Ibiza EINE EINLADUNG. Ibiza, Alle inseln in einer

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1 Ibiza Ibiza, Alle inseln in einer

2 Die Salinen Eine Reise zur mythischen Insel der Balearen Die weiße Magie Ibizas 4 DIE STADT EIVISSA VILA Eine Festung, die erobert werden will 8 STRÄNDE UND MEER Fünfzig Schauplätze des Glücks 12 Ibizenkische Keramik LÄNDLICHE IDYLLE Landschaft und Mensch: Ein Lied für zwei Stimmen 16 Platges de Comte LEBENSSTILE Insel der Traditionen, Insel der Kontraste 18 GESCHICHTE Die Väter Ibizas kamen aus dem Morgenland 20 GENÜSSE UND PRODUKTE Ein Meer der Aromen 22 Portinatx KULTUR Kosmopolitische Avantgarde mit mediterranem Charakter 24 LANDKARTE Ibiza 26 Santa Eulària des Riu 2 3

3 Die weiße Magie Ibizas Detail an der Fassade der Kirche von St. Josep de sa Talaia Cala Saladeta Puig de Missa, Sta. Eulària des Riu Kirche von Sant Jordi de Ses Salines Die Mehrheit derer, die Ibiza (Eivissa auf Ibizenkisch) kennen, oder von dieser drittgrößten Insel des balearischen Archipels gehört oder über sie gelesen haben, assoziieren sie mit Klischees, die nur einen Teil der Realität widerspiegeln. Es stimmt schon: Ibiza ist die Insel des Jet-Set, der Megadiskotheken und eines Rummels, der Freiheit, Multikulti und die Magie der Nacht zelebriert; ebenfalls korrekt ist, dass Ibiza bis heute ein bevorzugtes Refugium für Kreative ist, und für Menschen, die ihre Utopien ausleben wollen. Die ganze Wahrheit ist jedoch komplexer und um nichts weniger faszinierend, um nichts weniger magisch. Ibiza im Namen versteckt sich bis heute der phönizische Gott Bes - war die erste Insel der Balearen mit einer bedeutenden Stadt. Sie war einer der wenigen Orte, an denen die punische und römische Kultur friedlich koexistierten, was archäologische Schätze hervorgebracht hat, die im Mittelmeerraum ihresgleichen suchen. Sie war arabischmuslimischer Besitz und erlebte Epochen Ses Salines vollkommener Finsternis. Ibiza war auch eine arme Insel, in der sich die egalitärste Gesellschaft der Balearen entwickelt hat, was die geringe Präsenz von Herrenhäusern und großen Landgütern erklärt. Es ist eine Insel voller Mysterien, voller Magie. Eine harte, von Armut geprägte Vergangenheit, Invasionen und ein Meer voller Gefahren haben zu einer Architektur geführt, die wir erst heute, in Zeiten des Friedens und einer vom Tourismus gestärkten Wirtschaft, ästhetisch nennen können. Ibiza und die kleine Nachbarinsel Formentera trugen früher den Beinamen Inseln der Kiefern. Trotz schwieriger Lebensbedingungen ist es eine in Typische Llauts vielfacher Hinsicht reiche Insel, seit frühester Geschichte von den mediterranen Imperien begehrt, zum Beispiel wegen der idealen Bedingungen zur Salzgewinnung. Als besondere Insel hat Ibiza immer auch besondere Ibizenkische Trachten 4 5

4 Die weiße Magie Ibizas Orangenplantage Geschäfte in Dalt Vila Torre des Savinar Sonnenuntergang in Ses Salines Seegrasfelder Archäologische Stätte Sa Caleta Autochthone Flora Menschen angezogen und provoziert aufgrund ihres starken Charakters starke Emotionen. Es ist eine Insel der offenen und verborgenen Schönheiten. Es ist ein Ort, der die Suchenden anzieht, der zum Erkunden und Entdecken einlädt. Oft finden dabei die wichtigsten Entdeckungen im Kopf des Besuchers statt. Auf Ibiza könnte man in der Tat den Begriff Tourist neu definieren, indem man die Attribute des inneren Reisens anfügt. Denn diese Insel öffnet den Geist. Im Wörterbuch der Hexenmeister wird so etwas Weiße Magie genannt. Wahrscheinlich ist sie jenseits aller Statistiken über den Tourismus das wichtigste Produkt Ibizas. Weltkulturerbe 1999 erklärte die Unesco Ibiza aufgrund der biologischen Vielfalt und der historischen Baudenkmäler zum Weltkulturerbe. Konkret bezog sich die internationale Organisation auf die Seegrasfelder und die Zeugen antiker Zivilisationen: die archäologischen Fundstätten von La Caleta und der punischen Nekropolis Puig des Molins sowie die befestigte Altstadt von Ibiza (Dalt Vila). Dalt Vila Ibizenkische Bäuerin 6 7

