Thailand nach der Wahl
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- Günter Huber
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1 LÄNDERBERICHT Thailand nach der Wahl /thailand THAKSINS SCHWESTER WIRD ERSTE PREMIERMINISTERIN Die Parlamentswahlen am 3. Juli konnte die oppositionelle Phuea Thai Partei unter Führung ihrer Spitzenkandidatin Yingluck Shinawatra mit einer absoluten Mehrheit für sich entscheiden. Dennoch soll eine Koalitionsregierung aus fünf Parteien eine breitere Machtbasis sichern. Die Prognose der künftigen politischen Entwicklung Thailands fällt uneinheitlich aus. Die Phuea Thai Partei ist in der Reihe der Nachfolge der verbotenen Thai Rak Thai Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra, der durch den Militärputsch vom 19. September 2006 sein Amt verlor. Sie nimmt für sich in Anspruch, die Partei der ländlichen Bevölkerung und der Menschen aus den unteren Gehaltsschichten zu sein. Zu den Unterhauswahlen in Thailand waren 40 Parteien angetreten, die sich um die Gunst der Wähler bewarben. Diese konnten mit zwei Stimmen die Abgeordneten für die 375 Direktmandate und die 125 Listenplätze in einer personalisierten Verhältniswahl bestimmen. Kandidaten und Resultate Von 40 Parteien schafften elf den Einzug ins Parlament. Da zuvor jegliche Sperrklausel abgeschafft worden war, errangen auch eine Reihe sehr kleiner Parteien einzelne Mandate. Die Ergebnisse aller im Parlament vertretenen Parteien sind im Anhang dargestellt 1. Die siegreiche Phuea Thai Partei (teilweise auch Pheu Thai geschrieben) erhielt 265 Sitze (204 Wahlkreise/61 Listenplätze, 53% der Parlamentssitze) und damit eine absolute Mehrheit. Ihre Spitzenkandidatin Yingluck Shinawatra, jüngste Schwester des 2006 gestürzten Premiers Thaksin Shinawatra, wird damit die erste Regierungschefin Thailands werden. 1 Offizielle Ergebnisse der Wahlkommission, Bangkok Post, 6., S. 1. Dagegen kam die Demokratische Partei unter Führung des bisherigen Premierministers Abhisit Vejjajiva nur auf 159 Sitze (115 Wahlkreise/44 Listenplätze, 31,8 % der Parlamentssitze). Nach einem Machtwechsel der in engem Zusammenhang mit der gerichtlichen Auflösung der People s Power Party (als Nachfolgerin der Thai Rak Thai) stand, war Abhisit Vejjajiva seit Ende des Jahres 2008 Ministerpräsident. In seine Amtszeit fielen die Weltwirtschaftskrise und die Demonstrationen und Ausschreitungen in Bangkok im April 2009 sowie die Demonstrationen und Ausschreitungen in Bangkok von März bis Mai Der Partei haftet der Ruf an, an der Elite und der Mittelklasse ausgerichtet zu sein. Drittstärkste Kraft wurde die Bhum Jai Thai Partei mit 34 Sitzen (29 Wahlkreise/5 Listenplätze, 6,8 % der Parlamentssitze). Die Bhum Jai Thai Partei ist eng mit dem Namen Newin Chidchob aus der Provinz Buriram (Nordosten, Isaan) verbunden. Bei der Partei handelt es sich um eine Abspaltung der Newin-Gruppe aus der Thai Rak Thai und einigen Mitglieder der Neutral Democrat Party, die nach dem Parteiauflösungsverfahren um die People s Power Party (Nachfolgerin der Thai Rak Thai) und ihre
2 2 /thailand Verbündeten im Dezember 2008 entstanden ist. Sie hat nach der Parteiauflösung der People s Power Party die Seiten gewechselt, wurde zur Mehrheitsbringerin für die Demokraten und ermöglichte so erst die Wahl von Ministerpräsident Abhisit, was in Teilen der Bevölkerung zu großer Abneigung gegenüber der Partei führte. Die Wahlbeteiligung lag mit knapp 85% deutlich höher als bei früheren Wahlgängen. Hierbei ist zu beachten, dass es in Thailand keine Briefwahl oder Delegation des Wahlrechts gibt. Häufig sind die Bürger in ihren Heimatorten auf dem Land gemeldet, so dass sie dorthin reisen müssen um wählen zu können. Um den Bürgern die Wahl zu erleichtern, war der auf die Wahl