Nachhaltige Standort- und Wirtschaftsentwicklung
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- Wilhelm Straub
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1 Nachhaltige Standort- und Wirtschaftsentwicklung Instrumente und Standards einer erfolgreichen Standort- und Wirtschaftsentwicklung für Gemeinden und Regionen FLGÖ Bundesfachtag Mai 2010 Fürstenfeld Dr. Gerald Mathis
2 DI Dr. Gerald Mathis Vorstand des ISK Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung Dornbirn St. Gallen Lindenberg Leiter des internationalen Hochschullehrganges Standortund Regionalmanagement Fachhochschule Vorarlberg Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 2
3 Wieso brauchen wir gezielte Standort- und Wirtschaftsentwicklung in Städten, Gemeinden und Regionen? Eine kurze Bestandsaufnahme Argumente Hintergründe Auswirkungen Um was geht es eigentlich? Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 3
4 Gemeinden und Regionen stehen vor großen Herausforderungen Sicherung der Wirtschafts- und Finanzkraft, der Standortattraktivität für Bürger und Wirtschaft, Einwohnerentwicklung und nachhaltige Sicherung des kommunalen Standortes als Lebens- und Wohnraum Qualität und Umfang der kommunalen Dienstleistungen Sicherung der sozialen, gesellschaftlichen und politischen Qualität Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 4
5 Wohlstand ist kein Zufall Kommunaler und regionaler Wohlstand, Standortattraktivität und Wirtschaftskraft sind nicht Zufall, sondern das Ergebnis von organisiertem kommunalem und regionalem Planen und Handeln. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 5
6 Planen und gestalten Überall dort, wo Regionen und Kommunen nachhaltig und zielorientiert planen und agieren, gestaltet sich regionaler und kommunaler Wohlstand nachvollziehbar besser als an Standorten, die nur der gewohnten Anlasspolitik oder unkoordinierten Einzelaktivitäten folgen folgen. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 6
7 Die wesentlichen Stellschrauben des kommunalen Gestaltens Wirtschafts- und Finanzkraft Einwohnerentwicklung und Finanzkraft Ausgleichszahlungen über Einwohnerschlüssel Wirtschaftskraft durch vor Ort oder in der Region lebende Wirtschaft Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 7
8 Wirtschaftskraft als wesentlicher Bestandteil der Finanzkraft Vor Ort oder in der Region lebende Wirtschaft ist dabei nicht nur Grundlage finanziellen Wohlstandes, sondern Wirtschaft ist auch immer und wesentlich verbunden mit unserer gesamten sozialen und kulturellen Entwicklung und sie ist auch auf kommunaler und regionaler Ebene Grundlage kulturellen und sozialen Wohlstandes. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 8
9 Kommunale Standortsicherung Wirtschaft Ohne wirtschaftliche Aktivitäten im zumindest mittelbaren, nachbarschaftlichen kommunalen Umfeld verlieren Kommunen ihre Attraktivität und Anziehungskraft und mutieren, wenn überhaupt, zu reinen Schlafgemeinden oder sie rinnen einfach aus. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 9
10 Kommunale Standortsicherung Einwohnerentwicklung Demografische Entwicklung und die Flucht von jungen Menschen in urbanisierte Räume lässt Gefahr der Überalterung von ländlich strukturierten Gemeinden befürchten. Einwohnerentwicklung und kommunale Standortsicherung werden zu wichtigen Themen.Es gilt dafür Sorge zu tragen, dass die Gemeinde nicht untergeht. Sicherung von leistbarem Wohnraum für junge Menschen und Familien und Zuzug von Jungfamilien gezielt forcieren und die Gemeinde mit der dazu notwendigen Infrastruktur als Wohn- und Lebensraum positionieren. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 10
11 Kommunale Dienstleistungen Daneben steigt aber auch der Anspruch, den die Bürger an umfassende und qualitativ immer hochwertigere kommunale Dienstleistungen und Betreuung haben. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 11
12 Kommunale und regionale Wirtschaftsentwicklung Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 12
13 Wirtschaft ist nichts Isoliertes, sondern immer Teil unseres gesamten gesellschaftlichen Systems Wirtschaft ist immer und wesentlich verbunden mit unserer gesamthaften sozialen und kulturellen Entwicklung, mit unserer Bildung und damit mit unseren Einstellungen und Haltungen, mit denen wir aufwachsen und durchs Leben gehen. Wirtschaft sind wir alle und Wirtschaft betrifft uns alle. Wirtschaft ist die Grundlage unseres finanziellen, kulturellen und sozialen Wohlstandes! Das alleine sind genug Gründe, um sich auch auf Ebene der Kommunen und Regionen - ernsthaft und nachhaltig um die Wirtschaft zu kümmern! Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 13
14 Strukturen haben sich verändert - alte Gegensätze aufgeben Vor 2000 Jahren sind wir in den Wald gegangen und haben uns ernährt. Heute ist es die Wirtschaft, die uns ernährt. Darum betrifft sie auch uns alle und darum sollten wir uns auch in einer anderen Art und Weise um sie kümmern. Wir müssen alte Gegensätze aufgeben Wir haben eine ausgeprägte KMU-Struktur In A: 99,6% aller Unternehmen sind KMUs (EU 99,8) Beschäftigen 65,3 % aller AN in A ( in der EU knapp 70%) Arbeitgeber hier und Arbeitnehmer dort sind Auslaufmodelle. Wirtschaft sind wir alle! Haltungen verändern! Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 14
