Semantik. Semantische und pragmatische Bedeutungsaspekte

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1 Pragmatisches versus semantisches Wissen Semantische und pragmatische Bedeutungsaspekte Die semantischen Bedeutungsaspekte unterscheiden sich von den pragmatischen dadurch, dass erstere fest mit dem sprachlichen Zeichen verbunden sind, während letztlich mit den einzelnen Äußerungssituationen variieren. Pragmatik Relevanz des außersprachlichen Kontextes für eine Äußerung Rolle der Intentionen, der Erwartungen und des Vorwissens der Kommunikationspartner für das Verstehen von Äußerungen Handlungsaspekt sprachlicher Äußerungen Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 1] Pragmatisches versus semantisches Wissen Phänomene der Pragmatik (1) a. Ich habe gestern hier viel getanzt. b. Ja, Kurt, schönes Wetter heute. c. Ich ernenne Sie hiermit zum Ehrensenator. d. Jamaal hat aufgehört, seinen Hamster zu quälen. Deixis Sprechakte Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 2] 1

2 Pragmatisches versus semantisches Wissen Kontext Nicht explizit gegebene Informationen müssen wir oft aus dem Kontext erschließen. Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 3] Pragmatisches versus semantisches Wissen Ausdrucks- versus Äußerungsbedeutung Die Ausdrucksbedeutung beinhaltet alle semantischen Aspekte der Bedeutung, das heißt, die fest an den Ausdruck geknüpften Bedeutungsbestandteile. Die Äußerungsbedeutung beinhaltet die Ausdrucksbedeutung und die über den Äußerungskontext zu erschließenden situationsspezifischen Bedeutungsaspekte. Was sind Ausdrucks- und Äußerungsbedeutung? Rebecca hat gestern hier getanzt (geäußert am im IDS). Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 4] 2

3 Pragmatisches versus semantisches Wissen Referenz Die Referenz eines Ausdrucks A ist abhängig von der jeweiligen Äußerungssituation S. Die konkrete Entität bzw. die konkreten Entitäten E, auf die sich A in S bezieht, ist die Referenz dieses Ausdrucks. Man sagt auch: Der Sprecher referiert in S mit A auf E. Welche Paare der unterstrichenen Ausdrücke sind referenzidentisch, welche sind bedeutungsgleich? a. Der jetzige Bundestrainer und (der) frühere Spieler des SC Freiburg hat es auch nicht immer leicht. b. Die Apfelsine, die ich gerade gegessen habe, ist viel süßer als die Orange gestern. c. Sein Bestattungsinstitut habe den Mann keineswegs lebendig begraben, ließ der Sprecher des Beerdigungsunternehmens der Presse mitteilen. Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 5] Folgerungen Jemand sagt in einem Gespräch, in dem es um die mögliche Kündigung eines Mechanikers geht: Für einen Mechaniker ist Katlewski ziemlich ungeschickt. Daraus können wir Verschiedenes schließen: a. Katlewski ist Mechaniker. b. Katlewski ist nicht so geschickt wie andere Mechaniker. c. Mechaniker sind im allgemeinen geschickt. d. Es gibt einen Mechaniker namens Katlewski. e. Es ist nicht unbedingt so, daß Katlewski überhaupt nicht geschickt ist. (Er könnte geschickt sein im Dekorieren von Hochzeitstorten.) f. Es ist nicht so, daß Katlewski für einen Mechaniker nicht ungeschickt ist. g. Der Sprecher ist dagegen, Katlewski weiter als Mechaniker zu beschäftigen. Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 6] 3

4 Folgerungen Folgende Arten von Folgerungen werden unterschieden: Logisch-semantische Folgerungen ('entailments') (semantisch) (semantisch / pragmatisch) (pragmatisch) Konventionelle Implikaturen (pragmatisch) Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 7] Folgerungen Logisch-semantische Folgerungen sind fest an die Satzbedeutung geknüpft, können nicht gecancelt werden, gehen bei Negation des Antezedens verloren. a. Joe und Johanna waren tanzen. Joe war tanzen. b. Joe Cool ist ein guter Tänzer. Joe Cool ist kein schlechter Tänzer. c. Joe ist tot. Joe lebt nicht. d. Joe hat seine Haare getrocknet. Joe hat verursacht, dass seine Haare trocken wurden. e. Joe ist ein Sonnenbrillenträger und alle Sonnenbrillenträger sind cool. Joe ist cool. Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 8] 4

5 Wenn p q präsupponiert, dann folgt q aus p, wird q als gegeben vorausgesetzt, bleibt q bei Negation von p (bzw. in der Satzfamilie) erhalten. a. Klaus hört auf, seine Katze zu schlagen. >> Klaus hat seine Katze geschlagen. b. Klaus hört nicht auf, seine Katze zu schlagen. >> Klaus hat seine Katze geschlagen. c. Klaus, hör auf, deine Katze zu schlagen! >> Klaus hat seine Katze geschlagen. d. Hört Klaus auf, seine Katze zu schlagen? >> Klaus hat seine Katze geschlagen. Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 9] Einsatz von in politischen Debatten: Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 10] 5

