Pflege in Ingolstadt Strukturen, Entwicklung 1999 bis 2013 und Prognose 2014 bis 2034
Pflegeprognose 2014-2034 Im Jahr 2013 wurde die letzte Pflegeprognose bis 2032 im Rahmen des Sozialberichts 2014 berechnet. Nun liegen die Daten zur Pflege zum 15.12.2013 vor und dienen einer neuen Pflegeprognose 2014-2034. Als Datengrundlage der Pflegebedürftigkeit dienten detaillierte Daten zur Pflegebedürftigkeit nach Alter, Geschlecht, Pflegeart und Pflegestufe des Bayerischen Landesamtes für Statistik. Daraus wurden spezifische Pflegequoten errechnet. Ausgehend vom Jahr 2014 und einer Bevölkerungsprognose der Bevölkerung bis 2034 nach Altersgruppen wurden die Zahlen der Pflegebedürftigen mittels der spezifischer Pflegequoten hochgerechnet. In der Pflegeprognose wird beim mittleren Szenario ein Anstieg der Pflegebedürftigen von 2013 von rund 2 700 bis 2034 auf rund 3 500 berechnet. Die Zahl der stationär Pflegebedürftigen wird für 2034 beim mittleren Szenario und einem Anteil der stationär Pflegebedürftigen von 40 % mit 1 400 prognostiziert (ca. + 350 seit 2013). Zuzüglich 20 % der Plätze für nicht anerkannt Pflegebedürftige. Ergäbe sich demnach ein Bedarf von 1 680 Heimplätzen, eine Steigerung um über 450 seit 2013/2014 (1 225 Plätze) Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 2
Pflegebedürftige in Ingolstadt 1999-2013 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 Pflegebedürftige in Ingolstadt Pflegebedürftige Trendlinie 2 987 2 911 2 891 2 942 2 891 2 782 2 881 2 708 Die Zahl der Pflegebedürftigen in Ingolstadt ist seit 1999 bis 2013 um knapp 300 von rund 3 000 auf ca. 2 700 gesunken. 500 0 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 3
Entwicklung der Art der Pflege 2 000 1 500 1 000 500 0 Entwicklung der Pflegebedürftigen in Ingolstadt (Pflegeart) 1 735 1 635 1 546 1 430 Stationär 1 264 1 267 1 321 Ambulant 1 221 Pflegegeld 1 108 1 100 973 1 053 1 001 667 846 731 585 545 499 511 519 485 507 514 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Während die zu Hause Gepflegten (Pflegegeld) stark abgenommen haben, sind die stationär Gepflegten stark angestiegen, seit 2009 ging deren Zahl wieder etwas zurück. Die ambulante Pflege ging leicht zurück. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 4
Art der Pflege (Anteil) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Pflegebedürftige in Ingolstadt nach der Art der Pflege Stationär Ambulant Pflegegeld 43,7% 48,6% 45,5% 45,9% 45,1% 58,1% 56,2% 53,5% 18,0% 17,4% 17,6% 19,0% 17,4% 17,3% 18,7% 19,6% 34,0% 38,3% 39,5% 36,5% 35,9% 22,3% 25,1% 29,3% 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Während die prozentualen Anteile der stationär Gepflegten von 22 auf 36 % zunahmen, ging der Anteil der Pflegegeldempfänger von 58 auf 45 % und der ambulant betreuten von 20 auf 19 % zurück. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 5
Stationär Pflegebedürftige 1 200 1 000 800 600 400 200 0 Stationär Pflegebedürftige in Ingolstadt nach Pflegestufen Pflegestufe 0 Pflegestufe 1 Pflegestufe 2 Pflegestufe 3 288 243 248 277 233 248 375 229 371 346 232 353 355 310 298 272 355 371 381 324 363 287 159 204 94 111 47 78 22 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Der Anstieg der stationär Pflegebedürftigen erfolgte am stärksten in den unteren Pflegestufen, vor allem 0 und 1, in den letzten 4 Jahren hier mit Rückgang, dafür mehr in Pflegestufe 2. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 6
Pflegegeld-Empfänger 2 000 1 800 1 600 1 400 1 200 1 000 800 212 650 Pflegebedürftige mit Pflegegeld in Ingolstadt nach Pflegestufen Pflegestufe 1 Pflegestufe 2 Pflegestufe 3 159 450 111 120 351 372 94 333 Die Abnahme bei den Pflegegeldempfängern erfolgte sehr stark in den oberen Pflegestufen 2 und 3. 600 400 873 821 805 829 794 200 0 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 7
