Eurofins GfA GmbH. Otto-Hahn-Str. 22 D Münster-Roxel. Oper in Bonn -Abschlussbericht- Oper Am Boeselagerhof Bonn

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1 Eurofins GfA GmbH Otto-Hahn-Str. 22 D Münster-Roxel Oper in Bonn -Abschlussbericht- Auftraggeber: Gebäude: Städtisches Gebäudemanagement Bonn Bonn Oper Am Boeselagerhof Bonn Baujahre: Umbau: --- Art des Gebäudes: Teilnehmer/innen Ermittlung vor Ort : Oper Herr Völzgen (SGB) Frau Funk (SGB) Herr Schröder (Haustechnik) Herr Mimzeck (Haustechnik) Herr Volkmer (Eurofins GfA) Herr Trautmann (Eurofins GfA) Durchgeführt am: / Beurteilung durch: Dipl.-Chem. G. Volkmer (Eurofins GfA) Berichtsdatum: Berichts Nr.: Seitenzahl des Berichts: B02 26 Seiten

2 Seite 2 von 26 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Gegenstand der Untersuchung Untersuchungsumfang Potentielle Schadstofffundstellen und Empfehlungen für weitere Untersuchungen Asbest Künstliche Mineralfasern (KMF) Polychlorierte Biphenyle (PCB) Pentachlorphenol (PCP), Lindan Formaldehyd Pyrethroide Sonstige Bewertung Bewertung Asbest Bewertung KMF Bewertung PCB Bewertung PCP/ Lindan Zusammenfassung...12 Anlage 1: Fotodokumentation...14 Anlage 2: Bewertungsgrundlagen...24 Anlage 3: Raumluftmessungen...26

3 Seite 3 von Gegenstand der Untersuchung Mit der vorliegenden Schadstoffuntersuchung wurde der Gebäudekomplex Oper der Stadt Bonn, Am Boeselagerhof 1 in Bonn, im Rahmen einer Erstbegehung auf das Vorhandensein von schadstoffhaltigen Bauteilen untersucht. Hierbei sollten alle auffälligen, potentiellen Schadstoffanwendungen (z.b. Asbest, PAK, KMF, Holzschutzmittel) sowie Feuchteschäden und Schimmelpilzbildungen protokolliert werden und Vorschläge für eine Probenahme unterbreitet werden. Auf Basis des Eurofins GfA-Zwischenberichtes B01 vom wurden am Raumluftmessungen und Materialprobenahmen vorgenommen. 2. Untersuchungsumfang Im Rahmen dieser Erstbegehung wurden alle Gebäude der Oper begangen. Die Bausubstanz wurde auf nachfolgende Schadstoffe untersucht: Asbest, Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Polychlorierte Biphenyle (PCB), Pentachlorphenol (PCP), Lindan, Künstliche Mineralfaserprodukte, Pyrethroide, Aldehyde, Flüchtige Organische Verbindungen (VOC), Schimmelpilzbildungen, Blei und Radon. Die Untersuchung beschränkt sich auf sichtbare bzw. nach geringem Demontageaufwand (z.b. Anheben von Abhangdeckenplatten) erkennbare Bauteile sowie wahrnehmbare Geruchsauffälligkeiten in der Raumluft. Ein aufgrund der Bauweise vorliegender Verdacht auf verdeckt eingebaute Materialien wird berücksichtigt, ggf. werden Bauteilöffnungen und Demontagen für die Probenahme empfohlen bzw. festgelegt. Darüber hinaus vorhandene verdeckt eingebaute Materialien und ungeregelte Anwendungen von Schadstoffen werden u.u. nicht erfasst. Nachfolgender Analysenumfang wurde durchgeführt: Parameter Anzahl Proben Anzahl positiver Befunde Raumluftmessungen PCB Materialproben auf Asbest 7 2 Materialproben PCP/ Lindan = Als positiver Befund wird Überschreitung von Richt-, Beurteilungs- und Vorsorgewerten bezeichnet

