S i c h e r h e i t f ü r m o b i l e E i n z e l a r b e i t s p l ä t z e. I n f o r m a t i o n s b r o s c h ü r e f ü r E i n s t e i g e r
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- Damian Müller
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1 I n f o r m a t i o n s b r o s c h ü r e I n f o r m a t i o n s b r o s c h ü r e f ü r E i n s t e i g e r S i c h e r h e i t f ü r m o b i l e E i n z e l a r b e i t s p l ä t z e w w w. s a g e g.d e w w w.e c - n e t.d e
2 H e r a u s g e b e r S A G e G - K o m p e t e n z z e n t r u m E l e k t r o n i s c h e r G e s c h ä f t s v e r k e h r M i t g l i e d i m b u n d e s w e i t e n N e t z w e r k E l e k t r o n i s c h e r G e s c h ä f t s v e r k e h r ( N E G ) s e i t M a i , g e f ö r d e r t v o m B M W i Te x t u n d R e d a k t i o n D i p l. - I n g. H a n s - J ü r g e n S t ü b e r p i t c o m G m b H, P l a u e n D i p l. - I n g. D a g m a r L a n g e, S A G e G, C h e m n i t z G r a f i s c h e K o n z e p t i o n u n d G e s t a l t u n g P e t e r H e i d r i c h P R O R E C G e s e l l s c h a f t f ü r I n g e n i e u r d i e n s t l e i s t u n g e n m b H, C h e m n i t z B i l d q u e l l e n a d p i c. d e C h r i s G o n z P h o t o g r a f i e P R O R E C G e s e l l s c h a f t f ü r I n g e n i e u r d i e n s t l e i s t u n g e n m b H, C h e m n i t z H e r a u s g e b e r S A G e G, C h e m n i t z S t a n d D e z e m b e r 2 010
3 Inhalt Einleitung...4 Was sind gefährdete mobile Einzelarbeitsplätze?...5 Gefährdungsbeurteilung...5 Pflichten der Unternehmen...6 Der Begriff TOTMANN-FUNKTION...6 Technologie schafft Sicherheit...7 Datenschutz und Datensicherheit...10 Quellen...11 Weiterführende Informationen...11 Verbundprojekt Sichere E-Geschäftsprozesse in KMU und Handwerk...12
4 4 Einführung S i c h e r h e i t f ü r m o b i l e E i n z e l a r- b e i t s p l ä t z e Einleitung Mobile Einzelarbeitsplätze in der Industrie und im Dienstleistungsgewerbe nehmen in fast allen Branchen deutlich zu. Im betrieblichen Bereich sind Unfälle an Maschinen oder infolge von Störungen an Anlagen sowie durch Ursachen, die mit der betrieblichen Umgebung zusammenhängen, trotz aller Bemühungen im Arbeitsschutz und in der Unfallforschung, nicht gänzlich auszuschließen. Gewöhnlich werden Unfälle oder auch ernsthafte, plötzlich auftretende Erkrankungen sofort bemerkt und Hilfsmaßnahmen unverzüglich eingeleitet. Mobile Einzelarbeitsplätze liegen immer dann vor, wenn Personen räumlich von anderen isoliert arbeiten. Solche isolierten Arbeitsplätze sind sehr oft mit einem erhöhten Gefährdungspotenzial verbunden. Für diesen Personenkreis müssen zusätzliche Schutzmaßnahmen getroffen werden. Arbeitsplätze, die diese Kriterien erfüllen, werden Mobile Einzelarbeitsplätze genannt. Aktuellen Schätzungen zufolge nach kann man davon ausgehen, das in Deutschland ca nach den gesetzlichen Bestimmungen zu sichernde Einzelarbeitsplätze existieren, von denen etwa 75% in Betrieben mit 20 bis 200 Mitarbeitern angesiedelt sind. Bei vorsichtiger Abschätzung in KMU mit bis zu 20 Mitarbeitern kann man bei Einzelarbeitsplätzen von einer Größenordnung ausgehen, die bei ca liegen dürfte. Die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikations-Technologien macht es heute möglich, notwendige Überwachungsprozesse bei Einzelarbeitsplätzen, insbesondere im Servicebereich, durch technische und organisatorische Maßnahmen zu automatisieren. Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Dortmund 2007
5 Gefährdete Einzelarbeitsplätze 5 Was sind gefährdete mobile Einzelarbeitsplätze? Generell gilt: Einzelarbeitsplätze zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich außerhalb der Ruf- und Sichtweite zu anderen Personen befinden. Gefährdete Einzelarbeitsplätze findet man im Zusammenhang mit: 1 Arbeiten in Schächten und Gruben 2 Arbeiten in schlecht zugänglichen und schlecht beleuchteten Geländen 3 Arbeiten in Behältern und engen Räumen 4 Arbeiten an unter Spannung stehenden elektrischen Installationen 5 Arbeiten in Feuerungsräumen 6 Arbeiten an technischen Systemen im Sonderbetrieb, Bsp. Instandhaltungsarbeiten, Beheben von Störungen, usw. 7 Arbeiten, bei denen die Gefahr besteht, von drehenden Teilen erfasst zu werden 8 Arbeiten auf Baustellen Gefährdungsbeurteilung Anhand einer Gefährdungsbeurteilung ermittelt man mögliche Gefährdungen und Beeinträchtigungen der Einzelarbeitsplätze. Entsprechend dem Grad der Gefährdung werden sie in die folgenden Kategorien eingeteilt: geringe Gefährdung erhöhte Gefährdung besondere Gefährdung Arbeitsplätze mit erhöhter oder besonderer Gefährdung, das trifft sehr häufig auf mobile Einzelarbeitsplätze zu, gelten als gefährliche Arbeitsplätze. Spezielle Sicherungen sind hier unverzichtbar.