5 Eine Festung, die erobert werden will DIE STADT EIVISSA VILA Hafen von Eivissa-Stadt Wer die Dalt Vila (Oberstadt) emporsteigt, kehrt in die Vergangenheit zurück. Mit einem Unterschied: Heute ist es der erklärte Zweck der Befestigungsanlagen, Tag für Tag erobert zu werden, um ihre Schönheit und den atemberaubenden Blick auf den Hafen und das Umland der Stadt vorzuzeigen. Auf dem höchsten Punkt befindet man sich dort, wo vor Jahren die Karthager eine Siedlung gründeten. Die Gründe springen ins Auge: Gegen Südwesten hin erstrecken sich die Salinen, eine Quelle des Reichtums, die beschützt werden wollte. Auf der anderen Seite die Bucht, ein Naturhafen, um den herum die Stadt wächst. Und in unmittelbarer Nähe finden sich fruchtbare Böden und Süßwasserquellen. Alle Strategen der folgenden Jahrhunderte bestätigten die Wahl der Gründer und veränderten, verstärkten und vergrößerten die Wehranlagen. Es sind die letzten komplett erhaltenen monumentalen Stadtmauern der Balearen. Hinter ihnen verbirgt sich ein Stadtviertel architektonischer Juwelen und malerischer Winkel, verbergen sich Schauplätze spektakulärer Feierlichkeiten und kultureller Aktivitäten. Am Fuß dieses Hügels voller Geschichte erstreckt sich ein Stadtviertel voller Geschichten, nämlich das alte Fischerviertel, heute ein Ausgehrevier mit Lokalen, Bars und Geschäften und bevorzugter Treffpunkt all jener, die eines gemeinsam haben: Sie sind anders. Ein Spaziergang durch die Geschichte: Renaissance-Stadtbefestigung Die erste einigermassen genaue Karte dieser Stadtfestung datiert aus dem Jahr 1554 und stammt von jenem italienischen Ingenieur, der die Planung der neuen Renaissance- Stadtmauern vorbereitete. Diese Karte, die fast ein halbes Jahrtausend alt ist, zeigt noch die mittelalterliche Stadt. Historiker meinen, dass diese wiederum der alten arabischen Festung, die 1235 von den Christen erobert wurde, sehr ähnlich war. Madina Yabisah, wie die Muslime die Stadt nannten, bestand aus drei befestigten Zonen: die Oberstadt mit der Moschee, der Alcazaba (Burg), der Almudaina (Befestigter Palast) und den Wohnstätten der damaligen VIPs; der Mittleren Stadt ; und der Unterstadt (genannt Arrabal ). In drei Jahrhunderten arabischer Herrschaft hatte sich das typisch orientalische Gassenlabyrinth entwickelt, das die Dalt Vila bis heute prägt. Doch schon vorher existierten Wehrmauern, errichtet von Karthagern und Römern. Doch die Turbulenzen während des Römischen Niedergangs, die Angriffe der Vandalen und Westgoten sowie die Arbeit arabischer Architekten beseitigten sie fast zur Gänze. Die Göttin Tanit Vara del Rey Im Stadttor Ses Taules Das Projekt der Renaissance-Befestigung ist eine direkte Reaktion auf die dramatischen Ereignisse des 16. Jahrhunderts: Die Insel und ihre Hauptstadt werden 1522 von mallorquinischen Aufständischen, 1536 von Türken und Franzosen, 1543 von algerischen Piraten angegriffen. In wenigen Jahrzehnten wächst eine Befestigungsanlage, die die Feinde von einst und die Besucher von heute beeindruckt: Die italienischen Ingenieure Giovanni Battista Calvi und Jacobo Paleazzo Fratín fügen der Festung ein ganzes Stadtviertel hinzu und bauen sieben Bollwerke ein, wobei sie die damals modernsten Methoden und Technologien anwenden und Ibiza in eine der bestgeschützten Städte des Mittelmeerraums verwandeln. Kunsthandwerksläden in Vila Burghof Dass die Befestigung bis heute erhalten geblieben ist, danken wir Finanzproblemen: Anfang des 20. Jahrhunderts, als in ganz Europa die letzten Stadtbefestigung geschliffen werden, hat die Stadt kaum Einwohner und ist schlichtweg zu arm, um ein urbanistische Projekt dieser Grössenordnung durchzuführen. In modernen Zeiten verwandelt sich dieses einstige Symbol der Rückständigkeit in ein kulturelles Juwel und Schlüsselmotiv für die Erklärung der Stadt zum Unesco- Weltkulturerbe. 8 9

