Jahresbericht 2017 Tuberkulose in Thüringen

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1 Jahresbericht 2017 Tuberkulose in Thüringen Abbildung: Janice Haney Carr, Dr. Ray Butler, USCDCP

2 Inhalt 1 Einleitung Tuberkulose Schwerpunkte und Trend Grundlagen der Tuberkulose-Erfassung Aktuelle Situation in Thüringen und Deutschland Analyse der Tuberkulose-Erkrankungen in Thüringen Geographische Verteilung Staatsangehörigkeit und Geburtsland Alters- und Geschlechtsverteilung Tuberkulose im Kindesalter (0 14 Jahre) Organbeteiligung Labordiagnostik Lungentuberkulose Extrapulmonale Tuberkulose Erregernachweise Resistenzlage Wiedererkrankungen Begleiterkrankungen Aktive und passive Fallfindung Behandlungsergebnisse und Letalität Zusammenfassung

3 Erläuterungen und Abkürzungen Abb. Einw. IfSG IGRA Inzidenz Letalität Mortalität MDR-Tuberkulose NUS Tab. TLV XDR-Tuberkulose Abbildung Einwohner Infektionsschutzgesetz Interferon-Gamma Release Assay Anzahl der Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum, bezogen auf die Anzahl der Individuen (hier je Einwohner) Anzahl der Todesfälle, bezogen auf die Anzahl der Erkrankten Anzahl der Todesfälle in einem bestimmten Zeitraum, bezogen auf die Anzahl der Individuen (hier je Einwohner) Multiresistente Tuberkulose (multidrug-resistent tuberculosis) Neue unabhängige Staaten (Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion) Tabelle Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz extensiv resistente Tuberkulose (extensive drug-resistent tuberculosis) Datenstand: 01. März

4 1 Einleitung Tuberkulose ist weltweit die am häufigsten zum Tode führende behandelbare Infektionskrankheit. Jedes Jahr sterben ca. 1,5 Millionen Menschen an dieser Erkrankung, acht bis zehn Millionen erkranken neu. Hervorgerufen wird die Tuberkulose durch Erreger des Mycobacterium tuberculosis-komplexes (M. tuberculosis, M. africanum, M. bovis, M. caprae, M. microti, M. canetti). Die Übertragung der Erreger erfolgt meist aerogen von Mensch zu Mensch. Weltweit ist ein Drittel aller Menschen mit Tuberkulose infiziert. Jedoch erkranken in Abhängigkeit von Infektionsdosis und Virulenz der Tuberkulosebakterien sowie der Immunkompetenz nur 3 bis 10 % der Infizierten im Laufe ihres Lebens. Unter- oder Mangelernährung, schlechte hygienische Lebensumstände und eine Immunsuppression, zum Beispiel durch HIV/AIDS, fördern den Ausbruch einer Tuberkulose. Besorgniserregend sind die Verbreitung von multiresistenten Tuberkulosestämmen (MDR- Tuberkulose) und das Vorkommen von extensiv resistenten Erregern (XDR-Tuberkulose). Die Brennpunkte der MDR- und XDR-Tuberkulose befinden sich in den Ländern der früheren Sowjetunion (NUS), in Indien und China. Aufgrund der hohen Mobilität der Menschen durch Reiseerleichterungen, Migration und moderne Transportmittel kommt es auch zur Einschleppung solcher multiresistenter Erreger nach Deutschland. Der Entwicklung der Resistenzsituation ist deshalb eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Tuberkulose stellt nach wie vor auch in Deutschland und anderen Industrienationen der Europäischen Union ein relevantes Gesundheitsproblem dar. 2 Tuberkulose Schwerpunkte und Trend 2.1 Grundlagen der Tuberkulose-Erfassung In dem hier vorgestellten Jahresbericht werden die im Jahr 2017 im Freistaat Thüringen gemeldeten und übermittelten Tuberkulose-Erkrankungen zusammengefasst und analysiert. Die 6 und 7 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) vom bilden die Grundlage für die Meldepflicht einer behandlungsbedürftigen Tuberkulose bzw. eines labordiagnostischen Erregernachweises. Jede Erkrankung oder der Tod an Tuberkulose, auch wenn kein bakteriologischer Nachweis vorliegt, ist vom feststellenden Arzt an das für den Aufenthaltsort des Patienten zuständige Gesundheitsamt zu melden. Bedingung ist dabei die Indikationsstellung des behandelnden Arztes zur Durchführung einer vollständigen Antituberkulotika-Therapie. Wird diese notwendige Behandlung von einem Patienten verweigert oder abgebrochen, so muss dies ebenfalls dem Gesundheitsamt mitgeteilt werden. Die Meldepflicht der Labore umfasst den direkten Nachweis aller Erreger des Mycobacterium tuberculosis-komplexes mit Ausnahme von Mycobacterium bovis BCG (Impfstamm). Außerdem sind vorab der mikroskopische Nachweis säurefester Stäbchen sowie nachfolgend das Ergebnis der Resistenzbestimmung zu melden. Vom Gesundheitsamt werden die gemeldeten Daten anonymisiert und auf Grundlage einer einheitlichen Falldefinition, die vom Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit den Landesstellen erarbeitet wurde, über die jeweilige Landesstelle (in Thüringen das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz [TLV]) an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. Die Anwendung dieser Falldefinition ist für eine Vergleichbarkeit und einheitliche Beurteilung der 3

5 eingehenden Meldedaten zwischen einzelnen Kreisen und Bundesländern, aber auch mit anderen Staaten unerlässlich. Der vorliegende Bericht gibt auf der Grundlage der von den Gesundheitsämtern übermittelten Daten einen Überblick über die Tuberkulose-Situation in Thüringen im Jahr Die Tuberkulose ist eine Erkrankung, deren Behandlung sehr aufwändig und langwierig ist, sodass über das Behandlungsergebnis erst nach Ablauf mehrerer Monate, mitunter erst nach einem Jahr, entschieden werden kann. Aufgrund dieser Tatsache liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Stichtag: ) noch nicht zu allen Fällen aus dem Jahr 2017 abschließende Ergebnisse vor. Diese werden nachträglich erfasst. Zahlenangaben aus dem Vorjahr 2016, die zu Vergleichen herangezogen worden sind, wurden entsprechend aktualisiert. 2.2 Aktuelle Situation in Thüringen und Deutschland Im Jahr 2017 wurden in Thüringen 110 Neuerkrankungen an Tuberkulose übermittelt. Das entspricht einer Inzidenz von 5,1 Erkrankungen/ Einwohner. Bereits seit dem Jahr 2014 war ein Anstieg der Fallzahlen zu beobachten gewesen. Nachdem im Jahr 2015 mit 115 Fällen in Thüringen eine nochmalige Zunahme der Erkrankungszahlen um fast ein Drittel (+31 %) gegenüber dem Vorjahr 2014 (88 Erkrankungen) registriert worden war, gingen die Fallzahlen im vorjährigen Berichtszeitraum 2016 (112 Fälle) sowie im aktuellen Berichtsjahr mit 110 Fällen im Vergleich zu 2015 nur geringfügig zurück. Wie auch schon in den vergangenen Jahren lag die Inzidenz in Thüringen unter dem bundesweiten Vergleichswert (Abb. 1, Tab. 1). Nach Jahren des Rückgangs der Fallzahlen hatte sich seit 2014 eine deutliche Trendänderung in der Erfassung der Tuberkulose-Erkrankungen in Thüringen abgezeichnet. Ursache hierfür war der Anstieg der Anzahl der Asylsuchenden, bei denen nach 36 (4) IfSG bei Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft eine ansteckungsfähige Lungentuberkulose auszuschließen ist. Die Asylbewerberzahlen hatten seit Beginn des Jahres 2014 zugenommen und stiegen 2015 nochmals an. Seit 2016 war die Anzahl der Asylbewerber sowohl in Thüringen als auch in Deutschland wieder rückläufig. Bundesweit wurde im Jahr 2012 mit einer Inzidenz von 5,2 Erkrankungen pro Einwohner (4.210 Erkrankungen) der bisher niedrigste Wert in Deutschland registriert. Seit 2013 stiegen die Fallzahlen an, besonders deutlich im Jahr 2015, und erreichten in den Jahren 2015 und 2016 mit Inzidenzen von 7,1 bzw. 7,2 Erkrankungen pro Einwohner die deutschlandweit höchsten Werte der letzten zehn Jahre. Für das Jahr 2017 wurden nach vorläufigen Angaben des RKI zum Datenstand in Deutschland Erkrankungen (Inzidenz 6,7) an Tuberkulose erfasst. Das bedeutet für die Anzahl der Neuerkrankungen an Tuberkulose in Deutschland einen Rückgang der Fallzahlen um 7 % gegenüber dem Vorjahr 2016 (5.915 Erkrankungen; Inzidenz 7,2). 4