4 Seite 4 von Potentielle Schadstofffundstellen und Empfehlungen für weitere Untersuchungen 3.1 Asbest FS-Nr. Raum/ Bereich Bezeichnung Bewertung Empfehlung (RL = Raumluft; MP = Materialprobe) Probenbühne 1 und Flur bereiche Gesamtes Gebäude Hauptbühne und Probebühne Heizungszentrale 5 Klimazentrale 6 Materialuntersuchung (MP 3) zur Einstufung nach Asbestrichtlinie Heizungszentrale 7 Trafo-Anlage 8 Foyer Verkleidungen aus pot. asbesthaltigen Platten asbesthaltige Brandschutztüren Pot. Asbesthaltige Brandschutztore asbesthaltige Flanschdichtungen Pot. asbesthaltige Dichtungsschnüre Pot. asbesthaltige Heizungsrohrummantelung Pot. asbesthaltige Platten (Asbestzementplatten) Pot. asbesthaltiger Wandputz Pot. asbesthaltiger Flur Bodenbelag mit pot. Kostümabteilung Asbesthaltigem Kleber Kantine und Pausenbüffet Aufenthaltsraum Technik, Werkstatt FS-Nr. = Fundstellen-Nr. Pot. asbesthaltige Fassadenplatten (Asbestzement) Pot. asbesthaltiger Fensterkitt Pot. schwach gebundenes Asbestprodukt, Einstufung nach Asbestrichtlinie schwach gebundenes Asbestprodukt Pot. schwach gebundenes Asbestprodukt schwach gebundenes Asbestprodukt Pot. schwach gebundenes Asbestprodukt, Einstufung nach Asbestrichtlinie Pot. schwach gebundenes Asbestprodukt, Einstufung nach Asbestrichtlinie Pot. stark gebundenes Asbestprodukt Pot. schwach gebundenes Asbestprodukt, Einstufung nach Asbestrichtlinie Pot. stark gebundene Asbestprodukte mit Beschädigungen Pot. stark gebundenes Asbestprodukt Pot. stark gebundenes Asbestprodukt Materialuntersuchung (MP 1 + 2) zur Einstufung nach Asbestrichtlinie Dringlichkeitsstufe III nach Asbestrichtlinie, Beachtung der TRGS 519 bei Instandhaltung und Demontage Dringlichkeitsstufe III nach Asbestrichtlinie, Materialuntersuchung bei Instandhaltung und Demontage zur Festlegung von Schutzmaßnahmen nach TRGS 519 Dringlichkeitsstufe III nach Asbestrichtlinie, Beachtung der TRGS 519 bei Instandhaltung und Demontage Materialuntersuchung (MP 4) zur Einstufung nach Asbestrichtlinie Materialuntersuchung bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten zur Festlegung von Schutzmaßnahmen nach TRGS 519 Materialuntersuchung (MP 5) zur Einstufung nach Asbestrichtlinie Materialuntersuchung (MP 6+7) zur Gefährdungsabschätzung Materialuntersuchung bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten zur Festlegung von Schutzmaßnahmen nach TRGS 519 Materialuntersuchung bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten zur Festlegung von Schutzmaßnahmen nach TRGS 519 Fundstelle 1: Pot. asbesthaltige Verkleidungen Im Bereich der Probenbühne 1 sowie in Flurbereichen wurden Verkleidungen aus pot. asbesthaltigen Platten vorgefunden. Hierbei handelt es sich um ein pot. schwach gebundenes Produkt. Die Verkleidungen wiesen keine Beschädigungen auf. Für die Einstufung der Sanierungsdringlichkeit nach Asbestrichtlinie ist eine Materialprobenahme vorzusehen. Da in verschiedenen Bereichen unterschiedliche Produkte zum Einsatz gekommen sein können, sind

