Arm und krank? Wie sozial ist unser Gesundheitswesen?



Ähnliche Dokumente
Armut und Gesundheit in München

Andreas Mielck. Gliederung Einführung Methodische Ansätze Empirische Studien in München Zusammenfassung und Ausblick

Armut und Gesundheit im Alter

HIER: SEMINAR 1. WOCHE

Alt werden, aktiv bleiben, selbstbestimmt leben -Soziale Lage und Gesundheit-

Gesundheitsförderung von Familien in defizitären Wohnverhältnissen

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Ökonomie im Gesundheitswesen

Kritische Lebensereignisse und Gesundheit im Alter

Soziale Ungleichheit in Oberösterreich

Angst vor Krankheiten

Vermögensverteilung. Vermögensverteilung. Zehntel mit dem höchsten Vermögen. Prozent 61,1 57,9 19,9 19,0 11,8 11,1 5 0,0 0,0 1,3 2,8 7,0 2,8 6,0

Stiftung Prävention und

Ist die Gesetzliche Krankenversicherung im Gendermainstream?

Patientensicherheit aus Patientensicht

Angst vor Krankheiten: Baden-Württemberg

Impfung gegen HPV Typ aus der Sicht von Public Health. Prof. Dr. Rolf Rosenbrock WZB Public Health

Positive Dualität: PKV und GKV aus Sicht der Bevölkerung

Codebook Beispieldatensatz Umfragedaten

Behandlungsprogramme für Diabetiker was bringt das Mitmachen?

Junge Leute Repräsentative Onlinebefragung. D-MM-MAB Marktforschung, Januar 2011

Anbieter. Technische. Universität. Dresden. Angebot-Nr Angebot-Nr. Bereich. Studienangebot Hochschule. Termin. Permanentes Angebot

Wohlbefinden & Motivation der Arbeitnehmer. Gehalt, variable Vergütungsleistungen und Kaufkraft

Themenvorschläge für BA- und MA-Arbeiten am Lehrstuhl für empirische Sozialforschung und Demographie

POINT. of Reha Sport e.v. Reha-Sport. Der Wegweiser zum. Eine Information für Patientinnen, Patienten und Angehörige

Gesund bis zur Rente - Was sagen die Daten der GKV?

Gesundheit und Pflege

ANAMNESEBOGEN PERSÖNLICHES. Patient: männlich Name, Vorname geboren am weiblich. Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient.

Erwartungen der Techniker Krankenkasse an telemedizinische Anwendungen in der Klinik

Schöne Zähne für jedes Einkommen...einfach intelligenter!

Politischer Auftrag des Nationalen Krebsprogrammes aus Bundessicht

Auswertung der freiwilligen Dokumentation Sozialpsychiatrische Dienste in Baden-Württemberg

%

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Gesundheitliche Risiken bei dänischen und türkischen Studierenden und ihr Interesse an universitärer Gesundheitsförderung

Verbessert Bildung den Gesundheitszustand? Ergebnisse für die Bildungsexpansion in West-Deutschland

Indikationserweiterungen für JANUVIA (Sitagliptin, MSD) in der EU - Kombination mit Sulfonylharnstoff n

Mit. BKK MedPlus. einfach besser versorgt!

Gesundheitsversorgung in Österreich bis 2013

Gesundheitsberichterstattung und Monitoring

Betriebliches Gesundheitsmanagement Die Lösung oder nur Modeerscheinung?

Sozioökonomische Situation von Erwerbsminderungsrentnern

Praxistage Gesundheitsversicherung statt Krankenkasse - Ist der Weg das Ziel? Ein Plus für UnternehmerInnen

Gemeinsam handeln: Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

Meinungen zum Nichtraucherschutzgesetz

Case Management in Versicherungen die Evidenzlage. Survey Case Management in der Schweiz. Vergleich: Systematischer Review / Situation Schweiz

Stabilisierung der Finanzierungsbasis und umfassender Wettbewerb in einem integrierten Krankenversicherungssystem

BEZIRKLICHE GESUNDHEITSKONFERENZ Gesundheitliche Chancengleichheit für Alle. 9. Juni 2015