15 Die Gestaltung unserer Lebensverhältnisse nicht nur anderen überlassen Wirtschaft entscheidet über unsere Lebensverhältnisse. Es ist daher nur klug, auch für die eigenen Lebensverhältnisse mitzusorgen und nicht nur anderen zu überlassen... Selbst Verantwortung übernehmen. Kommunale Opportunitätskosten Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 15
16 Die Wirtschaft nicht nur der Wirtschaft überlassen Wirtschaft agiert lobbyistisch und im Eigeninteresse und das ist legitim Die Interessen der Unternehmen sind naturgemäß nicht in erster Linie die öffentlichen - allen gemeinsam nutzenden Ziele. z.b. Logistikzentrum m² eines Weltkonzerns mit 10 Mitarbeitern Kommunen müssen ihre (wirtschaftlichen) Interessen selber vertreten so dass die Wirtschaft nicht zu sehr an den öffentlichen Zielen vorbeischrammt....im Sinne der öffentlichen Ziele wirtschaftlich und unternehmerisch agieren. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 16
17 Kommunen müssen anfangen unternehmerisch zu agieren Regionen und Kommunen müssen ihre Entwicklung gezielt und planmäßig initiieren. Sie müssen im unternehmerischen Sinne aktiv werden. Ganzheitliche Planung, gezielte Standortund Wirtschaftsentwicklung - weg von Anlassverordnungspolitik - kein kommunalpolitisches Flickwerk Sicherstellung der notwendigen Professionalität für standort- und wirtschaftspolitisches Agieren vor Ort Bürgermeister als Manager ihrer Gemeinde Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 17
18 Kommunen müssen anfangen unternehmerisch zu agieren Studie der WU Wien und Gemeindebund: - Vergleichbare Gemeinden entwickeln sich höchst unterschiedlich (91 bis 2001) - Umfassende Entwicklungskonzepte nicht laufende Einzelaktivitäten, - kommunale Masterpläne - Bottum-up Ansatz nicht von oben herab - Bevölkerung in Entwicklungsprozesse gesamthaft miteinbeziehen - Gemeinden, die auf erste Anzeichen einer Krise reagieren, erhöhen ihre Wirtschafts- Chancen essentiell - guter sozialer Zusammenhalt - parteipolitisch motiviertes Handel schadet - kurzfristig Leidensdruck erhöhen (Bewusstsein) - Bürgermeister als Manager Mugler, Josef; Fink, Mathias; Loidl, Stephan: Gestaltung günstiger Rahmenbedingungen für Klein- und Mittelbetriebe im ländlichen Raum. Was können Gemeinden tun? Wien Online im Internet: URL: (Zugriff am ). Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 18
19 Kommunen müssen ihre wirtschaftlichen Interessen selber vertreten Wir haben ein Produkt unseren Standort - anzubieten. Wir müssen sagen, um welchen Preis. Es muss ein entsprechender Profit eben ein öffentlicher Nutzen - realisiert werden. - Arbeitsplätze - Lebensqualität - Ausbildung - Steuern - Sozialen Sicherheit - Sozial- und Humankapital - Sicherung des generellen Gemeindebestandes und der Gemeindeattraktivität Und wir müssen wissen, was wir wollen. Wirtschaftsentwicklung ist als Teil der gesamthaften Gemeindeentwicklung in diese zu integrieren. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 19
20 Wirtschaft findet vor Ort in unseren Städten und Gemeinden statt Wirtschaft ist nicht etwas theoretisches oder hypothetisches. Sie findet ganz sicher nicht nur in Berlin, Wien oder Brüssel statt. Wirtschaft findet vor Ort in unseren Städten, Gemeinden und Regionen statt. Unsere Städte, Gemeinden und Regionen sind die Keimzellen unserer wirtschaftlichen Entwicklung und Prosperität (Nährboden-Pflanze-Dilemma). und daher müssen wir uns auch dort darum kümmern. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 20
21 Wirtschafts- und Standortpolitik ist viel zu kopflastig Nur selten finden wir professionelle und nachhaltige Standort- und Wirtschaftspolitik auf kommunaler und regionaler Ebene. Die gegenwärtige Wirtschafts- und Standortpolitik ist viel zu kopflastig (Brüssel, Wien, Berlin, München, Innsbruck, Graz.. Global Player-lastig und zentrallobbyistisch Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 21
22 Beispiele zur politischen Realität Global Player-lastig und zentral-lobbyistisch ERT European Roundtable of Industrialists, 45 CEO s der größten EU Unternehmen, ca Wirtschafts-Lobbyisten in Brüssel Vgl. A. Treichl, CEO Erste Bank, Standard Treichl vertritt nicht unsere Interessen. Vgl. Heinrich von Pierer, Ex-AR Vorsitzender Siemens AKW, Pierer als Wirtschaftsfachmann vertritt nicht unsere Interessen Finanzgipfel der EU Als Vertreter der Wirtschaft sind die CEOs von drei Global Player eingeladen (VW, IT...) Vgl. Josef Ackermann, Die Banken zu beschneiden führe zu nichts. Die Banken dienen der Wirtschaft. Wer partizipiert: Gewinne von ÖMV (1,9 Mrd ) Deutsche Bank Exxon 36,1 Mrd. USD Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 22
23 Beispiele zur politischen Realität ABA Austrian Business Agency Standard hat Unternehmen angesiedelt Wie viel hat ihre Kommune davon mitbekommen? Aber: Über ca Neugründungen in Österreich Ziel: Fokussierung auf endogene Faktoren der Wirtschaft & Bestandspflege bestehender Betriebe Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 23
24 Neues Integratives Wirtschaftsmodell ist notwendig Eine neue Verortung und Regionalisierung der Standort- und Wirtschaftspolitik ist notwendig. Wir müssen uns auf allen Ebenen der öffentlichen Strukturen um Wirtschaft und wirtschaftliche Entwicklung kümmern. Regionalisierung als Supplement zur Globalisierung notwendige Ergänzung Wenn wir es nicht tun, tun es andere soweit sie es nicht eh schon tun... - aber dann nicht in unserem Sinn! Notwendig sind neue Instrumente, Knowhow und Standards und vor allem eine neue Haltung und Motivation diese Themen anzugehen. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 24
