Bio-Wiederkäuerfütterung 100% Schweiz - Neue Chancen für die Fruchtfolge
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- Artur Gerber
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1 Bio-Wiederkäuerfütterung 100% Schweiz - Neue Chancen für die Fruchtfolge
2 Agenda Anpassung der Richtlinien Bio Suisse «Wiederkäuerfütterung» Aktuelle Marktverhältnisse (Anbau versus Marktbedarf) Mögliche Konsequenzen für den Kraftfuttereinsatz Mögliche Konsequenzen im Schweizer Ackerbau 2020ff Fazit und Diskussion 1
3 Offene Fragen Wie wird sich die Nachfrage nach einheimischem Bio- Futtergetreide und Bio-Leguminosen ab 2022 entwickeln? Werden die Schweizer Bio-Milchviehhalter auch nach 2022 Milchviehfutter bzw. Proteinkonzentrate nachfragen und einsetzen? Kann der Schweizer Bio-Ackerbau ausreichend Proteinträger liefern? Unter welchen Voraussetzungen? Welche Kulturen und Produkte wären dazu prädestiniert? 2
4 Anpassung Richtlinien bei Wiederkäuerfütterung gemäss DV Bio Suisse vom 18. April 2018 Quelle: LID Heute max. 10% Kraftfutter Ursprung CH oder Import ab 2020 max. 10% Kraftfutter 90% der ganzen Futterration mit Ursprung CH ab 2022 max. 5% Kraftfutter 100% Ursprung CH 3
5 Bio-Futtergetreidemarkt Inlandversorgungsquote in % Quelle: Bio Suisse % % % % 39% 78% 64% Übernahmemengen Bio-Futtergetreide und -Körnerleguminosen in t 4
6 Entwicklung Knospe-Futtergetreide Risiko der Überversorgung Inlandangebot nicht ausreichend Aktuell ausgeglichen, steigender Bedarf Quelle: Bio Suisse 5
7 Warenströme Bio-Soja Stand 2019 Importe v. a. direkt als Sojakuchen und teilweise als Sojabohnen V. a. aus AT, IT und DE DE Rohbohnen oft aus Osteuropa und Ukraine AT Bio-Soja Importe jährlich mindestens t Rund 50% der Importe für Wiederkäuerfütterung IT Futtersoja CH Ernte 2018 nur ca. 120 t 6
8 Kraftfuttereinsatz bei Bio-Milchvieh Buchhaltungsdaten von rund 500 Bio- Verkehrsmilchbetrieben ausgewertet Ø Kraftfutteranteil ca. 5% 45% mit Betriebe mit weniger als 5% Kraftfutteranteil Kompletter Verzicht auf Kraftfutter nur in Einzelfällen Talbetriebe Ø weniger Kraftfutter als Betriebe in Hügel- und Bergregion Kraftfutteranteil steigt mit der Grösse des Milchkuhbestandes Dierk Schmid und Markus Lips, Agroscope Agrarforschung Schweiz Bio Praxistag Nr. SFF / GOF 10, ar
9 Konsequenzen für die Fütterung bei Reduktion von 10% auf 5% und bei 100% CH-Rohstoffpflicht Anpassung der Fütterung bei rund 50% der Bio- Verkehrsmilchbetriebe (gemäss Studie Schmid/Lips, Agroscope) Stärkere Nachfrage nach konzentrierteren Kraftfuttern (v. a. proteinseitig) gleichzeitig Angebotsreduktion der Proteinkonzentrate (>30% RP) wegen Rohstoffknappheit Erhöhung der Kraftfutterpreise im Vgl. zu heute (CH-Rohstoffe) Trend zum reduzierten, sehr spezifischen Kraftfuttereinsatz? Keine Bio-Luzerne-Importe mehr 8
10 Konsequenzen für Ackerbau Rückgang der Verbrauchsmengen Futtergetreide Grosse Nachfrage nach qualitativ gutem Raufutter und Futterleguminosen Riesige Nachfrage nach einheimischen Körnerleguminosen (v. a. Soja, aber auch Ackerbohnen und Erbsen) 9
11 Anbauoffensive Bio-Soja Geeignete Sorten für Anbau in Körnermaisregionen vorhanden Sammelstellennetz vorhanden Futtersoja für Fruchtfolge unbedingt in Erwägung ziehen Einzelkulturbeitrag CHF pro ha Richtpreis derzeit bei CHF 100.-/dt plus CHF 20.- Förderbeitrag Wichtiges zum Anbau als Hackfrucht in cm Reihenabstand Herausforderung Unkrautkontrolle Saat im Mai, Ernte im September/Oktober ( Tage) Beimpfung mit Rhizobien wichtig für Ertragsbildung Vorfrucht Getreide, Mais mit GD, Kartoffel, nicht Kunstwiese 10
12 Option Futterleguminosen Z. B. Pellets aus weisskleebasierten Mischungen (ca % RP) Z. B. Luzerneheu oder Luzerneblattmehlpellets (ca % RP) Quelle: weissklee.ch Vorteil: Hohe Proteinerträge pro ha (mehrere Schnitte) Nachteil: Hoher Energie- und Kostenaufwand für Trocknung 11
13 Fazit Hauptbotschaften Richtlinienanpassungen führen zu enormen Veränderungen im Futtergetreidemarkt und in der Milchviehfütterung tieferen Getreidepreisen höheren Mischfutterpreisen für Milchvieh Es braucht eine grosse gegenseitige Solidarität der Ackerbaubetriebe und Milchviehbetriebe (nur 5 Jahre Zeit) Gezielte Förder- und Marktkoordinationsmassnahmen durch Bio Suisse sind notwendig Kulturen mit wachsender Bedeutung in Fruchtfolge integrieren Soja und andere Körnerleguminosen Luzerne und Klee 12
14 Rasche Steigerung der inländischen Bio-Futtersojafläche auf mind bis 2500 Hektaren per Ernte 2021 notwendig. aber unter Schweizer Verhältnissen und mit angepasster Fruchtfolge! 13 Quelle: getty images
15 Andreas Rohner Tel Herzlichen Dank!
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