Psycho-/Neurolinguistik. Anja Müller

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1 Anja Müller

2 12. Sitzung: Inhalte Pragmatikerwerb Kooperationsprinzip und Konversationsmaxime Sprechakte Methode: Felicity-Judgment Task

3 Schlüsselbegriffe Satzsemantik Tauschen Sie mit Ihrer Nachbarin/Ihrem Nachbarn die Hausaufgabe. Streichen Sie 2 Begriffe von der Liste und fügen Sie 3 Begriffe hinzu.

4 Schlüsselbegriffe Satzsemantik Fokuspartikel, Quantoren, W-Fragen, Entscheidungsfragen, Relativsätze Telische Verben, Telizitätsmarker Truth-value-judgment task

5 Pragmatik Sätze werden von Personen mit Überzeugungen, Wünschen und Absichten in konkreten Situationen geäußert, sind an andere Personen mit Überzeugungen, Wünschen und Absichten gerichtet und stehen in Zusammenhang mit bereits erfolgten und sich anschließenden Äußerungen. Pragmatik erforscht: die Aspekte der Interpretation von sprachlichen Äußerungen, die vom Kontext der Äußerung abhängen die (kommunikativen) Funktionen, die sprachliche Äußerungen haben strukturelle Aspekte von Texten und Gesprächen 5

6 Wenn mündliche Kommunikation missglückt... A: Weißt du, wann wir das Diktat schreiben? B: Ich glaube, am Montag. A denkt: 'Wir schreiben das Diktat am Montag' B verwendete glauben anstatt wissen, d.h. er ist nicht sicher, ob das Diktat am Montag geschrieben wird Keine Anwendung des Kooperationsprinzips (Maxime der Qualität und Quantität) von A (Grice, 1989) 6

7 Kooperationsprinzip Kooperationsprinzip Mache deinen Beitrag zur Konversation genau so, wie es der Punkt der Konversation, an dem er erfolgt, erfordert, wobei das, was erforderlich ist, bestimmt ist durch den Zweck oder die Richtung des Gesprächs, in dem du dich befindest. (aus Meibauer 2001:25) Wird durch Maxime konkretisiert

8 Konversationsmaxime Maxime der Quantität Mach deinen Beitrag so informativ, wie es der gegenwärtige Konversationszweck verlangt Mach deinen Beitrag nicht informativer, als verlangt Maxime der Qualität Versuche, einen wahren Beitrag zu geben Sage nichts, was du für falsch hältst Sage nichts, für dessen Wahrheitswert du keine adäquaten Gründe/Beweismittel anführen kannst

9 Konversationsmaxime Maxime der Relevanz Sei relevant Maxime der Modalität Sei klar Vermeide obskure Ausdrucksweisen Vermeide Doppeldeutigkeit Vermeide unnötige Weitschweifigkeit Verwende die richtige Reihenfolge 9

10 Wenn mündliche Kommunikation missglückt... A: Ich bin mit Aufräumen fertig. B: Das nennst du fertig? A denkt: 'B will wissen, ob ich das fertig nenne' Die von B erfragte Information wurde bereits von A gegeben; B's Frage implikatiert, dass nicht alles aufgeräumt ist (und die Aufforderung, dies zu tun) Kein Erkennen von B's Sprecherintention (z.b. via indirekte Sprechakte) (Grice, 1957; Searle, 1979)

11 Sprechakte mit jeder Äußerung wird eine bestimmte Handlung vollzogen Ich schenke dir meine Hose. Ich erheben Einspruch. Ich wette mit dir, dass Charlie gewinnt. ABER: Ich bringe dir meine Hose. Ø Jede Äußerung hat eine gewisse Wirkung auf den Adressaten Die Sprechakttheorie beschreibt vor allem die Struktur dieser Handlung und die Bedingungen für ihr Gelingen Austin & Searle

12 Sprechakte versprechen: der Sprecher beabsichtigt, das versprochene zu tun bitten, auffordern: der Sprecher möchte, dass der Hörer das geforderte tut feststellen, behaupten: der Sprecher glaubt, dass das behauptete wahr ist performative Verben: benennen sprachliche Handlung; guter Indikator für performative Verben ist die Möglichkeit, sie in Kombination mit hiermit zu verwenden

13 Sprechakte Beispiele für performative Verben: direktive: führen ein bestimmtes Verhalten anderer herbei bitten, befehlen, auffordern, anordnen, beauftragen deklarative: verändern einen Zustand ernennen, verurteilen, kündigen, taufen, exkommunizieren expressive: drücken eine psychologische Einstellung des Sprechers aus: danken, gratulieren, protestieren, loben, begrüßen kommissive: legen einen Sprecher auf ein bestimmtes Verhalten fest: versprechen, geloben, schwören, erlauben, garantieren assertive: legen einen Sprecher auf eine Aussage fest: behaupten, feststellen, zustimmen, bestreiten, informieren

14 Sprechakte Indirekte Sprechakte: Ich rate dir, das nicht noch einmal zu sagen. Kannst du mir das Salz reichen? Dort ist die Tür.