6 Inzidenz Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht ,0 7,0 Deutschland Thüringen 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0, Meldejahre Abbildung 1: Tuberkulose-Inzidenz in Erkrankungen/ Einwohner in Thüringen und Deutschland in den Meldejahren Tabelle 1: Übermittelte Tuberkulose-Erkrankungen in Thüringen, Anzahl und Inzidenz von 2008 bis 2017 Jahr Erkrankungen an Tuberkulose in Thüringen Anzahl Inzidenz Erkrankungen/ Einwohner , , , , , , , , , ,1 5

7 3 Analyse der Tuberkulose-Erkrankungen in Thüringen Geographische Verteilung Bei der Analyse der Inzidenzen der einzelnen Städte und Landkreise konnten zwar territoriale Unterschiede festgestellt werden, aufgrund der geringen Fallzahlen in Thüringen und dem großen Anteil im Ausland geborener Erkrankter lässt sich daraus jedoch keine Schlussfolgerung ableiten. So wurde die thüringenweit höchste Inzidenz mit fast 19 Erkrankungen pro Einwohner in Gera bis September 2017 der Sitz der Thüringer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber erfasst, während sie sich in allen anderen Städten und Landkreisen zwischen 1,0 und 13,4 Erkrankungen/ Einwohner bewegte. Aus dem Saale-Orla- Kreis sowie den Landkreisen Eichsfeld, Schmalkalden-Meiningen und Sömmerda wurden im Berichtsjahr keine Neuerkrankungen an Tuberkulose übermittelt (Tab. 2, Abb. 2). Tabelle 2: Territoriale Verteilung der Tuberkulose-Erkrankungen in den Thüringer Stadt- und Landkreisen unter Berücksichtigung der Geburtsländer, 2017 Landkreise/ kreisfreie Städte Anzahl der Erkrankungen Inzidenz in Deutschland geboren im Ausland geboren LK Altenburger Land 5 5,4 2 3 LK Eichsfeld 0 0,0 LK Gotha 6 4,4 1 5 LK Greiz 6 5,9 2 4 LK Hildburghausen 1 1,5 1 0 LK Ilm-Kreis 3 2,7 1 2 LK Kyffhäuserkreis 6 7,8 0 6 LK Nordhausen 3 3,5 0 3 LK Saale-Holzland-Kreis 1 1,2 1 0 LK Saale-Orla-Kreis 0 0,0 LK Saalfeld-Rudolstadt 7 6,4 3 4 LK Schmalkalden-Meiningen 0 0,0 LK Sömmerda 0 0,0 LK Sonneberg 1 1,8 1 0 LK Unstrut-Hainich-Kreis 11 10, LK Wartburgkreis 5 4,0 1 4 LK Weimarer Land 11 13,4 3 8 SK Eisenach 1 2,4 0 1 SK Erfurt 12 5, SK Gera 18 18, SK Jena 9 8,2 0 9 SK Suhl 1 2,7 1 0 SK Weimar 3 4,7 3 0 gesamt 110 5,

8 Anzahl der Erkrankungen Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht im Ausland geboren in Deutschland geboren Abbildung 2: Übermittelte Tuberkulose-Fälle in Thüringen (n=110), territoriale Verteilung in den Thüringer Stadt- und Landkreisen unter Berücksichtigung der Geburtsländer, Staatsangehörigkeit und Geburtsland Da es sich bei der Tuberkulose oftmals um eine importierte Erkrankung handelt, werden im Meldewesen Angaben zu Geburtsland und Staatsangehörigkeit gefordert. Beide Kriterien sind wichtig, um den Anteil der Patienten mit Migrationshintergrund richtig bewerten zu können. Eine Analyse nach Staatsangehörigkeit allein würde zu einer deutlichen Untererfassung der Erkrankten mit Migrationshintergrund führen. Daher wird zusätzlich eine Analyse nach Geburtsland vorgenommen, um auch die im Ausland, vornehmlich in den NUS Geborenen mit deutscher Staatsbürgerschaft, zu berücksichtigen. Allerdings können nur bei einer kombinierten Betrachtungsweise von Staatsangehörigkeit und Geburtsland auch die Fälle berücksichtigt werden, bei denen die in Deutschland geborenen Kinder von Asylsuchenden oder anderen ausländischen Mitbürgern betroffen sind. Insbesondere im bundesweiten Vergleich zeigen sich schon seit mehreren Jahren deutliche Unterschiede im Erkrankungsrisiko zwischen in Deutschland und im Ausland geborenen Personen. Seit 2007 steigt der prozentuale Anteil erkrankter Patienten mit ausländischem Geburtsland kontinuierlich an. Deren Anteil betrug 2007 noch 43 %, lag 2014 bereits bei 62 % und stieg in den vergangenen 2 Berichtsjahren 2015 und 2016 auf 72 % bzw. 74 % an. Im aktuellen Berichtsjahr blieb der Anteil der im Ausland Geborenen mit 73 % auf dem Niveau der beiden Vorjahre (Abb. 3). In Thüringen war dieser Unterschied im Erkrankungsrisiko in den vergangenen Jahren weniger stark ausgeprägt gewesen. Während in den Jahren 2007 bis 2013 der Anteil der im Ausland Geborenen mit maximal 27 % stets weit unter den deutschlandweiten Zahlen lag, stieg er 2014 deutlich an und hatte mit einem Wert von 56 % fast bundesdeutsches Niveau erreicht. Im Berichtsjahr 2015 war mit einem Anteil von 74 % bereits eine deutliche Verschiebung zu Patienten mit ausländischem Geburtsland zu verzeichnen gewesen. In den Folge- 7