6 Historie unter den Füssen: Spaziergang durch Dalt Vila DIE STADT EIVISSA VILA Ebenfalls am Fuß dieses befestigten Hügels, aber mehr gegen Westen hin, verläuft der Passeig de Vara de Rey, ein eleganter und stilvoller Boulevard, der den Übergang zwischen Alt- und Neustadt markiert. Die Magie von Ibiza beginnt man hier zu spüren, in der Stadt, wo eine uniforme Modernität die Zeugen einer dramatischen Vergangenheit noch nicht verdrängen konnte, und wo der Esprit der Vielfalt, Originalität und Lebenskunst die Festung der Freiheit mit einem Lächeln verteidigt. Hier, in der Hauptstadt, beginnt man den Charakter dieser Insel zu verstehen. Wenige Stadttore beeindrucken wie das Portal de ses Taules mit seiner Rampe, die das alte Fischerviertel mit der befestigten Stadt verbindet. Unter dem riesigen Steinwappen hindurch, das König Felipe II als Erbauer der Wehranlagen ausweist, betritt der Besucher eine andere Welt. Labyrinthische Gassen und grandiose Gebäude, Alltagsbetrieb und Symbole der Geschichte. Wo sich einst die Inselregierung die Universitat versammelte, existiert heute ein Archäologisches Museum, und wo früher Waffen und Schiesspulver gelagert wurde im Bollwerk Sant Joan, können heute moderne Kunstwerke bewundert werden. Der höchste Punkt ist für eine gotische Kathedrale reserviert. Doch die Protagonisten des Spazierganges sind die Wehrmauern und der herrliche Ausblick. Typische Architektur in Dalt Vila Steingräber des Puig des Molins Puig des Molins: Eine historische Schatztruhe Neben dem Hügel, der von den Häusern der Dalt Vila bedeckt ist, erhebt sich ein zweiter, der Puig des Molins (Mühlenhügel). An seinem Nordhang befindet sich eine der bedeutendsten archäologischen Fundstätten des Mittelmeerraumes: die punische Nekropolis. Der Hügel ist buchstäblich durchlöchert von rund unterirdischen Gräbern, von denen einige enorme Dimensionen aufweisen. Stadttor Ses Taules Dalt Vila Als 1946 ein Maultier in ein riesiges, bis dahin unbekanntes Grab fiel, wurde die erste wissenschaftliche Grabungskampagne durchgeführt. Seither hat dieser antike Friedhof den Historikern Schätze von unkalkulierbarem Wert geliefert. Während andernorts die karthagische und römische Zivilisation einen Kampf um Leben und Tod ausfochten, was mit der Auslöschung Karthagos endete, scheint auf Ibiza ein friedlicher Übergang stattgefunden zu haben. Nirgendwo sonst im Mittelmeerraum ist von der punischen Kultur soviel erhalten wie am Puig des Molins. Dalt Vila, vom Meer aus gesehen 10 Der Fund war eines der Motive, das die Unesco dazu bewogen hat, die Insel zum Weltkulturerbe zu erklären.

7 Fünfzig Schauplätze des Glücks STRÄNDE UND MEER Cala Xarraca Die Salinen: Das weisse Gold Ibizas Eine Laune der Natur hat die Insel mit einer Küstenzone ausgestattet, die sich ideal zur Salzgewinnung eignet. Das war einer der Gründe, warum die Karthager hier eine Kolonie gründeten. Die Salinen haben das Leben und die Wirtschaft der Insel viele Jahrhunderte hindurch geprägt, während zugleich ein riesiges Feuchtgebiet entstand, dessen Ausdehnung nur vom Flugzeug aus sichtbar wird: 550 Hektar, von denen noch 400 zur Produktion von jährlich bis zu Tonnen Salz verwendet werden. Es ist das beste Salz des Mittelmeerraums. Platges de Comte Seit dieser Wirtschaftszweig existiert, also seit ca. 600 v. Chr., steht das Salz im Mittelpunkt historischer und tragischer Ereignisse. Für die Bauern bedeutete es eine willkommene Arbeitsmöglichkeit während der Sommermonate, doch weit weg von den befestigten Siedlungen auch eine riskante: Oft entführten Piraten Salinenarbeiter, um sie auf den Sklavenmärkten Nordafrikas zu verkaufen. Punta Xarraca, Nordküste Insgesamt sind es 18 Kilometer Wohlgefühl, die den Besucher erwarten. Die Strände Ibizas bieten ein angenehmes Panoptikum, von Familien- bis zu Sportstränden, von einsamen Natur- bis zu belebten Hier-ist-was-los-Stränden. Jemand hat sie einmal gezählt und gelangte bis fünfzig. Somit könnte man jede Woche im Jahr an einem anderen Strand verbringen und sich die zwei verbleibenden Wochen an Orten wie Alaska oder Grönland vom wohlig warmen ibizenkischen Klima mit seiner lächelnden Sonne erholen. Umgebung der Cala Vedella Heute sind die Salinen kein Ort der Gefahr, sondern des Schutzes: Um die 200 Vogelarten finden Zuflucht in diesem einzigartigen Ökosystem und Naturschutzgebiet. Die Anwendung traditioneller Techniken zur Salzgewinnung garantiert die Erhaltung eines landschaftlichen Juwels und trägt zu jener biologischen Vielfalt bei, die mit zur Erklärung Ibizas zum Weltkulturerbe geführt hat. Cala Nova Ses Salines

