VERTEBROPLASTIE EINE ANLEITUNG FÜR PATIENTINNEN UND PATIENTEN NACH DER VERTEBROPLASTIE

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1 Lindenhof Bremgartenstrasse 117 Postfach 3001 Bern Tel Fax LSE by Synthes VERTEBROPLASTIE EINE ANLEITUNG FÜR PATIENTINNEN UND PATIENTEN NACH DER VERTEBROPLASTIE

2 INHALTSVERZEICHNIS Liebe Patientin, Lieber Patient 2 Was ist eine Vertebroplastie? 3 Wie geht es danach weiter? 5 Was kann ich selber tun? 6 Praxisteil 8 Quellenangaben 9 Im Text sind sinngemäss immer Personen beiderlei Geschlechts gemeint. 1

3 LIEBE PATIENTIN, LIEBER PATIENT WAS IST EINE VERTEBROPLASTIE? Sie sind wegen einer Vertebroplastie hospitalisiert und werden während Ihres Spitalaufenthaltes auch von einem Physiotherapeuten behandelt. Er erklärt Ihnen was Sie selber machen können, um Ihren Rücken zu schonen. In dieser Anleitung können Sie nachschauen, was Sie mit dem Physiotherapeuten gelernt haben, sodass Sie es zu Hause einfacher umsetzen können. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um diesen kleinen Leitfaden zu lesen. Sollten danach Fragen auftauchen, wenden Sie sich bitte an den zuständigen Therapeuten oder an das Sekretariat der Abteilung Physiotherapie. Es liegt uns am Herzen, Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Vertebroplastie ist eine Behandlungsmethode, die für Patienten mit Schmerzen auf Grund von Wirbelkörperbrüchen angewendet werden kann. Bei der Vertebroplastie wird die Festigkeit des Wirbelkörpers durch das Einspritzen von Zement verbessert. Dies könnte Ihnen auch helfen, eine aufrechte Haltung wieder herzustellen. Was ist belastend für die Wirbelsäule? Manche Krankheiten wie Osteoporose und Tumorerkrankungen, können zu einem Verlust von Knochenmasse der Wirbelkörper führen. Die betroffenen Wirbelkörper sind weniger belastbar als sonst. Eine Überlastung des Wirbelkörpers kann zu einer Verformung oder sogar zu einem Einbruch des Wirbelkörperknochens führen. Abb.1 2 3

4 WIE GEHT ES DANACH WEITER? Belastende Bewegungen sind: Schweres Heben Sich nach vorne beugen oder bücken (z.b. bei Gartenarbeit) Rückartige Drehbewegungen der Wirbelsäule Beispiel: Wenn man sich nach vorne beugt, erzeugt dies einen erhöhten Druck auf die Wirbelkörper (siehe Abb.2, C). Ein eingebrochener Wirbelknochen löst Schmerzen aus. Die ständige Einschränkung der Beweglichkeit wegen Schmerzen erschwert deutlich die Alltagsbewegungen und beeinflusst dadurch auch die Lebensqualität und die Lebensprognose der Betroffenen. Wichtig zu bemerken ist, dass die Vertebroplastie vorwiegend eine schmerztherapeutische Massnahme ist. Dies bedeutet, dass auf eine gut abgestimmte interdisziplinäre Nachbetreuung nicht verzichtet werden kann. Die Physiotherapie im Lindenhofspital bietet für Patienten, die eine Vertebroplastie hatten, eine individuell angepasste Nachbetreuung an. Die Ziele der physiotherapeutischen Behandlung sind: Schmerzfreiheit Erhalten der Beweglichkeit und Muskelkraft Optimale Körperhaltung Prävention von weiteren chronischen Schmerzen, die durch eine Überlastung der Wirbelsäule hervorgerufen werden können. Ihr Physiotherapeut wird mit Ihnen diverse Behandlungsmöglichkeiten besprechen und auswählen. Mögliche Behandlungen sind: Sanfter Aufbau der Muskelkraft (mit sehr geringen Widerständen) Haltungs- und Bewegungstraining Instruktion Rückendisziplin im Alltag Osteoporosegymnastik Heimprogramm Abb.2 4 5

5 WAS KANN ICH SELBER TUN? 1. Vermeiden Sie extreme und ruckartige Beuge- und Drehbewegungen der Wirbelsäule. 2. Vermeiden Sie es, schwere Objekte zu heben und zu tragen. Sie sollten nicht mehr als 10 kg heben. (Beispiel: heben Sie kein Kind über 2 Jahre oder keine Giesskanne über 2 Liter, etc.) 3. Einige Beiträge zum Erhalt Ihrer Lebensqualität können Sie auch zu Hause aktiv leisten: Reduzieren Sie allfälliges Übergewicht. Ihre Wirbelsäule wird entlastet, wenn sie weniger zu tragen hat. Rauchen und übermässiger Konsum von Alkohol verstärken den Abbau von Knochenmasse. Verzichten Sie auf Zigaretten und reduzieren Sie Ihren Konsum von Alkohol, um einen weiteren Wirbelkörperbruch zu vermeiden. Wenn es Ihnen gesundheitlich möglich ist, sollten Sie sich viel bewegen. Spazierengehen oder Schwimmen stärken Muskulatur und Kreislauf und verbessern das Wohlbefinden. Wenn Sie sich beim Gehen unsicher oder «wackelig» fühlen, schaffen Sie sich am besten eine Gehhilfe an (z.b. einen Stock oder einen Rollator). Zug und Druck auf die Wirbelsäule stärken den Knochen, deshalb ist es wichtig, körperlich aktiv zu sein. Machen Sie auch weiterhin die Übungen, die Sie bei uns lernen werden. Damit stärken Sie Ihre Muskulatur und entlasten die Wirbelsäule. Richtig Falsch 4. Wenn Sie an Osteoporose leiden, ist für einen gesunden Knochenstoffwechsel ein Gleichgewicht zwischen Ernährung (viel Calcium, wenig Phosphat), aktiver Bewegung, Tageslicht zur Bildung von Vitamin D3 und der Einnahme der vom behandelnden Arzt verordneten Medikamente (z.b. Hormone), notwendig. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über weitere Behandlungsmöglichkeiten. Haben Sie noch Fragen? Wenden Sie sich an das Sekretariat der Abteilung Physiotherapie im Lindenhof Telefon:

6 PRAXISTEIL QUELLENANGABEN Alltagsbewegungen Literaturangaben Bilder Verzeichnis Titelblatt: Synthes.com Abb.1: Synthes.com Abb.2: MedScape.com Abb.3: Eigentum Lindenhofspital Autoren Herr Dr. Ducommun in Zusammenarbeit mit der Physiotherapie Lindenhof 8