25 Fazit: Das Modell einer integrativen Standort- und Wirtschaftspolitik Verortung und Regionalisierung der Wirtschafts- und Standortpolitik Makroebene z.b. EU und Nationalstaaten Mesoebene Regionen, Länder, Kommunen Mikroebene Unternehmen, Individuen Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 25
26 Fazit: 2 Ebenen der Standort- und Wirtschaftspolitik Klassische Wirtschaftsförderungsorganisation Verortung und Regionalisierung der Wirtschaftsund Standortpolitik 2. Fokussiert auf Unternehmen und nicht auf die Standorte, in denen die Wirtschaft lebt und sich entwickelt. Pflanze Nährboden-Dilemma Mesoebene Gemeinde Region Region Gemeinde Region Region Unternehmen, Gründer, Neuansiedler (Investoren) Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 26
27 Neue Anforderungen an Standortund Wirtschaftspolitik Damit ist aber auch klar, dass dort vor Ort auch die notwendige Professionalität im Umgang mit der Wirtschaft sichergestellt werden muss. Kompetenz vor Ort auf der Mesoebene das sind Regionen, Länder und Kommunen sicherstellen! Integratives Wirtschaftsmodell auf Ebene der Regionen und Kommunen Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 27
28 Nachhaltige Standort- und Wirtschaftsentwicklung Alle diese Themenbereiche sind letztlich miteinander verbunden und bedingen einander. Sie bedingen vor allem jedoch eine andere und professionellere Herangehensweise im Sinne einer gesamthaften und nachhaltigen Standort- und Wirtschaftsentwicklung. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 28
29 Dringender Bedarf Verwaltung Standort- und Gemeindeentwicklung Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 29
30 Stillstand? Nur Produktion Unternehmensentwicklung und Planung bleiben dem Zufall überlassen... Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 30
31 Entwicklung selbst in die Hand nehmen Die Gemeinden müssen ihre Entwicklung gezielt selbst in die Hand nehmen und planmäßig initiieren Sie müssen im unternehmerischen Sinne aktiv werden und darüber nachdenken wie und in welche Richtung sich ihre Gemeinde entwickeln kann und soll und sie müssen aufhören darauf zu warten, dass sich die Dinge wie von einer übergeordneten lenkenden Hand von selbst erledigen. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 31
32 Politische Willensbildung initiieren Bewusstseinsbildung als erster und wichtigster Schritt. Um auf eine möglichst breite gemeinsame Basis aufbauen zu können. Standortsoziologie Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 32
33 Politische Verantwortung wahrnehmen Gewinner... Jene die nichts tun, bleiben langfristig in ihrer wirtschaftlichen und wohlstandsmäßigen Entwicklung einfach zurück Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 33
34 Entwicklung selbst in die Hand nehmen Dazu braucht es jedoch vor Ort in den Gemeinden Know-how und Wissen, Instrument und Standards, um mit der notwendigen Professionalität diesen Herausforderungen begegnen zu können. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 34
35 Gewinner und Verlierer Im Wettbewerb der Regionen und Kommunen gibt es Verlierer und Gewinner. Gewinner Verlierer Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 35
36 Politische Verantwortung wahrnehmen Gewinner......und Verlierer. Jene die nichts tun, bleiben langfristig in ihrer wirtschaftlichen und wohlstandsmäßigen Entwicklung einfach zurück... Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 36
37 Instrumente und Standards einer einer erfolgreichen Standort- und Wirtschaftspolitik Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 37
38 Die Instrumente der Standortwirtschaft (nach ISK Dr. Mathis) Standortprodukt Standortpromotion Masterplan Wirtschaftsleitrahmen Standort- und Wirtschaftsentwicklungskonzept Standortsozialisation Standortorganisation Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 38
39 Standortprodukt Grundlage unserer Methodik ist immer der Standort als Produkt. Wir unterstellen dabei, dass Standorte wie in der Betriebswirtschaftslehre als Produkte zu behandeln sind. Produkte sind immer mit bestimmten Merkmalen ausgestattet und bieten dem Interessenten etwas ganz Bestimmtes an. Nicht anders ist es bei Standorten. Es geht darum, herauszuarbeiten, was unser Standort anbietet und in Zukunft anbieten kann. Was macht uns interessant? Wo sind wir anders als die anderen? Was macht uns speziell aus und was gibt uns Gewicht? Standortprodukt Wir orientieren uns dabei an den gegebenen Stärken aber auch an vorhandenen Standortpotentialen und Entwicklungsmöglichkeiten. Bevor wir das nicht wissen, ist jedes Werben und Akquirieren, aber auch der Aufbau einer Identität oder eines Images sinnlos. Der erste und wesentliche Schritt des Standortmarketings ist daher die Arbeit am Produkt. Das heißt, die Ausarbeitung der relevanten Produktmerkmale (Standortfaktoren) und hoffentlich vorhandener Alleinstellungsmerkmale sowie der Analyse und Entwicklung von Standortpotentialen. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 39
