Redetext nach Verkürzung der Redezeit auf fünf Minuten.
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- Jacob Heintze
- vor 8 Jahren
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1 Redetext nach Verkürzung der Redezeit auf fünf Minuten. Den Ursprungstext finden Sie im Anschluss. Commerzbank Hauptversammlung 2012 Sehr geehrter Herr Aufsichtsratsvorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Eckard v.leesen. Ich bin Einzelaktionär und werde wie schon in den vergangenen Jahren vornehmlich zu Corporate Governance sprechen. Eigentlich brauchen wir diese teure Veranstaltung nicht: Bei einer Präsenz unter 50% und einem vom Staat gehaltenem Anteil von >25% hat dieser schon allein die Mehrheit; wenn man dann noch den auf die Bankenvertreter zur Abstimmung übertragenen Aktienbesitz dazu addiert, kommen wir auf Abstimmungsergebnisse, die die Meisten von uns aus der DDR kennen. Aber rechtlich muss sie durchgeführt werden. Dass der Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende der Deutschen Corporate Governance Kommission Herr Müller, der unmittelbar aus dem Vorstand in den Aufsichtsrat gewechselt ist, nicht unabhängig sein kann, habe ich übrigens vor zwei Monaten abstrakt generell in der Zeitschrift Der Aufsichtsrat kommentiert. Zur Gehaltserhöhung: Selbst die FAZ sieht darin ein Geschmäckle. Ich frage Herrn Müller: Sind die Altersbezüge der Vorstände gedeckelt gewesen? Zu dem Verlustbringer Eurohypo möchte ich wenig sagen. Herr Blessing gehörte beim Kauf auch dem Vorstand an.. Auch einige aktuelle Aufsichtsratsmitglieder haben das Geschäft begleitet. Schon beim Kauf gab es warnende Stimmen - und gemäß dem bei n-tv Artikel erschienenen Beitrag Die neue Bescheidenheit der Coba. Ein weiterer wenig häufig angeführter Grund für die horrenden Verluste der Commerzbank ist ihre unter Herrn Müller eingegangene und von Herrn Blessing erhöhte Beteiligung an der ukrainischen Bank Forum. Auf meine Frage auf der letzten Hauptversammlung bezüglich der bisher aufgelaufenen Kosten für diese Bank in der Ukraine wurden mir von Herrn Blessing 700 Mio bei keinerlei Zuflüssen genannt. Da diese Bank als Fass ohne Boden erscheint und Zuflüsse nicht feststellbar sind, werde ich nicht nach den möglicherweise weiter angestiegenen Kosten fragen. Verkäuflich ist sie wenn man das denn will nicht zu diesem Preis. Man könnte aber den Mitarbeitern mal wieder eine Gehaltserhöhung geben. In der Kurzfassung des Geschäftsberichtes auf Seite 48 wird das Ergebnis einer Mitarbeiterbefragung dargestellt. Hieran haben sich lediglich knapp Mitarbeiter im In- und Ausland das sind etwas mehr als die Hälfte - beteiligt. Erschreckend ist, dass als ein Defizit die Umsetzung des Zielbilds der Bank genannt wird. Eine Bank lebt ganz entscheidend von ihren Mitarbeitern. Und wenn dann noch die FAZ am einen Artikel mit Blessing holt einen Studienfreund überschreibt und der erste Satz mit den Worten beginnt: Es ist schon fast auffällig, dass Stephan Engels noch nicht bei McKinsey gearbeitet hat, anders als so viele Commerzbank-Mitarbeiter einschließlich des Vorstandsvorsitzenden Martin Blessing..Dieses Friends and Family Program ist eine Sache für den Aufsichtsrat, ebenso die Tatsache, dass der Vorstand jüngst zu einem Alumnitreffen der Hochschule Sankt
2 - 2 - Gallen eingeladen hatte, von den Mitarbeitern dagegen umfangreiche Sparanstrengungen gefordert werden. Dass Gallup in einer jüngsten Studie festgestellt hat übrigens ohne Bezug zur Commerzbank dass über 20% der Vorgesetzten Führung noch lernen müssen zählen Sie jetzt nicht ist erschreckend. Herr Müller hatte Recht, als er in den ersten Jahren seiner Vorstandssprecherzeit das Mittelstandsgeschäft forcierte. Dieses jetzt im Vorstand von Herrn Beumer verantwortete Geschäft läuft gut und knüpft an den Wunsch der Gründer in Hamburg im 19.Jahrhundert an, eine Bank aufzubauen, die die wirtschaftlichen Aktivitäten begleitet. Auch ein Teil des Investmentbanking Primärmarkt z.b. mit Eigen -und Fremdfinanzierungen über die Börse - würde ein Heranrücken der Finanzwirtschaft an die Realwirtschaft unterstützen. Eurohypo und Staatenfinanzierung gehören allerdings nicht dazu. Eben so wenig eine zu enge Verquickung von Finanzwirtschaft und Politik, wie sie jüngst der österreichische Professor Streissler am Beispiel Goldman Sachs auf einer Veranstaltung Frau Dr. Tumpel-Gugurell saß auf dem Podium neben Professor Sinn dargelegt hat. Bevor ich zum Schluss komme noch ein nicht ganz ernstgemeinter Vorschlag: Lassen Sie sich die Commerzbank- Aktie in effektiven Stücken ausliefern und tapezieren Sie eine Wand zum Beispiel in einem Partyraum mit ihr. Das ist etwas anderes und nicht teuer. Haben Sie Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
