Wien/NÖ Präventionsstudie 2006 Ergebnisse des kardiovaskulären Screenings in Wiener und Niederösterreichischen Apotheken. Teil 2: Detailanalysen

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1 Wien/NÖ Präventionsstudie 2006 Ergebnisse des kardiovaskulären Screenings in Wiener und Niederösterreichischen Apotheken Teil 2: Detailanalysen Univ. Doz. Dr. H. Kritz, Univ. Prof. Dr. H. Sinzinger

2 Herz-Kreislauferkrankungen (HK) Indikatoren regional Wien und NÖ gegen Salzburg: HK-Todesfälle/Jahr HK-Sterblichkeit (altersstandard. Gesamt) Tote/ /Jahr HK-Sterblichkeit < 70 J. Tote/ /Jahr HK-Spitalsfälle Aufnahmen/ /Jahr Diabetes % Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen NÖ (1.5) , , Wien (1.5) , Salzburg (0.5) , Österreich (8.1) ,1 1,9 EU 15 (377) (in Mill.) Quellen: ST.AT - Volkszählungen 1991 und 2001; BMSG - Diagnosen- und Leistungsdokumentation der österreichischen KA 2000; ÖBIG-eigene Berechnungen, NÖ Gesundheitsbericht, Österr. Gesundheitsbricht.

3 Blutzuckermittelwerte nach Geschlecht und Regionen 110 NÖ W NÖ W PLZ_NUTS W/NÖ Mostviertel. W. Umland S NÖ-Süd Wien Zentrum St. Pölten W Arb. Bez. Waldviertel W Nobelbez. Weinviertel W Transdanubien W. Umland N Blutzucker Error Bars show 95,0% Cl of Mean Waldviertel Bars show Means Mostviertel St. Pölten NÖ Süd Weinviertel Nord Süd Wien-Umland Männlich Geschlecht Weiblich Männer haben höhere Werte als Frauen NÖ schlechter als Wien In Wien besser als Arbeiterezirke

4 Cholesterinmittelwerte nach Geschlecht und Regionen Cholesterin PLZ_NUTS W/NÖ Mostviertel. W. Umland S NÖ-Süd Wien Zentrum St. Pölten W Arb. Bez. Waldviertel W Nobelbez. Weinviertel W Transdanubien W. Umland N Error Bars show 95,0% Cl of Mean 180 Bars show Means Frauen höher als Männer Nobelbezirke und reichere NÖ Regionen höher Männlich Weiblich Geschlecht

5 Bauchumfangmittelwerte n. Geschlecht und Regionen Bauchumfang PLZ W Region/NÖ Stadt/Land Wien Innenbezirke Arbeiterbezirke Nobelbezirke Wien Nord Donau NÖ Land NÖ Städte Andere Ö/Touristen Error Bars show 95,0% Cl of Mean 90 Bars show Means 85 Alle zu hoch Männlich Geschlecht Weiblich

6 Syst. Blutdruckmittelwerte n. Geschlecht und Regionen syst Blutdruck PLZ_NUTS W/NÖ Mostviertel. W. Umland S NÖ-Süd Wien Zentrum St. Pölten W Arb. Bez. Waldviertel W Nobelbez. Weinviertel W Transdanubien W. Umland N Error Bars show 95,0% Cl of Mean 120 Bars show Means Männer höher als Frauen 110 Frauen NÖ höher als Wienerinnen 100 Männlich Weiblich

7 Gesamtrisiko Wien Die schlechtesten Bezirke sind Brigittenau, und Fünfhaus Die gesündesten Bezirke sind Hietzing und Mariahilf Brigittenau (20) Fünfhaus (15) Margareten (5) Meidling (12) Penzing (14) Donaustadt (22) Ottakring (16) Hernals (17) Favoriten (10) Simmering (11) Floridsdorf (21) Landstrasse (3) Leopoldstadt (2) Wieden(4) Alsergrund (9) Innere Stadt (1) Währing (18) Döbling (19) Neubau (7) Liesing (23) Josefstadt (8) Mariahilf (6) Hietzing (13) Die Schlechten Die Besten Nobelregionen Arbeitergegenden Lipiducate Risk Score Means 2,7 2,9 3,0 5: Rauchen+ Diabetes+Hypertonie+ Hypercholesterinämie+ Fettleibigkeit 0. alle Werte im Idelabereich 2% 4% 6% 8% 10%

8 Gesamtrisiko NÖ Die gesündesten Bezirke sind Lilienfeld, Hollabrunn und Gmünd NÖ gering besser als Wien (2.84) Horn Neunk. Waidh.Th Krems-St. Zwettl Scheibbs Amstetten Gänsernd. St.Pöl.-L. Wr.Neust-L Mödling Melk Mistelb. Baden St.Pöl.-St. Tulln Wr.Neust-S Korneub. Bruck/L. Krems-L. W. Umg-N Gmünd Hollabr. Lilienfeld 2% 4% 6% 8% Lipiducate Risk Score Means 2,72 2,84 2,96 Bars show percents 5: Rauchen+ Diabetes+Hypertonie+ Hypercholesterinämie+ Fettleibigkeit 0. alle Werte im Idelabereich

