Kläranlage Linden. mit Fremdwassersanierung Kanal und Mischwasserbehandlung. Bauentwurf
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- Karl Abel
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1 IBF Ingenieurbüro Finster Eichenweg Baudenbach - Tel / ibfinster@gmx.de Ingenieurbüro für kommunalen Tiefbau Projekt: Kläranlage Linden mit Fremdwassersanierung Kanal und Mischwasserbehandlung Bauentwurf Auftraggeber: Markt Markt Erlbach Neue Straße Markt Erlbach Landkreis Neustadt/Aisch Bad Windsheim
2 IBF Ingenieurbüro Finster Eichenweg Baudenbach - Tel / ibfinster@gmx.de Ingenieurbüro für kommunalen Tiefbau Auftraggeber: Markt Markt Erlbach Projekt: Kläranlage Linden Fremdwassersanierung Kanalnetz Bauentwurf Inhaltsverzeichnis Beilage Kläranlage 1 Erläuterung 2 Übersichtslageplan 1 : Lageplan Kläranlage Bestand 1 : Lageplan Kläranlage 1 : Typbeispiel Scheibentauchkörperanlage 1 : Hydraulischer Längsschnitt Kläranlage 1 : 500/ Vorfluterlängsschnitt Pilsenbach 1 : 1000/ Hydraulischer Längsschnitt Kläranlage 1 : 250/50 5 Bemessungen: 5.1 RÜB-Volumen nach A Wassermengen, Überläufe 5.3 Bemessungen nach LfU 4.4/ Nachweis Hochwassersicherheit 6 Bemessung der Kläranlage 7 Kostenberechnung 8 Bodengutachten vom Zusammenstellung der Einleitungen
3 KA Linden, Bauentwurf , Inhaltsverzeichnis Seite 2 Fremdwasser-Sanierung 10 Liste der Sanierungsstellen 11 Lageplan Fremdwassersanierung 1 : Mischwasserbehandlung Kanalnetz aus Erläuterung 2.1 Lageplan West 1 : Lageplan Ost 1 : Daten Hydraulik Kanallängschnitte Hydraulik ( ): 1 : 1.000/ Forstweg Hauptstraße Holgasse 3.2 Hohlgasse Transportkanal KA 3.3 Raiffeisenstraße Hauptstraße 3.4 Seetenweg, Pfarrgasse, Hauptstraße 3.5 Hochstraße - Ostsiedlung 4 Lageplan Zustandsklassen 1 : 2.000
4 IBF Ingenieurbüro Finster Eichenweg Baudenbach - Tel / ibfinster@gmx.de Ingenieurbüro für kommunalen Tiefbau Auftraggeber: Projekt: Markt Markt Erlbach Kläranlage Linden mit Fremdwassersanierung Kanal Bauentwurf Erläuterung Beilage 1 1. Veranlassung Der Markt Markt Erlbach plant, die Kläranlage für den Ortsteil Linden zu erneuern. Die bestehende unbelüftete Teichkläranlage wird keine wasserrechtliche Erlaubnis mehr erhalten können. Im Vorfeld wurden verschiedene Ertüchtigungs- und Neubauvarianten untersucht; insbesondere der Umbau in eine belüftete Teichanlage. Da sich letztlich unter Einhaltung der abwassertechnischen Vorschriften ein Umbau nicht rechnet, soll nun eine technische Anlage mit Scheibentauchkörpern gebaut werden. Die Wirtschaftlichkeit wurde in einer Kostenvergleichsrechnung nachgewiesen. Zeitgleich mit dem Bau der Kläranlage sollen relevante Fremdwassereinträge im Kanalnetz saniert werden. Nach Abgabe des Entwurfs mit Datum entstand eine Diskussion über die Erfordernis eines separaten Regenüberlaufbeckens und eines automatischen Rechens. Hierzu mehr in der Erläuterung. Weiter wurden einige Punkte an die Prüfbemerkungen des WWA angepasst.