Ambulant Pflegebedürftige 600 500 400 300 Ambulant Pflegebedürftige in Ingolstadt nach Pflegestufen Pflegestufe 1 Pflegestufe 2 Pflegestufe 3 103 108 85 89 92 58 51 65 196 152 158 174 165 164 148 146 Die Abnahme bei den ambulant Pflegebedürftigen erfolgte vor allem in den oberen Pflegestufen 2 und 3. 200 100 286 263 249 258 279 274 291 311 0 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 8
Entwicklung der Pflegebedürftigen Gesamt Pflegegeld Ambulant Stationär Entwicklung der Pflegebedürftigen in Ingolstadt (Pflegeart) - 209-234 - 305-45 - 74-28 Insgesamt ging die Zahl der Pflegebedürftigen zurück. Rückgänge gab es vor allem beim Pflegegeld, aber auch bei der ambulanten Pflege. Der stationäre Bereich wuchs stark an. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 9 + 3 1999-2005 2005-2013 + 334-600 - 500-400 - 300-200 - 100 0 + 100 + 200 + 300 + 400
Pflegequoten im Städtevergleich 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Quote der Pflegebedürftigen 1999, 2005 und 2013 (in % der Einwohner ab 75 Jahren) 15.12.1999 15.12.2005 15.12.2013 Die Pflegequoten in Ingolstadt sind in den letzten 10 Jahren stark zurückgegangen und liegen im Städtevergleich 2013 auf einem eher unterem Niveau. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 10
Stationär Gepflegte im Städtevergleich 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 28% 32% Bayern insgesamt Stationär Pflegebedürftigen 1999 und 2013 in % aller Pflegebedürftigen 31.12.1999 15.12.2013 34% 35% Stadt Augsburg 45% 45% 30% 30% Stadt Erlangen Stadt Fürth 22% 36% Stadt Ingolstadt Während die Pflegequoten insgesamt zurückgingen, stiegen die stationär Betreuten in Ingolstadt und teils in anderen Städten an. Ingolstadt hat einen etwas niedrigeren Anteil stationär Pflegebedürftiger. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 11 24% 26% Stadt München 35% 40% 40% Stadt Nürnberg 34% Stadt Regensburg 40% 39% Stadt Würzburg
Pflegebedürftige und ältere Menschen 160 150 140 130 120 110 100 90 80 Entwicklung der Pflegebedürftigen und der Einwohner ab 65 Jahren in Ingolstadt (Index 1999 = 100) Pflegebedürftige Einwohner ab 65 Einwohner ab 75 Einwohner ab 85 Obwohl in allen Altersgruppen ab 65 Jahren starke Anstiege seit 1999 festzustellen sind, ging die Zahl der Pflegebedürftigen sogar um rund 10 % zurück. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 12
Entwicklung der Pflegequoten 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 81% 1999 70% 2005 66% 64% 64% 2013 46% 40% 36% 29% 23% 20% 14% 12% 9% 7% 75-80 80-85 85-90 90-95 95 und mehr In den Altersgruppen ab 75 Jahren gab es jeweils starke Rückgänge in der Quote der Pflegebedürftigen. Deshalb nehmen die Pflegebedürftigen nicht zu, obwohl die Zahl älterer Menschen steigt. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 13
Bevölkerungsprognose 2014 bis 2034 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 2014 2019 2024 2029 2034 In den nächsten 20 Jahren werden vor allem die Altersgruppen ab 65 Jahren entsprechend der Prognose stark ansteigen. 10 000 0 0 - unter 20 20 - unter 45 45 - unter 65 65- unter 85 85 und älter Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 14
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 Prognose der Pflegebedürftigen 16 000 14 000 12 000 10 000 8 000 6 000 4 000 2 000 0 Entwicklung Einwohner ab 75 Jahren Prognose Einwohner ab 75 Jahren Entwicklung Pflegebedürftige Prognose Konstante Pflegequoten (wie IN 2013) Prognose Sinkende Pflegequoten (50% von IN seit 1999) Prognose Sinkende Pflegequoten (wie IN seit 1999) Die mittlere Variante der Zunahme der Pflegebedürftigen (sinkende Pflegequoten entsprechend der Hälfte des Rückgangs 1999-2013) ist die wahrscheinlichste (ähnliche Berechnung wie Statistisches Bundesamt). Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 15