15 Da war noch was Für eine erfolgreiche Kommunikation muss man den anderen also verstehen Theory of Mind (ToM)

16 Pragmatische Entwicklung Sprecherwechsel (Bloom, Rocissano & Hood 1976) Langzeitstudie; 21 bis 36 Monate Interaktion zwischen Kind und Eltern Ergebnisse: selten simultane Äußerungen; mit zunehmenden Alter konnten Kinder immer mehr themat. und sprachl. auf Äußerungen der Eltern eingehen und neue Themen selbstständig einführen mit 2 Jahren beachten Kinder Sprecherwechsel

17 Pragmatische Entwicklung Sprechakte Bruner, 1975; Dore, 1974 Sprechakte wie Zustimmung, Ablehnung, Bitten bereits sehr früh erworben, d.h. im 2. Lebensjahr

18 Pragmatische Entwicklung Konversationsmaxime Shatz (1983): 2 jährige Kinder reklamieren fehlende Kooperation Pellegrini, Brody & Stoneman (1981) 18 Eltern-Kind Paare (2, 3 und 4 Jährige) Kindl. Äußerungen wurden entsprechend der Verstöße gegen die Maxime bewertet Alle K. verstießen am häufigsten gegen die M. der Quantität, gefolgt von M. der Relevanz ABER Nichtreaktionen wurden als Verstoß gegen M. der Quantität gewertet??? (nichtverbale Reaktionen?)

19 Pragmatische Entwicklung Maxime der Quantität (Hickman & Warden 1991) 7 und 9 jährige Kindern wurden verschiedene Dialoge präsentiert mit kritischer Behauptung, Frage oder Anweisung, welche kontextangemessen war oder nicht unangemessen: Äußerungen enthielt Informationen, die zum Zeitpunkt des Gesprächs nicht zu erwarten waren Kinder sollten Dialog nacherzählen

20 Pragmatische Entwicklung Hickman & Warden (1991): Ergebnisse Fokus auf Wiedergabe der kritischen Information 7 Jährige tendierten dazu, kritische Äußerung auszulassen, wenn diese unangemessen war 9 Jährige veränderten kritische Äußerung auch 7 Jährige haben Verstoß erkannt, d.h. Maxime der Quantität beachtet

21 Pragmatische Entwicklung Müller, Schulz & Höhle (2007) Testsatz: Der Feuerwehrmann hält einen Schlauch. A C D E Bild präsentiert mehr Informationen als im Testsatz aufgegriffen werden. Verstoß gegen die Maxime der Quantität Sind Kinder sensibel für diesen Verstoß? felicity judgement task

22 Pragmatische Entwicklung Probanden: 32 6-jährige Kinder und 32 Erwachsene (Kontrollgruppe) Material: Bilder A, C, D, E ; 12 Testsätze + 4 Kontrollsätze A C D E Methode: felicity judgement task: Der Feuerwehrmann hält einen Schlauch. Passt der Satz zum Bild? Durchführung: gleichzeitige Präsentation von Bild und Satz

23 Pragmatische Entwicklung Müller et al. (2007) - Ergebnisse: JA-Antworten Satz passt zum Bild A Kinder: 88% Erw.: 100% C Kinder: 86% Erw.: 93% D Kinder: 65% Erw.: 81% E Kinder: 48% Erw.: 79% Kinder pragmatischer als Erwachsene?

24 Pragmatische Entwicklung Weitere Phänomene

25 Pragmatische Entwicklung Präsuppositionsverstöße G rief E an: "Ich habe ein neues Murmelspiel und würde das gern mit dir spielen." E: "Klar, komm vorbei." Zuerst spielten sie Verstecken. Aber sie spielten nicht mit den Murmeln, weil G gar nicht mehr an sein neues Spiel dachte. Dann war es Zeit für G nach Hause zu gehen. Hat G. vergessen, dass er Murmeln mit E gespielt hat? Hat G. Murmeln mit E gespielt? Nein, weil... Nein. 25