5 Seite 5 von 26 die Verkleidungen sowohl an der Probebühne als auch in den Flurbereichen zu untersuchen Proben zu entnehmen (MP 1 + 2). Fundstelle 2: Pot. asbesthaltige Brandschutztüren Im gesamten Gebäude sind asbesthaltige Brandschutztüren eingebaut. Hierbei handelt es sich um schwach gebundene Produkte, zum Zeitpunkt der Begehung waren an den Türen keine Beschädigungen erkennbar. Die Brandschutztüren werden gemäß Asbestrichtlinie pauschal in Dringlichkeitsstufe III eingeordnet. Bei Demontage und Instandhaltung sind die Regelungen der TRGS 519 zu beachten. Fundstelle 3: Pot. asbesthaltige Brandschutztore Im Bereich der Bühnen sind pot. asbesthaltige Brandschutztore eingebaut. Hierbei handelt es sich um pot. schwach gebundene Produkte, zum Zeitpunkt der Begehung waren an den Toren keine Beschädigungen erkennbar. Eine weitere Untersuchung ist bei Instandhaltung und Demontage/ Entsorgung vorzusehen. Fundstelle 4: Asbesthaltige Flanschdichtungen In der Heizungszentrale sind Flansche mit asbesthaltigen Dichtungen eingebaut. Hierbei handelt es sich um schwach gebundene Produkte, die gemäß Asbestrichtlinie pauschal in Dringlichkeitsstufe III eingeordnet werden. Bei Demontage und Instandhaltung sind die Regelungen der TRGS 519 zu beachten. Fundstelle 5: Pot. asbesthaltige Dichtungsschnüre In der Klimazentrale wurden pot. asbesthaltige Dichtungsschnüre zwischen einzelnen Bauteilen der Lüftungskanäle vorgefunden. Hierbei handelt es sich pot. um schwach gebundene Produkte. Zum Zeitpunkt der Begehungen waren keine Beschädigungen erkennbar. Für die Einstufung der Sanierungsdringlichkeit nach Asbestrichtlinie ist eine Materialprobenahme vorzusehen (MP 3). Fundstelle 6: Pot. asbesthaltige Heizungsrohrisolierung In der Heizungszentrale wurden pot. asbesthaltige Heizungsrohrisolierungen vorgefunden. Hierbei handelt es sich um schwach gebundene Produkte. Zum Zeitpunkt der Begehungen waren diverse Beschädigungen erkennbar. Für die Einstufung der Sanierungsdringlichkeit nach Asbestrichtlinie ist eine Materialprobenahme vorzusehen (MP 4). Fundstelle 7: Pot. asbesthaltige Platten in der Trafo-Anlage In der Trafo-Anlage wurden pot. asbesthaltige Platten zwischen den einzelnen Trafo-Elementen verbaut. Es handelt sich hierbei pot. um stark gebundene Asbestplatten. Bei Demontage und Instandhaltung ist eine Materialprobenahme zur Festlegung von Schutzmaßnahmen nach TRGS 519 vorzusehen.

6 Seite 6 von 26 Fundstelle 8: Pot. asbesthaltiger Wandputz Foyer Im Foyer ist pot. asbesthaltiger Wandputz vorhanden. Zum Zeitpunkt der Begehung waren keine Beschädigungen erkennbar. Für die Einstufung der Sanierungsdringlichkeit nach Asbestrichtlinie ist eine Materialprobenahme vorzusehen (MP 5). Fundstelle 9: Pot. asbesthaltiger Bodenbelag mit pot. asbesthaltigem Kleber Im Flur der Kostümabteilung ist ein pot. asbesthaltiger Bodenbelag (Florflex-Platten) mit pot. Asbesthaltigem Kleberverlegt. Hierbei handelt es sich um stark gebundene Produkte, zum Zeitpunkt der Begehungen waren einige Beschädigungen zu verzeichnen. Zur Gefährdungsabschätzung sind daher Materialprobenahmen von Bodenbelag und Kleber vorzusehen (MP 6+7). Fundstelle 10: Pot. asbesthaltige Fassadenplatten Im Bereich der Kantine und des Pausenbüffets wurden pot. asbesthaltige Fassadenplatten vorgefunden. Hierbei handelt es sich um stark gebundene Produkte. zum Zeitpunkt der Begehung waren an den Platten keine Beschädigungen erkennbar. Eine weitere Untersuchung ist bei Instandhaltung und Demontage/ Entsorgung vorzusehen. Fundstelle 11: Pot. asbesthaltiger Fensterkitt Im Aufenthaltsraum Technik und im Bereich der Werstätten ist al pot. asbesthaltiger Fensterkitt vorhanden. Hierbei handelt es sich um ein stark gebundenes Produkt, zum Zeitpunkt der Begehung waren keine Beschädigungen erkennbar. Eine weitere Untersuchung ist bei Instandhaltung und Demontage/ Entsorgung vorzusehen. Probenahme Nachfolgende Materialien wurden auf Asbest untersucht. FS-Nr. Probe Proben-Nr. Probenahmeort Probenbeschreibung Befund Asbest 1 MP 1 9G Probenbühne Platte/ Verkleidung Nicht nachweisbar 1 MP 2 9G Flurbereich Platte/ Verkleidung Nicht nachweisbar 5 MP 3 9G Klimazentrale Dichtungsschnüre Lüftungskanäle Nicht nachweisbar 6 MP 4 9G Heizungszentrale Putz Heizungsrohrisolierung Nicht nachweisbar 8 MP 5 9G Foyer Wandputz Nicht nachweisbar 9 FS-Nr. = Fundstellen-Nr. MP 6 9G Flur Kostümabteilung Bodenplatte Enthält Asbest MP 7 9G Kleber Bodenplatte Enthält Asbest