Patientenzufriedenheit in Schleswig-Holstein

Migration: gesundheitsfördernd oder krank machend? Erklärungsmodelle zum Zusammenhang zwischen Migration und Gesundheit

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Vergleichsportal-Kompass 1.0 Repräsentative GfK-Umfrage im Auftrag von CHECK24.de zur Nutzung von Vergleichsportalen

Übersicht Verständnisfragen

micura Pflegedienste München/Dachau GmbH

Entwicklung psychischer Erkrankungen bei Erwerbstätigen

Untersuchungssteckbrief

Arbeitsbewältigungsanalyse Beispielauswertung. Leistung steigern und Eindruck hinterlassen

Qualitätsbericht der IKK Südwest

Soziale Ungleichheit und Gesundheit Wissensstand und Herausforderungen

ADHS: Chancen und Grenzen regionaler Versorgungskonzepte/-verträge

Daher bitten wir Sie, die folgenden Fragen zu Ihrer Person und Ihrer familiären Situation so ausführlich wie möglich zu beantworten.

Berlin, im Mai Bestehende überregionale Strukturen können zur Vernetzung genutzt und weiterentwickelt werden.

Ihr persönliches Rezept gegen Zuzahlungen

Rauchen bis kurz vor Bekanntwerden einer Schwangerschaft: Physiologische Beeinträchtigung im Kindergartenalter?

Deutscher Sparkassen- und Giroverband. Emnid-Umfrage Vermögensbildung für alle

Sterben in Deutschland Wissen und Einstellungen zum Sterben

Die Gesundheit von Frauen und. Frauen und Männern verschiedener Lebensaltersstufen? Einleitung. Ausgewählte Ergebnisse

Wie wichtig ist Ihnen bei Banken. eine sichere Geld- und Sparanlage. 41 Sehr wichtig. ein günstiges Girokonto. Wichtig Weniger wichtig

BETRIEBS- KRANKENKASSE

Umfrage zur Berufsorientierung

Heinrich Thomsen Dipl. Psychologe und Psychotherapeut. Karlstr Itzehoe

Haus sanieren profitieren! 27. Februar 2014

Aktuelle Beitragsbemessungsgrenzen und Beitragssätze in der Sozialversicherung

Pilotversuch Mini-Contracting - Kühlschranktausch für einkommensschwache Haushalte

Das neue Präventionsgesetz

Psychologische Gesprächsführung HS 2012

Public Health-Blick auf die Geriatrie in Österreich

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Die Wirtschaftskrise aus Sicht der Kinder

Berufliche Mobilität. Studienergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage. Januar 2013

86 Prozent der Befragten finden den Erfahrungsaustausch von Betroffenen, wie er in Selbsthilfegruppen stattfindet, besonders wichtig.

LÄNGER LEBEN BEI GUTER GESUNDHEIT

Ein strahlendes Lächeln mit uns kein Problem!

4.5 Disease-Management-Programme

Veränderungen in der Kranken- und Rentenversicherung. Dr. Felix Welti Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa der CAU

ZWEITER SÜDDEUTSCHER REALSCHULTAG

OTC Pharma Branchenreport 2005

Abrechnungshilfe zum Vertrag nach 140a SGB V zur integrierten Versorgung von Depressionen

Kann man dem Diabetes davonlaufen?

Gesunde Führung in kleinen und mittleren Unternehmen

Krankenkassen im internationalen Kontext und ihre historische Entwicklung

Überhaupt schon einmal Schulden gehabt. Anlass der Schulden

Absicherung der Arbeitskraft Absicherung der Lebensrisiken

Das Alter der Patienten Friedenau * Das Alter der Patienten Fennpfuhl * Das Alter der Patienten Charlottenburg * Das Alter der Patienten Bundesallee *

Arbeiten trotz Rente

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Transkript:

Helmholtz Zentrum München M - Deutsches Forschungszentrum für f r Gesundheit und Umwelt Institut für f r Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen A. Mielck Arm und krank? Wie sozial ist unser Gesundheitswesen? Gliederung Messung von Armut und sozialer Ungleichheit Zusammenhang mit Gesundheit - empirische Ergebnisse - Erklärungsans rungsansätze, Kausalität Soziale Ungleichheit in der gesundheitlichen Versorgung Vergleiche mit anderen Europäischen Staaten Diskussion

