Beratungsstelle Gewaltprävention
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- Cornelius Schulz
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Beratungsstelle Gewaltprävention Verschlossen, verstört und aggressiv die potentiellen Verlierer des Systems Dr. Christian Böhm Leiter der Beratungsstelle Gewaltprävention, Schulbehörde Hamburg
2 Beschreibungen von schulisch auffälligen Kindern und Jugendlichen verschlossen : psychischer und sozialer Rückzug, Sprachlosigkeit, Verzweiflung, Depression, Verweigerung, Absentismus verstört : Unruhe, Orientierungslosigkeit, Unkonzentriertheit, Angstzustände, Bindungslosigkeit, Leugnung von Fehlverhalten aggressiv : Gereiztheit, aggressive Impulse, Feindseligkeit, Misstrauen, Wut, Schuld haben die anderen, mangelnde Affektkontrolle
3 Mögliche Folgen fürs Kind Leistungsversagen schulische Misserfolge Schulverdrossenheit Absentismus Suizidalität Aggressivität Missbrauch von Substanzen
4 Mögliche Reaktionen des Systems Schule negative Sanktion des auffälligen Verhalten Etikettierung als leistungsschwaches oder gestörtes Kind Vernachlässigung der Förderung Ablehnung Ausgrenzung Umschulung
5 Gefahr der Selbstbestätigung Auffälligkeiten des Kindes Sanktionen der Schule Sanktionen der Schule Reaktionen auf Sanktionen Wer fragt nach den Ursachen?
6 Mögliche Ursachen Die Ursachen sind vielfältiger Art und sollen hier nicht dargestellt werden. Wichtig ist aber, dass eine Ursache nicht vernachlässigt wird: die Traumatisierung durch Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend!
7 Daten und Fakten I Jährlich werden ca Menschen Opfer von Gewaltkriminalität (PKS). Von diesen Opfern sind ungefähr 5 % Kinder und 10 % Jugendliche. Die Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen liegen laut Dunkelfeldforschung deutlich höher (ca. 25 Prozent).
8 Daten und Fakten II 250 der gemeldeten ca schulischen Vorfälle im Schuljahr 2012/13 müssen als massive Gewalttaten eingeschätzt werden. Bei Opfern massiver körperlicher Übergriffe und sexualisierter Gewalt liegt die Wahrscheinlichkeit einer Traumatisierung mit entsprechenden Symptomen zwischen Prozent.
9 Innenwelten der Opfern von Gewalt Körperlicher Schmerz und seelische Verletzung Schamgefühle und Ohnmachtsempfinden Wutausbrüche und Verweigerungshaltung Angstzustände und Hilflosigkeit Ausweglosigkeit und Unruhe Schlaflosigkeit und Konzentrationsschwächen verschlossen, verstört und aggressiv??? traumatisiert???
10 Facetten von Mehrfachtätern Opfer von familiärer Gewalt in der Kindheit Missbrauchsopfer in der Kindheit Zeugen von Tötungsdelikten im familiären Umfeld (Ermordung von Elternteilen, Geschwistern) Kriegsflüchtlinge mit unzähligen kritischen Lebensereignissen (u.a. unbegleitete Flüchtlinge) Kinder psychisch kranker oder drogenabhängiger Eltern verschlossen, verstört und aggressiv??? traumatisiert???
11 Das Arbeitsprogramm des Senats sagt: Opfer einer Straftat zu werden vor allem einer Gewalttat kann die Betroffenen über Jahre hinweg schwer belasten. Dem wirken wir entgegen. Die Rechte der Opfer und Zeugen müssen ausgebaut und konsequent durchgesetzt werden. Opferschutzorganisationen, die einen unverzichtbaren Beitrag zur Abmilderung der Folgen einer Straftat leisten, werden nach Kräften unterstützt. Unseren besonderen Schutz brauchen diejenigen, die noch nicht selbst für sich sorgen können. Kinder stehen deshalb für uns auch bei der Gewalt und Kriminalprävention an vorderster Stelle.
12 Was kann Schule tun?
13 Systemstärkung Schulische Systeme, deren Fachkräfte sich zusätzliche Kompetenzen im Umgang mit Opfern bzw. Traumatisierungen aneignen, können mittel- bis langfristig eine größere Handlungssicherheit im Umgang mit Gewaltvorfällen erzielen, können den Opfern besser und schneller helfen und sind weniger auf externe Helfer angewiesen.
14 Leitgedanken für einen nachhaltigen Opferschutz in der Schule I Handlungskompetenz im Umgang mit Opfern fördern (Unwissenheit schadet den Opfern) Kooperation in multiprofessionellen Teams ausbauen (Zuständigkeitsstreit vernachlässigt Betreuung) Regelhafte Kommunikation im Schulalltag stärken (ohne Information keine Organisation keine Hilfe)
15 Leitgedanken für einen nachhaltigen Opferschutz in der Schule II Institutionelle Unterstützungssysteme entwickeln (fehlende Ansprechpartner fördern Verunsicherung) Prävention nachhaltig und kontinuierlich stabilisieren ( Projekte fürs Auge sind kurzlebig) Schüler/innen ganzheitlich betrachten (die stillen Opfer fallen durchs Netz)
16 Qualifizierungsmaßnahme BeOS Titel: Begleitung von Opfern in Schulen (BeOS) Laufzeit: Februar bis September 2013 Umfang: ca. 60 Std. Zielgruppe: schulische Fachkräfte (N=24) Ziel: Verankerung des Opferblicks im Schulalltag gefördert durch die ZEIT-Stiftung ( )
17 Themen der Qualifizierungsmaßnahme (Auswahl) Gesprächsführung mit belasteten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Krisenintervention und Soforthilfe Arbeit der rechtsmedizinischen Untersuchungsstelle für Opfer von Gewalt Gruppengespräche in Krisensituationen Opferschutz aus polizeilicher Sicht Mobbing Kindeswohlgefährdung - Kinderschutz
18 Opferschutz im System Schule Du Opfer!? Nein Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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