6 6 Pflichten der Unternehmer Pflichten der Unternehmen Wird eine gefährliche Arbeit von einer Person allein ausgeführt, muss der Arbeitgeber über die allgemeinen Schutzmaßnahmen hinaus geeignete technische und organisatorische Personenschutzmaßnahmen ergreifen. Als Schutzmaßnahmen in Betracht kommen dabei vor allem folgende Überwachungsmaßnahmen: regelmäßige Kontrollgänge oder regelmäßige Kontrollanrufe oder Ausstattung der Personen mit Personen-Notsignal-Anlagen oder die Herstellung der Sicht- oder Rufweite zu anderen Kollegen. Bei gefährlichen Einzelarbeitsplätzen muss man davon ausgehen, dass eine Person im Notfall nicht mehr handlungsfähig ist. Hier bieten sogenannte willensabhängige oder willensunabhängige Notrufsignalgeräte die größte Sicherheit. Der Begriff der sogenannten Totmann-Funktion hat sich in diesem Zusammenhang durchgesetzt.
7 Schutzmaßnahmen 7 Der Begriff Totmann-Funktion Man unterscheidet in der Praxis die passive und die aktive oder aktivitätsgesteuerte Totmann-Funktion. Die passive Funktion überwacht die Zeitspanne, während der sich das Handgerät, z.b. das Mobiltelefon, in horizontaler Lage befindet. Wenn das Gerät länger als die vorprogrammierte Zeitspanne in horizontaler Lage bleibt, wird automatisch ein Notruf generiert. Es gibt allerdings derzeit nur sehr wenige Geräte, die diese Funktion physikalisch unterstützen. Als Alternative gilt die aktivitätsgesteuerte Totmann-Funktion. Hier geht man davon aus, dass innerhalb einer frei einstellbaren Zeitspanne vom mobilen Gerät durch Berührung oder Tastendruck eine bestimmte Meldung abgesetzt wird. Fällt diese Meldung aus, so greifen automatisch bestimmte technische und organisatorische Maßnehmen zur Kontaktaufnahme mit der bestimmten Person. Diese Art der Totmann-Funktion wird mit modernen Mobiltelefonen sehr gut und elegant umgesetzt.
8 8 Technologie schafft Sicherheit Technologie schafft Sicherheit Mit der rasanten Entwicklung auf den Gebieten des GSM- bzw. UMTS-Mobilfunkes und der GPS-Satelittenortung werden für Überwachungsaufgaben an mobilen Einzelarbeitsplätzen Handys und Smartphones immer interessanter. Mobiltelefone haben zum einen ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis. Mobiltelefone gehören mittlerweile zur Standardausstattung im Außendienst. Die Netzabdeckung in Deutschland ist aktuell nahezu zu 100% gegeben. Diese Funktechnologien gepaart mit der RFID1-Technologie sowie speziellen Softwaremodulen auf den Geräten ermöglichen die automatische Identifizierung und Lokalisierung von Personen in Echtzeit. Gleichzeitig können auch Arbeitszeit und Tätigkeit der mobilen Mitarbeiter automatisiert elektronisch erfasst werden. Am Unternehmensstandort werden die mobil erfassten und via Mobilfunk übertragenen Daten empfangen, gespeichert und ausgewertet. Auf diese Weise können gleichzeitig mehrere Funktionen realisiert werden. 1. die Lokalisierung von mobilen Mitarbeitern im Echtzeitmodus unter dem Aspekt der Sicherheit bei Einzelarbeitsplätzen, 2. die exakte Erfassung von Daten für die Auswertung von Tätigkeiten am Einsatzort und Protokollierung gegenüber Kunden, 3. die exakte Erfassung von Dienstzeiten von Mitarbeitern ohne zusätzliches Schreiben von Stundennachweisen, 4. die flexible Disposition von Service- oder Einsatzkräften im nicht geplanten Einsatz- oder Katastrophenfall, 5. die medienbruchfreie Nutzung erfasster Daten für Lohnrechnung und Faktura.