5 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 2 2. Bestehende Verhältnisse 2.1 Kanalisation Linden wird derzeit nominal im Mischsystem entwässert. Grundstücke im Nordwesten haben jedoch bereits ein Trennsystem. Teile der Kanalisation sind alt und erneuerungsbedürftig. Eine Überrechnung und Zustandsbewertung mit Datum liegt vor. Geplante Kanalerneuerungen werden eng mit dem Straßenbau verknüpft sein. Die Fremdwasserproblematik ist untersucht, die Haupteintragstellen bekannt. Die Sanierungsplanung liegt mit diesem Entwurf vor. Vor der Kläranlage befindet sich ein Regenüberlauf (RÜ). 2.2 Kläranlage Die unbelüftete Teichanlage besteht aus einem Absetzbecken in Erdbauweise mit 440 m 3 Volumen unter dem Dauerwasserspiegel und einem Aufstauraum von 450 m 3. Die Teichfläche beträgt m 2. Die Schächte der Kanäle sind in schlechtem Zustand. Erforderliche Abschieberungen werden derzeit mit Sandsäcken vorgenommen. Die Kanäle selbst wurden nicht befahren. Mit dem Rohrwerkstoff Beton muss bis auf Weiteres angenommen werden, dass mit Korrosion zu rechnen ist. Ebenfalls verbraucht sind die Tauchwände und diverse Stufen. Geländer an den Treppen und Zugängen fehlen. Die Böschungen und die Zugangstreppen in das Absetzbecken sind nach einem Aufstauereignis bauartbedingt stark und unangenehm verschmutzt. 2.3 Wasserversorgung Linden verfügt über eine zentrale Wasserversorgung. 2.4 Kabel Die Kabel der Telekommunikation und Stromversorgung sind unterirdisch verlegt. 2.5 Geologische Verhältnisse Auszug Bodengutachten, Merkl & Merkl Ingenieurbüro, Nürnberg, vom : Nach dem Geofachdatenatlas des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (Quelle:
6 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 3 liegt das Planungsgebiet im Bereich von quartären Talfüllungen. Im Liegenden sind Sandsteine des Keupers zu erwarten. Details sind dem Bodengutachten in der Beilage zu entnehmen. 2.6 Bevölkerungsstruktur Linden hat derzeit rund 450 Einwohner. Die Siedlungsstruktur hat ländlichen Charakter. Gaststätten und eine Metzgerei tragen relevant zur Schmutzfracht bei. Eine gewisse Entwicklungsreserve wird eingeplant. Für die aktuelle Bemessung werden angesetzt: - Einwohner 450 E - Zuschlag für Metzgerei 120 EW - Zuschlag für Gaststätte 39 EW - Entwicklungsreserve 91 EW gesamt 700 EW 2.7 Vorfluter Der Vorfluter ist der Pilsenbach, ein Gewässer III. Ordnung. Der Bach beginnt erst mit dem Auslauf eines alten Oberflächenwasserkanals zwischen Linden und der Kläranlage. Er führt entsprechend sehr wenig Wasser. Weitergehende Anforderungen an die Mischwasserbehandlung werden deshalb gefordert. 3. Diskussion um separates RÜB und einen automatischen Rechen Nach Übermittlung des Vorentwurfs im Mai 2015 trat das WWA an das IB Finster und den Bauherren mit der Forderung nach einem automatischen Rechen heran. Die technischen Regeln der DWA geben hierzu zwar keine Veranlassung, doch gibt es vom LfU in München das Merkblatt 4.4/21 in dem ein Rechen gefordert wird. Im Einzelfall kann natürlich davon abgesehen werden. Im vorliegenden Fall gilt es, die Kläranlage Lindens in einem bestehenden Kanalsystem zu erneuern. Linden hat ein Mischwassersystem aus den Jahren 1956 bis Entsprechend gibt es diverse Kanalstränge, die mittelfristig ausgewechselt werden müssen.
