BUSINESSPLAN FÜR DIE EXISTENZGRÜNDUNG IN DER GASTRONOMIE Ein setzt sich grob aus drei Teilen zusammen: 1 Konzeptbeschreibung 2 Finanzplanung und 3 Anhang PART 1: KONZEPTBESCHREIBUNG Dieser Teil des s dient dazu, das eigene Konzept möglichst detailliert darzustellen und die eigene Vision zu vermitteln. Anhand des folgenden Inhaltsverzeichnisses geben wir einen Überblick, was dieser Teil genau enthalten sollte. 1. Deckblatt Der erste Eindruck zählt. Daher sollte der ein entsprechendes Deckblatt haben, auf dem der Name des gastronomischen Betriebs, ein kurzes Inhaltsverzeichnis sowie die Namen der Gründungspersonen vermerkt sind. 2. Zusammenfassung In diesem Teil sollte dezidiert, aber dennoch recht knapp das gesamte Konzept erklärt werden. Das Gros an Details sollte man sich jedoch für eine andere Stelle aufsparen. Folgende Fragen sollten im Rahmen der Zusammenfassung pointiert auf ein bis zwei Seiten beantwortet werden: a) Was ist die Geschäftsidee und welchen Nutzen hat sie? b) Welcher Service und welche Produkte werden angeboten? c) Was ist der USP (Unique Selling Point) bzw. das Alleinstellungsmerkmal? d) Gibt es eine Abgrenzung zu Mitbewerbern? Wenn ja, wie sieht diese aus? 1 9
3. Unternehmensüberblick In diesem Teil sollte die Struktur des gastronomischen Betriebs in Hinblick auf Rechtsform, Personal, Teilhaber und Gesellschafter sowie die Arbeits- und Aufgabenverteilung zwischen diesen erläutert werden. Folgende Fragen sollten daher beantwortet werden: a) Welche Rechtsform wird für das Unternehmen gewählt und warum? b) Wer sind die Teilhaber und wie organisieren sich diese untereinander? c) Gibt es Gesellschafter? Wenn ja, wer sind diese? d) Wie viel und welches Personal wird eingesetzt? e) Welche Aufgabe und Funktion wird von wem übernommen? 4. Gastro-Konzept An dieser Stelle besteht die Möglichkeit, das Konzept über eine kurze Beschreibung hinaus detaillierter darzustellen. Um die Geschäftsidee möglichst genau zu erläutern, sollten folgende Fragen beantwortet werden: a) Was ist das Besondere an der Geschäftsidee? 2 9
b) Was ist das kurz- und langfristige Unternehmensziel? c) Welches Produkt/welche Leistung möchtet Ihr herstellen bzw. verkaufen? d) Start der Produktion/Dienstleistung? e) Entwicklungsstand Eures Produktes/Eurer Leistung? f) Welche Voraussetzungen müssen bis zum Start noch erfüllt werden? g) Wann kann das Produkt/der Service vermarktet werden? 3 9
5. Standord und Räumlichkeiten Maßgeblich für den Erfolg ist neben dem Konzept auch der Standort des gastronomischen Betriebs sowie die Räumlichkeiten. Für den Fall, dass bereits eine passende Immobilie gefunden wurde, kann diese hier entsprechend beschrieben werden. Falls noch keine Immobilie gefunden wurde, können hier die notwendigen Ansprüche an ein passendes Objekt erläutert werden. Folgende Fragen sollten dabei berücksichtigt werden: a) Was ist/wäre der Standort des Lokals? b) Welche Vor- und Nachteile sind mit diesem verbunden? c) Wie sehen/sähen die Räumlichkeiten aus? (Größe, Schnitt, Außenbereich, Sanitäranlagen, Küche, bestehendes Interieur etc.) d) Welche Vor- und Nachteile sind mit diesen verbunden? 6. Gastro-Konzept Im Vergleich zu Gründungen anderer Branchen unterliegen Gastro-Gründungen besonders vielen Vorschriften. Diese sollten auch im vermerkt sein. Folgende Fragen sollten daher beantwortet werden: a) Welche Richtlinien, Vorgaben und Verordnungen haben wir mit unserem Betrieb einzuhalten? 4 9
