RÜCKENSCHMERZ EINE SACKGASSE? Wo geht s lang? Referent: Dr. Stephan Bambach

Transkript

1 RÜCKENSCHMERZ EINE SACKGASSE? Wo geht s lang? Referent: Dr. Stephan Bambach 1

2 2

3 Der Rücken in Zahlen 3

4 4

5 5

6 6

7 Rückenschmerzen verursachen jährlich Kosten von ca. 49 Milliarden Euro! davon 15% Diagnostik und Therapie 85% Folgekosten 7

8 Der Rücken schmerzt - und nun? 8

9 Der Rücken schmerzt - Was macht der Patient? 1. ignorieren 2. Schonung 3. Schmerzmittel 4. Arzt 9

10 Der Rücken schmerzt -Was macht der Arzt? 1. ignorieren 2. Schonung 3. Schmerzmittel 4. anderer Arzt 10

11 In der Arztpraxis Gefahr Harmlos 11

12 Unterscheidung spezifisch-unspezifischer RS 20% spezifischer RS Ursache steht fest -Fraktur -Tumor -Druck auf Nerven Vorfall Einengung - Entzündung 80% unspezifischer RS Ursache unklar -mechanisch (70%) Bewegungs- Haltungsabhängig 12

13 Die beste Therapie bei nicht-spezifischen Schmerzen ist Bewegung. Bei Bedarf kann der Patient Schmerzmittel oder Entzündungshemmer einnehmen, damit er sich wieder bewegen kann. Die meisten akuten nicht-spezifischen Kreuzschmerzen verschwinden nach vier bis sechs Wochen auch wieder 13

14 ! nicht mechanisch (30%) psychosoziale Belastung - Stress Arbeit Familie Depression Angst Lebensstil 14

15 Körper und Seele Rückgrat zeigen Haltung bewahren Lass den Kopf nicht hängen! Ein breites Kreuz haben Sich nicht beugen Sich nichts aufhalsen lassen 15

16 Reaktion auf psychische Anspannung ist eine erhöhte Muskelspannung Verspannungen, Schmerzen Bewegungseinschränkung Schonhaltung Schmerzverstärkung Es lässt sich keine eindeutige körperliche Ursache finden! 16

17 Was gehört zum Rücken? 17

18 Aufbau der Wirbelsäule 18

19 Körperhaltungen 19

20 Seitverbiegung - Skoliose 20

21 Bandscheibe 21

22 Bänder 22

23 Wirbelsegment 23

24 Hinteransicht 24

25 25

26 Muskulatur = Stabilität 26

27 Beispiele spezifischer Rückenschmerz 27

28 Bandscheibenvorfall Nur etwa die Hälfte aller Bandscheibenvorfälle macht Beschwerden!! 28

29 + 29

30 Folgen einer verschlissenen Bandscheibe Verengung des knöchernen Nervenaustritts 30

31 Wirbelgleiten 31

32 Wirbelbruch 32

33 Enge des Spinalkanals 33

34 Anzahl der Operationen an der Wirbelsäule 2016 Andere Operationen an der Wirbelsäule Exzision von erkranktem Bandscheibengewebe Stabilisierung an der Wirbelsäule Exzision von erkranktem Knochen-und Gelenkgewebe der Wirbelsäule Quelle: GESUNDHEITSBERICHTERSTATTUNG DES BUNDES GEMEINSAM GETRAGEN VON RKI UND DESTATIS 34

35 Operationen immer notwendig? 35

36 Gibt es einen richtigen Therapieweg? 36

37 Verordnung von Physiotherapie Daraus folgt: für 720 Patienten Heilmittelverordnung für 580 keine Verordnung 37

38 Die Überweisung zur Operation ist ohne Einschränkungen möglich 38

39 Erkenntnisse Der Befund Bandscheibenvorfall findet sich in etwa bei Gesunden und Patienten mit Rückenschmerzen gleich häufig! Röntgenbilder und MRT-Befunde sagen nicht viel über Rückenschmerzen aus und werden in den Leitlinien nicht empfohlen Die Wirksamkeit der medizinischen Maßnahmen in wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen Leitlinien empfehlen => seriöse klinische Untersuchung! 39

40 U N T E R S U C H U N G Diagnose durch die Hose geht in die Hose! 40

41 Untersuchungsgang LWS 41

42 Untersuchungen 42

43 Warum haben so viele Rückenschmerzen? Fehlkonstruktion???? 43

44 Entwicklung 44

45 oder so

46 oder doch so

47 Therapeutischer Ansatz Weitere Diagnostik Abklärung der OP-Indikation Abklärung möglicher psychologischer Unterstützung konservativ - aktiv 47

48 Aufklärung!!! Eigenverantwortung!!!! Lebensstiländerung!!!! Raus aus der Opferrolle 48

49 Möglichkeiten in der Rehabilitation Physiotherapie Sporttherapie Ergotherapie Psychologie Sozialdienst Arzt individuelle angepasste Übungen Gruppenübungen Roborierung (Abhärtung) richtiges Verhalten am Arbeitsplatz Stress- und Schmerzbewältigung Beratung und Unterstüzung Beratung untersucht gründlich, überwacht den Rehaprozess ALLE Verhaltensregeln für die Zeit nach der Reha!!! 49

50 Risikofaktoren für Rückenbeschwerden Langzeitsitzen Bewegungsmangel Übergewicht Alter zwischen 35 bis 50 Jahren Fehlbelastung und einseitige Belastung Genetische Disposition Falsche Ernährung Rauchen Psychische Belastungen Schwere körperliche Arbeit Unzufriedenheit am Arbeitsplatz 50

51 Therapieziele Schmerzreduktion Ökonomisierung des muskulären Ungleichgewichts Rückenschule als Rezidiv-Prophylaxe (in Theorie und Praxis) Risiken vermeiden! 51

52 Muskuläres (Un)gleichgewicht 52

53 Bauchmuskulatur nicht vernachlässigen! 53

54 Aufrechte Haltung! 54

55 Vorsicht Massagen! 55

56 Im Laufe seines Lebens sitzt der Mensch ca Stunden! 56

57 Der beste Stuhl ist der, auf demman nichtsitzt! 57

58 Bequemlichkeit...Faulheit 58

59 RICHTIGES TRAGEN 59

60 In jeder Lebenslage: korrekte Haltung! 60

61 Belastung der Rückens 61

62 Belastung der Bandscheiben 62

63 Überlastung durch Fehlhaltung vermeiden 63

64 Gewicht!! 64

65 Tipps für einen gesunden Rücken Bewegen Sie sich. Halten Sie den Rücken gerade, auch im Sitzen. Gehen Sie beim Bücken in die Hocke. Heben Sie keine schweren Gegenstände. Verteilen Sie Lasten und halten Sie diese dicht am Körper. Treiben Sie Sport, am besten Kraul- oder Rückenschwimmen, Laufen oder Rad fahren. Trainieren Sie täglich Ihre Rumpfmuskeln (Verändert nach: Prof. Dr. Jürgen Krämer, Bochum) 65

66 Bleiben Sie gesund! 66