7 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 4 Welche Stränge wann gebaut werden, wird sicherlich auch durch erforderliche Maßnahmen anderer Sparten, insbesondere dem Straßenbau beeinflusst. Langfristig wird man ein Trennsystem errichten. Erste Arbeiten hierzu werden bereits im Jahr 2017 erwartet. Bis zur Umsetzung relevanter Teile dürften aber wohl noch 20 Jahre vergehen. Die vorliegende Planung orientiert sich an der weitgehenden Verwendung bestehender Anlagenteile, kommt ohne eine Pumpe aus und erreicht so eine höhere Wirtschaftlichkeit. Eine Bedingung hierfür ist, den bestehenden RÜ weiterhin zu verwenden und den erforderlichen Regenrückhalt als Aufstaulamelle im Absetzbecken zu integrieren. Die Herstellungskosten eines separaten RÜB sind bei 400 m 3 Nutzvolumen mit etwa Euro anzusetzen. Es verlöre seine Aufgabe mit Umsetzung des Trennsystems. Weiter wäre die Lage im Wiesgrund aus Naturschutzgesichtspunkten ungünstig. In der Diskussion über einen Rechen hat das zur Folge, dass zwischen RÜ und dem Scheibentauchkörper unterschiedliche Wasserstände im Bereich von 1,20 m auftreten. Dies ist jedoch mit einem automatischen Rechen nur mit weiterem Aufwand möglich. Bei der Positionierung des Rechens vor der Vorklärung muss eine Wassermengensteuerung so installiert werden, dass nur der Trockenwetterabfluss durch den Rechen fließt, der Regenwasserabfluss dagegen den Rechen umgeht. Mögliche Lösungen wurden mit Produktherstellern beraten. Überschlägig ist ein Investitionsvolumen von rund Euro erforderlich, wobei für den Rechen nur Euro anfallen. Betriebs- und Reinvestitionskosten von 5 % und Jahr sind anzusetzen. Einen Rechen nach der Vorklärung zu installieren ist einfacher, wenn Wasserspiegelhöhe und Durchflussmenge z. B. über eine Pumpe geregelt ist. Die Investitionskosten dafür dürften sich in der Größenordnung von Euro bewegen. Betriebs- und Reinvestitionskosten kämen wie oben dazu.
8 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 5 Gegenüber den Planunterlagen vom wurde der Scheibentauchkörper so verschoben, dass eine Rechenlösung hier wie auch im Zulauf zur Vorklärung nachrüstbar wäre. Langfristig gesehen könnten weitere wirtschaftliche Lösungen wie folgt aussehen: Umgestaltung des Kanalnetzes in ein Trennsystem zum übernächsten 20- Jahreszyklus der Kläranlage; neue SW-Kanäle und brauchbare MW-Kanäle für RW verwenden Naturnahes Regenrückhaltebecken in Erdbauweise in den Wiesen zwischen Bebauung und Kläranlage Zweiter Zyklus für die geplante Scheibentauchkörper-Anlage danach neue Kläranlage für Schmutzwasser Dieser Haltung hat sich auch der Bauherr angeschlossen und so wird die vorliegende Planung zur Genehmigung eingereicht. 4. Geplante Maßnahmen Kläranlage 4.1 Transportkanäle Am vorhandenen RÜ wird eine Tauchwand und eine Messung zur Erfassung der Entlastungsmenge eingebaut. Da die Tauchwand in das Gerinne ragen würde, muss das Gerinne umgebaut werden. Dazu wird einteil der Schwelle abgebrochen und eine Tauchwand Überlaufgarnitur der einschlägigen Anlagenbauer eingesetzt. Der nur begehbare Gitterrost sollte gegen unbeabsichtigtes Überfahren gesichert werden (z. B. Pflöcke an den Ecken). Die Drosselleitung vom RÜ bis zur Vorklärung wird in DN 400 erneuert. Vor der Vorklärung wird im Schacht 2520 ein Sicherheitsabschlag vorgesehen, um den maximalen Wasserspiegel in der Vorklärung auf 403,40 münn zu begrenzen. Auch hier wird eine Mengenmessung installiert.