7 Seite 7 von Künstliche Mineralfasern (KMF) FS-Nr. Raum/ Bereich Bezeichnung Bewertung Empfehlung (RL = Raumluft; MP = Materialprobe) Gesamtes Gebäude Dach über Foyerbühne Vorraum Werkstattbühne Ballettsaal Chorbüro Flur Bühneneingang Heizungsrohrisolierungen aus KMF Dämmung der Klimakanäle aus KMF Deckenplatten aus KMF Ballettgarderobe Wandplatte aus KMF Chorprobe FS-Nr. = Fundstellen-Nr. Krebserzeugend gemäß GefstoffV ( alte Fasern ), teilweise offen liegend Krebserzeugend gemäß GefstoffV ( alte Fasern ) Krebserzeugend gemäß GefstoffV ( alte Fasern ) Krebserzeugend gemäß GefstoffV ( alte Fasern ) Beachtung der TRGS 521 bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten, Entfernen oder Verschließen offen liegender Isolierungen Beachtung der TRGS 521 bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten Beachtung der TRGS 521 bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten Beachtung der TRGS 521 bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten Fundstelle 12: Rohrleitungsdämmung aus KMF Im Bereich der Probenbühne 1 und der Heizungszentrale wurden Rohrleitungen mit Isolierungen aus KMF vorgefunden. Aufgrund des Einbaudatums sind die vorgefundenen Mineralfaserprodukte gemäß Gefahrstoffverordnung als krebserzeugend einzustufen. Die Isolierungen lagen teilweise offen, z.b. in der Heizungszentrale. Es ist zu empfehlen diese offen liegenden Isolierungen zu entfernen oder zu verschließen. Bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten sind die Regelungen der TRGS 521 zu beachten. Fundstelle 13: Klimakanaldämmung aus KMF Auf dem Dachboden über der Foyerbühne sind Klimakanäle mit KMF gedämmt. Aufgrund des Einbaudatums sind die vorgefundenen Mineralfaserprodukte gemäß Gefahrstoffverordnung als krebserzeugend einzustufen. Bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten sind die Regelungen der TRGS 521 zu beachten. Fundstelle 14: Deckenplatten aus KMF Im Vorraum der Werkstattbühne, im Ballettsaal und im Chorbüro sind Deckenplatten aus KMF geschlossen eingebaut. Aufgrund des Einbaudatums sind die vorgefundenen Mineralfaserprodukte gemäß Gefahrstoffverordnung als krebserzeugend einzustufen. Bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten sind die Regelungen der TRGS 521 zu beachten. Fundstelle 15: Wandplatte aus KMF In der Chorprobe und in der Ballettgarderobe sind Wanddämmungen aus KMF geschlossen eingebaut. Aufgrund des Einbaudatums sind die vorgefundenen Mineralfaserprodukte gemäß

8 Seite 8 von 26 Gefahrstoffverordnung als krebserzeugend einzustufen. Bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten sind die Regelungen der TRGS 521 zu beachten. 3.3 Polychlorierte Biphenyle (PCB) Bei der Begehung des Gebäudes wurden keine pot. PCB-haltigen Materialien vorgefunden. Aufgrund des Baujahres empfehlen wir dennoch für einen Ausschluss der Anwendung PCBhaltiger Bauprodukte stichprobenartig Raumluftmessungen durchführen zu lassen (RL 1-3). Für eine repräsentative Probenahme über die verschiedenen Trakte wurden nachfolgende Räume ausgewählt: Raum T305 (RL 1) Raum 202 (RL 2) Raum G008 (RL 3) Es wurden stichprobenartig Leuchten auf das Vorhandensein von PCB-haltigen Kondensatoren untersucht. Hierbei wurden keine PCB-haltigen Kondensatoren vorgefunden. Probenahme Es wurden nachfolgende Raumluftmessungen auf PCB durchgeführt: FS-Nr. Probe Proben-Nr. Probenahmeort PCB- Konzentration [ng/m³] --- FS-Nr. = Fundstellen-Nr. RL 1 9G Raum T305 36,4 RL 2 9G Raum ,4 RL 3 9G Raum G008 37,8 PCB-Konzentration nach DIN/LAGA inkl. Bestimmungsgrenze 3.4 Pentachlorphenol (PCP), Lindan FS-Nr. Raum/ Bereich Bezeichnung Bewertung Empfehlung (RL = Raumluft; MP = Materialprobe) 16 Probenbühne 1+2 Pot. PCP/ Lindan-haltiger Holzfußboden Pot. PCP-Primärquelle relevant für Raumluft Materialsuchung (MP 8) 17 Hauptbühne Pot. PCP/ Lindan-haltiger Holzfußboden Pot. PCP-Primärquelle relevant für Raumluft Materialsuchung (MP 9) 18 Ballettsaal Pot. PCP/ Lindan-haltiger Holzfußboden Pot. PCP-Primärquelle relevant für Raumluft Materialsuchung (MP 10) FS-Nr. = Fundstellen-Nr. Fundstelle 16: Pot. PCP/ Lindan-haltiger Holzfußboden