folgende Montag ein offizieller Feiertag, der jedoch nur für die Verwaltung verpflichtend war, nicht für private Unternehmen. Populistische Versprechen und das Thema nationale Aussöhnung bestimmten die Wahl Die Parlamentswahl war von vielseitiger populistischer Wahlwerbung geprägt, die häufig darauf abzielte, ärmere Wähler anzusprechen, die noch immer einen Großteil der thailändischen Bevölkerung ausmachen. Beispiele sind (von verschiedenen Parteien): Bereitstellung von Krediten für Bauern zum Kauf von Maschinen und Dünger Anhebung des Mindestlohnes Einkommenssicherung für Bauern (verschiedene Modelle) garantiertes Einstiegsgehalt für Universitätsabsolventen staatlich finanzierter Preisnachlass für den Kauf des ersten Autos oder Hauses in Höhe von THB (derzeit ca Euro) Reduzierung von Steuern, u.a. Körperschaftssteuer ein Tablett-PC für jedes Schulkind Bau einer jeweils unterschiedlichen Anzahl von U-Bahn Strecken in Bangkok und damit eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, der überwiegend aus einer Vielzahl von Buslinien besteht Bau einer Schnellzugstrecke über Vientiane (Laos) nach Kunming (Yunnan, China) Bekämpfung der (Betäubungsmittel-) Kriminalität Der Phuea Thai Partei gelang es dabei wiederum viel besser als ihren Gegnern, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu erkennen und den Wahlkampf darauf auszurichten. Die Partei schaffte es auch, den Demokraten aus der Sicht ihrer Wähler die Verantwortung für die 91 Toten der Demonstrationen und des Aufstandes von März bis Mai 2010 in die Schuhe zu schieben und die Diskussion über das Verhalten der Rothemden versanden zu lassen. Die Demokraten wurden für die wirtschaftliche Entwicklung negativ verantwortlich gemacht und so dargestellt, dass sie eine Partei der Reden aber nicht der Taten sei. Dies stünde im Kontrast zum ehemaligen Premier Thaksin und seiner Thai Rak Thai Partei, die den Ruf hatte, Probleme anzugehen und Pläne umzusetzen (wobei die Umsetzung und Ergebnisse Gegenstand großer Diskussionen sind). Die Demokratische Partei führte ähnlich wie die Phuea Thai einen populistischen Wahlkampf. Dennoch wurde sie nach den Wahlen dafür kritisiert, dass die Parteiführung zu wenig den Willen der Wähler berücksichtigt habe. In den letzten Wochen des Wahlkampfes richtete die Demokratische Partei das Augenmerk noch einmal auf die gewaltsamen Proteste der Rothemden im Vorjahr, was ihr in Bangkok möglicherweise noch zu Stimmen verholfen haben dürfte, aber im Norden und Nordosten kein Gehör mehr fand. Da die Partei seit 19 Jahren keine Wahl mehr gewonnen hat, wird die Notwendigkeit einer Neuausrichtung/Reform diskutiert. Beim Sieg der Phuea Thai Partei kam es zu regional unterschiedlichen Ausprägungen. Im traditionell demokratisch geprägten Bangkok konnte sie überraschend 10 Wahlbezirke für sich gewinnen, 23 verblieben bei der Demokratischen Partei. In Zentralthai-
3 3 /thailand land ergab sich ein gemischtes Bild mit gewonnenen Wahlbezirken für die Phuea Thai, Demokratische, Bhum Jai Thai und Chart Pattana Parteien. Der Westen des Landes stimmte mehrheitlich für die Demokratische Partei, wie auch der traditionell demokratisch geprägte Süden. Die relativ armen und bevölkerungsstarken Regionen des Nordes und des Nordostens (Isaan) stimmten erwartungsgemäß überwiegend für die Phuea Thai Partei. Im Osten wiederum konnte die Demokratische Partei die meisten Wähler für sich gewinnen. In Thailand gibt es die Möglichkeit mit Nein zu stimmen, was sich die PAD (People s Alliance for Democracy, Gelbhemden ) mit einer groß angelegten Kampagne zu Nutzen machen wollte, um ihr Missfallen über die Politik generell zum Ausdruck zu bringen. Obwohl die Kampagne große Aufmerksamkeit erregte, herrschte bei den Wählern das Gefühl vor, mit einer