9 Tuberkuloseerkrankte in Prozent Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht 2017 jahren blieb der Wert auf hohem Niveau mit 71 % (2016, n=80) bzw. 79 % (2017, n= 87) und überschritt damit im aktuellen Berichtsjahr sogar den gesamtdeutschen Wert (Abb. 3) Deutschland: im Ausland Geborene in % Thüringen: im Ausland Geborene in % Meldejahre Abbildung 3: Anteil von im Ausland Geborenen unter den Tuberkulose-Erkrankten in Thüringen und Deutschland in den Meldejahren Patienten (24 % aller Tuberkulose-Erkrankten) hatten die deutsche Staatsangehörigkeit, davon waren 4 nicht in Deutschland geboren, sondern stammten aus Kasachstan, der Ukraine, Indien und Vietnam (Tab. 3). Weitere 83 Erkrankte (76 %) waren ausländische Staatsbürger. Bei den Personen ausländischer Staatsbürgerschaft handelte es sich überwiegend um Asylbewerber (n=70; 84 %). Besonders hoch war dabei der Anteil der Erkrankten aus Somalia, Eritrea und Afghanistan mit 63% aller Fälle aus dem Ausland (Tab. 3, Abb. 4, 5 und 6). 8

10 Tabelle 3: Tuberkulose in Thüringen 2017 nach Geburtsland und Staatsangehörigkeit Geburtsland Staatsangehörigkeit Anzahl % Anzahl % Deutschland 23 20, ,5 ehemalige Sowjetunion 4 3,6 2 1,8 Kasachstan 1 Lettland 2 2 Ukraine 1 Afghanistan 15 13, ,6 Albanien 2 1,8 2 1,8 Algerien 1 0,9 1 0,9 Äthiopien 3 2,7 3 2,7 Bangladesch 1 0,9 1 0,9 Eritrea 16 14, ,5 Ghana 1 0,9 1 0,9 Indien 2 1,8 1 0,9 Indonesien 2 1,8 2 1,8 Irak 2 1,8 2 1,8 Kamerun 1 0,9 1 0,9 Kosovo 1 0,9 1 0,9 Mazedonien 4 3,6 4 3,6 Mongolei 1 0,9 1 0,9 Pakistan 1 0,9 1 0,9 Rumänien 1 0,9 1 0,9 Serbien 1 0,9 1 0,9 Somalia 21 19, ,1 Syrien 4 3,6 4 3,6 Vietnam 3 2,7 2 1,8 9

11 Anzahl der Fälle (absolut) Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht Geburtsland sonstiges Ausland Geburtsland NUS Geburtsland Deutschland Meldejahre Abbildung 4: Anzahl der Tuberkulose-Erkrankungen nach Geburtsländern (Deutschland, Neue unabhängige Staaten [NUS], sonstiges Ausland) in Thüringen in den Meldejahren Unter Berücksichtigung der Angaben von Geburtsland und Staatsangehörigkeit besaßen 87 Patienten (79 %) einen Migrationshintergrund, genauso viele wie bei Betrachtung des Geburtslandes allein (siehe oben). Im aktuellen Berichtsjahr wurden keine Erkrankungen bei in Deutschland geborenen Kindern ausländischer Staatsbürger registriert. In Abbildung 5 ist die Anzahl der Tuberkuloseerkrankten mit bzw. ohne Migrationshintergrund in den letzten 10 Jahren dargestellt. Die Anzahl Tuberkuloseerkrankter ohne Migrationshintergrund zeigt dabei seit 2008 eine deutlich rückläufige Tendenz, während die Anzahl Erkrankter mit Migrationshintergrund insbesondere in den Jahren 2014 und 2015 stark angestiegen ist und sich seitdem auf einem hohen Niveau befindet. 10

12 Anzahl der Erkrankungen Anzahl der Tuberkuloseerkrankten Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund Meldejahre Abbildung 5: Anzahl der Tuberkulose-Erkrankungen bei Patienten mit bzw. ohne Migrationshintergrund (Bewertung nach Geburtsland und Staatsangehörigkeit) in den Meldejahren in Thüringen Geburtsland Abbildung 6: Anzahl der Tuberkulose-Erkrankungen bei Patienten mit Migrationshintergrund (n=87) nach Geburtsländern in Thüringen,

13 3.3 Alters- und Geschlechtsverteilung Wie schon in den Vorjahren lag auch 2017 der Anteil an Tuberkulose-Erkrankungen bei Männern deutlich höher als bei Frauen. So erkrankten 72 Personen männlichen (65 %) und 38 Personen weiblichen Geschlechts (35 %), wobei der geschlechtsspezifische Unterschied in den Altersgruppen der 15- bis 29-Jährigen am deutlichsten war (Tab. 4, Abb. 7). Dies spiegelt die Geschlechterverteilung der Asylsuchenden wider. Aber auch bei den Personen ohne Migrationshintergrund erkrankten, wie in den Vorjahren, mehr Männer als Frauen. Betroffen waren 2 Jungen und 4 Mädchen im Alter von 9 Monaten bis 10 Jahren, 14 männliche und 5 weibliche Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 19 Jahren sowie 85 Erwachsene (56 Männer, 29 Frauen) zwischen 20 und 89 Jahren. Der Altersmedian betrug im Berichtsjahr 26 Jahre. In Abweichung zu den Jahren bis 2013, in denen die Altersgruppe der über 70-Jährigen am stärksten betroffen war (Altersmedian 2013: 53 Jahre), lag die Inzidenz, wie erstmals schon 2014, bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen am höchsten. Die am stärksten betroffene Altersgruppe war die der 20- bis 24-Jährigen mit 23 Erkrankten, das entspricht 21 % aller Tuberkulose-Fälle und einer Inzidenz von 28 Erkrankungen pro Einwohner. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen wurde mit 19 Erkrankungen (17 % aller Tuberkulose-Erkrankungen) ebenfalls eine hohe Inzidenz von 22 Erkrankungen pro Einwohner erfasst. Aber auch die 25- bis 29-Jährigen wiesen bei 20 erfassten Erkrankungen in dieser Altersgruppe (18 %) eine erhöhte Inzidenz von 14,6 auf. Begründet ist dies in der Altersstruktur der Asylbewerber. Tabelle 4: Erkrankungen an Tuberkulose in Thüringen im Jahr 2017, Verteilung nach Altersgruppen und Geschlecht ohne Berücksichtigung des Geburtslandes Altersgruppen Anzahl der Erkrankungen Inzidenz (Jahre) männlich weiblich gesamt < ,5 1 bis ,1 5 bis ,1 10 bis ,2 15 bis ,5 20 bis ,4 25 bis ,6 30 bis ,4 40 bis ,2 50 bis ,9 60 bis ,3 70 und älter ,0 gesamt ,1 12

14 Inzidenz Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht männlich weiblich Altersgruppen in Jahren Abbildung 7: Inzidenz der übermittelten Tuberkulose-Fälle nach Altersgruppen und Geschlecht ohne Berücksichtigung des Geburtslandes in Thüringen, 2017 In den Altersgruppen der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen bis 29 Jahre (n=68) befanden sich keine Patienten mit deutscher Staatsbürgerschaft oder mit Geburtsland Deutschland. Hierbei handelte es sich ausschließlich um im Ausland geborene Personen, darunter 59 Asylbewerber. Unter den Patienten der Altersgruppen 30 bis 39 Jahre sowie 40 bis 49 Jahre (n=15) befanden sich 3 deutsche Patienten mit Geburtsland Deutschland. Bei den 12 weiteren Erkrankten handelte es sich um 9 Asylbewerber und 3 in Deutschland lebende Ausländer. Bei Patienten im höheren Lebensalter kam es zunehmend zu einer Verschiebung des Anteils von Erkrankten mit Migrationshintergrund zu Patienten mit Geburtsland Deutschland. Unter den Patienten der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre (n=7) wurden bereits 4 Fälle mit Geburtsland Deutschland registriert. Drei Patienten waren im Ausland geboren, darunter 2 Asylsuchende. Noch deutlicher wurde dies bei Patienten, die 60 Jahre und älter waren (n=20). Hier wurden überwiegend Erkrankungen bei in Deutschland Geborenen registriert. Lediglich 4 Personen, die im Ausland geboren wurden, befanden sich unter den Tuberkulosefällen dieser Altersgruppe, darunter 2 Spätaussiedler aus Kasachstan und der Ukraine sowie 2 in Deutschland lebende Ausländer (Abb. 8). 13