9 Seite 9 von 26 Im Bereich der Probenbühnen ist ein potentiell PCP-/ Lindan-haltiger Holzfußboden verlegt. Hierbei handelt es sich potentiell um eine Primärquelle, die als Flächenquelle die Raumluft belasten kann. Aufgrund des PCP-/ Lindan-Verdachts ist eine Materialprobenahme auf PCP/ Lindan vorzusehen (MP 8). Fundstelle 17: Pot. PCP/ Lindan-haltiger Holzfußboden Im Bereich der Hauptbühne ist ein potentiell PCP-/ Lindan-haltiger Holzfußboden verlegt. Hierbei handelt es sich potentiell um eine Primärquelle, die als Flächenquelle die Raumluft belasten kann. Aufgrund des PCP-/ Lindan-Verdachts wurde im Zwischenbericht eine Materialprobenahme auf PCP/ Lindan vorgeschlagen (MP 9). Bei der 2. Begehung wurde seitens der Nutzer mitgeteilt, dass der Boden der Hauptbühne im Jahr 2008 erneuert wurde. Eine Anwendung von PCP kann daher ausgeschlossen werden, auf eine Probenahme wurde verzichtet. Fundstelle 18: Pot. PCP/ Lindan-haltiger Holzfußboden Im Balletsaal ist ein potentiell PCP-/ Lindan-haltiger Holzfußboden verlegt. Hierbei handelt es sich potentiell um eine Primärquelle, die als Flächenquelle die Raumluft belasten kann. Aufgrund des PCP-/ Lindan-Verdachts ist eine Materialprobenahme auf PCP/ Lindan vorzusehen (MP 10). Probenahme Es wurden nachfolgende Materialprobenahmen auf PCP/ Lindan durchgeführt: FS-Nr. Probe Proben-Nr. Probenahmeort PCP- Konzentration [mg/kg] Lindan- Konzentration [mg/kg] 16 MP 8 9G Probenbühne 0,52 < 0,1 18 MP 10 9G Ballettsaal < 0,1 < 0,1 FS-Nr. = Fundstellen-Nr. 3.5 Formaldehyd FS-Nr. Raum/ Bereich Bezeichnung Bewertung Empfehlung (RL = Raumluft; MP = Materialprobe) 19 Regieraum, Herrengarderoben Pot. Formaldehyd-haltige Wandverkleidungen Pot. Form-aldehydhaltige Wandverkleidungen relevant für Raumluft Da in beiden Räumen mutmaßlich geraucht wird/ wurde ist eine Raumluftprobenahme derzeit nicht zu empfehlen Fundstelle 19: Pot. Formaldehyd-haltige Wandverkleidungen Im Regieraum sowie in den Herrengarderoben sind potentiell Formaldehyd-haltige Holzfaserplatten eingebaut. Da in beiden Räumen mutmaßlich geraucht wird/ wurde ist eine Raumluftprobenahme derzeit nicht zu empfehlen

10 Seite 10 von Pyrethroide Nach Angaben der Mitarbeiter der Kostümabteilung wird der Fundus einmal jährlich in der spielfreien Zeit mit einem Mottenschutzmittel auf Pyrethroid-Basis versehen. Nach der Behandlung werden die betroffenen Räume üblicherweise für 5-6 Wochen verschlossen. Ausgenommen von dieser Regelung ist ein ggf. während der Spielzeit auftretender Schädlingsbefall. 3.7 Sonstige Für nachfolgende im Untersuchungsumfang beinhaltete Schadstoffe wurden zum Zeitpunkt der Begehung keine Anwendungen vorgefunden bzw. ergaben sich keine Verdachtsmomente für Belastungen: PAK, VOC, Schimmelpilzbildungen, Radon, Blei. Im Rahmen der stichprobenartigen Nutzerbefragung wurden keine Beschwerden geäußert. Weiterhin sind der zuständigen Hausverwaltung keine Hinweise auf potentielle Schadstoffbelastungen, Geruchsauffälligkeiten sowie Schimmelpilzbildungen bekannt.