8 STRÄNDE UND MEER Südwestküste Insel der Mode Ad-lib Meeresfauna, Vaca. Strand von Portinatx Die Größe, oder besser: Kleinheit Ibizas (572 km2) bewirkt, dass es von nirgendwo weit bis zu den Schauplätzen des Glücks ist. Wie es sich für eine magische Insel gehört, ist es wahrscheinlich, dass der gewählte Strand in der Nähe eines besonders magischen Ortes liegt. Das kann so offensichtlich sein wie in Cala d Hort, wo dieser Felsen aus dem Meer ragt wie ein Gigant: Es Vedrà. Ein Karmelitermönch wurde dort zur Legende, während der Musiker Mike Oldfield mit diesem Anblick ein Plattencover gestalten ließ. Einige Zeitgenossen wollen gar paranormale Aktivitäten geortet haben, doch selbst wenn noch kein Außerirdischer Es Vedrà als Orientierungshilfe verwendet hat: Es reicht, sich die tektonischen Kräfte vorzustellen, mit denen dieser 400 Meter über die Wasserfläche ragende Berg von der Insel getrennt wurde, um beeindruckt zu sein. Andere magische Örtlichkeiten bleiben den meisten Badegästen unbekannt, wie das punische Heiligtum Cova des Cuieram, eine in den Kiefernwäldern rund um die Cala de Sant Vicent verborgene Höhle, wo in der Antike der Kult zu Ehren der phönizischen Göttin Tanit betrieben wurde und auch ein kleiner Tempel steht. Man munkelt, der Kult sei in Wahrheit nie ausgestorben. Cala Gracioneta 14 Gitarren, Vollmond, Freiheit: Die mythischen Strände Als die Modernitätsflüchtlinge Ibiza entdeckten, wurden die Strände zu Schauplätzen fröhlicher Begegnungen und merkwürdiger Riten. Die Vollmondnächte beflügelten die Phantasie eines Publikums, das nach der damals üblichen Reise nach Indien heidnischen Kulten und orientalischen Philosophien zugetan war und Ibiza als weiteren Pilgerort sah. Strände wie Benirrás, Cala d Hort und Aguas Blancas nahmen Ehrenplätze in der Geografie der weltweiten Sechziger- Bewegung ein. Von diesen Stränden aus verbreitete sich ein neues Lebensgefühl und bereitete den Boden für gelebte Utopien: Freiheit, einfaches Leben, Liebe, Frieden, Kreativität ohne Grenzen. Und natürlich Grillfeste am Strand. So zeitlos wie die Insel: Die Adlib-Mode Nichts ist so schnelllebig wie die Mode, doch wenige Bekleidungsstile haben sich als so langlebig erwiesen wie Adlib. Freilich: Adlib ist mehr als eine Mode, nämlich ein Produkt jener verrückten Jahre, als die Hippies Ibiza stürmten, neue Ideen mitbrachten und eine kreative Explosion auslösten. Adlib vereint Aspekte der traditionellen Bekleidung der Ibizenker mit zeitgenössischen Attributen und setzt die Ideale der Sechziger in genähte Stoffe um: Freiheit, Sorglosigkeit und Vermischung ohne Vorurteile. Das fundamentale Prinzip dieser Mode, deren Name vom Lateinischen ad libitum (nach Belieben) stammt, postuliert Bekleidungsfreiheit, solange sie mit Geschmack ausgeübt wird. Die dominante Farbe ist weiss. Alles andere wäre eine Überraschung auf der Insel der weissen Magie. Port de Sant Miquel Umgebung der Platges de Comte

