Umzüge Freiburg Magdeburg Nicht umgezogen 89,9% 90,2% In einen anderen Wohnort gezogen 7,2% 6,5% Innerhalb der Stadt umgezogen 2,9% 3,3%



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1 C H R I S T O P H D R Ö S S E R D E R M A T H E M A T I K V E R F Ü H R E R

Transkript:

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung, liebe Gäste! Hiermit möchten wir Ihnen zum vierten Mal einige Ergebnisse der Studie präsentieren. Diesmal stehen die Personen im Mittelpunkt, die innerhalb der vergangenen zwölf Monate ihren Wohnsitz von Freiburg oder Magdeburg in einen n Ort verlegt haben. Wie viele Personen sind tatsächlich weggezogen und wodurch zeichnen sich diese aus? Inwiefern unterscheiden sich die Weggezogenen in Bezug auf Alter, Bildung, beruflicher Tätigkeit sowie sozialer Einbettung von denen, die nicht weggezogen sind? Handelt es sich bei den Weggezogenen um Personen, die vorher schon Wanderungsgedanken oder -pläne genannt haben oder erfolgte der Umzug relativ spontan? Weggezogene und nicht weggezogene Personen in Zahlen Von den 1674 Personen, die auch an der Folgebefragung im Frühjahr 2007 teilgenommen haben, ist etwa jede zehnte Person zwischen der Erstbefragung und der Folgebefragung umgezogen. Etwa zwei Drittel der umgezogenen Personen sind in einen n Wohnort gezogen, ein Drittel hat die Wohnung innerhalb des Wohnortes gewechselt. Die Anteile der Personen, die in einen n Ort gezogen sind und die innerhalb der Stadt umgezogen sind, sind in Magdeburg und in Freiburg etwa gleich hoch. Nicht umgezogene, in einen n Wohnort umgezogene und innerhalb des Wohnorts umgezogene Personen (zwischen Erstbefragung 2006 und Folgebefragung 2007) Umzüge Freiburg Magdeburg Nicht umgezogen 89,9% 90,2% In einen n Wohnort gezogen 7,2% 6,5% Innerhalb der Stadt umgezogen 2,9% 3,3% Umsetzung von Migrationsgedanken und plänen Zu Beginn der Studie wurden die Personen, die bereits länger als ein Jahr in Magdeburg oder Freiburg lebten, gefragt, ob sie in letzter Zeit über einen Wegzug aus ihrer Stadt nachgedacht oder sogar konkrete Umzugspläne hätten. Etwa zwei Drittel der 2411 Befragten gaben im ersten Interview an, weder Migrationspläne noch -gedanken zu haben. 1

Ungefähr ein Viertel der Befragten spielte jedoch mit dem Gedanken aus dem Wohnort wegzuziehen und etwa jede zehnte Person plante den Wegzug in einen n Ort. Zwischen den Magdeburger und Freiburger Befragten gibt es hier keinen wesentlichen Unterschied. Im linken Teil der Grafik werden diese Anteile nochmals verdeutlicht. Keine Gedanken an Wegzug aus dem Wohnort, Wegzugsgedanken und Wegzugspläne und tatsächlich Weggezogene Keine Gedanken an Wegzug aus dem Wohnort, Wegzugsgedanken und Wegzugspläne (erste Befragung) Anteile von Weggezogenen (Folgebefragung) 70,0 60,0 50,0 65,1 Keine Wegzugsgedanken 1,2 98,8 Weggezogen Nicht weggezogen 40,0 30,0 25,0 Wegzugsgedanken 5,0 95,0 20,0 10,0 0,0 Weder Wegzugspläne noch -gedanken Wegzugsgedanken, aber ohne Pläne 9,9 Wegzugspläne Wegzugspläne 54,0 46,0 0% 20% 40% 60% 80% 100% Doch wer hat seine Wegzugspläne oder -gedanken tatsächlich in die Tat umgesetzt? Wenn man dies für diejenigen Personen betrachtet, die in der Folgebefragung erreicht wurden, so zeigt sich das Bild, das im rechten Teil der obigen Grafik dargestellt ist. 99 Prozent der Personen, die am Folgeinterview teilgenommen haben und die in der ersten Befragung weder Wegzugsgedanken noch -pläne angaben, wohnen zum Zeitpunkt der Folgebefragung ein Jahr später noch am selben Wohnort; 1 Prozent von ihnen ist spontan weggezogen. Von den Personen, die am Folgeinterview teilgenommen haben und die ein Jahr zuvor über einen Wohnortswechsel nachgedacht hatten, ist jeder Zwanzigste (5 Prozent) tatsächlich in einen n Ort gezogen. Von denjenigen, die in der Folgebefragung erreicht wurden und die bereits in der Erstbefragung konkrete Wegzugspläne hatten, hat mehr als die Hälfte (54 Prozent) diesen Schritt tatsächlich vollzogen. Wie die Tabelle auf Seite 1 zeigt, sind die Anteile der Personen, die aus ihrem Wohnort weggezogen sind, in Freiburg etwas höher als in Magdeburg. Unter den Magdeburgern haben sich etwas mehr Personen für einen Umzug innerhalb der Stadt entschieden, obwohl sie sich vorstellen konnten, einen n Zielort zu wählen. Diese Unterschiede zwischen den Städten sind statistisch jedoch nicht signifikant. 2