11 Seite 11 von Bewertung Nachfolgend wird eine Bewertung der Analysenbefunde vorgenommen. Die Bewertungsgrundlagen sind in Anlage 2 niedergelegt. 4.1 Bewertung Asbest In den untersuchten Bodenplatten sowie im Kleber (Flurbereich Kostümabteilung Fundstelle 9) wurde Asbest festgestellt. Es handelt sich hierbei um fest gebundene Asbestprodukte, die keiner Dringlichkeitseinstufung gemäß Asbestrichtlinie unterworfen sind. Aufgrund der vorhandenen Beschädigungen ist jedoch eine Beschichtung oder ein Entfernen der Bodenplatten bzw. des offenen Klebers zu empfehlen. Alle weiteren untersuchten Materialien enthielten kein Asbest. Bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten an den Asbestprodukten sind die Regelungen der TRGS 519 zu beachten. 4.2 Bewertung KMF Aufgrund des Einbaudatums sind alle vorgefundenen Mineralfaserprodukte gemäß Gefahrstoffverordnung als alte Fasern und damit i.d.r. als krebserzeugend (K2-Fasern) bzw. krebsverdächtig (K3-Fasern) einzustufen. Bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten sind die Regelungen der TRGS 521 zu beachten. 4.3 Bewertung PCB Die PCB-Raumluftkonzentrationen lagen zum Zeitpunkt der Messungen zwischen 33,4 und 37,8 ng/m³. Der Vorsorgewert der PCB-Richtlinie wurde damit in allen untersuchten Räumen deutlich unterschritten. 4.4 Bewertung PCP/ Lindan Die untersuchten Materialien enthielten PCP-Konzentrationen von max. 0,52 mg/kg (Lindan nicht nachweisbar). Es liegt damit keine Anwendung der Holzschutzmittel PCP und Lindan vor.

12 Seite 12 von Zusammenfassung Im Rahmen der Erstbegehung im Alten Rathaus wurden nachfolgende Schadstoffbefunde ermittelt bzw. potentiell schadstoffhaltige Bauteile vorgefunden: Fs.-Nr. Beschreibung Bemerkung/ Befund 1 Verkleidungen aus pot. asbesthaltigen Platten (Probenbühne, Flurbereiche) 2 Asbesthaltige Brandschutztüren 3 Pot. Asbesthaltige Brandschutztore 4 Asbesthaltige Flanschdichtungen Asbestfrei 5 Pot. asbesthaltige Dichtungsschnüre Asbestfrei 6 Pot. asbesthaltige Heizungsrohrummantelung Asbestfrei 7 Pot. asbesthaltige Platten (Asbestzementplatten) Trafoanlage 8 Pot. asbesthaltiger Wandputz Foyer Asbestfrei 9 Asbesthaltiger Bodenbelag mit Asbesthaltigem Kleber Flur Kostümabteilung 10 Pot. asbesthaltige Fassadenplatten (Asbestzement) 11 Pot. asbesthaltiger Fensterkitt 12 Heizungsrohrisolierungen aus KMF 13 Dämmung der Klimakanäle aus KMF 14 Deckenplatten aus KMF 15 Wandplatte aus KMF 16 Pot. PCP/ Lindan-haltiger Holzfußboden Probenbühne Dringlichkeitsstufe III nach Asbestrichtlinie, Beachtung der TRGS 519 bei Instandhaltung und Demontage Dringlichkeitsstufe III nach Asbestrichtlinie, Materialuntersuchung bei Instandhaltung und Demontage zur Festlegung von Schutzmaßnahmen nach TRGS 519 Dringlichkeitsstufe III nach Asbestrichtlinie, Beachtung der TRGS 519 bei Instandhaltung und Demontage Materialuntersuchung bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten zur Festlegung von Schutzmaßnahmen nach TRGS 519 Fest gebundenes Asbestprodukt; Beschichtung/ Entfernen empfohlen, Beachtung der TRGS 519 bei Instandhaltung und Demontage Materialuntersuchung bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten zur Festlegung von Schutzmaßnahmen nach TRGS 519 Materialuntersuchung bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten zur Festlegung von Schutzmaßnahmen nach TRGS 519 Beachtung der TRGS 521 bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten Beachtung der TRGS 521 bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten Beachtung der TRGS 521 bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten Beachtung der TRGS 521 bei Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten Keine Anwendung der Holzschutzmittel PCP/ Lindan