40 Standortproduktentwicklung Standortleistungen können kreiert und entwickelt werden! Standorte bedürfen einer Produktentwicklung wie jedes andere Produkt auch! So ist es wichtig in der Prozessarbeit vorhandene Standortpotentiale zu orten, zu prüfen und zu entwickeln. Was zählt ist der Zusatznutzen! Die Frage heißt: Wo und wie kann ich mich vom Wettbewerber abgrenzen? Dafür werden z.b. in der Informatik oder in der Automobilindustrie Milliarden investiert - obwohl der Grundnutzen schon seit über 100 Jahren nicht mehr verändert wurde. Forschung und Produkt-Entwicklung in Verbindung mit Marketing sind daher unabdingbar für den langfristigen Erfolg jedes Unternehmens auch für Standorte! Wesentlich ist jedoch - das Tun! Das heißt, es gilt neue Standortleistungen zu kreieren und auszubauen! Herr! Schenke mir einen Lottogewinn! Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 40
41 Exkurs: Stärken- und Chancenpotentiale im ländlich strukturierten Raum Viele, auch vorerst positive Formen der Förderung des ländlichen Raumes haben zwar dessen Benachteiligungen gesehen, jedoch diese nicht behoben, sondern verwaltet oder subventioniert. Daraus entstand ein Selbstverständnis der Benachteiligten das dringend verändert werden sollte, denn Leben auf dem Land ist kein Nachteil Leben auf dem Land ist ein Produktmerkmal das sich gut bewerben und vermarkten lässt, Die sozialen Komponenten der Interaktion zwischen Leben und Arbeiten sind auf dem Land im Alltag leichter zu verwirklichen, Das Land bietet Raum für Lebens- und Arbeitsstandorte, Das Land ist im Zeitalter der Mobilität oft näher bei der Stadt als die Vorstadt beim Zentrum, Das Land kann Identifikationsmerkmal für Leben und Arbeit sein, Leben und Arbeiten gehört auf dem Land näher zusammen... Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 41
42 Exkurs: Standortvorteile im ländlich strukturierten Raum Wirtschaftliche Vorteile Verträgliche Ansiedlungspreise, geringere Kosten für den Lebensunterhalt, weniger implizierter Konsumzwang, mehr Möglichkeiten zur Eigenversorgung, kostengünstigere Freizeitgestaltung im Nahbereich, etc. Soziokulturelle Vorteile Kinder- und familienfreundliches Umfeld, mehr soziale Interaktion und Bindungen, weniger Kriminalität, kleinere Gruppen (Klassen) in Kindergärten und Schulen, aktives Vereinsu. Kulturleben, etc. Umwelt- und Umfeldbezogene Vorteile Natur im Nahbereich, ganzheitliches Umfelderleben (Mensch, Tier...), Leben dort wo andere Urlaub machen, naturbezogene Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, überschaubares, persönliches Umfeld, etc. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 42
43 Masterplan Standort- und Wirtschaftsentwicklung Leitrahmen, Masterplan Das Produkt und die Standortproduktentwicklung sind ein Aspekt. Aber es ist zuwenig, nur über die Stärken und die möglichen Entwicklungspotentiale eines Standortes zu wissen. Notwendig ist vielmehr eine klare Strategie darüber zu haben, was wir mit diesen Stärken und Potentialen erreichen wollen. Wo wir uns als Gemeinde hin entwickeln wollen, was wir für übergeordnete Ziele haben und was wir für spezielle wirtschaftspolitische bzw. standortwirtschaftliche Ziele haben. Dazu bedarf es klarer Zielvorstellungen und Rahmenbedingungen. Entwicklungskonzept Masterplan Wirtschaftskonzept Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 43
44 Masterplan Standort- und Wirtschaftsentwicklung Kein standort- und gemeindeentwicklerisches Flickwerk - keine Schnellschüsse dem Zufall überlassend oder aus anlass-politischen Gegebenheiten (bequem, fahrlässig und verantwortungslos vor allem unprofessionell weil man's halt nicht anders kann... ) sondern langfristig orientierte und nachhaltige Gemeinde- und Wirtschaftsentwicklung. Standortentwicklungskonzept Wirtschaftskonzept Die Standortentwicklungskonzeption ist eine grundlegende Willenserklärung und eine verbindliche Ziel- und Maßnahmendefinition über die standortwirtschaftliche Orientierung und das Verhalten zur nachhaltigen Entwicklung eines Standortes, einer Kommune oder Region. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 44
45 Standortkommunikation Standortpromotion Erst jetzt nachdem wir das Produkt und die übergeordneten standortwirtschaftlichen Ziele festgelegt haben, ist es möglich, professionell in den engeren Bereich des Standortmarketings einzusteigen. In die Standortkommunikation. Wobei Standortkommunikation sehr oft mit Standortmarketing im engeren Sinne gleichgesetzt wird. Standortpromotion Standortkommunikation setzt alle Maßnahmen die zur nachhaltigen Image- und Identitätsbildung, zur Bewerbung des Standortes und seiner nach innen und außen Leistungsangebote, zur Akquisition, Ansiedelung und Neugründung von Unternehmen und zur Betriebsbetreuung und Bestandspflege bestehender Unternehmen gehören. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 45
46 Zielgruppen und Aufgabenfelder der Standortkommunikation Wem wollen wir was anbieten die Zielgruppen und unser Leistungsangebot Jungunternehmer Regionale Verankerung von Unternehmen Bestehende Betriebe Neuansiedelung Inland Ausland Relevante Interessengruppen Banken, Vereine, Stakeholder Bürger der Gemeinde Standortsicherung Lebensqualität Kultur Soziale Strukturen Jugend und Familie Bildung Laufende Projektentwicklung Leistungsangebot Marketingkonzeption Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 46