15 Anzahl der Fälle (absolut) Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht in Deutschland geboren im Ausland geboren Altersgruppen in Jahren Abbildung 8: Anzahl der Tuberkulose-Erkrankten in Thüringen nach Altersgruppen und Geburtsland (Deutschland, Ausland), Tuberkulose im Kindesalter (0 14 Jahre) Weltweit fehlen konkrete Angaben zur Anzahl der Erkrankungen an Tuberkulose im Kindesalter. Einer Schätzung der WHO zufolge belief sich die Anzahl der Neuerkrankungen in den entsprechenden Altersgruppen bis 14 Jahren in den vergangenen Jahren auf jeweils etwa eine Million. Aus diesem Grund rückte die WHO erstmals 2012 den Kampf gegen die Tuberkulose im Kindesalter mit ihrem Slogan Von Anfang an für ein Leben ohne Tuberkulose in den Mittelpunkt. Diese Zielvorgabe gilt auch für Deutschland. Die Erkrankungszahlen der letzten Jahre zeigen, dass sie nicht einfach zu erfüllen ist. Seit 2007 war die Anzahl der neu diagnostizierten Tuberkulose-Erkrankungen im Kindesalter angestiegen und stagnierte von 2011 bis Erst im Jahr 2014 wurde ein leichter Rückgang der Fallzahlen bei Kindern registriert, aber bereits seit 2015 stiegen die Erkrankungszahlen bundesweit wieder an. Kinder gelten als Indikatoren für aktuelle Krankheitsgeschehen, da sie ein höheres Erkrankungsrisiko als Erwachsene haben und zwischen Infektion und Erkrankung ein kürzerer Zeitraum liegt. Ein Anstieg der Fallzahlen in dieser Altersgruppe kann daher auch den Beginn einer Trendänderung bei den Neuerkrankungen in der Gesamtbevölkerung darstellen. In Thüringen waren die Fallzahlen bei Tuberkulose im Kindesalter ebenfalls im Jahr 2015 angestiegen und bewegten sich seitdem weitgehend unverändert auf einem höheren Niveau als in den Vorjahren. Während in den Jahren 2013 und 2014 jeweils nur eine Tuberkulose- Erkrankung bei einem Kind diagnostiziert worden war, gelangten Fälle und Erkrankungen von Kindern zur Meldung. Im aktuellen Berichtszeitraum 2017 wurden in Thüringen 6 Fälle registriert (Abb. 9). 14

16 Inzidenz Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht ,0 Kinder Thüringen Erwachsene Thüringen Kinder Deutschland 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0, Meldejahre Abbildung 9: Tuberkulose-Inzidenz in Erkrankungen/ Einwohner bei Kindern und Erwachsenen in Thüringen sowie bei Kindern in Deutschland Bei den in Thüringen erkrankten Kindern handelte es sich um 2 Jungen und 4 Mädchen im Alter von 9 Monaten bis 10 Jahren. Keines der Kinder war in Deutschland geboren oder besaß die deutsche Staatsbürgerschaft; alle hatten einen Migrationshintergrund. Fünf von ihnen waren Kinder von Asylbewerbern aus Afghanistan, Mazedonien und Serbien. Bei einem weiteren Kind handelte es sich um den Säugling einer lettischen Staatsbürgerin, die sich besuchsweise in Thüringen aufhielt. Bei 2 Kindern wurde die Erkrankung aufgrund einer vorliegenden Symptomatik diagnostiziert. Dabei handelte es sich um: einen 3-jährigen Jungen afghanischer Herkunft, der seit 2015 in Deutschland lebt und im Januar 2016 mit Husten, Dyspnoe und Fieber erkrankt war (Tuberkulin- Hauttest und Interferon-Gamma-Test positiv, röntgenologisch auffällig, Magensaft mikroskopisch, molekularbiologisch und kulturell negativ) sowie ein 9-jähriges Mädchen, aus Serbien stammend, bei dem eine supraclavikuläre Lymphknotenschwellung aufgefallen war (Nachweis von M. tuberculosis-komplex mittels PCR in einer Gewebeprobe des Lymphknotens). Bei einem 10 jährigen Jungen aus Mazedonien war anlässlich der Aufnahmeuntersuchungen in einer Erstaufnahmeeinrichtung ein Tuberkulin-Hauttest durchgeführt worden, der hoch positiv ausfiel. Die mikroskopische, molekularbiologische und kulturelle Untersuchung von Magensaft erbrachte zwar keinen Befund, aufgrund der Gesamtkonstellation wurde eine Tuberkulosetherapie jedoch als indiziert erachtet. Die nachstehend aufgeführten Erkrankungen von 3 weiteren Kindern wurden anlässlich von Umgebungsuntersuchungen zu an Lungentuberkulose erkrankten Familienmitgliedern erfasst: 15

17 ein 2-jähriges Mädchen aus Mazedonien, bei dessen Mutter eine Lungentuberkulose diagnostiziert worden war sowie dessen 4-jährige Schwester (bei beiden Mädchen Tuberkulin-Hauttest positiv, röntgenologisch auffällig, im Magensaft molekularbiologischer Nachweis von M. tuberculosis-komplex, Kulturen negativ), ein 9 Monate altes Mädchen aus Lettland, das sich mit seiner Mutter besuchsweise bei der an einer Lungentuberkulose erkrankten Großmutter in Deutschland aufhielt (Tuberkulin-Hauttest und Interferon-Gamma-Test positiv, röntgenologisch auffällig, Magensaft mikroskopisch, molekularbiologisch und kulturell negativ). Bei allen Kindern erfolgte die Einleitung einer antituberkulösen Therapie, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt in 3 Fällen beendet ist. 3.4 Organbeteiligung Für alle übermittelten Tuberkulose-Fälle in Thüringen lagen Angaben sowohl zu den hauptsächlich betroffenen Organen bzw. Organsystemen als auch zu Manifestationen in weiteren Organen vor. Mit einem Anteil von 71 % (78 Fälle) trat die Erkrankung hauptsächlich als Lungentuberkulose auf. In 29 % (32 Fälle) manifestierte sie sich ausschließlich in anderen Organen bzw. Organsystemen. Bei 16 Patienten mit Lungentuberkulose (21 %) waren zusätzlich auch weitere Organe und Organsysteme betroffen, dabei am häufigsten intra- und extrathorakale Lymphknoten mit jeweils 5 Fällen sowie die Pleura mit 4 Fällen. In einem weiteren Fall wurde außer der Lunge der Urogenitaltrakt genannt. Bei einer extrapulmonalen Tuberkulose waren neben der Wirbelsäule als betroffene Hauptlokalisation auch sonstige Knochen und Gelenke betroffen. Eine detaillierte Darstellung der Organbeteiligungen ist in Tabelle 5 sowie in den Abbildungen 10 und 11 ersichtlich. 16