Altersstruktur Bei den Personen, die in einen n Ort gezogen sind, handelt es sich um eine recht junge Gruppe. 62 Prozent der Weggezogenen sind zwischen 18 und 26 Jahre alt, 27 Prozent sind zwischen 27 und 34 Jahre alt, lediglich 11 Prozent sind zwischen 35 und 50 Jahre alt. Im Hinblick auf die Altersstruktur der Personen, die aus ihrem Wohnort weggezogen sind, gibt es Unterschiede zwischen den beiden Städten: Der Anteil der jüngsten Altersgruppe (18 bis 26 Jahre) ist unter den Weggezogenen aus Magdeburg höher als unter den Weggezogenen aus Freiburg. Dies liegt in erster Linie daran, dass der Beginn einer Ausbildung bzw. eines Studiums für junge Magdeburger ein stärkeres Motiv zum Wegzug aus dem Wohnort ist als für junge Freiburger. In der Altersgruppe zwischen 27 und 34 Jahren ist der Anteil der Personen, die aus Freiburg wegziehen hingegen fast doppelt so hoch wie der Anteil der Personen, die aus Magdeburg wegziehen. Dieser signifikante Unterschied ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass der Anteil junger Erwachsener, die damit rechnen in den kommenden sechs Monaten ihre Ausbildung abzuschließen, in dieser Altersgruppe in Freiburg höher ist als in Magdeburg. Der Abschluss der Ausbildung ist in beiden Städte ein wichtiges Motiv für den Umzug in einen n Ort. Alterstruktur der Weggezogenen im Städtevergleich 43 bis 50 3,2 5,1 Altersgruppe 35 bis 42 27 bis 34 5,4 9,2 18,2 35,4 Freiburg Magdeburg 18 bis 26 55,9 67,5 Prozent 0 10 20 30 40 50 60 70 80 3

Lebensformen Ein Blick auf die Lebensformen der Befragten zeigt, dass die meisten Weggezogenen Singles sind, das heißt, sie haben keinen Partner bzw. keine Partnerin (41 Prozent). Ein Drittel lebte vor dem Wegzug in einer Paarbeziehung mit getrennten Haushalten; etwa ein Viertel lebte mit dem Partner in einem gemeinsamen Haushalt. Die Ortsansässigen leben hingegen mehrheitlich mit ihrem Partner in einem gemeinsamen Haushalt am Wohnort zusammen (51 Prozent). Etwa ein Drittel hat keinen Partner, und ein Sechstel hat einen Partner, lebt mit diesem aber nicht zusammen. Prozent 60 50 40 30 20 10 Lebensformen der Weggezogenen und nicht Weggezogenen 25,5 33,1 41,4 50,9 17,6 31,5 Paarhaushalt Paarbeziehung mit getrennten Haushalten Single 0 Weggezogen Nicht weggezogen Soziale Kontakte Die Personen, die aus dem Wohnort weggezogen sind, unterscheiden sich auch im Hinblick auf ihre sozialen Netzwerke von denjenigen, die nicht weggezogen sind. Von den Personen, die aus der Stadt weggezogen sind, gaben 60 Prozent an, ihre Freunde teils am Wohnort, teils woanders oder sogar überwiegend woanders zu haben. Von den Befragten, die am Wohnort geblieben sind, gaben hingegen 60 Prozent an, alle bzw. die meisten ihrer Freunde am Wohnort zu haben. Der Zusammenhang des Wegzugs aus dem Wohnort mit außerörtlichen Verwandtschaftsbeziehungen ist besonders stark: Die Hälfte der Weggezogenen gab in der ersten Befragung an, keinen Verwandten am Wohnort Magdeburg bzw. Freiburg zu haben. Von den Personen, die nicht weggezogen sind, gaben dies nur 37 Prozent an. Dies ist ein guter Indikator dafür, ob es sich um gebürtige Ortsansässige handelt oder nicht: Personen, die - abgesehen von den eigenen Kindern - keine Verwandten am Wohnort haben, sind in der Regel Zugezogene (98 Prozent). 4