6 Welche der Folgerungen sind logisch-semantische Folgerungen, welche sind? a. Um fünf Uhr hörte Klaus auf zu arbeiten. i) >> Klaus arbeitete unmittelbar vor fünf Uhr. ii) >> Klaus arbeitete nach fünf Uhr nicht. b. Es war Brutus, der Caesar ermordet hat. i) >> Brutus hat Caesar ermordet. ii) >> Jemand hat Caesar ermordet. c. Er hat den kompromittierenden Brief um fünf Uhr verbrannt. i) >> Es gab vor fünf Uhr einen kompromittierenden Brief. ii) >> Es gab nach fünf Uhr keinen kompromittierenden Brief mehr. Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 11] Sind die eines Satzes nicht erfüllt, so ist dessen Wahrheitswert schwer zu ermitteln. Man kann sagen, dass solche Sätze weder wahr noch falsch sind. a. Der gegenwärtige König der Kurpfalz hat Albanien den Krieg erklärt. (präsupponiert fälschlicherweise, dass die Kurpfalz einen König hat) b. Mein Wagen ist heute morgen nicht angesprungen. (präsupponiert fälschlicherweise, dass ich einen Wagen habe) c. Ich fahre fort, das Eindringen englischer Wörter in die deutsche Sprache zu bekämpfen. (präsupponiert fälschlicherweise, dass ich auch bisher schon das Eindringen englischer Wörter in die deutsche Sprache bekämpft habe) Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 12] 6

7 Präsuppositionsauslöser Referenzielle Ausdrücke (Captain Kirk ist schlau präsupponiert es gibt jemanden namens Captain Kirk). Aspektuelle Verben wie aufhören, beginnen, weitermachen (Captain Kirk hört auf zu rauchen präsupponiert Captain Kirk hat geraucht). Faktive Prädikate wie erkennen, bedauern, vergessen (Captain Kirk hat vergessen, daß Scottie kein Klingonisch kann präsupponiert Scottie kann kein Klingonisch). Spannsätze (cleft-konstruktionen) (es war Captain Kirk, der Lieutenant Uhuras Nagellack versteckt hat präsupponiert jemand hat Lieutenant Uhuras Nagellack versteckt). Kontrastierende Konstruktionen (der Phaser wurde nicht von CAPTAIN KIRK kaputtgemacht präsupponiert jemand hat den Phaser kaputtgemacht). Selektionsbeschränkungen (Captain Kirk ist schwanger präsupponiert (fälschlicherweise) Captain Kirk ist eine Frau). Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 13] Aus einem Arbeitszeugnis: Er führte alle Aufgaben im Allgemeinen zu unserer Zufriedenheit aus. Arbeitszeugnisse: Note 1: Er führte alle Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit aus. Note 2: Er führte alle Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus. Note 3: Er führte alle Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit aus. Note 4: Er führte alle Aufgaben zu unserer Zufriedenheit aus. Note 5: Er führte alle Aufgaben im Allgemeinen zu unserer Zufriedenheit aus. Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 14] 7

8 Schmeckt nicht schlecht. Wirklich interessant. (= Ist beinahe ungenießbar. ) Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 15] Gleichzeitig werde ich eine Dokumentation dazu schreiben, die auf meinen Frontier-Seiten veröffentlich wird. Versprochen ist versprochen... [ ] Tautologie? Oder willst du etwa gar nicht mehr recyceln - war das die Intention deiner Frage? Klar, wir haben's ja. Öl wird ja auch immer günstiger - und vor allem wachsen die Erträge der Ölquellen ins unermessliche... [ ] Lüge? Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 16] 8

9 Kooperationsprinzip (nach H. P. Grice) Make your conversational contribution such as is required, at the stage at which it occurs, by the accepted purpose or direction of the talk exchange in which you are engaged. [H. P. Grice: Logic and Conversation. 1967/1989: 27] Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 17] Konversationsmaximen (nach H. P. Grice) Das Kooperationsprinzip konkretisiert sich in vier Konversationsmaximen: Maxime der Quantität: Mache deinen Gesprächsbeitrag so informativ, wie es der anerkannte Zweck des Gesprächs verlangt; mache ihn nicht informativer, als es der anerkannte Zweck des Gesprächs erfordert. Maxime der Qualität: Versuche, einen wahren Gesprächsbeitrag zu liefern. Sage nichts, wovon du glaubst, dass es falsch ist. Sage nichts, wofür du keine hinreichenden Gründe hast. Maxime der Relation: Sage nur Relevantes. Maxime der Modalität: Vermeide Unklarheit, Mehrdeutigkeit, unnötige Weitschweifigkeit und Ungeordnetheit. Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 18] 9

10 Quantitätsmaxime: nicht weniger informativ als nötig, nicht informativer als nötig. Qualitätsmaxime: wahr und begründet. Relationsmaxime: nur Relevantes. Modalitätsmaxime: keine Unklarheit, Mehrdeutigkeit, Weitschweifigkeit, Ungeordnetheit. Eigenschaften von Konversationsmaximen: Sie sind nicht präskriptiv zu verstehen. Sie beschreiben ein Verhalten, eine Einstellung, die sich Gesprächspartner gegenseitig unterstellen. Sie erlauben Folgerungen, so genannte konversationelle Implikaturen. Stefan Engelberg, HS und Sprecherurteile, FS 2009, Universität Mannheim [Folie 19] 10

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