Neinstimme die Gelbhemden zu unterstützen, die seit der Flughafenbesetzung im Dezember 2008 kritisch betrachtet werden. Beachtlich war, wie die Phuea Thai Partei es schaffte, eine ernsthafte Diskussion über ihr Wahlprogramm zu verhindern. Die Demokraten versuchten mehrmals, die Spitzenkandidatin Yingluck in eine Diskussion mit dem Premierminister Abhisit einzuladen, was jedoch nie gelang. Das Argument [thedemocrats] they re only good at talking und die Aussage, sich lieber mit der Bevölkerung als mit dem Premierminister treffen zu wollen, steigerte die Sympathie für die Spitzenkandidatin der PT in der Bevölkerung. Yingluck wurde von ihrem im Exil lebenden Bruder sogar als [politischer] Klon bezeichnet und dauernd kam das Gefühl auf, dass die Politik der Phuea Thai Partei von Thaksin gesteuert wird und seine Ideen umsetzt, ein Gedanke, der bei vielen Wählern positiv aufgenommen worden sein wird. In einem Vergleich konnte sie nur in den Bereichen Vermögen und Schönheit den Premierminister ausstechen. An politischer Erfahrung fehlt es ihr, sie leitete bisher den Telekommunikationskonzern ihres Bruders. Das Verhalten der Armee Beachtlich war auch das Verhalten der Armeeführung vor der Wahl sowie das Wahlverhalten der Soldaten: Der thailändische Armeechef General Prayuth Chan-ocha meldete sich etwa zwei Wochen vor der Wahl zu Wort und rief das Volk auf, nur gute Menschen zu wählen, eine Aussage die als Aufruf zur Wahl der Demokratischen Partei verstanden wurde und die Angst vor einem möglichen Eingreifen der Armee bei einem ihr nicht genehmen Wahlergebnis verstärkte. In der Presse war zu lesen, dass auch innerhalb der Kasernen noch einmal die politischen Präferenzen der Armeeführung dargestellt wurden. Über das Wahlverhalten der Soldaten wurde jedoch berichtet, dass mehrheitlich für die Phuea Thai Partei gestimmt wurde. Dies unterstützt die in Thailand populäre Theorie der Wassermelonen- Soldaten, die außen Grün und innen Rot sind. Zwei Tage nach der Wahl wurde in der Presse berichtet, dass die Armee Yingluck grünes Licht für eine Regierungsbildung gegeben hat. Von Seiten der Armee war dabei zu vernehmen, dass man eine solch klare Wahlentscheidung des Volkes akzeptieren müsse. Regierungsbildung Bereits am Wahlabend kamen erste Gerüchte über eine geplante Koalitionsregierung auf. Nach wiederholten Aussagen will die Phuea Thai trotz ihrer eigenen absoluten Mehrheit eine Koalitionsregierung mit vier weiteren Parteien (Chart Thai Pattana, Chart Pattana Puea Pandin, Phalang Chon und Mahachon) bilden, um eine breite Mehrheit von 299 Stimmen im Parlament zu erreichen und so die Machtbasis der Regierung auszubauen. Hinter geschlossenen Türen finden derzeit Sondierungsgespräche statt, bei denen es auch um die Ressortverteilungen geht. Die Nachrichtenlage in der Presse dazu ändert sich derzeit mehrmals täglich. So ist besonders der Posten des Verteidigungsministers wichtig und personell umstritten, da ein gutes Verhältnis zwischen Regierung und Armee als grundlegend angesehen wird. Wenn der Phuea Thai die Bildung einer Koalitionsregierung mit beinahe 300 Parlamentssitzen gelingt, ist davon
4 4 /thailand auszugehen, dass diese breite Machtbasis die Position der Regierung gegenüber der Armee stärken wird. Was bringt die Zukunft? Als dringendste Aufgaben für den Beginn ihrer Regierungszeit nannte die designierte Premierministerin folgende Punkte: Einsetzung einer unabhängigen Wahrheits- und Versöhnungskommission Die Ehrung des hoch geschätzten Königs zu seinem bedeutenden 84. Geburtstag Beschleunigung des wirtschaftlichen Wiederaufschwungs Stärkung der Beziehungen zu Nachbarländern und Stärkung der regionalen Einheit (ASEAN) Verbesserung der Moral der öffentlichen Bediensteten Ausführung der Wahlversprechen