47 Standortorganisation Standortorganisation heißt, dass wir in unserer Arbeit auch immer die zur Umsetzung notwendige Organisation (Ordnung) sowie die notwendigen Ressourcen im Auge behalten wollen. Denn jedes Konzept, jede Idee ist nutzlos, wenn es am Ende an den notwendigen Ressourcen und Mitteln zur nachhaltigen Umsetzung fehlt. Standortorganisation Es gilt festzulegen, mit welchen Ressourcen und mit welchen Mitteln wir unsere Ziele realisieren können und was wir dazu für ein Mindestmaß an Organisation und an Eingliederung in die Struktur des Standortes brauchen. Damit wird die Standortorganisation zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor eines erfolgreichen Standortmanagements. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 47
48 Wirtschaftsentwicklung als integrativer Bestandteil der gesamthaften Gemeindeentwicklung Gemeinde Gemeindeentwicklung gesamthaft Leitungsgruppe Standortmanagement/ Wirtschaftsförderung Wirtschaftspolitische Ziele Aufgaben Beschreibung Standortmanagement -operative Umsetzung -Impulsgeber und Entwicklung Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 48
49 Schlussbetrachtung: Standortorganisation ist langfristig Die zeitliche Komponente des Standortmanagements Als eine wesentliche Prämisse erfolgreichen und nachhaltigen Standortmanagements müssen wir uns im Klaren sein, dass Standortwirtschaft immer ein mittelbis langfristiger Prozess ist. Wichtig ist, dass alle Beteiligten sich dieser Rahmenbedingungen im Klaren sind und man nicht von vornherein auf schnelle Erfolge fixiert ist. Umso mehr sind daher nicht Schnellschüsse, sondern die schon angesprochene seriöse organisatorische Vorbereitung und eine nachhaltige Umsetzungskompetenz gefragt, Standortmanagement ist nur dann erfolgreich und nachhaltig, wenn es ernsthaft und langfristig orientiert ausgerichtet und konzipiert ist. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 49
50 Standortsoziologie Standortsoziologie beschäftigt sich mit den Haltungen und den Wertvorstellungen der Menschen, die einen Standort prägen. Denn diese Haltungen und Wertvorstellungen sind ein bestimmender Faktor für den standortwirtschaftlichen Erfolg und damit auch für Wohlstand, Kultur, Lebensqualität und sozialen Frieden. Und Standortwirtschaft beginnt im Kopf. Für unsere Arbeit ist es daher wichtig, dass wir um die kommunikative Notwendigkeit einer kontinuierlichen Bewusstseinsbildung und um die Wirkung nach innen wissen. Wir müssen unser Umfeld aufmerksam machen und sensibilisieren, wir müssen Entwicklungen und Veränderungen und die damit verbundenen Notwendigkeiten transparent und verständlich machen. Standortsoziologie Humankapital & Sozialkapital Das Potential und die Wertvorstellungen der Menschen, die einen Standort prägen, wird in den nächsten Jahrzehnten der bestimmende Erfolgsfaktor sein! Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 50
51 Endogene Unternehmen und soziale Verankerung an Standorten Standorte soziale Systeme mit einer eigenen individuelle Standortpersönlichkeit. Die Verankerung und die Vernetzung der Unternehmen in einem sozialen System besitzt Kraft und Einfluss. Für die gesamthafte und die wirtschaftliche Entwicklung eines Standortes. Die Kraft dieser Verankerung und die Vernetzung mit dem Standort, die Identifikation mit ihm und die Integration der Unternehmen und Unternehmer in das sozialen System sind wesentliche Erfolgsfaktoren für die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 51
52 Nachhaltigkeit endogener und exogener Unternehmen Beispiel 1 Vorarlberg Hubert Weitensfelder hat in seinem Buch Industrie-Provinz - Vorarlberg in der Frühindustrialisierung 1740 bis Frankfurt/New York Unternehmer (hauptsächlich im Bereich Textil) beschrieben, die in Vorarlberg zwischen 1812 und 1870 tätig waren. - Davon kamen 57% oder 47 Personen aus Vorarlberg, - der Rest, also 43% oder 36 Personen aus der Schweiz (24%), aus andere Teilen Österreich-Ungarns (5%), aus deutschen Staaten (11%) und aus Großbritannien (3%). Hundert Jahre (1970) später war kein einziger der exogenen Unternehmer mehr in Vorarlberg aktiv. Von den Vorarlberger (endogenen) Unternehmen waren noch über 10 aktiv und erfolgreich. Darunter so klingende Namen wie: - F.M. Hämmerle - Herburger & Rhomberg - Rhomberg - Getzner - Ganahl - J.M. Fussenegger etc. Viele dieser Betriebe haben in ihren besten Zeiten weit über 1000 Mitarbeiter beschäftig und waren weltweit tätig. Anmerkung: Der Vollständigkeit halber sei die Fa. Jenny & Schindler, Kennelbach und Hard erwähnt. Der ursprüngliche Betrieb besteht in dieser Form nicht mehr, jedoch sind daraus die Vorarlberger Kraftwerke entstanden. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 52
53 Endogene Unternehmen und deren Entwicklung gezielt entwickeln und fördern Verstärkte Bemühungen und gezielte Entwicklung und Support zur Neugründung von endogenen Unternehmen. Wir brauchen regional- und standortverbundene Unternehmen. Die Kraft der endogenen Faktoren Schaffung von unternehmerischeninnovativen kreativen Milieus. Verstärkte Bewusstseinsbildung Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 53
54 Neue Formen der interkommunalen und regionalen Zusammenarbeit Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 54