18 Tabelle 5: Tuberkulose nach betroffenen Organen und Organsystemen in Thüringen, 2017 Organmanifestation hauptsächlich betroffenes Organ Lunge 78 70,9 weiteres Organ Anzahl % Anzahl % Pleura 4 3,6 4 3,6 Lymphknoten, intrathorakal 4 3,6 5 4,5 Lymphknoten, extrathorakal 14 12,7 5 4,5 Wirbelsäule 1 0,9 0 0,0 sonstige Knochen und Gelenke 3 2,7 1 0,9 Hirnhaut 0 0,0 0 0,0 sonstiges ZNS 0 0,0 0 0,0 Urogenitaltrakt 2 1,8 1 0,9 Peritoneum, Verdauungstrakt 3 2,7 0 0,0 Disseminierte TB 0 0,0 0 0,0 sonstiges Organ 1 0,9 0 0,0 nicht ermittelbar 0 0,0 0 0,0 kein weiteres Organ 94 85,5 -andere/sonstige- Lunge, ohne Erregernachweis Lymphknoten, extrathorakal Lymphknoten, intrathorakal Peritoneum, Verdauungstrakt Pleura sonstige Knochen und Gelenke Urogenitaltrakt Wirbelsäule Lunge, mit Erregernachweis Abbildung 10: Tuberkulose-Organmanifestation nach betroffenem Hauptorgan in Thüringen,

19 Anzahl der Fälle (absolut) Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht extrapulmonal pulmonal ohne Erregernachweis pulmonal mit Erregernachweis Meldejahre Abbildung 11: Anzahl pulmonaler (mit und ohne Erregernachweis) und extrapulmonaler Tuberkulosen in Thüringen, Labordiagnostik Für alle übermittelten Tuberkulosefälle lagen Informationen zur erfolgten Labordiagnostik vor. Zu diesen Angaben gehören die Ergebnisse der mikroskopischen Untersuchungen, insbesondere der Sputum-Mikroskopie bei Lungentuberkulosen, der molekularbiologischen Nachweisverfahren mittels Nukleinsäure-Amplifikations-Techniken (NAT) sowie der kulturellen Untersuchungen. Eine labordiagnostisch gesicherte Erkrankung liegt gemäß Falldefinition des RKI vor, wenn ein positiver kultureller Befund oder ein mikroskopischer Nachweis säurefester Stäbchen mit positivem NAT-Nachweis aus Untersuchungsmaterial desselben Organsystems erhoben wurde. Von den 110 in Thüringen übermittelten Erkrankungen im Berichtsjahr 2017 wurden gemäß Falldefinition des RKI 79 Erkrankungen labordiagnostisch bestätigt. Bei 31 Fällen handelte es sich um klinische Erkrankungen ohne oder mit unzureichendem labordiagnostischen Nachweis (ausschließlich molekularbiologischer Nachweis von M. tuberculosis-komplex oder mikroskopischer Nachweis säurefester Stäbchen ohne molekularbiologische bzw. kulturelle Bestätigung). In diesen Fällen wurde aufgrund klinischer Parameter oder histologischer Befunde in Gewebeproben über die Einleitung einer antituberkulösen Behandlung entschieden Lungentuberkulose Mit einem Anteil von 71 % (78 Erkrankungen) kam der Lungentuberkulose auch in diesem Berichtsjahr der höchste Stellenwert zu. Allerdings fiel deren Anteil an der Gesamtzahl der Tuberkulosen im aktuellen Berichtsjahr in Thüringen niedriger aus als in den Vorjahren (Abbildung 12). 18

20 Anteil in Prozent Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht extrapulmonal pulmonal Meldejahre Abbildung 12: Anteil pulmonaler und extrapulmonaler Tuberkulosen in Thüringen, Fälle pulmonaler Tuberkulosen (72 %) wurden entsprechend der Falldefinition des RKI labordiagnostisch bestätigt. Für 28 % der Tuberkulosefälle (22 Erkrankungen) lag kein labordiagnostischer Nachweis entsprechend der Falldefinition des RKI vor (Abb. 11). Wie auch in den vergangenen Jahren war die offene Form der Lungentuberkulose deutlich häufiger zu verzeichnen als die geschlossene Form. So wurden 2017 in Thüringen bei 53 Erkrankten (68 % der Erkrankungen an Lungentuberkulose) Tuberkulosebakterien im Sputum und/oder im Bronchialsekret nachgewiesen, davon in 23 Fällen sowohl mikroskopisch als auch kulturell (Abb. 11 und 13). In 3 weiteren Fällen wurden Mykobakterien in Gewebeproben der Lunge nachgewiesen. 19

21 Anteil in Prozent Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht % 90% 80% 70% pulmonal ohne Erregernachweis pulmonal mit Erregernachweis 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Meldejahre Abbildung 13: Prozentualer Anteil pulmonaler Tuberkulosen mit und ohne Erregernachweis in Thüringen, Extrapulmonale Tuberkulose Eine Tuberkulose extrapulmonaler Organe (alle Organe und Organsysteme außer den Atmungsorganen) wurde bei 32 Patienten (29 % aller Neuerkrankungen) erfasst. Das bedeutet eine deutliche Erhöhung des Anteils extrapulmonaler Tuberkulosen im Vergleich zum Vorjahr (2016: 14 Fälle; 12 %). Dabei manifestierte sich die Erkrankung in 14 Fällen in extrathorakalen und in 4 Fällen in intrathorakalen Lymphknoten. In weiteren 4 Fällen war die Pleura, in jeweils 3 Fällen das Peritoneum sowie Knochen und Gelenke, in 2 Fällen der Urogenitaltrakt sowie jeweils einmal das Perikard bzw. die Wirbelsäule betroffen (Tab. 5, Abb. 10). In 23 Fällen erfolgte ein mikroskopischer und/oder kultureller Erregernachweis. Bei 9 Erkrankungen waren keine Erreger nachweisbar. Davon wurde in 2 Fällen eine Pleuritis tuberculosa sowie bei 7 Patienten aufgrund der Befunde der histologischen Untersuchungen eine Tuberkulose diagnostiziert (Abb. 13). 20

22 Wirbelsäule Perikard mit Erregernachweis ohne Erregernachweis Urogenitaltrakt sonstige Knochen und Peritoneum, Verdauungstrakt Pleura Lymphknoten, intrathorakal Lymphknoten, extrathorakal Anzahl der Fälle Abbildung 14: Extrapulmonale Tuberkulose nach betroffenen Organen und Organsystemen mit Erregernachweis (mikroskopisch und/oder kulturell) und ohne Erregernachweis in Thüringen, Erregernachweise Bei 54 von 78 Patienten (69 %) mit Lungentuberkulose gelang ein kultureller Nachweis von Tuberkuloseerregern in Sputum, Bronchialsekret oder Lungengewebe. Eine Differenzierung der verschiedenen Spezies innerhalb des M. tuberculosis-komplexes, die in 49 Fällen erfolgt war, ergab ausschließlich M. tuberculosis. Auch bei 23 der 32 extrapulmonalen Tuberkuloseerkrankungen gelang ein kultureller Erregernachweis. Dabei wurde in 21 Fällen aus Gewebeproben M. tuberculosis isoliert. Die anderen Spezies des M. tuberculosis-komplexes spielten sowohl in Thüringen als auch bundesweit nur eine untergeordnete Rolle. So wurden im Berichtsjahr in Thüringen lediglich in je einem Fall M. microti sowie M. bovis isoliert. 21