9 Landschaft und Mensch: Ein Lied für zwei LÄNDLICHE IDYLLE Stimmen Feldarbeit Die ibizenkische Hunderasse Podenco Typisches ibizenkisches Haus Kirchen: Die weissen Festungen des Glaubens Abgesehen von den majestätischen Mauern der Hauptstadt erzählt keine Architektur so eindringlich von der Metamorphose von Angst in Schönheit wie die Dorfkirchen Ibizas. Der Prototyp dieser weissen Festungen des Glaubens befindet sich in Santa Eulària des Riu. Nach der Zerstörung dieses Dorfes durch Piraten im Jahr 1555 beauftragte König Felipe II den Architekten und Miterbauer der Stadtfestung, Giovanni Battista Calvi, mit der Errichtung einer Wehrkirche auf einem Hügel, der diese Küstenzone überblickt. Ländliches Gebiet in Sant Mateu d Aubarca Die alten arabischen Gärten Ses Feixes Obwohl es auf dieser Insel keine Berge gibt - der größte Hügel, Sa Talaya de Sant Josep, bringt es auf 475 Meter -, ist die Landschaft abwechslungsreich und außerhalb der Sommermonate eine überraschend grün. Dank der Bemühungen um den Naturschutz wird sie auch ihrem alten Beinamen Isla de los Pinos (Insel der Kiefern) noch immer gerecht. Bei aller Kleinheit weist Ibiza Täler und Regionen auf, die tausende Kilometer vom Ibiza der Regenbogenpresse entfernt scheinen. Tatsächlich findet der Besucher außerhalb der Diskotheken und großen Vergnügungsreviere wie Sant Antoni de Portmany, Talamanca und Ibiza-Stadt eine Insel der Ruhe vor, deren wichtigste Qualität trotz zahlreicher Attraktionen, die isoliert auf den Gast einwirken, die Schönheit und der Feldarbeit Charakter der Insel in ihrer Gesamtheit ist. Der Mensch hat zu dieser Schönheit beigetragen, was am Beispiel der herrlichen Landschaft der Salinen sichtbar wird, oder auch an den alten Landhäusern, die sich in die Landschaft integrieren, ohne sich zu verstecken. Die Dörfer sind von wundervoll einfachen Wehrkirchen geziert, die bevorzugt auf Anhöhen erbaut wurden. Die Küste bietet zahllose Winkel der Ruhe und Einsamkeit, wo eine ungestörte Natur dazu einlädt, den Terminkalender, das Datum und die Uhrzeit zu vergessen, die Batterien aufzuladen und aus dem Klang der Wellen und der Möwenrufe jene Lieder herauszuhören, die wie Echos fortzubestehen scheinen, wie der Widerhall einer Epoche, die sich als Beginn einer großen Sache verstand Das ibizenkische Haus: Grüsse aus Afrika Worin besteht das Besondere des ibizenkischen Hauses, das Giganten der modernen Architektur wie Le Corbusier und die Bauhaus-Avantgardisten begeistert hat? Listen wir die Möglichkeiten auf. Zunächst war dieses Haus, Vorbild eines im ganzen Mittelmeerraum populären Stils, ein lebendes Projekt und wuchs mit der Familie, die darin lebte. Rund um den Porxo, den überdachten Gemeinschaftsraum, wurden je nach den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Besitzer Räume anbaut. Auch das Spiel zwischen mediterraner Sonne und dem perfekten Weiss der Mauern könnte zur Legende beigetragen haben. Das ibizenkische Haus ist ein individualistisches und archaisches Modell, das an Gebäude in manchen Regionen Afrikas erinnert: Kubismus ohne perfekte rechte Winkel oder perfekt gerade Linien. Der Franzose Le Corbusier verwandelte diese Idee des ländlichen Wohnens in ein Konzept für Grossstädte. Auch das verwendete Holz fasziniert ein der Geometrie überdrüssiges Publikum. Auf dieser Insel der Kiefern wurden Kiefernstämme für Bauzwecke nur grob bearbeitet, womit die natürlichen Formen und Unregelmässigkeiten bestehen blieben. Zudem handelt es sich um ein ökologisches Haus, dessen Wände, die bis zu achtzig Zentimeter dick sein können, Kühle und Wärme gleichermassen effizient speichern, während die flachen Dächer, ursprünglich zum Auffangen des Regens konzipiert, heute eine ideale Plattform für Solarzellen darstellen. Eine Reise durch das ländliche Ibiza zeigt dem Besucher diese überraschende und originelle Verbindung zwischen alten Formen und neuen Öko- Technologien. Ein prächtiges Beispiel des klassischen ibizenkischen Hauses ist das Ethnografische Museum von Ibiza in Santa Eulària d es Riu. Kirche von Sant Llorenç de Balàfia In vielen Teilen der Welt stehen befestigte Kirchen, doch die von Ibiza sind Stein gewordene Magie, Zentren einer gelebten Spiritualität und herrliche Beispiele einer aus Schlichtheit geborenen Schönheit. Sie sind die Juwelen des ländlichen Ibiza und eine Einladung zum Verweilen und zum Geniessen eines Friedens, der zu Zeiten der Errichtung dieser Gotteshäuser allzuoft ein unerfüllter Wunsch blieb.

10 Insel der Traditionen, Insel der Kontraste LEBENSSTILE Patio Was in statistischen Daten und vielen Aspekten der Realität als Armut eingestuft wird, wurde von vielen Anhängern der Sechziger-Revolte und der Hippie- Bewegung ganz anders interpretiert, nämlich als reineres, schlichteres Leben in Harmonie mit der Natur. Die alternativen Strömungen machten freilich ihre Wandlungen durch. Während die Hippies die Vorhut bildeten, waren ihre Ideale von absoluter Freiheit nur schwer mit den Anforderungen des schlichten Lebens auf dem Lande vereinbar. Ein 1973 in Frankreich veröffentlichtes Buch schickte eine zweite Welle von Zivilisationsmüden nach Ibiza, die das Paradies auf Erden suchten: In Savoir revivre (Handbuch für Lebenskünstler) beschreibt Jacques Massacrier seine Erfahrungen und die seiner Familia auf einer Finca auf Ibiza und ermutigte damit zahlreiche Europäer, dem Konsumismus und urbanen Stress Adios zu sagen und die Insel der utopischen Lebensexperimente aufzusuchen, um hier ein alternatives, ländliches und natürliches Dasein zu führen. Diese Vorgänge veränderten die ibizenkische Gesellschaft zutiefst. Die Ausländer gründeten ihre eigenen, nach speziellen Prinzipien geführten Schulen. Es war ein weiterer Schritt zur Bildung einer Gesellschaft, die auf friedvolle Weise traditionelle Werte mit unorthodoxen Konzepten vermischt. Einige dieser Utopien leben bis heute und koexistieren nicht nur mit einer bereits modernen Insel, sondern tragen auch das ihre zum Paradiesversprechen bei, das viele Idealisten nach Ibiza brachte. Bar in Santa Gertrudis de Fruitera Festlichkeiten in Eivissa-Stadt Santa Agnès de Corona Pferderennbahn San Rafel de Forca Partytime: Die längsten Nächte des Mittelmeerraums Die Nacht in Fakten: Rund organisierte Parties pro Sommer, die grösste Diskothek der Welt mit einer Kapazität für Personen, die längsten Nächte des Mittelmeerraums und ein Kommen und Gehen der besten DJ s Europas. Es ist das bekannteste Gesicht Ibizas, Königin der Nacht und Herrscherin der Regenbogenpresse. Ein Phänomen, das seine eigenen Musikstile hervorgebracht hat und diesen vor wenigen Jahrzehnten vergessenen Winkel in einen obligaten Treffpunkt für all jene verwandelt hat, die schneller und lauter leben. Prozession der Virgen del Carmen (16. Juli) Ohne Zweifel hat das für die Insel so charakteristische Klima der Toleranz zur Entstehung dieses riesigen Vergnügungsreviers für Erwachsene beigtragen. In den Sommernächten wird Ibiza-Stadt zu einem Festplatz: Die Geschäfte schliessen erst, wenn ihnen definitiv die Kunden ausgehen, und zahllose Lokale bieten zu unmöglichsten Uhrzeiten Speise und Spektakel