3 In der Folge nun der Ursprungstext Commerzbank Hauptversammlung 2012 Sehr geehrter Herr Aufsichtsratsvorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Eckard v.leesen. Ich bin Einzelaktionär und werde wie schon in den vergangenen Jahren vornehmlich zu Corporate Governance sprechen. Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass eine Hauptversammlung kein Zusammentreffen in einer Kneipe ist, wo man die Lufthoheit über einen Stammtisch gewinnen möchte. Bei aller Erregung sollte das Verhalten entsprechend sein. Eigentlich brauchen wir diese teure Veranstaltung nicht: Bei einer Präsenz unter 50% und einem vom Staat gehaltenem Anteil von >25% hat dieser schon allein die Mehrheit; wenn man dann noch den auf die Bankenvertreter zur Abstimmung übertragenen Aktienbesitz dazu addiert die Bankenvertreter stimmen ganz überwiegend im Sinne der Verwaltung -, kommen wir auf Abstimmungsergebnisse, die die Meisten von uns aus der DDR kennen. Aber rechtlich muss sie durchgeführt werden. Es drängt sich der Eindruck auf, dass bei der Publikumsgesellschaft Commerzbank eine gewisse Wertigkeit der Gremien herrscht: Bei ihr steht der Vorstand über allem, dann folgt der Aufsichtsrat, dessen Vorsitzender Herr Müller seinen Nachfolger im Vorstand Herrn Blessing inthronisiert hat und dann die lediglich zum Abnicken gebrauchte Hauptversammlung immerhin die Eigentümerversammlung. Dass der Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende der Deutschen Corporate Governance Kommission Herr Müller, der unmittelbar aus dem Vorstand in den Aufsichtsrat gewechselt ist, nicht unabhängig sein kann, habe ich übrigens vor zwei Monaten abstrakt generell in der Zeitschrift Der Aufsichtsrat kommentiert. Es wundert mich nicht, dass der Vorstand natürlich hat der Aufsichtsrat dies beschlossen - sein Gehalt erhöht hat. Selbst die FAZ sieht darin ein Geschmäckle. Im Handelsblatt sagt Herr Müller dazu: Der Vorstand hat exzellente Arbeit geleistet. Es gibt gerade aus der Politik auch zustimmende Äußerungen insbesondere aus der SPD, wo allerdings auch kritische Stimmen zu vernehmen sind.. Ich frage Herrn Müller, da in der letzten Zeit in den Medien die Altersbezüge der Vorstände thematisiert wurden: Waren diese auch gedeckelt während der Zeit der Limitierung und wie hoch waren sie? Zu dem Verlustbringer Eurohypo möchte ich wenig sagen. Diese wurde unter der Ägide des damaligen Vorstandssprechers Müller gekauft. Herr Blessing gehörte seinerzeit auch dem Vorstand an. Er hat also mitentschieden. Auch einige aktuelle Aufsichtsratsmitglieder haben das Geschäft als Mitglied dieses Gremiums begleitet. Schon beim Kauf gab es warnende Stimmen - und gemäß dem bei n-tv Artikel erschienenen Beitrag Die neue Bescheidenheit der Coba - haben sich die Verkäufer Dresdner und Deutsche Bank, die mehr als 4,5 Mrd erhielten, abgeklatscht, als Herr Müller unterschrieben hatte. Diesem Artikel zu Folge haben diese schon damals nicht mehr an das Geschäft geglaubt. Man ist doch sonst so gut vernetzt. Ein weiterer wenig häufig angeführter Grund für die horrenden Verluste der Commerzbank ist ihre unter Herrn Müller eingegangene und von Herrn Blessing erhöhte Beteiligung an der ukrainischen Bank Forum. Auf meine Frage auf der letzten Hauptversammlung bezüglich der bisher aufgelaufenen Kosten für diese Bank in der Ukraine wurden mir von Herrn Blessing 700 Mio bei keinerlei Zuflüssen genannt. Da diese Bank als Fass ohne Boden erscheint und Zuflüsse nicht feststellbar sind, werde ich nicht nach den möglicherweise weiter angestiegenen Kosten fragen. Verkäuflich ist sie wenn man das denn will nicht zu diesem Preis, aber man könnte den Verlust minimieren.
