Hirse Herausforderungen in Anbau und Aufbereitung Tagung spezielle Ackerkulturen Schwand 1

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1 Hirse Herausforderungen in Anbau und Aufbereitung Tagung spezielle Ackerkulturen Schwand 1

2 Alte einheimische Getreideart Allgemeines zur Hirse Trockenheitsverträgliche C-4 Pflanze => dank guter Trockenheitsverträglichkeit Kultur mit Chancen beim Klimawandel Sehr kurze Vegetationszeit mit d! Als extensive Sommerkultur wertvoll für vielfältige Fruchtfolge auf Bio Betrieben Seit über 15 Jahren auf kleinen Flächen für Biofachhandel angebaut Absatz hat sich in den letzten 4 Jahren mit Einstieg der Grossverteiler von ca. 70t/Jahr auf gut 600t/Jahr vervielfacht => grosse Herausforderung Tagung spezielle Ackerkulturen 2

3 Anbaujahr 2018 Steigerung des Anbaus auf 246 ha Hirse hat Hitze gut ertragen im Gegensatz zum Unkraut! => Mittleres bis gutes Hirsejahr mit regional stark schwankenden Erträgen Viele schöne Posten mit wenig Unkrautbesatz, aber grosse Spannbreite (1.4% bis über 40%!) Herausforderungen: viele neue Hirseproduzenten ohne Erfahrung Trockenheit bei Spätsaaten (kleine Pflanzen, viel Unkraut) neue Annahmestellen (Eiken, Courtételle, Porrentruy, Landquart) Hohe Qualitätsanforderungen bei den Mühlen Tagung spezielle Ackerkulturen 3

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8 Erfolgsfaktoren Hirseanbau Fruchtfolge: Hirse idealerweise nach Kunstwiese wegen tiefem UK-Druck Keine Parzelle mit hohem UK-Druck (v.a. Melden, Windenknöterich, Ackersenf) Unkrautkur vor Saat Saat nur in warmen Boden bei gutem Saatfenster Hirse muss schnell davonwachsen können => deckt nachher schnell ab Hacken auf 25cm als Alternative Vorgehen von Hand gegen Problemunkräuter (Stechapfel! => TA-Alkaloide) Nicht zu feucht dreschen (optimal 18% F keit) Tagung spezielle Ackerkulturen 8

9 Hirse Ernte Optimale Feuchte bei der Ernte 18 20% Schlagen der Rispen über Kessel, wenn ca. 75% der Körner sich lösen ist Hirse Druschreif Zu feuchte Posten beginnen schnell zu riechen und bereiten grosse Mühe bei Aufbereitung Körner z. T. nicht reif => Verlust bei Nachreinigung (Kleinkorn) Biofarm koordiniert Annahme: Die ersten Posten müssen miteinander angeliefert werden damit Trockner gefüllt werden kann => frühe Saaten koordinieren (Spätere Saaten als 20. Juni nur auf Absprache mit Sammelstelle) Tagung spezielle Ackerkulturen Schwand 9

10 Qualitätsanforderungen an die Hirse Max. Besatz bei Anlieferung Mühle 3% => Produzentenpreis basiert auf Nettomengen nach Nachreinigung auf max. 3% (Besatz: Körner < 1.2mm, Schwarzbesatz, Fremdkörnerbesatz) Kein Dumpfgeruch => Hirse darf nicht warm werden => Anlieferung möglichst rasch noch am gleichen Tag oder eigene Trocknungsmöglichkeit Ganzes Silo muss nachgereinigt werden => bei Nachreinigung geht auch immer etwas schöne Hirse verloren Tagung spezielle Ackerkulturen 10

11 Aufbereitung Hirse Sammelstellen sind limitiert in Aufbereitung 2017 zu hoher Besatz bei vielen Sammelstellen Aufrüstung der Sammelstellen mit neuen Sieben => Biofarm zahlt den Sammelstellen 2.- zusätzlich an Nachreinigung Biofarm bestimmte 2018 selbst den Besatz bei Sammelstellen welche diesen nicht exakt bestimmen können => hoher Aufwand Aufteilung der Nachreinigungsverluste wurden nach Besatz gewichtetet und so auf Produzenten verteilt Ziel: Anreize für Bauern mit sauberen Posten Tagung spezielle Ackerkulturen 11

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13 Problemunkräuter bei der Aufbereitung Ackersenf (links) Windenknöterich (rechts) Beide Unkrautsamen sind allein mit Sieben und Luft kaum aus dem Hirseerntegut zu entfernen! Parzellen mit hohem Druck meiden Hirsesaat nach Wiesenumbruch Nur Saat bei guten Bedingungen Strenge Abzüge bei grösserem Vorkommen Tagung spezielle Ackerkulturen 13

14 Stechapfel: Killerfaktor für Vermarktung Tropan Alkaloide: Grosse Risiko Tropan-Alkaloide, da Nulltoleranz bei Abnehmer und Analysen vorgelegt werden müssen Bitte kontrollieren Sie Ihre Felder => Wir sind auf Ihre Meldungen angewiesen! => Posten müssen separat angenommen und analysiert werden (Analyse negativ, aber Mehrkosten und Aufwand) Wenn ein Silo positiv getestet wird, ist ganzes Silo nicht vermarktbar! => Schadenfonds Betriebe mit Stechapfelpflanzen sind für Hirseanbau nicht geeignet Tagung spezielle Ackerkulturen 14

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16 Aussichten Erfreulicherweise scheint der Hirse Markt weiter zu wachsen, steht und fällt aber mit Bereitschaft der Grossverteiler teure Schweizer Hirse zu vermarkten => Anbaufläche kann auf ca. 300ha gesteigert werden Hirse bisher eine Erfolgsgeschichte Dank guten Bedingungen, Ihrem Einsatz und dem der Sammelstellen konnte die Qualität der Ernte verbessert werden => entscheidend für eine längerfristig erfolgreiche Vermarktung Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihren Beitrag für die Wiederetablierung dieser wertvollen Kultur für den einheimischen Biolandbau! Tagung spezielle Ackerkulturen 16