11 Die Väter Ibizas kamen aus dem Morgenland GESCHICHTE Ses Païsses de Cala d Hort Punisch-römische Ansiedlung Eivissa und Formentera Archäologisches Museum In der Geschichte Ibizas klafft eine Lücke von zwei Jahrhunderten. Nichts ist über die Menschen bekannt, die die Insel vor der Archäologisches Museum Göttin Tanit Ankunft der Araber im Jahr 903 bewohnten, weder ihre Sprache, noch ihre Religion. Von dieser Gesellschaft, die der muslimischen Zivilisation weichen musste, wurden bislang keine Spuren gefunden. Doch über dem Eingang zum Archäologischen Museum von Ibiza in Dalt Vila, nahe dem höchsten Punkt der befestigten Altstadt, lächelt eine amüsante Persönlichkeit auf den Besucher herunter, die diese historische Pause gut überstanden und die Kultur der Insel geprägt hat, ja in ihrem Namen enthalten ist. Sie findet sich auf Münzen und in Steinreliefs. Die Rede ist von Bes, einem phönizischen Gott, und der Insel des Bes, wie der Ursprung des Namens Ibiza lautete. Den Funden der Archäologen zufolge oder besser gesagt: dem zufolge, was sie nicht gefunden haben stießen die Phönizier, als sie vor Jahren auf jenem Hügel und in jener windgeschützten Bucht eine ideale Marine- und Handelsbasis erkannten, auf keine bedeutende Zivilisation. Während die Schwesterinseln Mallorca und Menorca bereits eine Bevölkerung aufwiesen, die in befestigten Dörfern lebte (talayotische Zivilisation), wurden auf Ibiza wenige Hinweise auf menschliche Präsenz in diesem Zeitraum gefunden. Die ältesten dieser Hinweise auf den Pitiusen-Inseln (Ibiza und Formentera) befinden sich auf dem kleinen Formentera: ein megalithisches Grab, das auf 1600 v.chr. datiert wird. Merkwürdig mutet an, dass soviel Schönheit jahrtausendelang unbemerkt blieb, zudem in einem Meer, an dessen Küsten die ersten großen Kulturen entstanden. Nach der Entdeckung und Besiedlung durch die Phönizier und später die Karthager ging die Insel auf mehr oder weniger friedliche Weise in den Besitz der Sant Jordi de Ses Salines Römer über und wurde Ebusus genannt. Mitgerissen vom Untergang des Römischen Reiches erlebt sie ein Auf und Ab und wird schließlich ins Byzanthinische Reich eingegliedert. Im Jahr 903 wird sie neuerlich umbenannt: Yebisah heißt sie nun, und der angebetete Gott heißt Allah. Es ist eine Zeit der Blüte und großer Projekte. Bis heute sind unter dem Namen Ses Feixes Reste der arabischen Nutzgärten erhalten. Im Jahr 1235 wird Yebisah von katalanisch-aragonischen Truppen erobert. Der Besucher der Altstadt nimmt üblicherweise denselben Weg wie die Soldaten, die am 8. August 1235 ins Herz der Festung vordrangen. Das Mittelmeer blieb eine Zone des Konfliktes zwischen Morgen- und Abendland, was das Schicksal der Inseln, die genau dazwischen lagen, prägte. Zum Beispiel das der Balearen. Sie litten unter furchtbare Attacken, verwandelten sich aber ihrerseits in Sklavenmärkte und Operationsbasen für Korsaren. Im Jahr 1715 löste König Felipe V die Inselregierung auf, genannt La Universitat, deren Sitz der Eingangsbereich des heutigen Archäologischen Museums war. Kultur und Identität der Insel wurden erst ab 1978 mit der neuen demokratischen Verfassung Spaniens bekräftigt, die Balearen erhielten ihre Autonomie und ein Inselrat nimmt den Platz der vor drei Jahrhunderten Abenddämmerung in Vila Kuriose Daten der Geschichte Wie ein roter Faden ziehen sich Konflikte zwischen Land- und Stadtbevölkerung durch die Geschichte der Insel. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert kommt es zu sechs Bauernaufständen wegen miserabler Lebensbedingungen. Auch von aussen drohte Gefahr. So extrem war die Situation, dass im Jahr 1538 Formentera evakuiert wurde, weil ständige Piratenattacken das Leben auf dieser knapp 83 Quadratkilometer grossen Insel unmöglich machten. Erst 1697 hatte sich die Situation so weit beruhigt, dass die Wiederbesiedlung in Angriff genommen wurde wurde Ibiza zum Gesprächsthema in ganz Spanien: María Flores, die letzte spanische Sklavin, bat um Freiheit für sich und ihre Tochter, und verlangte die Auszahlung ihrer Gehälter für 35 Jahre unbezahlter Dienste wird die erste Telefonleitung der Insel in Betrieb genommen. Das historische Ereignis wird nicht etwa in der Hauptstadt gefeiert, sondern in den Salinen, was deren Bedeutung für Ibiza demonstriert. Archäologische Fundstätte, Puig des Molins Alter Wachturm 20 21