9 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 6 Es wird vorgeschlagen, die Schwelle über z. B. eine in U-Eisen geführte Stahloder Kunststoffplatte höhenverstellbar auszuführen. Damit kann man geringe Änderungen des Wasserspiegels herbeiführen, um den Scheibentauchkörper sicher vor einer Überflutung zu schützen. Vom Schacht 2520 wird ein Not-Umlauf zum jetzigen unbelüfteten Teich und künftigen Schönungsteich gebaut. Für die Bauzeit soll hiermit die provisorische Abwasserreinigung im Teich erfolgen. Nach Inbetriebnahme der neuen Kläranlage dient der durch einen Schieber verschlossene Not-Umlauf nur noch als solcher, wenn das Absetzbecken vollständig geleert werden muss. 4.2 Kläranlage Die Kläranlage ist als Scheibentauchkörper-Anlage aus Fertigteilen für 700 EW geplant. Sie besteht im Wesentlichen aus der Vorklärung mit Schlammspeicher und Aufstauraum, Verteilerschacht, 2 Scheibentauchkörper-Segmenten mit jeweils einem Lamellenseparator Vorklärung Die Vorklärung wird als Standardbehälter in Ortbeton ausgeführt. Dicke von Bodenplatte und der Wand richten sich nach der statischen Berechnung des Herstellers, der erst nach der Ausschreibung feststeht. Die Vorklärung hat in Linden mehrere Aufgaben. Zuerst stellt der Behälter zwischen den Höhenkoten 402,12 und 403,40 münn rund 400 m 3 Aufstauraum als RÜB in Verbindung mit dem RÜ zur Verfügung. Weitere 350 m 3 dienen er der Sedimentation der Grobstoffe, zum Rückhalten von Schwimmstoffen und der Lagerung des Primär- und Überschussschlammes. In Verbindung mit dem Zulaufschöpfrad vor der biologischen Stufe wird eine Pufferung gegen Stoßbelastungen erzielt. Bei starkem Abwasseranfall steht im Vorklärbecken ein Aufstauraum von bis zu 1280 mm, entsprechend gut 400 m 3
10 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 7 Volumen, zur Verfügung, der mittels des Schöpfrades gleichmäßig abgearbeitet wird, was zu einer erheblichen Verbesserung der Ablaufwerte führt. Um den Austrag von Schwimm- und Grobstoffen in den Scheibentauchkörper zu Verhindern werden im Vorklärbecken folgende Maßnahmen ergriffen: Vor dem Zulauf wird eine Prallwand aus Stahl angeordnet. Dadurch wird der bei Regenwetter auftretende Strahl seitlich abgelenkt und gebrochen. Bei etwa 2/3 des Beckens wird eine Trennwand aus Holz eingebaut. Unterhalb des Dauerwasserspiegels werden mehrere Klappen mit etwa 2,0 x 0,1 Meter angebracht. Durch sie fließt das Wasser sowohl bei Trocken- wie bei Regenwetter. Die Aussparungsfläche muss bei einer Horizontalgeschwindigkeit von 0,05 m/s bei 7,5 l/s mindestens 0,15 m 2 betragen. Der AG betreibt bereits solche Trennwände mit Erfolg. Am Ablauf wird das Rohr mit einem Tauchrohr versehen, dass unterhalb des Dauerwasserspiegels beginnt und oberhalb des maximalen Wasserspiegels endet. Zur komfortablen Schlammentnahme erhält das Vorklärbecken einen zur Mitte hin geneigten Gefälleestrich oder eine schräge Bodenplatte und eine Entnahmeleitung DN 150 mit der üblichen Kupplung für Vakuumfässer Scheibentauchkörper Die Scheibentauchtropfkörperanlage (STK) ist für die biologische Reinigung kommunalen Abwassers mit einer Bemessung nach ATV A 281 als Nitrifikations- Denitrifikationsanlage konzipiert. Das Abwasser durchläuft in zwei Straßen jeweils vier getrennte Scheibenpakete bzw. Kaskaden, wobei die Zu- und Abläufe diagonal zueinander angeordnet sind, um Kurzschlussströmungen zu vermeiden. Zwischen den einzelnen Scheiben sind Abstandhalter so ausgebildet, dass sie einerseits Verstopfungen und Ablagerungen über eine zusätzliche Turbulenz im Abwasser verhindern und andererseits Kurzschlussströmungen ausschließen. Weiter wird verhindert, dass die Scheiben zusammenkleben können. Durch