23 3.7 Resistenzlage Die Resistenzlage gegenüber Antituberkulotika spielt für die Behandlung und Kontrolle der Tuberkulose eine wichtige Rolle, da weltweit das Auftreten resistenter Erregerstämme zugenommen hat. Erkrankungen mit Erregerresistenzen sind schwerer behandelbar und somit oftmals länger infektiös. Um eine optimale Behandlung zu sichern und damit auch einer Weiterverbreitung resistenter Erreger entgegenzuwirken, kommt der Empfindlichkeitsprüfung eine große Bedeutung zu. Voraussetzung dafür ist der kulturelle Nachweis von M. tuberculosis-komplex. Im Jahr 2017 wurden in Thüringen bei 74 der insgesamt 77 kulturell gesicherten Stämme Empfindlichkeitsprüfungen auf Antituberkulostatika durchgeführt, wobei 14 Stämme Resistenzen zeigten. Der Anteil resistenter Stämme lag somit im Berichtsjahr bei 19 %. Im Jahr 2017 lag bei 10 Kulturen eine Monoresistenz vor (Tab. 6). Hierbei handelt es sich um die Resistenz des Erregers gegen eines der Medikamente der Erstrangliste. Davon betroffen waren ein deutscher Staatsbürger mit Geburtsland Deutschland, 2 ausländische Staatsbürger aus Indien und der Mongolei sowie 7 Asylbewerber aus Eritrea (n=4), Afghanistan, Somalia und Syrien. Eine Mehrfachresistenz liegt vor, wenn eine Unempfindlichkeit gegen mindestens zwei Medikamente der Erstrangliste, jedoch nicht gegen Isoniazid in Kombination mit Rifampicin, besteht. Sie wurde in zwei Fällen registriert. Dabei handelte es sich in beiden Fällen um deutsche Staatsbürger mit Geburtsland Deutschland. In einem Fall wurde eine Nichtempfindlichkeit gegen Isoniazid und Ethambutol nachgewiesen, im anderen Fall lag eine Resistenz gegen Isoniazid und Streptomycin vor. Dabei ist anzumerken, dass Streptomycin in den Dokumenten der WHO nicht mehr einheitlich als Erstrangmedikament rangiert, sondern überwiegend zu den injizierbaren Substanzen der Zweitrang-Medikamente gezählt wird. Von Multiresistenz spricht man, wenn eine Resistenz mindestens gegen Isoniazid und Rifampicin, den beiden wichtigsten Erstrangmedikamenten, vorliegt. Eine solche wurde im Berichtsjahr in Thüringen bei 2 Asylsuchenden festgestellt. Dabei handelte es sich um ein 9- jähriges Mädchen aus Serbien, bei dem eine Resistenz gegen Isoniazid und Rifampicin vorlag, sowie um einen 18-Jährigen somalischer Herkunft. Bei ihm wurde eine Resistenz gegen Isoniazid, Rifampicin und Streptomycin nachgewiesen. Deutschlandweit war der Anteil resistenter Stämme in den letzten 10 Jahren (2007 bis 2016) stabil und lag zwischen 11,5 % und 14,4 % (Mittelwert: 12,6 %). Der Anteil an multiresistenten Tuberkulosen rangierte im gleichen Zeitraum zwischen 1,6 % und 3,3 %. Die Werte waren von 2011 bis 2013 stark angestiegen und zeigen seitdem wieder eine rückläufige Tendenz. In Thüringen lag der Anteil resistenter Stämme von 2007 bis 2017 zwischen 6,1 % und 18,9 %. Der Mittelwert für Deutschland von 12,6 % wurde in den Jahren 2010, 2012, 2013 sowie 2016 und 2017 überschritten. Ein eindeutiger Trend war in den letzten 10 Jahren nicht zu erkennen, allerdings nahmen die Werte seit 2015 aufgrund steigender Monoresistenzen zu. Der Anteil an multiresistenten Tuberkulosen war thüringenweit gering (0 bis 2 Fälle) und lag zwischen 0 % und 4,0 % ohne Tendenz. 22

24 Anteil in Prozent Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht 2017 Tabelle 6: Angaben zur Resistenzlage der kulturell gesicherten Erregerstämme in Thüringen, 2017 Anzahl der Resistenzbestimmungen 74 Art der Resistenz Anzahl % Monoresistenz 10 13,5 Isoniazid (INH) 5 6,8 Rifampicin (RMP) 0 Pyrazinamid (PZA)* 2 2,7 Ethambutol (EMB) 0 Streptomycin (SM) 3 4,1 Mehrfachresistenz 2 2,7 Isoniazid, Streptomycin 1 1,4 Isoniazid, Ethambutol 1 1,4 Multiresistenz 2 2,7 Isoniazid, Rifampicin,Streptomycin 1 1,4 Isoniazid, Rifampicin 1 1,4 * 1 x M. bovis (intrinsisch resistent gegen PZA) 100 multiresistent mehrfachresistent monoresistent nicht resistent Meldejahre Abbildung 15: Anteil nicht resistenter, monoresistenter, mehrfachresistenter und multiresistenter Stämme in Thüringen von 2008 bis 2017 Für 18 der 23 Patienten mit Geburtsland Deutschland lagen Angaben zu Empfindlichkeitsprüfungen vor. Dabei wurden eine Monoresistenz gegen Pyrazinamid sowie in 2 Fällen eine 23

25 Mehrfachresistenz gegen Isoniazid und Streptomycin bzw. gegen Isoniazid und Ethambutol festgestellt. Bei 2 der insgesamt 4 Tuberkulose-Patienten mit Geburtsland in den NUS lagen ebenfalls Angaben zu einer durchgeführten Empfindlichkeitsprüfung vor. Hier wies keiner der angezüchteten Stämme Resistenzen auf. Bei den 87 im übrigen Ausland Geborenen erfolgten 54 Resistenzbestimmungen. Darunter befanden sich 9 Stämme, die Monoresistenzen gegen Isoniazid (5x), gegen Streptomycin (3x) sowie gegen Pyrazinamid (1x) aufwiesen. Zwei weitere Stämme wiesen eine Multiresistenz gegen Isoniazid, Rifampicin und Streptomycin bzw. gegen Isoniazid und Rifampicin auf (Tab. 7). Tabelle 7: Tuberkulosefälle mit Resistenzen nach Geburtsland in Thüringen, 2017 Fälle mit Mono- Mehrfach- Multi- Geburtsland Empfindlichkeits- resistenz resistenz resistenz prüfungen Anz. % Anz. % Anz. % Deutschland ,6 2 11,1 0 NUS übriges Ausland , ,7 Bei Betrachtung der Resistenzlage in Deutschland ist ein enger Zusammenhang mit dem Geburtsland erkennbar. In Thüringen ist jedoch aufgrund der geringen Fallzahlen eine solche Aussage schwierig. Betrachtet man einen größeren Zeitraum, zeigt sich aber auch hier, dass mehrheitlich bei Erkrankten aus den NUS Resistenzen vorlagen. So waren in den Jahren von 2008 bis % der Isolate in dieser Patientengruppe monoresistent, 3 % mehrfachresistent und 8 % der Isolate multiresistent (Abb. 16). 24