4 - 2 - Dann könnte man Mitarbeitern mal wieder eine Gehaltserhöhung geben. Sie wären wahrscheinlich über eine sehr viel bescheidenere Gehaltserhöhung als die dem Vorstand gewährte mehr als zufrieden. In der Kurzfassung des Geschäftsberichtes 2011 auf Seite 48 wird das Ergebnis einer Mitarbeiterbefragung dargestellt. Hieran haben sich lediglich knapp Mitarbeiter im In- und Ausland das sind etwas mehr als die Hälfte - beteiligt. Dies entspricht ungefähr einer Quote, die wir auch von politischen Wahlen kennen. Die Gründe einer Nichtteilnahme dürften ähnlich sein. Erschreckend ist, dass als ein Defizit die Umsetzung des Zielbilds der Bank genannt wird. Eine Bank lebt ganz entscheidend von ihren Mitarbeitern. So wird die Commerzbank nicht nachhaltig Gewinn erwirtschaften. Und wenn dann noch die FAZ am einen Artikel mit Blessing holt einen Studienfreund überschreibt und der erste Satz mit den Worten beginnt: Es ist schon fast auffällig, dass Stephan Engels noch nicht bei McKinsey gearbeitet hat, anders als so viele Commerzbank-Mitarbeiter einschließlich des Vorstandsvorsitzenden Martin Blessing. Herr Engels ist übrigens Nachfolger von dem Finanzvorstand Dr. Strutz, der auch bei Haniel als Nachfolger des ehemaligen Deutschlandchefs von McKinsey Dr Kluge, der das Unternehmen vorzeitig aus welchen Gründen auch immer verlassen hat, gehandelt wurde. Über Dr. Strutz war zu lesen: Wenn einer geht, der was vom Geschäft versteht, jubelt im Unternehmen höchstens sein Nachfolger.Dieses Friends and Family Program ist eine Sache für den Aufsichtsrat, ebenso die Tatsache, dass der Vorstand jüngst zu einem Alumnitreffen der Hochschule Sankt Gallen eingeladen hatte, von den Mitarbeitern dagegen umfangreiche Sparanstrengungen gefordert werden. Dass Gallup in einer jüngsten Studie festgestellt hat übrigens ohne Bezug zur Commerzbank dass über 20% der Vorgesetzten Führung noch lernen müssen zählen Sie jetzt nicht ist erschreckend. Herr Müller hatte Recht, als er in den ersten Jahren seiner Vorstandssprecherzeit das Mittelstandsgeschäft forcierte. Dieses jetzt im Vorstand von Herrn Beumer verantwortete Geschäft läuft gut und knüpft an den Wunsch der Gründer in Hamburg im 19.Jahrhundert an, eine Bank aufzubauen, die die wirtschaftlichen Aktivitäten begleitet.. Auch ein Teil des Investmentbanking Primärmarkt z.b. mit Eigen -und Fremdfinanzierungen über die Börse - würde ein Heranrücken der Finanzwirtschaft an die Realwirtschaft unterstützen. Eurohypo und Staatenfinanzierung gehören allerdings nicht dazu. Eben so wenig eine zu enge Verquickung von Finanzwirtschaft und Politik, wie sie jüngst der österreichische Professor Streissler am Beispiel Goldman Sachs auf einer Veranstaltung Frau Dr. Tumpel-Gugurell saß auf dem Podium neben Professor Sinn dargelegt hat. Meine Damen und Herren Aktionäre, wenn Sie die Commerzbank-Aktie sie wird mitunter an der Börse auch als Espresso-Aktie bezeichnet - seit Ende 2010 halten, haben Sie eine gigantische Verwässerung und in der Folge einen riesigen Verlust, auch der Staat, erlitten. Auch Sie, meine Damen und Herren Aktionäre, haben zum großen Teil an dieser Kapitalmaßnahme teilgenommen und sich damit an einer Verwässerung beteiligt. Dieser schlichte Passivtausch hat eine Teilrückzahlung des Staatsgeldes ermöglicht. Von den etwa 1,2 Mrd Aktien Ende 2010 hat man die Zahl der ausgegebenen Aktien auf mehr als 5 Mrd erhöht viel zu viele bei diesem Börsenwert. Dass der Kurs dadurch maßgeblich sinkt, ist durch schlichtes Rechnen nachzuvollziehen. Die Aktie Commerzbank zunehmend eine Tradingaktie mit starken erratischen Umsatzvolumina und immer weniger als Investment betrachtet, ist auf dem Weg zum Penny-Stock wie readers edition es formuliert. Nun sollen Sie weitere Kapitalmaßnahmen nach dem Motto Geld geben? Gern! Mitentscheiden? Bloß nicht! entscheiden oder besser abnicken. Aber eine Entscheidung ist ja schon getroffen. Keine Angst: der Staat wird schon das Richtige tun, er benutzt ja nur das Geld der Steuerzahler. Bevor ich zum Schluss komme noch ein nicht ganz ernstgemeinter Vorschlag: Lassen Sie sich die Commerzbank- Aktie in effektiven Stücken ausliefern und tapezieren Sie eine Wand zum Beispiel in einem Partyraum mit ihr. Das ist etwas anderes und nicht teuer. Haben Sie Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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