Korruptionsbekämpfung. Nach den Ausschreitungen im Frühjahr 2010 wurde von der Regierung Abhisit eine Wahrheits- und Versöhnungskommission eingesetzt, deren Arbeit bisher noch keine großen Erfolge verzeichnen konnte. Zumindest nach den bisherigen Ankündigungen scheint die nationale Versöhnung für die zukünftige Regierung einen hohen Stellenwert zu haben und es bleibt abzuwarten, ob es ihr gelingen wird den politischen Konflikt unter dem Thailand seit Jahren leidet, zu verringern oder sogar zu beenden. Von Seiten der der Phuea Thai nahe stehenden Rothemden werden bereits Forderungen geltend gemacht, dass die neue Regierung für Gerechtigkeit in Bezug auf die Ereignisse des Frühjahres 2010 sorgen soll oder sonst die Unterstützung durch die Bewegung verlieren wird. Da sich die Wirtschaft in den Jahren der Thai Rak Thai-Herrschaft unter Thaksin Shinawatra gut entwickelte und da es sich bei den Shinawatras um erfolgreiche Geschäftsleute handelt, wird der Wahlsieg der Phuea Thai in Wirtschaftszirkeln mehrheitlich positiv aufgenommen. Es besteht in diesen Kreisen auch die Hoffnung, dass der neuen Regierung eine bessere Korruptionsbekämpfung als der Vorgängerregierung gelingen wird. Das größte Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung war in den letzten Jahren jedoch die politische Instabilität, die sich negativ auf das Investitionsklima und den bedeutenden Wirtschaftsfaktor Tourismus auswirkte. Die Entwicklung hier ist noch nicht absehbar. Ein Wahlversprechen war die Anhebung des je nach Provinz unterschiedlichen Mindestlohnes auf 300 THB/Tag, was einer Anhebung um 40-90% gleichkommt. Im Zusammenhang mit der Reduzierung der Körperschaftssteuer könnte dies möglich sein, fraglich ist jedoch wie sich eine solche Anhebung auf die Wettbewerbsfähigkeit Thailands als Produktionsstandort im Vergleich mit seinen asiatischen Mitbewerben auswirkt und ob es zu einer steigenden Inflation kommt, die insbesondere für den Bereich der Lebensmittelpreise befürchtet wird. Ein wichtiges Thema für die ärmeren Bevölkerungsschichten sind die Lebensmittelpreise. Es bleibt abzuwarten, wie ein Anstieg (der auch stark vom Weltmarkt beeinflusst wird) verhindert oder gedämpft werden kann. Thailand hat als bedeutender Produzent von Agrarprodukten und Lebensmitteln auch ein Interesse an guten Verkaufspreisen, die nicht zu starken Schwankungen unterliegen. Die beworbenen Infrastrukturprojekte für Bangkok sind überfällig und teilweise bereits begonnen. Es ist fraglich, wie sich eine Eisenbahnverbindung nach China auswirken wird, da durch eine solche Verbindung zwar Thailands Exportmöglichkeiten verbessert werden, die Nachbarländer aber auch mit chinesischen Produkten überflutet werden könnten. In Bezug auf die Außenpolitik sind in einem Bereich grundlegende Änderungen zu erwarten: Der Konflikt um die Grenze zu Kambodscha am Preah Vihear Tempel sollte sich abkühlen und es ist zu hoffen, dass die Parteien an den Verhandlungstisch zurück-
5 5 /thailand kehren. Die Gelbhemden hatten dieses Thema während der Regierungszeiten der Thai Rak Thai und ihrer Nachfolgeparteien forciert, um an den Nationalismus ihrer Landsleute zu appellieren und gegen den damaligen Premier Thaksin Stimmung zu machen, dem geschäftliche Interessen in Kambodscha nachgesagt werden. Die Demokratische Partei versuchte mit einer sehr harten Haltung gegenüber Phnom Penh bei den Gelbhemden zu punkten, was zahlreiche außenpolitische Probleme nach sich zog und zur zeitweisen militärischen Eskalation führte. Von Seiten der Thaksin freundlichen kambodschanischen Regierung wurde der Wahlsieg der Phuea Thai sehr schnell begrüßt. Ob Thailand zu seiner angesehen Rolle in der ASEAN zurückkehren wird und wie es als Exportnation von einem fortschreitenden Zusammenwachsen