26 Pragmatische Entwicklung Ergebnisse: Präsuppositionsverstöße Kinder im Alter von 4 können das wesentliche Ereignis einer Geschichte korrekt als geschehen oder nicht ungeschehen einschätzen (Schulz, 2003) Kinder können faktive Präsuppositionen ab ca. 4 Jahren zielsprachlich interpretieren (Abbeduto & Rosenberg, 1985; Pérez-Leroux & Schulz, 1999; Schulz, 1997, 1999, 2000) Bis zum Alter von 7 sind Kinder nicht in der Lage, falsche Präsuppositionen zurückzuweisen (Pérez-Leroux & Schulz, 1999; Schulz, 2002; 2003)

27 Pragmatische Entwicklung Temporale Verankerung Großmutter hat auf dem Markt Blumen gekauft. Am Briefkasten hatte sie den Brief eingeworfen. Welches Bild passt? Kinder zwischen 5 und 7 verstehen das Plusquamperfekt zielsprachlich (Brief einwerfen < Blumen kaufen) Siebenjährige Kinder mit SSES haben kein zielsprachliches Verständnis des Plusquamperfekts (Hamann, Linder & Penner, 2001)

28 Pragmatische Entwicklung Konnektive aber und sondern Joe ist kein Cowboy, sondern ein Indianer. Joe ist ein Cowboy, sondern kein Texaner. Joe ist ein Cowboy, aber er gewann das Rodeo nicht. Joe ist kein Cowboy, aber er gewann das Rodeo nicht. (substitutiv) (kontrastiv) Achtjährige können die Akzeptabilität von sondern-sätzen korrekt beurteilen Die korrekte Interpretation von aber-sätzen gelingt Kindern erst im Alter von 10 Jahren (Kail & Weissenborn, 1984)

29 Pragmatische Entwicklung Argumentation Die Fähigkeit Adverbiale wie nur, wenigstens, höchstens in der Argumentation zu verstehen beginnt im Alter von 6 Jahren, andere wie beinahe werden erst mit 10 Jahren oder später verstanden Das Verständnis fällt leichter, wenn die Aussage des Sprechers in Richtung eines impliziten Arguments geht (z.b. weil) als wenn es dagegen geht (aber, sogar wenn, obwohl).

30 Fazit: Erwerb pragmatischer Fähigkeiten Pragmatische Fähigkeiten bis zum Alter von ca. 4 Jahren: Anknüpfen an andere Gesprächsbeiträge (z. B. durch Wiederholung) Verwendung von verschiedenen Sprechakten (z. B. Zustimmung, Ablehnung, Bitte, Direktive) Anpassung an kommunikativen Erfolg/Misserfolg Markierung von Phantasiekontexten im Als-Ob-Spiel Nach Schuleintritt muss noch erworben werden: Konditional, Konjunktiv und Konnektive (z.b. falls, aber) Verstehen von Adverbialen wie nur, wenigstens, höchstens, beinahe Angemessene Referenteneinführung Zurückweisung falscher Präsuppositionen

31 Schlüsselbegriffe Pragmatik

32 12. Sitzung: Literatur Chierchia, G., Guasti, M.T., Gualmini, A., Meroni, L., Crain, S. & Foppolo, F. (2004). Semantic and Pragmatic Competence in Children s and Adult s Comprehension of Or. In: I.A. Noveck & D. Sperber (Eds.), Experimental Pragmatics (pp ). Basingstoke: Palgrave. Hickmann, M. & Warden, D. (1991). Children s strategies when reporting appropriate and inappropriate speech events. Pragmatics, 1(1), Hickmann, M. (2000). Pragmatische Entwicklung. In H. Grimm (Hrsg.), Sprachentwicklung. Enzyklopädie der Psychologie, CIII, Band 3 (S ). Göttingen: Hogrefe. Meibauer, J. (2001). Pragmatik: Eine Einführung. Tübingen: Stauffenburg Verlag. Müller A., Schulz, P. und Höhle, B. (2011). Pragmatic children: How children interpret sentences with and without only. In J. Meibauer& M. Steinbach (Hrsg.) Experimental Pragmatics/Semantics (pp ). Amsterdam: Benjamins. Pellegrini, A.D., Brody, G. H. & Stoneman, Z. (1987). Children s Conversational Competence with Their Parents. Discourse Process, 10,

33 13. Sitzung: Vorschau Erklärungsansätze in der Spracherwerbsforschung I Bedeutung der Umwelt Rolle von Input und Korrektur Nativismus Basistext: Dittmann, J. (2002). Der Spracherwerb des Kindes. Verlauf und Störungen. C.H. Beck (Reihe Wissen). S

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