Messung von Armut und sozialer Ungleichheit Bildung - höchster Schul- bzw. Hochschulabschluß - höchster berufsbildender Abschluß Beruflicher Status - Falls jetzt oder früher berufstätig: Stellung im Beruf - dito für (Ehe-)partner Einkommen - monatliches Netto-Einkommen im Haushalt insgesamt (nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben) - Personen im Haushalt: bis 6, 7-14, 15-17, 18 Jahre und älter

Netto-Äquivalenz quivalenz-einkommen pro Monat (2003) Anteil (%) vom Median in Euro Männer (%) Frauen (%) bis 60 ('arm') bis 746 12,9 14,3 60 bis 80 bis 994 13,6 15,6 80 bis 100 bis 1.243 21,2 22,4 100 bis 150 bis 1.865 32,9 31,0 ab 150 ('reich') ab 1.865 19,4 16,7 100,0 100,0 (neue OECD-Äquivalenz quivalenz-skala) Median 1.243 Euro (50%( 50%-Armutsgrenze: bis 622 Euro) Daten: Sozio-ökonomisches Panel 2003 (ca. 28.000 Personen ab 18 Jahre) Quelle: Lampert/Kroll 2006

Einkommen und Lebenserwartung Männer 85 80 75 70 65 60 55 50 < 60% 60-80% 80-100% 199-150% > 150% Lebenserw artung 70,1 73,4 75,2 77,2 80,9 Gesunde LE 56,8 61,2 64,5 66,8 71,1 Netto-Äquivalenz-Einkommen Quelle: SOEP 1995-2005 (Lampert et al. 2007)

Einkommen und Lebenserwartung Frauen 90 85 80 75 70 65 60 55 50 < 60% 60-80% 80-100% 199-150% > 150% Lebenserwartung 76,9 81,9 82 84,4 85,3 Gesunde LE 60,8 66,2 67,1 69,1 71 Netto-Äquivalenz-Einkommen Quelle: SOEP 1995-2005 (Lampert et al. 2007)

Altersgruppe 7-17 Jahre: Psychische Auffälligkeiten Sozialer Status der Eltern Depression Ängste ADHS a 'gestörtes Sozialverhalten' - niedrig 7,3 12,9 3,7 11,3 - mittel 5,5 10,1 2,3 7,1 - hoch 3,8 8,0 0,9 5,7 a) Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivit /Hyperaktivitätsstörungen Quelle: : Ravens-Sieberer et al. 2007

Erklärung rung der 'gesundheitlichen Ungleicheit' Soziale Ungleichheit Unterschiede bei den - Gesundheitlichen Belastungen (z.b. physische und psychische Belastungen am Arbeitsplatz) - Gesundheitlichen Ressourcen (z.b. soziale Unterstützung, Grünflächen in Wohnumgebung) Unterschiede bei der gesundheitl. Versorgung (z.b. Zahnersatz, Arzt-Patient-Kommunikation) Unterschiede im Gesundheitsverhalten (z.b. Ernährung, Rauchen, Compliance) Gesundheitliche Ungleichheit

Gesundheitsverhalten: Empirische Ergebnisse Höhere Gefährdung in der unteren Statusgruppe Rauchen (v.a. weniger Beendigung des Rauchens) Übergewicht (z.b. bundesweite 'Verzehrstudie') Mangel an sportlicher Betätigung tigung Bluthochdruck hoher Alkoholkonsum (bei Männern) Höhere Gefährdung in der oberen Statusgruppe hoher Alkoholkonsum (bei Frauen)

Rauchen und Schulbildung bei Erwachsenen 60 Männer Prävalenz 40 20 0 60 18-29 30-39 40-49 50-59 60-79 Hauptschule Mittlere Reife Abitur Frauen Prävalenz 40 20 0 18-29 30-39 40-49 50-59 60-79 Hauptschule Mittlere Reife Abitur Stichprobe: 6.963 Personen; Datenbasis: Befragung 1997/99 (Bundes-Gesundheitssurvey 1998); Quelle: Lampert/Thamm 2004