12 Ein Meer der Aromen GENÜSSE UND PRODUKTE Keramik-Kunsthandwerk Autochthone In der Küche Ibizas widerspiegeln sich Geschichte und Meeresprodukte Geografie der Insel. Die mediterrane Trilogie Weizen, Wein, Olivenöl leistet Gesellschaft beim Blick aufs Meer, auf die Stadtmauern, auf die Straßenszene. Mit einem schlichten ibizenkischen Gericht stellen wir eine Verbindung mit Bräuchen her, die von weither übers Meer kamen. Von den Phöniziern lernten die Ibizenker das Salzen und Trocknen von Fisch. Von den Griechen die Zubereitung von Schmorgerichten mit aromatischen Kräutern, das Fischbraten und die Wursterei. Die erfindungsreichen arabischen Gartenbauer trugen mit Gemüse und Grünzeug zum Reichtum der ibizenkischen Küche bei. Die katalanische Invasion schließlich brachte den Sofrit (Sauce auf Grundlage von Zwiebel, Öl, Tomate und Knoblauch). entstand, der bis heute blüht und gedeiht und seine Produkte u.a. in den Gassen der Altstadt und den Hippie- Märkten an den Kunden bringt, die an Orten wie Punta Arabí und Sant Carles regelmässig stattfinden. Johannisbrot- und Olivenbäume Doch die Geschichte geht weiter. Viele der rund tausend Restaurants der Insel widerspiegeln auch jüngere Einflüsse. Bevor man den Mund aufmacht, öffnet sich der Geist. Praktisch keine der wichtigen Küchen der Welt bleibt vom ibizenkischen Panorama ausgeschlossen. Trotzdem beschränken wir uns auf eine Beschreibung der wichtigsten authentisch insularen Von den traditionellen Produkten seien Mode, Schmuck und Keramik erwähnt. Doch ist kein Bereich von der aussergewöhnlichen Kreativität unberührt geblieben, die aus der Begegnung zwischen Ibiza und seinen Liebhabern aus anderen Breiten entstanden ist. Spezialitäten, Gerichte, die mit der Umgebung, dem Klima, dem Alltag und der Lebensphilosophie zu tun haben. Pa torrat amb tomata getoastetes Brot mit Tomate ist seit Aktivitäten Sport Bootssport und Segeln Weinkeller in Ibiza Jahrhunderten das Frühstück par excellence. Borrida de rajada ist ein schlichtes Schmorgericht mit Kartoffeln und Rochen. Guisat de peix ist die regionale Variante der mediterranen Fischsuppe. Und arròç de matances beinhaltet nicht nur Schlachtprodukte, sondern auch Pilze, am besten echte Reizker, eine begehrte und nicht leicht erhältliche Spezialität. Die salzige Parade endet mit sofrit pagès, ein Mischgericht mit Fleisch, Sobrasada, Blutwurst und Kartoffeln, und ein echter Festschmaus, der die Gedanken automatisch zu einem Glas ibizenkischem Kräuterschnaps lenkt. Flaó schließlich war früher eine fürs Osterfest reservierte Käsetorte, doch ist heutzutage ganzjährig erhältlich und empfehlenswert. Zimmer in Landhaus Hippiemarkt Hotellerie: Ein Angebot mit Charakter Ibiza und deren kleiner Nachbar Formentera verfügen über insgesamt rund Hotelbetten, von denen 10% auf Hotels mit vier und fünf Sternen entfallen. Viele dieser Betriebe widerspiegeln die Magie der Insel und empfangen berühmte Persönlichkeiten, die das Aussergewöhnliche suchen. Unabhängig von den Kategorien gibt es Hotels mit Charakter, Atmosphäre und Originalität in der Hauptstadt Ibiza, innerhalb ebenso wie ausserhalb des historischen Zentrums. Eine interessante Alternative sind traditionelle Häuser an besonders schönen und ruhigen Orten. Quantitativ wenig bedeutend, aber um nichts weniger attraktiv, ist die Präsenz der Agroturismos, die zum Geniessen des ländlichen Ibiza einladen, und von denen einige stark an ökologischen und gesundheitlichen Konzepten ausgerichtet sind. Traditionen und Hippies: Kunsthandwerksmärkte Als die Hippie-Kultur auftauchte, war das Leben auf der Insel extrem billig. Dennoch mussten sich jene, die nicht von elterlichen Überweisungen lebten, ihren Unterhalt verdienen, und sie wollten es tun, ohne ihren Lebensstil einzubüssen. Und stiessen auf die ideale Branche: Lederartikel. Diese konnten sie an jedem beliebigen Ort und zu jedem beliebigen Zeitpunkt anfertigen und verkaufen. Ein neuer Wirtschaftssektor Tauchen Golfplatz (Roca Llisa) Radfahren Reiten Segeln Ausflüge und Besuche Höhle von Can Marçà Puig de Missa, Santa Eulària (Museum, Kirche, architektonisches Ensemble) Die Türme von Balàfia, Sant Llorenç Salinen Sa Pedrera, Sant Josep Mittelalterlicher Markt in Dalt Vila, Ibiza (jeweils am zweiten Wochenende im Mai) Weinfest in Sant Mateu (Dezember) Hippiemarkt Höhle Can Marçà 22 23