13 Seite 13 von 26 Fs.-Nr. Beschreibung Bemerkung/ Befund 17 Pot. PCP/ Lindan-haltiger Holzfußboden Hauptbühne Holzfußboden wurde 2008 erneuert 18 Pot. PCP/ Lindan-haltiger Holzfußboden Ballettsaal Keine Anwendung der Holzschutzmittel PCP/ Lindan Münster-Roxel, den Dipl.-Chem. G. Volkmer Hinweis: Die Prüfergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die Prüfgegenstände. Auszugsweise darf der Bericht nur mit schriftlicher Genehmigung der eurofins GfA mbh vervielfältigt werden.

14 Seite 14 von 26 Anlage 1: Fotodokumentation Nachfolgend sind die potentiellen Schadstofffundstellen dargestellt. Oper (Nordseite) Oper (Südost-Ansicht) eurofins GfA Gesellschaft für Arbeitsplatz- und Umweltanalytik mbh Otto-Hahn-Straße Münster-Roxel Tel.: 02534/8070

15 Seite 15 von 26 Fundstelle 1: Pot. Asbesthaltige Platten (hier Probenbühne1), Asbestfrei Fundstelle 2: Asbesthaltige Brandschutztüren (hier Zugang zum Aufzugsbetriebsraum)

16 Seite 16 von 26 Fundstelle 3: Pot. Asbesthaltige Brandschutztore Fundstelle 4: Asbesthaltige Flanschdichtungen

17 Seite 17 von 26 Fundstelle 5: Lüftungskanäle mit pot. Asbesthaltige Dichtungsschnüre, Asbestfrei Fundstelle 6: Pot. Asbesthaltige Heizungsrohrummantelung, Asbestfrei

18 Seite 18 von 26 Fundstelle 7: pot. asbesthaltige Platten (Trafo-Anlage) Fundstelle 8: Pot. Asbesthaltiger Wandputz im Foyer, Asbestfrei

19 Seite 19 von 26 Fundstelle 9: Asbesthaltiger Bodenbelag mit Asbesthaltigem Kleber (Kostümabteilung) Fundstelle 10: Pot. Asbesthaltige Fassadenplatten (hier Kantine)

20 Seite 20 von 26 Fundstelle 11: Pot. Asbesthaltiger Fensterkitt (hier Aufenthaltsraum Technik) Fundstelle 12: Rohrisolierung aus KMF

21 Seite 21 von 26 Fundstelle 13: Dämmung der Klimakanäle aus KMF Fundstelle 14: Deckenplatten aus KMF (hier Flur Bühneneingang)

22 Seite 22 von 26 Fundstelle 15: Wandplatte aus KMF (hier Chorprobe) Fundstelle 16: Pot. PCP/Lindan-haltiger Holzfußboden (Probenbühne), PCP/ Lindan-frei

23 Seite 23 von 26 Fundstelle 17: Pot. PCP/Lindan-haltiger Holzfußboden (Hauptbühne), PCP/Lindan-frei Fundstelle 18: Pot. PCP/Lindan-haltiger Holzfußboden (Ballettsaal), PCP/ Lindanfrei

