Projekt Perspektive Lebendige Unterems. Darstellung und Bewertung ausgewählter Szenarien aus ökologischer Perspektive
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- Lars Förstner
- vor 5 Jahren
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1 Projekt Perspektive Lebendige Unterems Darstellung und Bewertung ausgewählter Szenarien aus ökologischer Perspektive Erste Einschätzung zur Diskussion Bastian Schuchardt Alke Huber Gertrud Heuer
2 Übergeordnete Naturschutzziele Unterems (1) die Wiederherstellung einer Gewässergüte, die die Wiederansiedlung der charakteristischen aquatischen Fauna ermöglicht (2) die Regeneration ästuariner Lebensräume, um räumliche und funktionale Verluste der Vergangenheit zu kompensieren (3) die Sicherung der vorhandenen Wertigkeiten für die Avifauna; ggfls. unter Nutzung von Binnendeichsflächen
3 Szenarien Warum Szenarien? Die Szenarien zeigen unterschiedliche Möglichkeiten zur Erreichung der Ziele 1 (Sanierung Gewässergüte) und 2 (Regeneration ästuariner Lebensräume) auf ExSzenario A: Verflachung Leerort bis Papenburg (14 km) Szenario B: Verlegung Tidewehr (neu) mit 2 Tidepoldern Szenario C: Tidepolder und weitere Maßnahmen
4 Aufgaben Szenarienanalyse Annahme: mit jedem Szenario lässt sich Ziel 1 erreichen (bisher nicht belegt) Welche Chancen bieten die Szenarien zur Realisierung weitergehender Naturschutzziele (Ziel 2)? Wie groß sind die Konfliktpotentiale der Szenarien sowohl mit vorhandenen Nutzungen als auch Zielen des Naturschutzes? Wie lassen sich Konflikte reduzieren bzw. Chancen vergrößern? Kosten nicht berücksichtigt
5 Szenario C: Tidepolder und weitere Maßnahmen Ansatz: Reduzierung des tidal pumping durch zusätzliches Tidevolumen Annahme: Bedarf ca ha im inneren Bereich Gestaltung Renaturierungspotential Konfliktpotential Suchräume
6 Szenario C Tidepolder: Gestaltung Hydrologisch optimiert Ökologisch optimiert
7 Szenario C Tidepolder: Alternative: Rückdeichung Hydrologisch optimiert Ökologisch optimiert
8 Szenario C: Gestaltung der Polder Hohes Renaturierungspotential; aber Flächenkonkurrenz zwischen Optimierung Tidevolumen und Entwicklung von ästuartypischem Lebensraum Umfang und Art der Unterhaltung? (Befahrbarkeit mit Hopper?; Frequenz?) Rückdeichung oder sperrbarer Anschluss? (auch für Akzeptanz bedeutsam)
9 Tidepolder Luneplate (im Bau)
10 Beispiel Tidepolder Vor- und Hinterwerder (Unterweser Vorland)
11 Beispiel Tidepolder Kleinensieler Plate (Unterweser Vorland)
12 Pilotprojekt Spadenlander Busch (Kreetsand) Ist-Situation (Unterelbe Vorland) ca. 0,47 km 2 ehem. Spülfeld mittlere Gelandehöhe +5,50 m NN Manfred Meine, HPA
13 Pilotprojekt Spadenlander Busch Perspektive 2014 Manfred Meine, HPA
14 Tidepolder im Vorland bzw. in Sommerpoldern
15 Tidevolumen durch Wiederanschluss ehemaliger Flussschleifen
16 Szenario C: Renaturierungspotential Entwicklung von ästuarinen Lebensräumen mit der entsprechenden Fauna (Ziel 2) im Vorland und / oder binnendeichs Tideröhricht Flachwasserzonen Wattflächen Tideauwald
17 Szenario C: mögliche Konflikte Abhängig von Größe, Lage und Gestaltung Konflikte v.a. mit: Natura und weiteren Schutzgebieten Landwirtschaft Weiteren Nutzungen Akzeptanz (besonders bei Rückdeichungen)
18 Szenario C: Kriterien für Suchräume Kriterien u.a.: Hydraulische Wirksamkeit; gute Anbindung an die Unterems Möglichst geringe Geländehöhen Ökologisches Entwicklungspotential Möglichst geringe Konflikte u.a. mit: Natura und weiteren Schutzgebieten Vorhandenen Nutzungen wie Siedlung, Erholung, Landwirtschaft
19 Szenario C: Chancen und Konflikte Sanierung der Gewässergüte (Ziel 1) Entwicklung von ästuartypischen Lebensräumen und Funktionen (Ziel 2) Also: Regeneration der Unterems als ästuarinen Lebensraum Aber: Konflikte mit Landwirtschaft und örtlich Naturschutz
20 Szenario B: Teilmaßnahmen Ansatz: Reduzierung des tidal pumping durch Veränderung der Resonanz und des Tidevolumens Szenario B ist bereits und wird weiter ökologisch optimiert Teilmaßnahmen: Rückbau des Tidewehrs Herbrum Wehr Bollingerfähr wird neue Tidegrenze (Anregung letztes Treffen) Ggfls. Ertüchtigung des Wehrs Bollingerfähr Herstellung von 2 Tidepoldern (s. Szenario C)
21 Szenario B: oberer Teil des Betrachtungsraums