26 Anteil resistenter Erreger in Prozent Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht Deutschland NUS übriges Ausland Monoresistenz Mehrfachresistenz Multiresistenz Abbildung 16: Anteil mono-, mehrfach- und multiresistenter Stämme (n=632 mit Empfindlichkeitsprüfung) nach Herkunftsländern, Thüringen, Wiedererkrankungen Unter den 110 im Jahr 2017 zur Meldung gelangten Neuerkrankungen befanden sich 102 Ersterkrankungen. Bei 8 Personen war bereits eine Tuberkuloseerkrankung in der Vergangenheit bekannt gewesen. Das entspricht 7 % der Erkrankungen an Tuberkulose im Berichtsjahr (Tab. 8). Bei den Patienten mit Wiedererkrankung handelte es sich um 4 deutsche Staatsangehörige mit Geburtsland Deutschland sowie 4 Asylbewerber. Die 4 Patienten deutscher Herkunft (2 Männer und 2 Frauen) befanden sich im Alter zwischen 75 und 87 Jahren. Drei Personen waren bereits in den Vor- und Nachkriegsjahren an einer Tuberkulose erkrankt gewesen. Bei einem weiteren Betroffenen war 1974 eine Tuberkulose diagnostiziert und therapiert worden. Unter den 4 Asylbewerbern, die erneut erkrankt waren, befanden sich 2 Patienten aus Somalia sowie je ein Erkrankter aus Afghanistan und Pakistan. Für 2 Fälle wurden Vorerkrankungen in den Jahren 2002 und 2012 in den jeweiligen Heimatländern der Patienten angegeben, allerdings liegen für keinen dieser Fälle dokumentierte Behandlungen einschließlich der Therapieerfolge vor. Der Patient aus Pakistan, der bereits bei seiner Einreise in Deutschland im Jahr 2015 an einer Lymphknotentuberkulose litt und in Deutschland 6 Monate therapiert worden war, erkrankte im Berichtsjahr erneut an einer Lymphknotentuberkulose. Die vorausgegangene Therapie war vermutlich aufgrund einer Noncompliance nicht erfolgreich. Der Asylbewerber aus Afghanistan, der ebenfalls seit 2015 in Deutschland lebt, erkrankte im Januar 2017 an einer kulturell gesicherten Lungentuberkulose. Er entzog sich einer kontinuierlichen Behandlung und erkrankte im Dezember desselben Jahres erneut an einer Lungentuberkulose. 25

27 Anteil Wiedererkrankungen Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht 2017 Im Vergleich zum Vorjahr 2016 wurde im aktuellen Berichtsjahr ein Rückgang bei der Anzahl der Wiedererkrankungen beobachtet. Trotz des 2016 beobachteten Anstiegs des prozentualen Anteils an Wiedererkrankungen gegenüber den Jahren 2013 bis 2015 zeigt sich in den letzten zehn Jahren insgesamt ein abnehmender Trend (Tab. 8, Abb. 16). Tabelle 8: Erkrankungen an Tuberkulose gesamt und Wiedererkrankungen in Thüringen, Jahr Anzahl der Tuberkulose-Fälle davon als Wiedererkrankung in % , , , , , , , , , , Meldejahre Abbildung 17: Anzahl der Wiedererkrankungen an Tuberkulose, Thüringen, Bei 6 der 8 Patienten, bei denen eine Vorerkrankung bekannt war, erfolgte ein kultureller Erregernachweis mit einer anschließenden Empfindlichkeitsprüfung. Dabei wies ein Stamm 26

28 eine Mehrfachresistenz gegenüber Isoniazid und Ethambutol auf. Bei dem betroffenen Patienten handelte es sich um einen 87-jährigen deutschen Staatsbürger mit Geburtsland Deutschland, der 1950 an einer Tuberkulose erkrankt und behandelt worden war. 3.9 Begleiterkrankungen Begleiterkrankungen wurden bei 25 Patienten, das entspricht 23 % aller Erkrankten, angegeben. Der Anteil dieser Patienten fiel somit niedriger als im Berichtsjahr 2016 mit 31 % aus und befand sich auf dem Niveau des Jahres 2015 (21 %). Die Werte der vergangenen 3 Jahre sind deutlich niedriger als in den vorangegangenen Jahren (Vergleich 2013: 70 %, 2014: 43 %). Verursacht wird dieser Rückgang vor allem durch den hohen Anteil der Erkrankungen von Asylbewerbern, bei denen nur in wenigen Fällen Angaben hierzu vorliegen. Bei den genannten Begleiterkrankungen überwogen Erkrankungen der Leber einschließlich Hepatitis B-Infektionen. Aber auch Nikotinabusus, Tumorleiden und COPD wurden häufig genannt (Abb. 18). Alkoholabusus Erkrankungen der Nieren Diabetes mellitus sonstige Erkrankungen Herz-Kreislauf-Erkrankungen HIV Tumorleiden COPD Nikotinabusus Erkrankungen der Leber incl. Hepatitis B Anzahl der Erkrankungen Abbildung 18: Art und Anzahl der angegebenen Begleiterkrankungen (n=35, Mehrfachnennungen möglich) bei 25 Patienten mit Tuberkulose in Thüringen,

29 3.10 Aktive und passive Fallfindung Für alle in Thüringen erfassten Tuberkulose-Fälle wurde der Anlass der Untersuchung erhoben, der zur entsprechenden Diagnosestellung führte. Dabei wurde zwischen aktiver und passiver Fallfindung differenziert. Bei der aktiven Fallsuche handelt es sich um gezielte Maßnahmen der Gesundheitsämter wie Umgebungsuntersuchungen im Umfeld eines Erkrankten, Screening-Untersuchungen (Aufnahme in Gemeinschaftseinrichtungen wie Asylbewerberheime, Obdachlosenunterkünfte, Alten- und Pflegeheime, Justizvollzugsanstalten) oder die Überwachung gesunder Befundträger. Die passive Fallfindung umfasst die Abklärung tuberkulosebedingter Symptome und anderer Beschwerden sowie bei Obduktionen erhobene Befunde. Eine detaillierte Übersicht über die Anlässe der Diagnosen ist in Tabelle 9 ersichtlich. Tabelle 9: Tuberkulose-Fälle: Anzahl und Anteil in % nach Anlass der Diagnose in Thüringen, 2017 aktive Fallfindung passive Fallfindung Anlass der Diagnose Anzahl Anteil in % Umgebungsuntersuchung 6 5,5 Überwachung gesunder Befundträger nach früherer Tuberkulose 0 0,0 Aufnahme in ein Alten- oder Pflegeheim 0 0,0 Aufnahme in ein Obdachlosenheim 0 0,0 Aufnahme in eine Justizvollzugsanstalt 0 0,0 Aufenthaltsberechtigung für ausländische Staatsbürger 0 0,0 Asylbewerber, Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft 16 14,5 Aussiedler, Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft 0 0,0 Abklärung tuberkulosebedingter Symptome 72 65,5 Abklärung sonstiger Symptome 16 14,5 Obduktion oder andere postmortale Untersuchung 0 0,0 Von den Thüringer Gesundheitsämtern wurden im Jahr 2017 insgesamt Thoraxröntgenuntersuchungen veranlasst, davon 48 % (1.263 Röntgenuntersuchungen) im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen bei Kontaktpersonen zu an Tuberkulose Erkrankten. Weiterhin erfolgten 465 Sputumuntersuchungen und 330 Tuberkulin-Hauttests. Gemäß 36 (4) IfSG ist bei Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber bei allen Personen, die das 15. Lebensjahr vollendet haben, eine Röntgenaufnahme der Lunge zwecks Ausschluss einer Lungentuberkulose gesetzlich vorgeschrieben. 28