b) Welche Arten von Zutaten werden verarbeitet? (Hier reichen Zutatengruppen wie bspw. Teigwaren, Fleischwaren etc.) c) Welchen Hygieneverordnungen unterliegt unser Betrieb? d) Welche Konzessionen benötigen wir? 7. Markt und Wettbewerb Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Dennoch solltet Ihr Eure Mitbewerber kennen, um auf dem Markt bestehen zu können. Daher ist es unerlässlich, sich diesen im genauer anzusehen. Diese Fragen sollten in jedem Fall beantwortet werden: a) Wie sieht der Beschaffungsmarkt aus? (Großmärkte, Lieferanten etc.) b) Wie sieht der Arbeitsmarkt aus? i. Wer und wo sind unsere Kunden? ii. Wie setzen sich die einzelnen Kundensegmente zusammen (z. B. Alter, Geschlecht, Einkommen, Beruf, Einkaufsverhalten, Privat- oder Geschäftskunden)? 5 9
iii. Welche Bedürfnisse/Probleme haben Eure Kunden? c) Wer sind unsre Konkurrenten? i. Was kosten unsere Produkte bei der Konkurrenz? ii. Was sind die größten Stärken und Schwächen unserer Konkurrenten? iii. Welche Schwächen hat unser Unternehmen gegenüber unseren wichtigsten Konkurrenten? iv. Wie können wir diesen Schwächen begegnen? 6 9
8. Marketing Der Teil zum Thema Marketing soll erläutern, wie der gastronomische Betrieb bekannt gemacht wird. Grundlegend ist im Rahmen einer Marketingstrategie auf vier Felder zu achten: a) Produktpolitik: Welche Produkte werden angeboten? b) Preispolitik: Wie gestaltet sich der Preis? Wird es Aktionen oder Angebote zur Kundengewinnung und -bindung geben? c) Distributionspolitik: Wie soll das Angebot vertrieben werden? Welche Vertriebswege gibt es und welche eignen sich? d) Kommunikationspolitik: Welche Werbemaßnahmen (Print, Webseite, Anzeigen, Flyer, Bewertungsplattformen, soziale Medien) sollen eingesetzt werden? Gibt es ein eigenes Corporate Design (Logo, Farbdesign und Hausschrift mit Wiedererkennungswert)? 9. SWOT-Analyse Abschließend sollte das gesamte Konzept nochmals einer SWOT-Analyse unterzogen werden. Hier werden Strenghts (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken) der Geschäftsidee gegenübergestellt. Dies sollte am besten in einer Tabelle dargestellt werden. 7 9
PART 2: FINANZPLANUNG Die Finanzplanung ist bei Gründungen, die nicht aus Eigenkapital gestemmt werden können, besonders wichtig. Denn sie ist ausschlaggebend bei der Vergabe von Fremdkapital durch Banken, Förderprogrammen oder privaten Geldgebern. 1.Gründungskosten und Investitionen Hier sollte kurz und knapp erläutert werden, wie viel Geld für die Gründung benötigt wird. a) Wie hoch ist der Gesamtkapitalbedarf sowie die Vorlaufkosten für den Start und für eine Liquiditätsreserve während der Anlaufphase? b) Wie hoch sind die Investitionskosten? (Anschaffung von Arbeitsgeräten, Einrichtung etc.) c) Wie sieht die Finanzplanung für das erste Jahr aus? 1.Liquidität und Rentabilität Von Bedeutung für die Finanzplanung ist zudem, wie hoch der Ertrag des gastronomischen Betriebs in etwa sein wird. a) Wie hoch sind die laufenden Kosten? b) Welcher Umsatz ist zu erwarten? c) Wie hoch wird der Gewinn sein? (optimistische, wahrscheinliche, pessimistische Einschätzung) 8 9
PART 3: ANHANG Der Anhang dient dazu, weiterführende oder ergänzende Informationen zu den Gründungspersonen oder dem Geschäftskonzept beizufügen. So macht es durchaus Sinn, Lebensläufe der Gründungspersonen beizulegen, der Aufschluss über die Ausbildung, den Werdegang und die bereits gemachten Branchenerfahrungen gibt. Grundsätzlich kann man den Anhang mit folgenden Inhalten füllen: 1. Planungsabrechnungen 2. Verträge und Vertragsentwürfe (sofern vorhanden) 3. Informationen zu den Gründungspersonen (in jedem Fall) a) Lebenslauf b) Zeugnisse c) Qualifikationen / Zertifikate d) Gesellschaftsvertrag bei Teamgründungen e) Kopie der Gewerbeanmeldung f) Genehmigungsnachweise wie z.b. Betriebserlaubnisse, Konzessionen etc. g) Jahresabschlüsse z.b. bei Unternehmensübernahmen h) Franchiseverträge bei Franchisegründungen 9 9