9 Aus der Praxis 9 Aus der Praxis Beispiel 1: Einzelarbeitsplatz Servicetechniker Wartungsarbeiten an industriellen Anlagen, z.b. an Windkraftanlagen, werden sehr oft durch mobile Einsatzkräfte von Serviceunternehmen wahrgenommen. Diese Tätigkeiten werden in der Regel in die Kategorie der gefährlichen Arbeitsplätze eingestuft, mindestens dann, wenn sie von alleinarbeitenden Personen ausgeführt werden. In solchen Fällen spielt die automatisierte Überwachung dieser Arbeitsplätze hinsichtlich der persönlichen Sicherheit der Mitarbeiter und der Dokumentation dieser Maßnahmen eine wesentliche Rolle. In der Praxis werden diese Anforderungen durch verschiedene Maßnahmen abgebildet, die miteinander kombinierbar sind. Folgende Möglichkeiten gibt es: zyklische Ortung der mobilen Endgeräte Nutzung vom RFID-Transpondern für die Anmeldung und Abmeldung am Wartungsobjekt zyklische Nutzung der aktivitätsgesteuerten Totmann-Funktion Nutzung einer Notruffunktion (Notruftaste) am mobilen Endgerät Echtzeitmonitoring in der Einsatzleitstelle am Unternehmensstandort
10 10 Aus der Praxis Beispiel 2: Einzelarbeitsplatz Objektschutz Einzelarbeitsplätze in der Securitybranche sind besonders häufig anzutreffen. Neben den üblichen Gefahren bei Einzelarbeitsplätzen kommt hier noch die Gefahr durch dritte Personen in Bertracht. Beim Objektschutz unterliegen die Anforderungen an die Sicherheit der Mitarbeiter weiteren, sehr spezifischen Vorschriften, die ab dem Jahr 2011 mit der ISO EN neu geregelt werden. Zusätzlich gilt: zyklische Ortungen von Einsatzfahrzeugen und Einsatzpersonal zyklische Nutzung der aktivitätsgesteuerten Totmann-Funktion Nutzung einer Notruffunktion (Notruftaste) am mobilen Endgerät Echtzeitmonitoring in der Einsatzleitstelle des Securityunternehmens Aktive Öffnung eines Kommunikationskanals von der Leitstelle zum Wachmann
11 Datensicherheit und Datenschutz 11 Datensicherheit und Datenschutz Die Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz (BDSG, insbesondere 11) spielen bei mobilen Datenerfassungs- und Datenübertragungsprozessen eine ganz besondere Rolle. >_ >_ Netzbetreiber Mobilfunk Kundensystem VPN-Tunnel bei drahtgebundener Kommunikation Server im Rechenzentrum Diesen Anforderungen muss bei mobilen Geschäftsprozesslösungen Rechnung getragen werden. Die rechts stehende Grafik zeigt alle sicherheitsrelevanten Merkmale einer mobilen Geschäftsprozesslösung im Zusammenhang mit Einzelarbeitsplätzen mobile Endgeräte Binäre Datenverschlüsselung im Mobilfunknetz Netzbetreiber Mobilfunk Mobiltelefone, Smartphones, GPS-Boxen für Kfz keine Übertragung personenbezogener Daten Daten sollten zum Zeitpunkt ihrer Erfassung in jedem Fall unpersonalisiert sein. Die Personalisierung der Daten darf immer erst auf dem Backendsystem durchgeführt werden. Zusätzlich ist es ratsam, mobil erfasste Daten bereits auf den mobilen Endgeräten zu verschlüsseln. Diese Maßnahme ist immer dann erforderlich, wenn die Gefahr der Datenmanipulation auf dem Übertragungsweg zu befürchten ist. Merke: Grundlage für den Datenschutz und die Datensicherheit, sowohl organisatorisch als auch technisch, bilden die Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes und die zum IT-Grundschutz des BSI in ihrer jeweils gültigen Fassung.