13 Kosmopolitische Avantgarde mit mediterranem KULTUR Charakter Ethnografisches Museum in Santa Eulària Santa Eulària des Riu Stadttor Portal Nou de Dalt Vila Stadtansicht vom Meer aus Ibiza erregt seit langem Aufmerksamkeit, aufgrund der strategischen Lage im Mittelmeer, aufgrund der Schönheit und aufgrund anderer, nicht immer leicht zu fassender Attraktionen. Die Insel wurde auch zu einem Treffpunkt der intellektuellen Elite. Die viel zitierten Sechziger waren nicht die erste kulturelle Injektion. Schon in den Dreißigern suchten Personen aus ganz Europa Zuflucht auf dieser friedlichen, in der Vergangenheit ruhenden Insel. Es waren Vertreter avantgardistischen Strömungen wie Surrealismus und Bauhaus. Die Liste beinhaltet Berühmtheiten wie den Philosophen Walter Benjamin, die Schriftsteller Bernhard Kellermann und Elliot Paul, den Poeten Rafael Alberti und die Architekten Erwin Broner, Raoul Haussmann, Germán Rodríguez Arias und Josep Lluís Sert. Sie fühlten sich von dieser toleranten Insel angezogen und schufen die Grundlagen für eine kosmopolitische Gesellschaft. Die zweite Welle kultureller Bereicherung erreichte Ibiza Ende der Fünfziger, als bereits die Veränderungen zu ahnen waren, die der Tourismus bringen würde. Unter ihnen befanden sich Maler wie Hinterreiter (Schweiz), Bechtold (Deutschland), Dmitrienko (Frankreich), Walsh (England), Matsuda (Japan) und Gutiérrez (Kolumbien), sowie Autoren wie Sheckley (USA) und Park (England). Sie bildeten eine diverse, multikulturelle Gemeinschaft mit einem enormen kreativen Potenzial. Dieses Potenzial wirkt bis heute nach. Manche Ibizenker schlossen sich den kreativen Höhenflügen an und stärkten ihrerseits die Identität der Insel und ihrer Sprache. Ein Beispiel ist der Autor Marià Villangómez, eine Säule der ibizenkischen Kultur, verstorben Er schrieb zahlreiche Romane, Poesiebücher und Theaterstücke. Ländliche Folklore Orte mit Kultur Kunst Espacio Cultural Can Ventosa, Ibiza-Stadt Sa Punta des Molí, Sant Antoni Galerien und Ausstellungssäle Sa Nostra Van der Voort Marta Torres Museen Museum für Zeitgenössische Kunst (Dalt Vila) Archäologisches Museum (Dalt Vila) Monografisches Museum Puig des Molins Ethnografisches Museum von Ibiza, Santa Eulària Museum Barrau, Santa Eulària Hafen der Vila Handwerkskunst Windmühle von Sant Antoni de Portmany 24 25

14 Ibiza LANDKARTE WICHTIGE GEOGRAFISCHE DATEN Fläche: 572,6 km 2 Küstenlänge: 210,1 km Höchster Berg: 474 m (Sa Talaiassa) Jahresdurchschnittstemperatur: 18,6ºC Durchschnittliche Sonnenstunden / Jahr: 2.883,1 Einwohnerzahl: INFORMATION O.I.T. Eivissa (Touristeninformation Eivissa) Antoni Riquer, Eivissa Tel Fax oitport@cief.es Fomento del Turismo de la Isla de Ibiza (Fremdenverkehrsverband der Insel Ibiza) Historiador Josep Clapés, Eivissa Tel Fax fomentoibiza@teleline.es Spital Ärztezentrum Touristeninformation Flughafen Museum Archäologische Fundstätte Höhle Burg Einsiedelei / Kapelle Golfplatz Naturschutzbereich / -park / -reservat Weltkulturerbe Autobahn / Schnellstrasse Hauptverkehrsstrasse Nebenstrasse Eisenbahn Institut Balear del Turisme Texte: Comunicación Creativa Fotos: Fotoarchiv Ibatur, Pedro Coll, Manuela Muñoz, W. Obiol, Antonio Garrido, Fco. Llompart, Salom & Comparini, Fotoarchiv Fomento Turismo de Ibiza, Fotoarchiv Comunicación Creativa. Gestaltung: Comunicación Creativa Druck: D.L.: PM Die in dieser Broschüre angegebenen Daten sind bis zur Herausgabe derselben im gültig. Wir ersuchen Sie, uns Ihre Verbesserungsvorschläge für künftige Ausgaben mitzuteilen. C/ Montenegro Palma (Mallorca, Illes Balears) general@ibatur.caib.es

15 Deutch / Alemán