Quelle: Senatsverwaltung 2004

Lebensbedingungen: Empirische Ergebnisse Lärm und Luftverschmutzung : (sehr) starke Belastung Sozio-ökonomisches Panel 1999, Odds Ratios neue Bundesländer, Deutsche Quelle: Mielck 2004 Pro-Kopf-Einkommen (DM pro Monat) 2.700 bis 2.700 bis 1.800 900 Lärm 1,00 2,19 2,95 3,68 Luftverschmutzung 1,00 4,29 5,94 9,42 Beides 1,00 2,35 3,77 4,65

Gesundheitlichen Versorgung: Empirische Ergebnisse Höhere Gefährdung in unterer Statusgruppe geringere Teilnahme an Präventionsma ventionsmaßnahmennahmen schlechtere Sanierung kranker Zähne weniger Besuche beim Facharzt mehr aus Kostengründen nden 'vermiedene Arztbesuche längeres Warten auf ärztlich Behandlung (GKV/PKV) weniger Zeit beim Gespräch mit dem Arzt (GKV/PKV) größ ößere Sorge um künftige Absicherung bei Krankheit größ ößere Probleme bei Zuzahlungen schlechtere Versorgung von Diabetikern etc.

GKV-Versicherte Versicherte Finanzielle Probleme bei Zuzahlungen (in %) 40 35 30 25 20 15 10 5 0 bis 600 bis 800 bis 1.000 bis 1.300 ab 1.300 Pro-Kopf-Einkommen pro Monat (auch bei Kontrolle von Alter und Geschlecht) Daten: Gesundheits-Monitor 2004 Quelle: Mielck 2005

Sozialer Status und Diabetes mellitus 1 (obere Schicht) Odds Ratios a S o z i a l e r S t a t u s (Quintile) b 2 3 4 5 (untere Schicht) Männer 1,00 1,46 1,39 1,70* 1,85* Frauen 1,00 1,44 1,63 1,89* 2,07* *:p < 0,05 a: Kontrollierte Variablen: Alter, Body-Mass-Index b: Index aus Schulbildung, beruflicher Stellung, Einkommen Stichprobe: 7.663 Männer, 7.722 Frauen (25-69 Jahre, Deutsche) Quelle: Helmert et al. 1994

Bei Typ 2 Diabetikern: Weniger Wissen über Diabetes bei niedriger Schulbildung 60 50 Sehr gut informiert über... (in %) 40 30 20 Bildung: niedrig Bildung: mittel Bildung: hoch 10 0 Diabetes allgemein Ernährung Gewichtskontrolle (auch bei Kontrolle von Alter, Geschlecht, Diagnose-Dauer Dauer etc.) Quelle: Mielck et al. 2006

Bei Typ 2 Diabetikern: Weniger Schulung bei niedriger Schulbildung Jemals an einer Schulung teilgenommen (in %) 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Herzinfarkt: nein Herzinfarkt: ja Bildung: niedrig Bildung: mittel Bildung: hoch (auch bei Kontrolle von Alter, Geschlecht, Diagnose-Dauer Dauer etc.) Quelle: Mielck et al. 2006

Bei Typ 2 Diabetikern: Schlechtere Blutzuckerkontrolle bei niedrigem Sozialstatus HbA1c 6,5% (in %) 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Herzinfarkt: nein Herzinfarkt: ja SES: niedrig SES: mittel SES: hoch (auch bei Kontrolle von Alter, Geschlecht, Diagnose-Dauer Dauer etc.) Quelle: Reisig et al. 2007

Stufen-Modell der gesundheitlichen Versorgung Vorschlag von Tugwell (2006): 'efficacy' (Wirksamkeit unter idealen Bedingungen) 'access' (% der Zielgruppe erreicht) 'diagnostic accuracy' (Präzision der Diagnose) 'provider compliance' (Ärzte-Compliance mit Guidelines) 'consumer compliance' (Patienten-Compliance) 'community effectiveness' (% der Zielgruppe nach Guidelines behandelt)