11 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 8 entsprechende Materialwahl (PP-Platten) ist eine weitest gehende Beständigkeit auch gegen korrosive Medien sichergestellt. Abgestorbene Beläge können sich an den glatten Scheiben nicht festhalten, lösen sich ab und werden als Schlamm aus dem Scheibentauchkörper ausgetragen. Man erzielt somit eine Selbstreinigung des STK. Mit Umdrehungszahlen von 3-5 U/min werden häufige Kontakte des Biofilms mit Abwasser bzw. Luft erzielt, und man erreicht einen relativ hohen Sauerstoffgehalt von ca. 4-6 mg O 2 /l im Ablauf der biologischen Stufe. Der Luftaustausch der biologischen Stufe erfolgt über Luftöffnungen an Traufe und First der Abdeckung der Einbautanks. Die biologische Abwasserreinigung mittels STK stellt ein energetisch günstiges technisches Verfahren dar, da nur der geringste Teil der an der Abwasserreinigung beteiligten Masse, nämlich Rotor und Biomasse, bewegt wird. Die Menge der Rezirkulation kann manuell angepasst werden. Normalerweise wird man das Q S,10 + Q f24 rezirkulieren. Dies entspricht hier etwa 13,4 m 3 /h. Eine Erhöhung bis auf 23 m 3 /h ist möglich Lamellenseparator Im Lamellenseparator erfolgt die Nachklärung, in der der Schlamm vom Wasser getrennt wird. Zum Einen wird Schwimmschlamm zurückgehalten, zum Anderen setzt sich Schlamm ab. Über eine Freispiegelleitung fließt der Schwimmschlamm und der abgesetzte Schlamm, den eine Schlammpumpe fördert, wieder in die Vorklärung, wo er sich wiederum absetzt und weiter stabilisiert. Die Probenahme des Ablaufs erfolgt über einen Probenahmehahn im Klarwasserablauf oder im nachgeschalteten Kontrollschacht. Auch eine Beprobung am Ablauf des Teiches ist möglich.
12 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite Automatische Messungen Für die Parameter Temperatur und ph-wert soll eine automatische Messung installiert werden. Im RÜ und im Schacht 2520 wird die Entlastungswassermenge erfasst Brauchwasserbrunnen Die für Reinigungszwecke erforderliche Wasserversorgung wird mit einem Brunnenschacht und einer Brauchwasseranlage (rund 1 l/s bei 5 bar) hergestellt. In der Baugrube für die Vorklärung wird ohnehin ein Pumpensumpf für die Wasserhaltung im Bau benötigt. Es ist unschwer hier mit gelochten Schachtringen und Filterkies den Ausbau für einen Brauchwasserbrunnen vorzunehmen. Auch wenn der Grundwasserandrang während der Schürfen nicht besonders groß war, so wird sich durch die große Baugrube der Vorklärung in deren Stabilisierungs- und Filterschicht doch ausreichend Wasser für Reinigungszwecke sammeln. Geplante Sohle des Brunnens 339,00 münn erwarteter Wasserspiegel nach dem Bau 402 münn (etwa wie Bachwasserspiegel) maximale Entnahmemenge 1,0 l/s Entnahmemenge bei Reinigung des Vorklärbeckens etwa 10 m 3 erwartete Entnahmemenge pro Jahr etwa 50 m Herstellung und Einbau Als erste Maßnahme wird im jetzigen unbelüfteten Teich ein Damm geschüttet. Dieser trennt für die Bauzeit einen Teil des Teiches als Vorklärbecken ab. Dann wird der künftige Not-Umlauf gebaut, über den das Abwasser dem provisorischen Vorklärbecken zugeleitet wird und weiter die neue Drosselleitung bis zum RÜ. Jetzt kann das Baufeld geräumt und das alte Vorklärbecken nebst Kanälen außer Betrieb genommen werden.