55 Neue Formen in der regionalen Zusammenarbeit Kleinere Gemeinden sind den Anforderungen alleine nicht mehr gewachsen Es werden zwischen Gemeinden regionale Zusammenarbeits-Pools gegründet Regionale Funktionalgemeinschaften - Regional- und Wirtschaftsentwicklungsgemeinschaften - z.b. Betriebsgebietsverbände, interkommunale Betriebsgebiete, etc. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 55
56 Neue Formen in der regionalen Zusammenarbeit Modell der subsidiären Regionalentwicklung ISK 2005 Bottum-up-Ansatz, der alle Gemeinden eines definierten Raumes mit einbezieht. Es gibt ein übergeordnetes Wirtschaftsund/oder Entwicklungskonzept und das was wir übergeordnet besser und professioneller machen können, machen wir zentral. Alles andere in den Gemeinden. Gemeinden agieren mit professioneller Unterstützung weiterhin autark. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 56
57 Subsidiäre Regionalentwicklung Bewusstseinsbildung in den Gemeinden und der Region Entwicklungskonzept Bottom up Ansatz Integration aller Gemeinden Sicherstellung Organisation und operative Umsetzung Steuerungsgruppe Check and Balance System Finanzierung Operative Umsetzung Steuerung und Kontrolle Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 57
58 Operative Umsetzung Westallgäu Steuerungsgruppe WEST als übergeordnete, koordinierende Organisation Beratung Unterstützung Gemeinden Interkommunale Projekte Begleitung Unterstützung Wirtschaft Gemeinde Gemeinde Gemeinde Gemeinde Unternehmen, Gründer, Neuansiedler, Investoren Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 58
59 Was bringt uns eine aktive Standortund Wirtschaftsentwicklung? Arbeitsplätze und Einkommen für unsere Bürger soziale Verantwortung Kommunalsteuer Umwegrentabilität & Kaufkraft Ausbildungsplätze Ökologische Vorteile und Lebensqualität Human Potential und Sozialkapital Anziehungskräfte Sicherung des generellen Bestandes und der Attraktivität einer Gemeinde Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 59
60 Neue Ansätze in der Praxis Beispiele Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 60
61 S 5 Ein Programm zur Qualifizierung, Entwicklung und Zertifizierung von standorteffizienten Gemeinden Dr. Gerald Mathis 2009 Dornbirn St. Gallen Lindenberg Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 61
62 DI Dr. Gerald Mathis Vorstand des ISK Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung Dornbirn St. Gallen Lindenberg Leiter des internationalen Hochschullehrganges Standortund Regionalmanagement Fachhochschule Vorarlberg Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 62
63 Das S5 Programm Ein Programm zur Qualifizierung, Entwicklung und Zertifizierung von standorteffizienten Gemeinden VLBG 01 Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 63
64 Das S5 Programm In Zusammenarbeit von Vorarlberger Gemeindeverband ISK Institut für Standort-, Regionalund Kommunalentwicklung Raiffeisenlandesbank Vorarlberg Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 64
65 Entwicklung selbst in die Hand nehmen Dazu braucht es jedoch vor Ort in den Gemeinden Know-how und Wissen, Instrument und Standards, um mit der notwendigen Professionalität diesen Herausforderungen begegnen zu können. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 65
66 Wie funktioniert S5? S5 ist eine modulartige Begleitkonzeption mit 5 Stufen als Rahmen zur Initiierung, Standortbestimmung, Einleitung und Umsetzung einer kontinuierlichen Standort- und Gemeindeentwicklung. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 66
67 Wie funktioniert S5? Ziel ist es Standort- und Gemeindeentwicklung als integrativen Bestandteil der Gemeinde- und Regionalpolitik zu verankern. Gemeinde- & Regionalpolitik Standort- und Gemeindeentwicklung Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 67
68 Der Ablauf des S5 Programms Stufe 1 Bestandsaufnahme und Dokumentation Jährlich nachjustiert Stufe 2 Strategie und Empfehlungen Stufe 3 Stufe 4 Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmenpläne Optional Zertifizierung Verabschiedung und Implementierung Stufe 5 Masterplan und laufender Prozess alle 3 Jahre
69 Stufe 5 Masterplan Die höchste Stufe des S5 Programms, die Stufe 5, ist ein kommunaler Masterplan als kontinuierliche Grundlage der Standortund Gemeindeentwicklung. Hier sind alle Ziele und Maßnahmen zusammengefasst. Der S5 Masterplan ist integrativer Bestandteil der Gemeindepolitik und sichert die operative Umsetzung der Handlungsfelder. Masterplan Gemeinde Sulzberg 2009 Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 69
70 Stufe 5 Masterplan 1 Bestandsaufnahme und Dokumentation 2 Strategie und Empfehlungen 3 Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmenpläne 4 Verabschiedung und Implementierung 5 Masterplan und laufender Prozess Planung Umsetzung Kontrolle Laufender Prozess Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 70
71 Stufe 5 Masterplan Inhalte Masterplan und Handlungsfelder beispielhaft: 1 Einwohnerentwicklung und Betreuung 2 Flächen- und Ansiedlungsmanagement 3 Kultur 4 Tourismus 5 Die Marke Sulzberg vermarkten Ortsmarketing 6 Verkehrslogistik 7 Umwelt- und klimafreundliches Sulzberg 8 Landwirtschaft Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 71