Anteile der Personen, die am Wohnort geblieben sind und die weggezogen sind, nach ihren sozialen Beziehungen am Wohnort (Magdeburg und Freiburg) Freunde und Verwandte am Wohnort nicht weggezogen weggezogen Alle bzw. die meisten Freunde am Wohnort 60% 40% Freunde teils am Wohnort, teils woanders 2 24% Alle bzw. die meisten Freunde woanders 14% 3 Alle nahen Verwandten am Wohnort 31% 21% Verwandte teils am Wohnort, teils woanders 31% 28% Alle nahen Verwandten woanders 37% 51% Keine lebenden Verwandten mehr 1% 0% Schulabschluss Die folgende Grafik zeigt die Anteile der Personen, die aus ihrem Wohnort weggezogen sind, getrennt für jede Stufe der formalen Bildungsabschlüsse, für die Städte Magdeburg und Freiburg zusammengefasst. Diese Darstellung wurde gewählt, weil es zwischen den beiden Städten historisch bedingt strukturelle Unterschiede in der Verteilung der Bildungsabschlüsse gibt (siehe hierzu Auswertung Nr. 2). Die vor der Wiedervereinigung üblichen Schulabschlüsse wurden mit vergleichbaren westdeutschen Abschlüssen zusammengeführt. Schulbildung der Weggezogenen und nicht Weggezogenen hohe Schulbildung 9,1 90,9 mittlere Schulbildung geringe Schulbildung -2,4 5 97,6 95,0 Weggezogen Nicht Weggezogen noch kein Bildungsabschluss 12,7 87,3 0% 20% 40% 60% 80% 100% Hohe Schulbildung: Erweiterte Oberschule mit Abschluss 12. Klasse, Abitur oder Fachhochschulreife Mittlere Schulbildung: Polytechn. Oberschule mit Abschluss 10. Klasse, Mittlere Reife bzw. Realschulabschluss Geringe Schulbildung: Polytechnische Oberschule mit Abschluss 8. oder 9. Klasse, Volks- oder Haupt-schulabschluss, Kein Bildungsabschluss: Schüler bzw. Schule ohne Abschluss verlassen (<1%). 5

Personen, die zum Zeitpunkt der ersten Befragung noch keinen Schulabschluss hatten und Hochgebildete sind besonders häufig weggezogen. Unter den Schülern hat jeder achte seinen Wohnort verlassen. Sehr mobil sind auch Personen, die zum Zeitpunkt der ersten Befragung bereits eine Studienberechtigung inne hatten; von ihnen sind 9 Prozent weggezogen. Wenn man die Anteile der Bildungsgruppen an den Weggezogenen beider Städte vergleicht, zeigen sich nur geringe Unterschiede, die statistisch nicht signifikant sind. Die Anteile der (ehemaligen) Schüler, die aus ihrem Wohnort weggezogen sind, ist in Freiburg mit 13 Prozent etwas höher als in Magdeburg mit 12 Prozent, aber der Anteil der weggezogenen Hochgebildeten ist in Magdeburg (10 Prozent) etwas höher als in Freiburg (9 Prozent). Aus Freiburg ziehen hingegen Personen mit geringerer Bildung etwas häufiger weg (6 Prozent) als aus Magdeburg (4 Prozent. Personen mit mittlerem Bildungsniveau sind in beiden Städten am wenigsten mobil, nur 2,4 Prozent von ihnen sind weggezogen. Art der Beschäftigung Bei den Weggezogenen handelt es sich mehrheitlich um Personen, die zum Zeitpunkt der ersten Befragung Studierende oder Auszubildende waren (53 Prozent). Ein weiteres Drittel war in Vollzeit oder Teilzeit berufstätig. Die Personen, die am Wohnort geblieben sind, sind ganz überwiegend berufstätig (64 Prozent), 22 Prozent sind in Ausbildung bzw. Studium. Die Anteile der Arbeitslosen sind unter den Weggezogenen und Dagebliebenen etwa gleich hoch. Auffallende Unterschiede gibt es noch bei den Schülern: Ihr Anteil ist mit 4 Prozent unter den Weggezogenen doppelt so hoch wie unter den Personen, die am Ort geblieben sind. Momentane Beschäftigung von Personen, die am Wohnort geblieben sind und die weggezogen sind zum Zeitpunkt der ersten Befragung (Magdeburg und Freiburg) Weggezogene 3% 4% 24% Nicht Weggezogene 5% 2% 40% 10% 18% 4% 7% 47% Vollzeit Teilzeit arbeitslos in Ausbildung Studium Sonstiges Schüler 13% 17% 6