13 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 10 Es erfolgt der Aushub für Vorklärung und Scheibentauchkörper-Anlage. Der Boden, mit dem der nördliche Teil des Absetzbeckens verfüllt wird muss aufbereitet werden. Alternativ wird Bodentausch eingebaut. Gemäß Bodengutachten muss eine Stabilisierung unter der Bodenplatte eingesetzt werden. Die Wasserhaltung soll offen in der geböschten Baugrube möglich sein. Nach Fertigstellung der Vorklärung und dem Verfüllen des Arbeitsraumes wird die Scheibentauchkörper-Anlage und das Betriebsgebäude eingebaut. Dazu wird eine ebene Fundamentplatte betoniert. Auf diese wird die komplett vormontierte Anlage aufgestellt und horizontal ausgerichtet. Bei Hoch- bzw. Stauwassergefahr wird sie mit Schwerlastankern gegen Auftrieb gesichert. Nach dem hydraulischen und elektrischen Anschluss wird die Anlage mit Sand oder Splitt umhüllt und die Grube wieder mit Erdreich verfüllt. Die Abdeckungen sind nicht befahr- oder begehbar. Die Verkehrswege werden mit wassergebundener Decke befestigt. Zwischen Betriebsgebäude und den Scheibentauchkörpern wird einfaches Betonpflaster eingesetzt. Der Stromanschluss für die KA wird in Abstimmung mit dem Energieversorger festgelegt. Neben dem geplanten Betriebsgebäude wird die Zähleranschlusssäule gestellt. Die Elektro- und Steuerungstechnik für die Kläranlage wird in einer Fertiggarage als Betriebsgebäude, das frostfrei gehalten wird, installiert. Hier ist außerdem ein kleiner Schreibtisch und ein Waschbecken untergebracht. Die für Reinigungszwecke erforderliche Wasserversorgung wird mit einem Brunnenschacht und einer Brauchwasseranlage (rund 1 l/s bei 5 bar) hergestellt.
14 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 11 Als Elektroausstattung sind weiter sinnvoll Beleuchtung für Gebäude und Scheinbentauchkörper, Steckdosen für Licht- und Kraftstrom, Telefonwählgerät zur Störungsübermittlung. 5. Sonstiges Die Hochwasserfreiheit von RÜ und KA sind nachgewiesen für das HQ10 mit 0,8 m 3 /s nach Angabe des WWA AN. Am bestehenden RÜ und der Notentlastung im Schacht 2520 wird eine Wasserstandsmessung zur Ermittlung der Überlaufmenge eingebaut. Der AG hat eine spezifische Software in Betrieb, die die Werte berechnet und speichert. Leerrohre von den Entlastungsbauwerken bis zum Betriebsgebäude werden eingebaut. Die Umzäunung wird wieder hergestellt. Die Anlage kann mit wenigen kleinwüchsigen Büschen eingegrünt werden. 6. Herstellung und Baukosten Als Bauzeit werden 6 Monate veranschlagt. Gemäß Kostenberechnung betragen die Netto-Baukosten für die Kläranlage und die Kanäle rund Euro und die Brutto-Herstellungskosten einschließlich 15 % Baunebenkosten und 19 % Mehrwertsteuer rund Euro. 7. Fremdwasser-Sanierung Zur Ermittlung der Fremdwassereintritte im Kanalsystem wurden zunächst in der Nachtzeit Schächte geöffnet und die Stränge bestimmt, die erneut befahren werden sollten. Diese Kanalbefahrung wurde im Juli 2013 während der Nachtstunden durchgeführt. Der Markt Markt Erlbach informierte Landratsamt und WWA Ansbach über das Ergebnis der Befahrung mit Schreiben vom