der Region profitieren kann, hängt auch von der Entwicklung seines Verhältnisses zu Kambodscha ab. Die zukünftige Rolle des im Exil in Dubai lebenden ehemaligen Premiers Thaksin ist noch ungewiss. Es kann davon ausgegangen werden, dass er großen Einfluss auf die Strategie der Phuea Thai und das Handeln seiner Schwester hat und auch maßgeblich an der Regierungsbildung beteiligt ist. Zwischenzeitlich war eine Rolle als Handelsgesandter im Gespräch, was jedoch kurze Zeit später widerrufen wurde. Bezüglich einer Amnestie für den ehemaligen Premier war von Seiten seiner Schwester nach der Wahl zu hören, dass man keine solchen Regelungen für eine Einzelperson plane. Auch ist davon auszugehen, dass eine Amnestie auf großen Widerstand treffen würde und eine bedeutende Reaktion der Gegner hervorrufen könnte. Zumindest ein politisches Comeback dürfte auf absehbare Zeit nicht realistisch sein. Für Experten ist eine so genannte Package-Lösung vorstellbar. Dabei würde das Urteil gegen den ehemaligen Premier fallen gelassen. Gleichzeitig könnten die Soldaten und Polizisten, die in die schweren Zusammenstöße mit den Rothemden im Jahr 2010 verwickelt waren, von einer Amnestie profitieren. schaffen ist ungewiss und wird von den politischen Gegnern sicher genau verfolgt werden. Hier könnte ein weiteres Hindernis für eine nationale Versöhnung liegen. Die Aussagen aus dem Lager der Phuea Thai zu dem Thema haben sich in den letzten Tagen mehrmals geändert und derzeit wird die Mitgliedschaft von Rothemden im Kabinett nicht mehr ausgeschlossen. Die Wahlkommission untersucht derzeit noch Beschwerden wegen Wahlbetrugs und Stimmenkauf, wobei jedoch mit einem Ergebnis erst in ein oder zwei Wochen zu rechnen ist. Diese Wahl wurde von ausländischen Wahlbeobachtern überwacht, von deren Stellen bisher jedoch noch keine Informationen vorliegen. Es bleibt abzuwarten, ob der neuen Regierung eine Versöhnung gelingt und wie sie sich in der Frage der Rückkehr des ehemaligen Premiers Thaksin verhält und welchen Einfluss dieser auf die thailändische Politik nehmen wird. Hier ist Konfliktpotential mit den Eliten und dem Militär vorhanden. Ob ehemalige Rothemden den Einzug ins Kabinett oder in andere Machtpositionen
6 6 /thailand ANHANG: Wahlergebnisse im Einzelnen 1. Phuea Thai Partei(teilweise auch Pheu Thai geschrieben) 265 Sitze (204 Wahlkreise/61 Listenplätze, 53% der Parlamentssitze) 2. Demokratische Partei 159 Sitze (115 Wahlkreise/44 Listenplätze, 31,8 % der Parlamentssitze) 3. Bhum Jai Thai Partei 34 Sitze (29 Wahlkreise/5 Listenplätze, 6,8 % der Parlamentssitze) 4. Chart Thai Pattana 19 Sitze (15 Wahlkreise/4 Listenplätze, 3,8 % der Parlamentssitze) 5. Chart PattanaPueaPandin 7 Sitze (5 Wahlkreise/2 Listenplätze, 1,4 % der Parlamentssitze) 6. Phalang Chon 7 Sitze (6 Wahlkreise/1 Listenplatz, 1,4 % der Parlamentssitze) Partei der in der Provinz Chonburi einflussreichen Familie Khunplome. 7. Rak Thailand 4 Sitze (Listenplätze, 0,8 % der Parlamentssitze) Partei des exzentrischen Chuwit Kamolvisit, der sich in dieser Wahl gezielt um einen Platz in der Opposition bewarb um von dort aus die Regierung überwachen zu können. 8. Matubhum 2 Sitze (1 Wahlkreis/1 Listenplatz, 0,4 % der Parlamentssitze) 9. RakSanti 1 Sitz (Listenplatz, 0,2 % der Parlamentssitze) 10. Mahachon 1 Sitz (Listenplatz, 0,2 % der Parlamentssitze) 11. NeueDemokraten 1 Sitz (Listenplatz, 0,2 % der Parlamentssitze) Laut den Informationen der Wahlkommission ergab sich folgende Wahlbeteiligung: Wahlkreise Wahlberechtigte Wähler (75,03 %) ungültige Stimmen (4,9 %) Nein-Stimmen (2,72 %) Listenplätze Wahlberechtigte Wähler (74,85%) ungültige Stimmen (5,79 %) Nein-Stimmen (4,03%) Für weitere Informationen siehe: und
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