Vergleicht man die Personen, die aus Magdeburg weggezogen sind mit denen, die Freiburg verlassen haben, so zeigen sich Unterschiede im Hinblick auf ihre Beschäftigung zum Zeitpunkt der ersten Befragung. Unter den Personen, die aus Magdeburg weggezogen sind, befinden sich im Vergleich zu Freiburg viele Studierende, aber weniger Arbeitslose und Teilzeitbeschäftigte. Der Unterschied zwischen den Städten im Hinblick auf den Wegzug von Arbeitslosen ist statistisch signifikant. Art der Beschäftigung der Personen, die aus Magdeburg und Freiburg weggezogen, sind zum Zeitpunkt der ersten Befragung Schüler Sonstiges Studium in Ausbildung arbeitslos Teilzeit Vollzeit 4,3 2,6 2,2 3,7 35,5 43,7 12,9 13,2 8,6 4,0 12,9 7,9 23,7 24,8 0 10 20 30 40 50 Freiburg Magdeburg Prozent Die Zielorte Unter den Personen, die an der Folgebefragung teilgenommen haben, waren 70 ehemalige Magdeburger und 89 ehemalige Freiburger, die innerhalb des Jahres woanders hingezogen sind. ihren Wohnort verlegt. Die bevorzugten Städte der ehemaligen Magdeburger sind Berlin, München, Hamburg, Hannover, Leipzig und Halle an der Saale. Das Spektrum der Zielorte ist jedoch sehr vielfältig, so dass die beliebteste Stadt, Berlin, nur von 10 Prozent der Weggezogenen als Zielort gewählt wurde. Rund 61 Prozent haben sich für einen n Zielort als die genannten Städte innerhalb Deutschlands entschieden, während fast 6 Prozent der Weggezogenen ins Ausland gezogen ist. Die bevorzugten Städte der ehemaligen Freiburger sind Heidelberg und Karlsruhe, die von je 6 Prozent der Weggezogenen gewählt wurde, gefolgt von Berlin, München und Stuttgart. 17 Prozent der ehemaligen Freiburger sind ins Ausland gezogen; dieser Anteil ist fast dreimal so hoch wie unter den ehemaligen Magdeburgern. 7

Zielorte der Personen, die aus ihrem Wohnort weggezogen sind Zielorte im Ausland Zielorte der Magdeburger Berlin 10% Hamburg 4% Hannover 4% Leipzig 4% Zielorte im Ausland 17% Zielorte der Freiburger Berlin 3% Heidelberg Karlsruhe München 3% Zielorte in Deutschland 62% Halle/Saale 4% München Zielorte in Deutschland 62% Stuttgart 3% Auf der Ebene der Bundesländer betrachtet, zogen die Magdeburger vorwiegend innerhalb Sachsen-Anhalts um (20 Prozent), gefolgt von Bayern, Niedersachsen und Berlin. 39 Prozent der ehemaligen Magdeburger verlegte ihren Wohnort in ein s Bundesland. Die Zielländer der ehemaligen Freiburger sind weniger durchmischt. Knapp die Hälfte der Weggezogenen blieb in Baden-Württemberg, je neun Prozent zog es nach Bayern und nach Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Hessen mit sechs Prozent. Während die Zielländer im Ausland unter den ehemaligen Magdeburgern sehr divers sind, zielt es die ehemaligen Freiburger vor allem in die Schweiz und nach Großbritannien. Frankreich ist hingegen kein Zielland, obwohl es für Freiburger mindestens so nah liegt wie die Schweiz. Zielländer der Personen, die aus ihrem Wohnort weggezogen sind Zielbundesländer der Magdeburger Ausland Bayern 14% Berlin 10% Ausland 17% Bundesländer 13% Zielbundesländer der Freiburger Baden- Württemberg 4 Bundesländer 39% Niedersachen 11% Sachsen- Anhalt 20% Nordrhein- Westfalen 9% Hessen Bayern 9% 8

