikroorganismen im Pansen positiv beeinflussen. b) Erläutern Sie die Verdauung der Kohlenhydrate im Pansen zum einen am Beispiel einer grundfutterreichen und zum anderen am Beispiel einer kraftfutterreichen Ration.

39 Tierproduktion Rinder - VI. Grundlagen der Verdauung und Fütterung Frage 7: Der Rohfasergehalt in der Gesamtration bzw. der Strukturwert/kg TM liefert einen Hinweis, ob die Ration wiederkäuergerecht ist. Nennen Sie einen Wert, der angestrebt wird. Beschreiben Sie die Bedeutung von Strukturfutter für die Mikroorganismen im Pansen. Frage 8: Eine ausreichende Versorgung mit hochwertigem Grundfutter ist auch die Basis für die Leistung einer Hochleistungskuh. a) Beschreiben Sie die Vorteile, die sich durch die Versorgung mit einer Teil-TMR bieten. b) Erklären Sie die Bedeutung einer ausgeglichenen Gesamtration (Teil TMR + leistungsgerechtes Milchleistungsfutter). c) Beschreiben Sie die Bedeutung der ruminalen N-Bilanz in der Gesamtration.

40 Tierproduktion Rinder - VII. Milchviehfütterung Frage 1: Nennen und erläutern Sie fünf verschiedene Faktoren, die einen bedeutenden Einfluss auf die tägliche Futteraufnahme einer Milchkuh in den ersten Laktationswochen haben! Frage 2: Nennen und erläutern Sie sechs wesentliche Einflüsse auf die Grundfutteraufnahme bei Milchkühen. Frage 3: a) Was versteht man unter TMR-Fütterung? b) Nennen Sie jeweils zwei mögliche Vor- und Nachteile einer TMR-Fütterung bei laktierenden Kühen! Frage 4: a) Fit aber nicht fett soll eine Milchkuh in die nächste Laktation gehen. Beschreiben Sie die Fütterung einer Kuh von Beginn des Trockenstellens bis zur Kalbung. b) Warum sollte eine Kuh zum Zeitpunkt der Kalbung nicht fett sein? Erläutern Sie die möglichen negativen Folgen.