24 Seite 24 von 26 Anlage 2: Bewertungsgrundlagen Asbest Die Verwendung von schwach gebundenen Asbestprodukten (Rohdichte < kg/m³) in einem Gebäude bedeutet eine konkrete Gefahr für die Nutzer. Die Bewertung der Gefahrensituation und der Dringlichkeit einer Sanierung erfolgt mit Hilfe der Asbest-Richtlinie. Dringlichkeitsstufe I: Ergibt die Summe der Punktvergabe gemäß Katalog der Asbest-Richtlinie eine Punktezahl von 80, so ist eine Sanierung dringend erforderlich. Entsprechend der Asbest-Richtlinie sind Verwendungen mit dieser Bewertung unverzüglich zu sanieren. Ist eine Sanierung nicht sofort möglich, müssen unverzüglich vorläufige Maßnahmen zur Minderung der Asbestfaserkonzentration im Raum ergriffen werden. Dringlichkeitsstufe II: Ergibt die Summe der Punktvergabe gemäß Katalog eine Punktzahl von 70-79, so ist eine Nachbewertung der Asbestfundstelle mittelfristig erforderlich. Die festgestellten und bewerteten Bauteile sollten innerhalb von zwei Jahren nach der Bewertung einer erneuten Begutachtung unterzogen werden. Sollte die Neubewertung die Einstufung in die höhere Dringlichkeitsstufe zur Folge haben, so ist eine Sanierung unverzüglich einzuleiten. Dringlichkeitsstufe III: Ergibt die Summe der Punktvergabe gemäß Katalog eine Punktzahl <70, so ist eine Nachbewertung der Asbestfundstelle langfristig erforderlich. Lokalisierte asbesthaltige Produkte dieser Dringlichkeitsstufe sollten nach max. fünf Jahren einer erneuten Bewertung unterzogen werden. Ergibt diese Neubewertung eine höhere Dringlichkeitsstufe, ist entsprechend dieser zu verfahren. Nachfolgende asbesthaltige Bauteile (ohne Beschädigung) werden unabhängig von der Punktbewertung pauschal in die Dringlichkeitsstufe III eingeordnet: Asbesthaltige Brandschutztüren Asbesthaltige Flachdichtungen in Rohrleitungsflanschen Asbesthaltige Brandschutzklappen Stark gebundene asbesthaltige Produkte (z.b. Asbestzementplatten) unterliegen keiner Dringlichkeitseinstufung gemäß Asbestrichtlinie. Ein Sanierungsbedarf besteht in der Regel bei Beschädigungen bzw. bei nicht intakter Oberfläche. Stark gebundene asbesthaltige Produkte sollten jedoch aus Gründen der Prävention langfristig ausgetauscht werden. Zur Vermeidung von Faserfreisetzungen dürfen sie außerdem nicht mechanisch bearbeitet (gefegt, gebohrt, geschnitten etc.) werden.

25 Seite 25 von 26 PCB Die Bewertung von PCB-Raumluftbelastungen erfolgt gemäß PCB-Richtlinie NRW: Raumluftkonzentrationen unter 300 ng PCB/m³ Luft sind als langfristig tolerabel anzusehen (Vorsorgewert). Bei Raumluftkonzentrationen zwischen 300 und ng PCB/m³ Luft ist die Quelle der Raumluftverunreinigungen aufzuspüren und unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit mittelfristig zu beseitigen. Zwischenzeitlich ist durch regelmäßiges Lüften sowie gründliche Reinigung und Entstaubung der Räume eine Verminderung der PCB-Konzentration anzustreben. Der Zielwert liegt bei weniger als 300 ng PCB/m³ Luft (Sanierungsleitwert). Bei Raumluftkonzentrationen oberhalb von ng PCB/m³ Luft sind akute Gesundheitsgefahren nicht auszuschließen (Interventionswert für Sofortmaßnahmen). Bei entsprechenden Befunden sollen unverzüglich Kontrollanalysen durchgeführt werden. Bei Bestätigung des Wertes sind in Abhängigkeit von der Belastung zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken in diesen Räumen unverzüglich Maßnahmen zur Verringerung der Raumluftkonzentrationen von PCB zu ergreifen. Der Zielwert liegt auch hier bei weniger als 300 ng PCB/m³ Luft. PCP Für die Bewertung von PCP/Lindan wird PCP als Leitparameter herangezogen Die Bewertung von PCP-Materialbelastungen erfolgt gemäß PCP-Richtlinie NRW. Materialien mit einem PCP-Gehalt von < 50 mg/kg erfordern hiernach keine weiteren Maßnahmen.

26 Seite 26 von 26 Anlage 3: Raumluftmessungen Probenahmedatum: Außentemp.: 26 C relative Außenluftfeuchte: 54 % Luftdruck: 1002 hpa Randbedingungen: Status-Messung auf PCB gemäß VDI-Richtlinie Die Probenahmen erfolgten bei verschlossenen Fenstern und Türen, die Räume waren vor den Messungen nach Nutzerangaben mind. 8h verschlossen. PCB-Raumluftmessungen vom Proben-Nr. Probenahmeort Proben- Raum- relat. Raum- Luftkonzentration [ng/m³] volumen [m³] temp. [ C] luftfeuchte [%] PCB 9G Raum T305 0, ,4 9G Raum 202 0, ,4 9G Raum G008 0, ,8 PCB-Konzentration nach DIN/LAGA inkl. Bestimmungsgrenze