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 Varianten der Pflegeprognose 5 000 4 500 4 000 3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 500 0 4 296 3 528 3 495 3 145 2 708 2 703 2 755 Entwicklung Pflegebedürftige Prognose Konstante Pflegequoten (wie IN 2013) Prognose Sinkende Pflegequoten (50% von IN seit 1999) Prognose Sinkende Pflegequoten (wie IN seit 1999) Bei der mittleren Variante (leicht sinkende Pflegequoten) wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit 2 700 um 800 auf knapp 3 500 erhöhen. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 16
Prognose der stationär Pflegebedürftigen 2 500 2 000 1 500 1 000 500 0 Heimplätze gesamt (Konstante Pflegequoten wie 2013) Heimplätze gesamt (Sinkende Pflegequoten wie 50 % seit 1999) Heimplätze gesamt (Sinkende Pflegequoten wie seit 1999) 2 060 1 880 1 690 1 680 1 600 1 500 1 510 1 400 1 320 1 280 1 280 1 300 1 300 1 320 1 225 31.12.2013 2014 2019 2024 2029 2034 Bei der mittleren Variante und zukünftig konstant 40 % Anteil der stationär Betreuten, werden sich diese von rund 1 225 auf ca. 1 510 im Jahr 2024 und auf 1 680 im Jahr 2034 erhöhen. Dabei sind 20 % nicht Pflegebedürftige eingerechnet. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 17
Benötigte Heimplätze und Prognoseannahmen Zum 31.12.2013 ergab sich folgende Situation in den Heimen der Stadt Ingolstadt: Anerkannte Pflegebedürftige (amtl. Statistik): 973 Personen Sonstige Heimbewohner: 252 Personen (ca. 20 %) Heimbewohner gesamt: 1 225 Personen Für die zukünftige Prognose der benötigten Heimplätze sollen daher 20 % der Plätze für die nicht anerkannt Pflegebedürftigen einkalkuliert werden (darunter z. B. demente, behinderte und suchtkranke Personen). Insgesamt ergeben sich die prognostizierten Heimplätze aus 40 % der prognostizierten amtlich anerkannten Pflegebedürftigen und der Plätze für die sonstigen Heimbewohner ohne Anerkennung der Pflegebedürftigkeit (20 % der anerkannt Pflegebedürftigen). Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 18
Benötigte Heimplätze: Berechnung des mittleren Szenarios 1 800 1 600 1 400 1 200 1 000 800 600 400 200 0 252 973 Zukünftig voraussichtlich benötigte Heimplätze Mittleres Szenario mit sinkender Pflegequote wie 50 % seit 1999 Platzreserve für sonstige Heimbewohner (20%) Prognose der anerkannt Pflegebedürftigen stationär Sonstige Heimbewohner Anerkannte Pflegebedürftige stationär (31.12.2013) 220 1 100 230 1 170 250 1 260 270 1 330 280 1 400 31.12.2013 2014 2019 2024 2029 2034 Beim mittleren Szenario würde die Zahl der benötigten Heimplätze von rund 1 320 im Jahr 2014 kontinuierlich auf 1 680 im Jahr 2034 steigen. Bereits 2019 würden 1 400 Plätze benötigt. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 19
Benötigte Heimplätze: Drei Szenarien 2 500 2 000 1 500 1 000 500 0 Heimplätze gesamt (Konstante Pflegequoten wie 2013) Heimplätze gesamt (Sinkende Pflegequoten wie 50 % seit 1999) Heimplätze gesamt (Sinkende Pflegequoten wie seit 1999) 2 060 1 880 1 690 1 680 1 600 1 500 1 510 1 400 1 320 1 280 1 280 1 300 1 300 1 320 1 225 31.12.2013 2014 2019 2024 2029 2034 Bei den drei Szenarien würden sich die benötigten Heimplätze bis 2034 um bis zu 740 erhöhen. Wahrscheinlicher ist eine moderate Anhebung des Bedarfs auf bis zu knapp 1 700 Plätze. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 20
Aussagekraft der Prognoseergebnisse Durch die Änderung von Annahmen, z. B. der zukünftigen Quote der stationär betreuten Pflegebedürftigen, können bei Bedarf weitere Szenarien berechnet werden. Da die Berechnung zum Teil auf zwar realistischen aber doch nicht exakt vorhersehbaren Grundannahmen basiert, ist eine Überprüfung und Neuberechnung der Pflegeprognose im Anstand von wenigen Jahren sinnvoll. Zukünftige gesetzliche Änderungen (z. B. Anerkennung der Demenz als Krankheit, die der Pflege bedarf) oder der Bau/die Schließung von Pflegeheimen oder andere Einflüsse können eine derzeit nicht vorhersehbare Entwicklung im Pflegebereich verursachen. Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 21
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Pflege in Ingolstadt: Struktur-Entwicklung-Prognose - H. Schels 22