12 12 Literatur und Anhang Weiterführende Literatur BSI: [ BDSG: Bundesdatenschutzgesetz, inklusive letzte Änderungen vom 1. April 2010, Neufassung vom 14. Januar 2003 Informationspaket für Sicherheitsfachkräfte [ DIN EN 50518: Euronormentwurf vom Juli 2009 Anhang Das Verbundprojekt Sichere E-Geschäftsprozesse in KMU und Handwerk Das Projektteam des Verbundprojektes: Sichere E-Geschäftsprozesse in KMU und Handwerk
13 Anhang 13 Das Verbundprojekt Sichere E-Geschäftsprozesse in KMU und Handwerk des Netzwerks Elektronischer Geschäftsverkehr wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) unterstützt und soll helfen, in kleinen und mittleren Unternehmen mit verträg- lichem Aufwand die Sicherheitskultur zu verbessern. Das Gesamtprojekt setzt sich neben dieser und zwei weiteren Einsteigerbroschüren insbesondere aus den nachfolgenden Tätigkeiten zusammen: Unter der Überschrift Stammtische IT-Sicherheit wird eine Reihe regionaler Unternehmerstammtische bundesweit etabliert Die kostenfreien Stammtische sind ein Forum für Dialog und Information und bilden eine Plattform für den Austausch von Unternehmern untereinander. Die jährlich veröffentlichte Studie Netz- und Informationssicherheit in Unternehmen zeigt auf, wie es um die Informationssicherheit in Unternehmen bestellt ist und wie leicht unternehmensfremde Personen an Geschäftsdaten kommen können. Die kompletten Berichtsbände finden Sie zum kostenlosen Download unter: Kostenfreie IT-Sicherheitsratgeber bieten insbesondere KMU neutrale und praxisnahe Hinweise und Tipps, wo Sicherheitslücken bestehen und wie mit ihnen umgegangen werden sollte. Themenschwerpunkte sind u. a. Basisschutz für den PC, Sicheres Speichern und Löschen von Daten, uvm. Download unter: Aktuelle und neutrale Informationen zur Informationssicherheit werden Ihnen im Internet auf der Informationsplattform des NEG unter der Rubrik Netz- und Informationssicherheit angeboten: de/sicherheit
14 Das Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr E-Business für Mittelstand und Handwerk Das Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) ist eine Förderinitiative des Bundesministe riums für Wirtschaft und Technologie. Seit 1998 unter stützt es kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung und Nutzung von E-Business-Lösungen. Beratung vor Ort Mit seinen 29 bundesweit ver teilten Kompetenzzentren infor miert das NEG kostenlos, neutral und praxisorientiert auch vor Ort im Unternehmen. Es unterstützt Mittelstand und Handwerk durch Beratungen, Informationsveranstaltungen und Publikationen für die Praxis. Das Netzwerk bietet vertiefende Informationen zu Kundenbezie hung und Marketing, Netz-und Informationssicherheit, Kauf männischer Software und RFID sowie E-Billing. Das Projekt Femme digitale fördert zudem die IT-Kompetenz von Frauen im Handwerk. Der NEG Website Award zeichnet jedes Jahr herausragen de Internetauftritte von kleinen und mittleren Unter nehmen aus. Informationen zu Nutzung und Interesse an E-Business-Lösungen in Mittel stand und Handwerk bietet die jährliche Studie Elektro nischer Geschäftsverkehr in Mittelstand und Handwerk. Das Netzwerk im Internet Auf können Unter nehmen neben Veranstaltungs terminen und den Ansprechpartnern in Ihrer Region auch alle Publikationen des NEG einsehen: Handlungsleitfäden, Checklisten, Studien und Praxisbeispiele geben Hilfen für die eigene Umsetzung von E-Business-Lösungen. Fragen zum Netzwerk und dessen Angeboten beantwortet Markus Ermert, Projektträger im DLR unter 0228/ oder per Diese Broschüre wird vom SAGeG Kompetenzzentrum Elektronischer Geschäftsverkehr im Rahmen des Verbundprojekts Sichere E-Geschäftsprozesse in KMU und Handwerk als Teil der BMWi-Förderinitiative Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr herausgegeben.
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