9 Analyse Diabetes-Prädiabetes BZ >=140 n 4000 J Werte bekannt J/N N 3000 Diabetesprävalenz: 4 % >= % Ca. die Hälfte frisch entdeckt % J N 75% BZ Kat. Diabetesverdacht Diabetes 50% 25% 0% Alter 18Kat Alter 18Kat

10 Jugendliche Alter Kat. Nüchtern nicht nüchtern unbekannt Blutzucker mg/dl Mean = 106 Mean Irrtum Alterszucker extreme (z.t unbekannte Werte in allen Gruppen ab 19 J.

11 Bauchumfang/Diabetes Risiko beginnt ab 90 cm beim Mann und 80 cm bei Frauen Männlich Weiblich 4% BZ Kat. Diabetesverdacht Diabetes 3% 2% 1% Bauchumfang Bauchumfang

12 Bauchumfang/ Diabetesrisiko Eklatanter Risikoknick ab 90/100 cm (F/M) 55% 50% 45% 40% Männlich Weiblich BZ Kat. Diabetesverdacht Diabetes 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Ideal Risiko Fettleibigkeit Ideal Risiko Fettleibigkeit >100 >90 cm Männer noch stärker gefährdet. Unterer Cut off der WHO (94 cm) zu hoch!

13 Bauchumfang Percentilen Burschen-> Männer (Wien/NÖ) Einmal dick-immer dick 5 % : mit 6 Jahren BU 76 cm, mit 12 J. >90 cm mit 13 J. > % mit 12 Jahren 80 cm: erreichen mit 14 Jahren den Risikobereich (90 cm) und sind mit 36 J. fettleibig (>100cm). 25 % bleiben lebenslang im Idealbereich ( 12 Jahre <70 cm, 40 Jahre < 90 cm) Fettleibigkeit Risiko % 25 % Idealbereich 25 % Pc Pc Pc Pc

14 Jugendliche Raucher Aposcreening Wien/NÖ Raucher bereits ab 13 J. Mit 18 J. Rauchen über 30 % Raucher Nein JA 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% Alter

15 Raucher-Jugendliche nach Alter und Geschlecht Wien gegen NÖ Männlich Wien Weiblich Wien WIEN 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% Raucher Nein JA Männlich NÖ Weiblich NÖ NÖ 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% Alter Alter

16 Cholesterin-Jugendliche 100% Männlich Weiblich 75% 50% Chol. Kat. Framingham < >=280 25% 0% Alter Alter

17 Zusammenfassung Die Fettkrankheit mit den damit verbundenen Risken betrifft jede(n) 2. Österreicher(in). Der Osten ist stärker betroffen als Salzburg/Kärnten Herz-Kreilauftote/ Jahr gegenüber Salzburg! Besonders auffällig ist die rasch steigende Diabetesprävalenz (Schätzung 2 %-Realität 4 %) und Diabetesgefährdete ( Schätzung 5 %-Realität 12 %). Katastrophale (vermeidbare) Morbiditätsdaten. US-Verhältnisse bald erreicht. Dunkelziffer ( ca. 50%) und Ignoranz ( hohe Werte trotz bereits bekannter Erkrankung) ist besorgnisserregend. Raucherkampagnen offenbar noch zu wenig wirkungsvoll (einzelne Bezirke in Wien >25 %). Ärztlicher Widerstand ist nicht verständlich.

18 Wissenschaftliche Bedeutung de Apothekenscreenings Erste österreichische Studie, die verlässliche Daten zur Errechnung der Bauchumfang Normwerte für ÖsterreicherInnen aller Altersgruppe erlaubt. Weitreichende Regionalanalysen möglich. Die AGA-BMI Percentilen bei Jugendlichen( Schulprogramm!) unterschätzen die tatsächliche Morbidität (Diabetesgefahr!).

19 Unsere Forderungen (Sinzinger/Kritz): Konsequenzen! Rauchverbote ( Jugendliche!!!) Werbeverbot für gesättigte tierische Fette und Deklaration auf Lebensmitteln im Handel und GASTRONOMIE. Obligate Bauchumfangmessung in Kindergärten/Schulen/Arztpraxen und intensive Bewegungsprogramme (Computer Kids). Förderungen für besonders betroffene Regionen. Apothekenscreening rasch bundesweit etablieren. Bonus (Malus) für entdeckte positive Screeningfälle. (-> Arztbesuch, Therapieprogramme). Rasche Auswertung der Gesundenuntersuchungen der letzten 20 Jahre ( Trendanalyse).