Ungleichheit in der gesundheitlichen Versorgung (hypothetisches Beispiel) % der erreichten Personen 100 80 60 40 20 0 1 2 3 45 5 Oberer Status 90 60 60 90 60 Unterer Status 90 40 40 90 40 1: efficacy; 2: access; 3: diagnostic accuracy; 4: provider compliance; 5: consumer compliance

Ungleichheit in der gesundheitlichen Versorgung (hypothetisches Beispiel) 'Community Effectiveness' (in %) 100 80 60 40 20 0 1 2 3 4 5 Oberer Status 90 54 32,4 29,2 17,5 Unterer Status 90 36 14,4 13 5,2 1: efficacy; 2: access; 3: diagnostic accuracy; 4: provider compliance; 5: consumer compliance

Vergleiche mit anderen Europäischen Staaten Art und Ausmaß der gesundheitlichen Ungleichheit ähnlich in allen westeuropäischen Staaten Daten zumeist nur eingeschränkt nkt vergleichbar Gesundheitspolitische Maßnahmen große Unterschiede in Westeuropa besonders großes Engagement z.b.. in Finnland,, NL, UK

Umfassendes Konzept: England - 39 Empfehlungen (mit 123 Unterpunkten) - Alle Politikbereiche (z.b. Bildung, Wohnen, Luftverschmutzung, Ernährung, Gesundheitswesen) - Unterscheidung von sozialen Untergruppen (z.b. nach Alter, Geschlecht, Familienstand, Nationalität) - Betonung von drei besonders wichtigen Ansatzpunkten (1) 'Health Inequality Impact Assessments' (2) Monitoring der Ungleichheit, Evaluation der Maßnahmen (3) Gesundheitsförderung von Müttern und Kindern Quelle: Judge 2006

Verringerung der Unterschiede: Quantitative Zielvorgaben Finnland (2000) Mortalität: bis 2015 um 20% reduzieren Die Niederlande (2000) 'Healthy Life Expectancy': bis 2020 von12 auf 9 Jahre Irland (2001) Mortalität: bis 2007 um 10% reduzieren Niedriges Geburtsgewicht: dito England (2003) Mortalität 'individuell' : bis 2010 um 10% reduzieren Mortalität 'regional' : bis 2010 um 40% reduzieren Rauchen: bis 2010 in unterer Statusgruppe max. 26% (ähnlich auch in: Schottland,, Wales, Nordirland) Quelle: Judge 2006

'Von Daten zu Taten' Empirische Belege Steigerung der Wahr-Nehmung Gleichgültigkeit / Leugnen Betroffenheit Mentaler Block Einzelne, relativ isolierte Maßnahmen Vernetzung der Maßnahmen, Evaluation Etablierung umfassender Programme

20 SGB V (Prävention und Selbsthilfe) (gültig seit 1.1.2000) " Leistungen zur Primärprävention sollen den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern und insbesondere einen Beitrag zur Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen erbringen. "

Up-Stream Down-Stream Sozio-ökonomischer Status Belastungen und Ressourcen Arbeitsbedingungen Wohnbedingungen Soziale Unterstützung Gesundheitliche Versorgung Gesundheitsverhalten Gesundheit Akteure Gesetzgeber Arbeitgeber Gewerkschaften Kommunen Krankenkassen Ärzte Familie Individuum

Diskussion Ausmaß der sozialen Ungleichheit z.b: Armut bei Kindern, Zunahme der Armut Arbeits- und Wohnbedingungen z.b: Lärm / Luftverschmutzung in Wohngegend 'Good Practice' Beispiele z.b: Projekte der BZgA Evaluation von Interventions-Ma Maßnahmen z.b: Bereitstellung eines Methoden-Sets Gesundheitsförderung und Prävention z.b: Maßnahmen nach 20 (SGB V) 'Politischer Wille' z.b: Gesundheitsziele in UK

Vielen Dank

Andreas Mielck, Dr. phil., M.P.H. Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen Postfach 1129, 85758 Neuherberg Tel.: (089) 3187-4460; Fax: - 3375 e-mail: mielck@helmholtz-muenchen.de http://www.helmholtz-muenchen.de/igm/ Auf Anfrage sende ich Ihnen gern die Literaturhinweise zu!