72 5.2 Handlungsfeld 2 Flächen- und Ansiedlungsmanagement 1. Gründung Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft Sulzberg PSG - Ausgestaltung als Genossenschaft, - Sicherstellung der notwendigen Professionalität für Flächen-und Ansiedelungsmanagement, Marketing und Projektentwicklung sowie lfd. Baulandsicherstellung - sowie der Finanzierungsressourcen Wer? Gemeinde Raiffeisen ISK Bis Wann erledigt März Entwicklung Gewerbegebiet - Standort, Widmungsfähigkeit BBII für eine erste Fläche von geklärt - Kauf durch PSG, Beschluss April 08 - Ausarbeitung Erschließungskonzept - Ausarbeitung Baurichtlinien zur Verabschiedung an die Gremien und parallel dazu - Ausarbeitung Gewerbepark-Entwicklungskonzept und Vermarktungsrahmen - Verabschiedung Entwicklungskonzept und Präsentation an die Bevölkerung - Start Öffentlichkeitsarbeit und gezielte Vermarktung, Kontakt und Anlaufstelle ist das Gemeindeamt / Bürgermeister mit fachlicher Unterstützung der PSG - Laufende Entwicklung und Baulandsicherung im Sinne des Gemeinde- und Wirtschaftsentwicklungskonzeptes Sulzberg in Abstimmung mit den Gremien der Gemeinde Gemeinde PSG PSG PSG und Gemeinde PSG PSG und Gemeinde PSG und Gemeinde Gemeinde und PSG erledigt 2.Q 08 2.Q 08 2.Q 08 2.HJ 08 2.HJ 2.HJ 08 laufend 3. Maßnahmen Wohnbau - Kontaktaufnahme mit privaten Bauträgern und gemeinnützigen Wohnbauträgern ( Vogewosi, Alpenländische) Bgm. 2.Q 08 Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 72
73 5.2 Handlungsfeld 2 Flächen- und Ansiedlungsmanagement Fortsetzung Maßnahmen Wohnbau - Sicherstellung von widmungsfähigen Flächen in der Nähe der Ortszentren von Sulzberg und Thal Ortsvorsteher und Bürgermeister - Auswahl der Flächen und Kauf bzw. Vermittlung in Abstimmung mit den Gremien und PSG - Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit (nach innen und außen - vgl. auch HF 5 Ortsmarketing) - Parallel dazu Ausarbeitung Bebauungspläne bzw. Baurichtlinien und Verabschiedung in den Gremien - Miteinbezug Entwicklung Alte Brauerei in Überlegungen für Wohnbau (siehe unten) - Umsetzung bauliche Maßnahmen nach Maßgabe der Planungs- und Entwicklungsschritte und -ergebnisse Wer? Bgm./ Ortsvorsteher und PSG in Abstimmung mit den Gremien Gemeinde PSG Gemeinde und ggf. PSG Gemeinde und PSG Bauträger, Investoren, PSG Bis Wann ab 2.Q 08 laufend Alte Brauerei - Grundkauf durch die Gemeinde im Jahr 2007 erledigt - Übernahme durch PSG und Genehmigung Gremien - Entwicklung eines Nutzungskonzeptes in Richtung Wohn-, Geschäfts- und Dienstleistungszentrum - Vergabe Planung und und Start Vermarktung - Baustart und Umsetzung nach Maßgabe der Planungsund Vermarktungsergebnisse Gemeinde Gremien PSG Gemeinde PSG PSG erledigt 2.Q Ende 2008 Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 73
74 Controlling und Zertifizierung Gemeindeentwicklung als laufender Prozess Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 74
75 Controlling und Zertifizierung 1 Bestandsaufnahme und Dokumentation 2 Strategie und Empfehlungen 3 Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmenpläne Einstiegsphase Einmaliger Prozess 4 Verabschiedung und Implementierung 5 Masterplan und laufender Prozess Planung Umsetzung Gemeindeentwicklung als laufender Prozess Kontrolle Laufender Prozess Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 75
76 Controlling und Zertifizierung 5 Masterplan und laufender Prozess Jährliche Nachjustierung des kommunalen Masterplans Planung Umsetzung S5 Berater Kontrolle Laufender Prozess Zertifizierung alle 3 Jahre Auditing und Auszeichnung Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 76
77 S5 Regionen Für diese bietet sich das S5 Programm als Grundlage für eine gemeinsame Regionalentwicklung und interkommunale Zusammenarbeit an. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 77
78 S5 Regionen Zum einen dient das S5 Programm in den einzelnen Gemeinden auch zur Prüfung, Vorbereitung und Nutzung interkommunaler und regionaler Zusammenarbeitsmöglichkeiten. Denn Gemeinden die professionelle Standortentwicklung betreiben sind auch die besseren und professionelleren Partner für interkommunale Zusammenarbeit. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 78
79 S5 Regionen Das S5 Programm ist daher auch für die interkommunale Zusammenarbeit von mehreren Kommunen wie auch für die Regionalentwicklung gleichermaßen anwendbar. S5 Gemeinde S5 Region Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 79
80 Nutzen und Ergebnis von S5 Mich muss keiner mehr fragen, was ich hier im Gemeindeamt tue. Denn wir haben einen breit abgestimmten kommunalen Masterplan, mit klaren Zielen und definierten Handlungsfeldern, die festlegen wohin und wie sich unsere Gemeinde entwickeln soll. Bgm. Helmut Blank, Gemeinde Sulzberg Vlbg. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 80
81 Projekt- und Struktur- entwicklungs- Genossenschaften PSG Dr. Gerald Mathis 2010 Dornbirn St. Gallen Lindenberg Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 81
82 DI Dr. Gerald Mathis Vorstand des ISK Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung Dornbirn St. Gallen Lindenberg Leiter des internationalen Hochschullehrganges Standortund Regionalmanagement Fachhochschule Vorarlberg Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 82
83 Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaften In Zusammenarbeit von Vorarlberger Gemeindeverband ISK Institut für Standort-, Regionalund Kommunalentwicklung Raiffeisenlandesbank Vorarlberg Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 83