22 Szenario B: Charakterisierung Betrachtungsraum Staugeregelter Mittellauf Breite Aue mit Altwässern Aue z.t. Sommerpolder FFH-Gebiet EU-VSG Fotos: J. Over, NABU Emsland Grafschaft Bentheim
23 Biotoptypen In der Aue überwiegen Acker und Grünland, aber auch BT der Auen vorhanden
24 Szenario B: Charakterisierung oberer Betrachtungsraum Nutzungen: Binnenschifffahrtsstraße Überschwemmungsgebiet Landwirtschaft Fotos: J. Over, NABU Emsland Grafschaft Bentheim
25 Verlegung der Tidegrenze nach stromauf Was verändert sich durch die Verlegung der Tidegrenze nach Bollingerfähr hydrologisch? Stauwasserkörper zu Tidewasserkörper (ca. 6 km) oberhalb Flutstromgrenze Tidehub ca. 1,5 m Zunahme der Strömungsgeschwindigkeiten Absinken des Mittelwassers um < 0,5 m Absinken des Grundwassers um < 0,5 m Zunahme der Überschwemmungshäufigkeit in tieferen Lagen
26 Szenario B: Rückbau/Umbau der Staubauwerke Rückbau Wehr Herbrum Ertüchtigung Schleuse Bollingerfähr? (km 212,56) (km 205,93)
27 Biotope nach 30 BNatSchG / 24 NAGBNatSchG und FFH-Lebensraumtypen
28 VSG V16 Emstal von Lathen bis Papenpurg (Brutvögel)
29 Ökologische Veränderungen oberhalb Herbrum (Annahme: Reduzierung Nutzung) Annahme: Feuchteverhältnisse Vorland ändern sich kaum Auenwälder und Röhrichte werden örtlich zu entsprechenden Tidevarianten; durch reduzierte Nutzung Entstehung von weiterem Tideauwald und Tideröhricht Sandheide, Magerrasen, Altgewässer, Buchen- und Mischwälder und Grünland vermutlich wenig Veränderung LRT Naturnahes Metapotamal geht verloren Verbesserung der Durchgängigkeit durch Rückbau Veränderungen in der Artenausstattung Fauna
30 Szenario B: Chancen und Konflikte Sanierung der Gewässergüte (Ziel 1) Entwicklung von ästuartypischen Lebensräumen und Funktionen (Ziel 2) Also: Regeneration der Unterems als ästuarinen Lebensraum Veränderungen und z.t. Verluste im Bereich oberhalb Herbrum (FFH-Verträglichkeit?) Konflikte mit Landwirtschaft und örtlich Naturschutz; ggfls. Schifffahrt Weitere Optimierung erforderlich
31 ExSzenario A: Teilmaßnahmen Ansatz: Reduzierung des tidal pumping durch Verflachung der Unterems zwischen Leerort und Papenburg Bau eines Kanals zwischen Leerort und Papenburg (hier nicht betrachtet) Bau einer Schwelle im Bereich Leerort (Übergangsbereich Sohle) Verflachung und Renaturierung der Unterems zwischen Leerort und Papenburg von NN 4,8 m auf NN 3 m) Renaturierung Vorland
32 ExSzenario A: Charakteristika Betrachtungsraum Betrachtungsraum: Leerort bis Herbrum Limnischer Abschnitt des Emsästuars Starker Tidehub Schmale Aue mit Grünland und Röhricht zwischen Leerort und P. Breite Aue überwiegend Grünland zwischen P. und Herbrum FFH-Gebiet EU-VSG
33 Szenario A2: Charakteristika Betrachtungsraum
34 Szenario A2: Charakteristika Betrachtungsraum
35 ExSzenario A: Charakteristika Betrachtungsraum Nutzungen: Seeschifffahrtsstraße Binnenschifffahrtsstraße Überschwemmungsgebiet Landwirtschaft
36 ExSzenario A: Was verändert sich durch die Verflachung hydrologisch? Abnahme der Wassertiefe um ca. 2,3 m Abnahme des Tidehubs um ca. 2 m (jetzt: ca. 3,5 m) Anstieg MTnw ca. 1,5 m; Absunk MThw ca. 0,5 m Abnahme der Strömungsgeschwindigkeiten (Flutstrommaxima max. 50%) Anstieg von Mittelwasser und Grundwasser um ca. 0,5 m
37 ExSzenario A: Was verändert sich durch die Verflachung (auf 14 km) ökologisch? Annäherung an einen historischen Zustand (hydrologisch) Entwicklung von Tideröhricht, Tideauwald, Flachwasserzonen, Wattflächen Rückbau Uferbefestigung Zunahme von feuchtem Grünland Besiedlung von Sohle und Ufer verbessert Qualität als Fischlebensraum verbessert
38 ExSzenario A Wie verändern sich Nutzungen durch die Verflachung? Nur noch Sportschifffahrt (ggfls. mit zeitlichen Restriktionen) Binnenentwässerung erschwert (mehr Pumpen) Landwirtschaft im Vorland erschwert (Zunahme Feuchte)
39 Erste Einschätzung der Szenarien Szenario A (Verflachung) wird von den Verbänden nicht weiter verfolgt Szenario B und C ermöglichen die Erreichung von Ziel 1: noch Annahme Beide Szenarien ermöglichen zusätzlich die Entwicklung von ästuartypischen Lebensräumen und Funktionen und damit Ziel 2 Beide Szenarien führen zu deutlichen Konflikten mit der Landwirtschaft und örtlich dem Naturschutz Szenario B ist nicht ohne Weiteres FFH-Verträglich (für C abhängig von Konkretisierung)
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