Einführung in die Linguistik
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- Elvira Fuhrmann
- vor 5 Jahren
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Transkript
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2 Pragmatik
3 Pragmatik Drei Hauptaspekte sprachlicher Äußerungen/Zeichen: 1: Bezug auf Gliederung + Kombinationen (SYNTAKTISCH) 2: Bezug auf Inhalte/Sachverhalte, die sie wiedergeben (SEMANTISCH) 3: Bezug auf die Personen, die sie verwenden, und die Handlungskontexte, in denen das geschieht (PRAGMATISCH) Aspekte der Pragmatik: Deixis (hier, rechts, dort, später, morgen) Gebärden, Mimik, Intonation Intention des Sprechers Beziehung der Gesprächspartner Rollenerwartungen Konventionen Sprechakte
4 Pragmatik Sprechaktklassifikation Repräsentative: Die Intention des Sprechers ist es, sich auf die Wahrheit der ausgedrückten Proposition festzulegen (behaupten, indetifizieren, berichten, feststellen) Direktive: Der Sprecher versucht, den Hörer zu einer bestimmten Handlung zu veranlassen (bitten, befehlen, ersuchen, raten) Kommissive: Der Sprecher verpflichtet sich auf eine zukünftige Handlung (versprechen, geloben, drohen) Expressive: Der Sprecher drückt die psychische Einstellung zu dem mit der Aussage ausgedrückten Sachverhalt aus (beglückwünschen, kondolieren, entschuldigen, danken) Deklarative: Der Sprecher bringt mit dem gelungenen Vollzug einer Deklaration die Wirklichkeit in Übereinstimmung mit dem Gehalt der Deklaration (definieren, taufen, den Krieg erklären)
5 Pragmatik Sprechakte Propositionale Akte (=lokutive Akte) verweisen auf Personen, Dinge, Sachverhalte Illokutive Akte betreffen die Funktion der Äußerungen (Feststellung, Befehl, Wunsch ) Perlokutive Akte betreffen die Wirkung der Äußerungen (Überzeugen, Beleidigen)=der intendierte Akt
6 Pragmatik Sprechakte Propositionaler (=lokutiver) Akt (Oberfläche) phonetisch (Laut), phatisch (Wörter, Sätze), rhetisch (Bedeutung) a) Referenzakt (Bezug auf die Wirklichkeit) b) Prädikationsakt (Aussage über die Referenz)
7 Pragmatik Sprechakte Illokutiver Akt (Sprecherintention) (Tiefe) illokutive Indikatoren (Mimik, Intonation, Wortstellung, Partikeln): Du kommst doch immer zu spät!, Es ist schon 9 Uhr!, Dort ist die Tür! ) kontextuelle Bezüge (Zeit, Raum, usw.) Feststellung, Aufforderung, Versprechen, Drohung, Wunsch, Vermutung Performative Verben (Ich taufe dich auf den Namen Johannes; Ich befehle dir, den Raum zu verlassen) NB: echte performative Verben stehen immer in der 1. Person Präsens! Beispiele: 1) Es zieht; 2) Deutschland fährt Opel; 3) Kannst du mir das Salz reichen?; 4) Haben Sie einen Moment Zeit?
8 Pragmatik Sprechakte Perlokutive Akte sind z.b. Warnen, Überzeugen, Beleidigen Sie sind ein Dummkopf Musst du immer alles wissen? Wichtig: Unterscheiden zwischen dem vom Sprecher intendierten Akt (perlokutiver Akt) und dem perlokutiven Effekt, der nicht notwendigerweise vom Sprecher intendiert ist (X lobt jemanden, der dadurch in Verlegenheit gebracht wird)
9 Pragmatik Sprechakte Ich esse heute zu Hause Der Steuermann ist nicht betrunken Mutter zu Kind: Komm, gehen wir Zähne putzen! Kind: das macht der Papi (semantisch: Feststellung, pragmatisch: Ablehnung) Der Arzt sagt: Der Pulsschlag ist regelmäßig
10 Pragmatik Illokutive Indikatoren 1: Sei ruhig, mein Kind 2: Ruhe! 3: Bist du still? 4: Du bist sofort still! 5: Stillgestanden! 6: Wenn du nur endlich still wärst! 7: Ich erinnere daran, dass ab 22 Uhr Ruhe zu herrschen hat 8: Seien wir mal alle ganz leise 9: Ich bitte um Ruhe 10: Ich verbitte mir diesen Lärm
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12 Pragmatik
13 Die beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen der Sprache und der gesellschaftlichen Zugehörigkeit Idiolekt = Sprache des Individuums Dialekt = Sprache einer Region Soziolekt = Sprache einer Sozialgruppe (Fachsprache, Sondersprache, Jugendsprache, Frauen-/Männersprache)
14 Idiolekt - Dialekt - Soziolekt Die Sprachstruktur ist abhängig von den verschiedenen sozialen Strukturen Die sozialen Regeln/Normen (die die Sprachstruktur bestimmen) sind abhängig von: - sozialer Status - ökonomischer Status - regionale Herkunft - Alter - Geschlecht - Bildungsstand usw.
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19 Defizit-Hypothese (Bernstein) Die Sozialstruktur bestimmt das Sprachverhalten Zwei verschiedene Kodes: 1: restringierter Kode (Arbeiter, niedrige soziale Gruppen) 2: elaborierter Kode (Mittel- und Oberklasse) Pädagogischer Ansatz: kompensatorische Spracherziehung
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22 Differenz-Hypothese (Labov) Die Sprachstruktur bestimmt das Sozialverhalten Die Sprachkodes sind formal verschieden, aber funktional gleichwertig! Pädagogischer Ansatz: emanzipatorische Spracherziehung
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26 Pragmatik
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