Die Distanz zum Zielort Möchte man Nah- und Fernwanderungen unterscheiden, so ist eine 50-km- Grenze üblich. Bis zur Distanz von 50 km ist es im Allgemeinen noch mit vertretbarem Aufwand möglich, tägliche Fahrten auf sich zu nehmen, zum Beispiel vom Häuschen im Grünen zur Arbeitsstelle im Stadtzentrum. Betrachtet man die Personen, die aus Magdeburg oder Freiburg weggezogen sind, gemeinsam, so hat mit 89 Prozent die große Mehrheit eine Fernwanderung durchgeführt und nur 11 Prozent haben einen Zielort im Umkreis von bis zu 50 km gewählt. Auch hier zeigen sich jedoch interessante Unterschiede zwischen den ehemaligen Magdeburgern und den ehemaligen Freiburgern. Der Anteil der ehemaligen Magdeburger, die lediglich in den näheren Umkreis der Stadt gezogen sind, ist mit 16 Prozent doppelt so hoch wie der entsprechende Anteil der ehemaligen Freiburger mit 7 Prozent. Nah- und Fernwanderungen der Weggezogenen nach ehemaligem Wohnort Nah- und Fernwanderungen Magdeburg Freiburg Unter 50km (Nahwanderung) 15,9% 6,7% Über 50km (Fernwanderung) 84,1% 93,3% Da unter den Zielländern der Weggezogenen aus Freiburg auch Australien und Brasilien zu finden sind, während Norwegen das am weitesten entfernte Zielland der Magdeburger ist, ist die durchschnittlich zurückgelegte Distanz der Fernwr aus Freiburg mit 560 Kilometern deutlich höher als diejenige der Magdeburger Fernwr mit 350 Kilometern. Dies lässt sich jedoch nicht verallgemeinern, da die Zahl der Personen, die in der Folgebefragung erreicht wurden, nicht hoch genug ist. 9

Wie geht es weiter? Die ersten Ergebnisse aus dieser Studie sowie die außerordentlich hohe Bereitschaft der Befragten, weiterhin teilzunehmen, haben uns darin bestärkt, die Studie fortzuführen. Die Förderung einer weiteren Befragung, die für den Frühsommer 2008 geplant ist, wurde bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft beantragt. Darin soll es in erster Linie um die Verbindung von wichtigen Lebensereignissen, wie zum Beispiel der Wechsel der Arbeitsstelle oder die Geburt eines Kindes, und sich damit verändernden Anforderungen an den Wohnort gehen. Außerdem möchten wir die Kriterien, die an die Wohnung und das Wohnumfeld gestellt werden, genauer im Hinblick auf das örtliche Angebot erforschen. Ein weiteres wichtiges Themenfeld, über das bislang wenig bekannt ist, ist das Pendeln zwischen mehreren Wohnorten oder zwischen dem Wohn- und Arbeitsort. Zunächst möchten wir uns jedoch noch einmal herzlich für ihre Mitarbeit an dieser Studie bedanken, und verbleiben mit herzlichen Grüßen bis zur nächsten Befragung, voraussichtlich im Frühsommer 2008. Prof. Dr. Johannes Huinink Stefanie Kley Universität Bremen, EMPAS Celsiusstraße, FVG-Mitte 28359 Bremen Tel.: 0421-218 3907 skley@empas.uni-bremen.de Angélique Leven-Schukat Sozialwiss. Umfragezentrum SUZ Tonhallenstraße 12 47051 Duisburg Tel.: 0203-3631 806 a.leven@uni-duisburg.de Weitere Informationen finden Sie laufend über die Internetseite des Projektes: www.tess.uni-bremen.de/migrationsstudie 10