30 Anzahl der IGRAs im TLV Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht 2017 Auf Grundlage des 69 (1) IfSG wurden 2017 im TLV insgesamt Thoraxröntgenuntersuchungen bei Asylbewerbern abgerechnet. Bei Kindern und Schwangeren, bei denen keine röntgenologische Untersuchung der Lunge durchgeführt wird, erfolgt ein Tuberkulin-Hauttest bzw. ein Interferon-Gamma-Release-Assay (IGRA). Im TLV, Abt. Gesundheitsschutz, wurden im Auftrag der Gesundheitsämter bzw. im Rahmen der o. g. Screeninguntersuchungen bei Asylbewerbern IGRAs durchgeführt, von denen 222 (8,5 %) positiv ausfielen. Im Vorjahr waren im TLV IGRAs erfolgt, wobei der Anteil positiver Ergebnisse mit 11,1 % höher ausgefallen war (Abb. 18) Anzahl davon positiv Meldejahre Abbildung 19: Anzahl der im TLV durchgeführten Interferon-Gamma Release Assays (IGRA, gesamt und Anzahl der Positiven) in den Jahren Durch aktive Fallfindung wurden im Jahr 2017 insgesamt 22 Erkrankungen (20 % der gemeldeten Tuberkulose-Fälle) ermittelt. Auf Umgebungsuntersuchungen entfielen dabei 6 Neuerkrankungen. Weitere 16 Fälle wurden anlässlich von Screening-Untersuchungen bei Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber gemäß 36 (4) IfSG erfasst. In all diesen Fällen waren röntgenologische Lungenbefunde bzw. positive Interferon-Gamma- Tests oder Tuberkulin-Hauttests der Anlass für eine weiterführende Diagnostik. Der Anteil der durch aktive Fallfindung, insbesondere durch Screeninguntersuchungen von Asylsuchenden, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, was die Bedeutung der aktiven Fallfindung unterstreicht. Trotzdem wurde weiterhin ein Großteil der Erkrankungen (88 E; 80 % der Tuberkulose-Fälle) im Rahmen der passiven Fallfindung von niedergelassenen Ärzten und in Krankenhäusern diagnostiziert. Anlass der Diagnosestellung waren dabei hauptsächlich die Abklärung tuber- 29

31 kulosebedingter Symptome, aber auch differenzialdiagnostische Untersuchungen bei bestehenden Grundleiden Behandlungsergebnisse und Letalität Aufgrund der sehr langen Behandlungsdauer einer Tuberkulose kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abschließend über den Behandlungserfolg der im Jahr 2017 erfassten Tuberkulose-Erkrankungen entschieden werden, da bei mehr als einem Drittel der Erkrankten (n=43) die Therapie noch nicht abgeschlossen ist. Die in Tabelle 10 enthaltenen Angaben für das Berichtsjahr sind daher als vorläufig zu betrachten. Tabelle 10: Behandlungsergebnisse der Tuberkuloseerkrankungen in Thüringen im Jahr 2017 (vorläufig) im Vergleich zum Vorjahr Behandlungsergebnis Anzahl % Anzahl % Abschluss der Behandlung mit Nachweis einer negativen Kultur 19 16, ,6 Abschluss der Behandlung ohne Nachweis einer negativen Kultur 28 24, ,8 Abbruch der Behandlung 5 4,4 0 0,0 Fortführung der Behandlung länger als 12 Monate 4 3,5 2 1,8 Tod an TB vor Beginn oder während der Behandlung 2 1,8 5 4,5 Tod anderer Ursache 3 2,7 3 2,7 Versagen der Behandlung 0 0,0 0 0,0 Standardtherapie noch nicht abgeschlossen 43 31,0 0 0,0 unbekannt, da Patient unbekannt oder ins Ausland verzogen 6 12,4 3 2,7 30

32 Bisher wurde bei 47 Erkrankten (43 % der Tuberkulose-Patienten des aktuellen Berichtsjahres) die antituberkulöse Behandlung erfolgreich abgeschlossen, davon in 19 Fällen mit Nachweis einer negativen Kultur im letzten Behandlungsmonat. Unter einer erfolgreichen Behandlung ist dabei eine Heilung oder die vollständige Durchführung der Behandlung zu verstehen. 47 Patienten werden momentan noch therapiert. In 43 Fällen ist die Standardtherapie noch nicht abgeschlossen, bei 4 weiteren Patienten muss die Behandlung länger als 12 Monate fortgeführt werden. Besorgniserregend ist die hohe Zahl der Erkrankungen, für die kein erfolgreicher Behandlungsabschluss erreicht wurde (n=16; 15 % der aktuellen Tuberkulosefälle). Ursache für diesen hohen Anteil waren 5 Therapieabbrüche und 6 wahrscheinliche Behandlungsabbrüche sowie 5 Sterbefälle. Bei den erstgenannten 11 Patienten handelt es sich um Asylbewerber, deren momentaner Aufenthaltsort unbekannt ist und daher davon ausgegangen werden muss, dass keine Medikation mehr erfolgt. Gemäß der Definition der WHO werden Sterbefälle vor Beginn oder während der antituberkulösen Behandlung als Versagen der Therapie gewertet. Das betrifft sowohl Todesfälle an Tuberkulose als auch solche an einer anderen Ursache. So verstarben im Berichtsjahr 5 der 110 Tuberkulose-Patienten (5 %) vor Beginn oder während der Behandlung, drei davon an ihren Grundleiden. Der Anteil der Sterbefälle in Thüringen war bedingt durch die Altersstruktur der Patienten und der oftmals damit verbundenen Multimorbidität. Alle Verstorbenen waren deutsche Staatsbürger mit Geburtsland Deutschland und gehörten der Altersgruppe der über 70-Jährigen an. Bei den 2 infolge der Tuberkulose Verstorbenen handelte es sich um einen 78-jährigen Mann und eine 86-jährige Frau. Die Letalität betrug 1,8 % und fiel nicht nur deutlich niedriger aus als im Vorjahr mit 4,4 %, sondern erreichte somit auch den niedrigsten Wert, der in den vergangenen zehn Jahren in Thüringen registriert worden war (Tab. 11, Abb. 19) lag die Letalität in Thüringen erstmals in den vergangenen Jahren nicht über dem bundesweiten Vergleichswert, nachdem in den Vorjahren die für Deutschland registrierten Werte immer deutlich überschritten worden waren. Bei weiter sinkender Letalität in Deutschland wurde jedoch sowohl 2015 als auch 2016 der bundesweite Vergleichswert wieder überschritten. Für das aktuelle Berichtsjahr sind noch keine endgültigen Zahlen für Deutschland verfügbar. 31

33 Letalität in % Tuberkulose in Thüringen - Jahresbericht 2017 Tabelle 11: Letalität der Tuberkulose-Erkrankungen in Thüringen, Jahr an Tuberkulose Verstorbene in Thüringen absolut Letalität (Anteil in %) , , , , , , , , , ,8 8,0 7,0 6,0 Deutschland Thüringen 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0, Meldejahre Abbildung 20: Letalität der Tuberkulose-Erkrankungen (in Prozent) in Thüringen und Deutschland

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