84 Grundmodell PSG eine Gemeinde PPP-Modell Finanzierung auf kommunaler Ebene PSG 60 % Gemeinde Gemeinde 20 % regionale regionale RAIBA RAIBA vor vor Ort Ort 20 % ISK ISK RLB RLB Vorarlberg Vorarlberg Die PSG arbeitet unternehmerisch, aber nicht gewinnorientiert. Beteiligungsverhältnisse sind frei wählbar, Mehrheit sollte aber bei den Kommunen liegen. -Abstimmung mit dem Vlbg. Gemeindeverband ISK hält treuhändisch für die RLB Vorarlberg die Anteile in der PSG. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 84
85 Zweck der PSG (1) Diesen gilt es in den Statuten entsprechend zu definieren... beispielsweise... Zweck der Genossenschaft ist im Wesentlichen die Förderung des Erwerbes oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder durch die nachhaltige und langfristige Evaluierung, Sicherstellung, Bevorratung und den Einkauf von Liegenschaften, welche die Entwicklung der Gemeinde/der Region unterstützen und für die gewerbliche und touristische Entwicklung sowie für Wohnbauzwecke als sinnvoll erachtet werden. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 85
86 Zweck der PSG (2) So kann der Gegenstand der Genossenschaft umfassen... Erwerb von Liegenschaften Erschließung und Entwicklung der Liegenschaften Verwertung, Veräußerung und Verpachtung der erschlossenen und entwickelten Liegenschaften Bewerbung der Projekte und Öffentlichkeitsarbeit Standortentwicklungsprojekte anregen, entwickeln und aktive Mitarbeit bei der Umsetzung Standortmarketing Betriebsgründungsberatung und Ansiedelungsunterstützung Standort-, Kommunal-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 86
87 Nutzen für Kommunen Innovatives Finanzierungsmodell (PPP) private Kapitalbeteiligung in Höhe von 40% Ausgliederung aus dem laufenden Haushalt Professionelle Begleitung und Know-how durch ISK Nachhaltiger Entwicklungsschub für die Kommunen Steuervorteile (Vorsteuer-Thematik) Beachtung der Wirtschaftlichkeit... während ein privater Investor ausschließlich seinen Gewinn maximiert, kann die PSG eine optimale Lösung im Sinne der Gemeinde bzw. im Sinne der Region realisieren...! Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 87
88 Interkommunale oder regionale Zusammenarbeit PSG für eine Region oder mehrere Gemeinden Ideal ist ein vorangehendes Regionalentwicklungskonzept Verteilungsschlüssel und Zusammenarbeitsmodi müssen geklärt sein Was läuft über die PSG der Region? Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 88
89 IKZ oder regionales Modell PSG 60 % Gemeinden der Region 20 % 20 % Thüringerberg St. Gerold Blons Sonntag-Buchboden Fontanella-Faschina Raggal-Marul Es können sich alle Gemeinden sofort an der PSG beteiligen. Sie müssen aber nicht. Es können jederzeit weitere Mitglieder aufgenommen werden. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 89
90 Klassischer Ansatz der Verteilung Variante 1 Beteiligungsschlüssel Kommunen beteiligen sich analog zum Schlüssel an der Genossenschaft und an allen Projekten Projektentwicklungen. Entsprechen dem Beteiligungsverhältnis übernehmen die Kommunen für jedes Projekt der PSG Ihren Anteil an Haftungen. Demzufolge gilt es für die aus dem jeweiligen Projekt erwirtschafteten Erlöse (z.b. in Form von Kommunalsteuer etc.) auf die beteiligten Kommunen zu verteilen. Hier brauchen wir einen Verteilungsschlüssel (nach EW, nach Kommunalsteuer etc.) zur Umlage der Kosten und Erlöse auf die Kommunen. Nachteil: Die Interkommunale Zusammenarbeit erstreckt sich grundsätzlich über alle Projekte... auch über jene, wo die Notwendigkeit bzw. Sinnhaftigkeit einer Interkommunalen Zusammenarbeit nicht oder weniger gegeben sind. Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 90
91 Offener Ansatz der Verteilung Variante 2 Die beteiligten Gemeinden haben jederzeit die Möglichkeit das Instrumentarium der PSG zu nützen. Dabei können Sie als Standortgemeinde des betreffenden Projektes dieses über die PSG ( und damit mit RAIBA und ISK) oder gemeinsam mit anderen Gemeinden umsetzen. Dies kann von Projekt zu Projekt unterschiedlich sein! Projekt auf kommunaler Ebene Projekt auf interkommunaler Ebene Die betreffende Gemeinde realisiert das geplante Projekt gemeinsam mit RAIBA und ISK (PSG), ohne dass eine weitere Gemeinde der Region sich daran beteiligt. Es bedarf keiner Umlagen bzw. Verteilungsschlüssel! Neben der Standortgemeinde und den privaten Partnern beteiligen sich auch andere Gemeinden am Projekt. Hier gilt es jeweils im konkreten Fall - im Verhältnis der Risikoübernahme - einen entsprechenden Verteilungsschlüssel zu definieren. Flexibles Handling Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 91
92 Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung Dornbirn Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 92
93 Kontakt Hauptsitz: J. G. Ulmer-Strasse 21 A-6850 Dornbirn Telefon / Telefax / Repräsentanz Schweiz: Lerchentalstrasse 29 CH-9016 St. Gallen Telefon / Telefax / Repräsentanz Deutschland: Bahnhofstrasse 8 D Lindenberg Telefon / Telefax / office@isk-institut.com Standort- und Wirtschaftsentwicklung 2010 Dr.Gerald Mathis 93
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Leitbild kompetent engagiert leistungsstark Wir bieten nachhaltig bessere Lösungen! UNSER ANTRIEB Dieses Leitbild soll unserer genossenschaftlichen Bank den Weg in eine erfolgreiche Zukunft weisen. Leistungsstarke