15 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite 12 Im Ergebnis zeigt sich in weiten Teilen des älteren Kanalnetzes ein diffuser Eintrag, der erst mit der Kanalerneuerung zu beheben sein wird. Daneben konnten auch Stellen mit einem expliziten Fremdwassereintritt festgestellt werden. Diese Stellen wurden auf ihre Sanierbarkeit hin untersucht. Durch das Fehlen von Ableitungsmöglichkeiten wird eine Sanierung erheblich erschwert wenn nicht gar unmöglich. In Beilage 10 sind die Eintragstellen benannt, die aus heutiger Perspektive sinnvoll saniert werden können. Das sind im Wesentlichen die Einträge im Kastanienweg und im Transportkanal zur Kläranlage. Im Bereich der Bebauung wird man mit der baulichen Abdichtung des Mischwasserkanals Grundwasserentlastungen zum Oberflächenwasserkanal anlegen, um den Ist-Grundwasserstand für die Häuser möglichst beizubehalten. Im Wiesenbereich können die Dränagen und damit das Grundwasser zum Pilsenbach entwässern. Die Brutto-Herstellungskosten für die geplanten Maßnahmen sind mit rund Euro berechnet. Als Zeitraum wird man etwa vier Wochen veranschlagen müssen. Die Sanierung erfolgt zum Einen grabenlos und zum anderen in offener Bauweise. Die offene Bauweise soll im Rahmen der Tiefbauarbeiten für die Kläranlage ausgeschrieben werden. Für die grabenlosen Verfahren werden entsprechende Angebote eingeholt. 8. Kanalsystem und Mischwasserbehandlung Das Kanalnetz, im Wesentlichen ein Mischwasserkanal, wurde im Rahmen der Überrechnung und Zustandsbewertung mit Datum überrechnet und der Zustand bewertet. Aus den damaligen Unterlagen sind als Beilage angefügt: 1 Erläuterung 2.1 Lageplan West
16 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite Lageplan Ost 2.3 Daten Hydraulik 3 Lageplan Zustandsklassen Wie hier ausgeführt wird man die Kanäle primär dort erneuern, wo ein Straßenbau ansteht. Für die Nachweise der Mischwasserbehandlung bestehend aus Regenüberlauf, Drosselstrecke, Notentlastung nebst Ausläufen und Aufstauraum in der Vorklärung wurde das Netz ergänzt und neu berechnet für n = 0,5 (1 Ereignis/2 Jahre). Neben dem zahlenmäßigen Nachweis in 2.3 wurden noch die Längsschnitte gezeichnet und dabei die Wasserspiegel- und Energielinien eingetragen. Die hydraulische Berechnung wurde mit der Software kanal++ der Firma Tandler durchgeführt. Damit sind die Ansätze und Vorgaben der DWA Arbeitsblätter A 110, A 111 und A 112 berücksichtigt. Die Schleppspannung wird über die Software automatisch berechnet. Für die Praxis ist die Einhaltung der Mindestschleppspannung über die Einhaltung des Mindestgefälles nach A 118, Tabelle 12 und 13, gegeben. Abweichungen, zum Beispiel durch Ausführungsfehler, sofern sie denn auftreten, sind für den Netzbetrieb nur soweit relevant, als daraus ein größerer Spülbedarf resultiert. Kritische Bereiche wird die Betriebsführung unabhängig eines theoretischen Rechenergebnisses im Spülplan berücksichtigen. Nach ATV A 118, Tabelle 2 wurde die Häufigkeit des Bemessungsregens Wohngebiete mit n = 0,5/a gewählt. Die Einzugsgebiete wurden vor Ort erfasst. Die Einleitungsmenge am RÜ in den Pilsenbach beträgt gemäß instationärer Berechnung rund 869 l/s.
17 Kläranlage Linden, Bauentwurf, Erläuterung, Seite Rechtliche Würdigung Der Markt Markt Erlbach stellt hiermit den Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis für die Abwasseranlage Linden mit Einleitung des Kläranlagenablaufes in den Pilsenbach sowie die Erlaubnis für den Brauchwasserbrunnen, sowie die Bauwasserhaltung. Aufgestellt: Baudenbach, den Bauherr: Ingenieurbüro Finster Markt Markt Erlbach 1. Bürgermeisterin Dr. Birgit Kreß
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