Gleiche Rechte und Hilfen für alle Menschen mit Kinder-Wunsch
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- Marie Otto
- vor 5 Jahren
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1 Gleiche Rechte und Hilfen für alle Menschen mit Kinder-Wunsch Dieser Text ist eine Rede von Katrin Werner. Katrin Werner ist Politikerin für die Partei DIE LINKE im Deutschen Bundestag. Sie hat am 1. Februar 2018 im Deutschen Bundestag gesprochen. Ihre Rede heißt in Alltags-Sprache: Kinder-Wünsche unabhängig vom Geld-Beutel fördern. Das bedeutet: Alle Menschen sollen Hilfe bekommen, wenn sie sich Kinder wünschen. Egal, wie viel Geld sie haben. Ihre Rede wurde übersetzt in Leichte Sprache. Damit alle Menschen die Rede verstehen. Zum Beispiel: Menschen, die nicht gut lesen können. Oder Menschen, die wenig Deutsch können. Wir wollen, dass jeder uns versteht. Damit jeder in der Politik mitmachen kann. Dafür setzen wir uns ein. Weitere Informationen finden Sie ab Seite 10. Seite 1
2 Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir reden heute über den Antrag von der Partei FDP. In dem Antrag geht es um Hilfe für Paare, die keine Kinder bekommen können. Und eine künstliche Befruchtung wollen. Befruchtung heißt: Wenn ein Paar Sex hat, und die Frau schwanger wird. Bei vielen Paaren klappt das nicht. Sie wünschen sich zwar Kinder, aber die Frau wird nicht schwanger. Deshalb entscheiden sie sich für eine künstliche Befruchtung. Künstliche Befruchtung heißt: Die Frau wird nicht vom Sex schwanger. Die Frau geht zu einem Arzt. Der Arzt hilft bei der Befruchtung. Dafür gibt es viele verschiedene Wege. Das Problem ist: Eine künstliche Befruchtung ist sehr teuer. Und oft klappt es nicht beim 1. Versuch. Viele Paare brauchen mehrere Versuche. Und müssen viel Geld bezahlen. Deshalb brauchen viele Paare Hilfe. Damit sie sich die Befruchtung leisten können. Damit sie Kinder bekommen können. Seite 2
3 Deshalb gibt es Hilfen für Paare, die sich Kinder wünschen. Und eine künstliche Befruchtung brauchen. Die Kranken-Kassen bezahlen manchmal einen Teil von den Kosten. Aber den Rest der Kosten müssen die Paare selbst bezahlen. Das nennt man: Selbst-Kosten-Anteil. Manchmal bekommen die Paare zusätzlich auch Geld vom Staat. Die Hilfe heißt: Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit. Im Antrag von der FDP geht es um diese Hilfe. Es geht dabei vor allem um die Richt-Linie vom Bundes-Familien-Ministerium. In der Richt-Linie steht: Die Hilfe vom Staat gibt es nur wenn das Bundes-Land, wo das Paar wohnt, auch einen Teil der Kosten bezahlt. Dann können Bund und Land eine Vereinbarung machen. Und gemeinsam für die Hilfen bezahlen. Leider gibt es die Hilfe nur in 6 Bundes-Ländern: 1. Nieder-Sachsen 2. Berlin 3. Mecklenburg-Vorpommern 4. Sachsen 5. Sachsen-Anhalt 6. Thüringen Seite 3
4 Die Hilfe gibt es nicht in ganz Deutschland. Die FDP will die Richt-Linie jetzt ändern. Die FDP will, dass der Staat die Hilfe in allen Bundes-Ländern bezahlt. Also in ganz Deutschland. Auch wenn die Länder selbst nicht bezahlen. Weil die Länder keine eigenen Hilfen anbieten. Und die FDP will, dass es auch Hilfen gibt für Allein-stehende Frauen ohne Mann und für gleich-geschlechtliche Paare. Zum Beispiel: Für 2 Frauen, die sich Kinder wünschen. Aber keine Kinder bekommen können. Wir finden die Änderungen natürlich gut. Aber wir finden die Änderungen sind nicht genug. Weil Sie damit leider nichts ändern am eigentlichen Problem. Das eigentliche Problem ist: Die Hilfe von der Kranken-Kasse bekommen nur hetero-sexuelle Paare. Also nur Männer und Frauen die verheiratet sind und in einem bestimmten Alter: Zwischen 25 und 40 Jahren. Viele andere Menschen bekommen keine Hilfe. Seite 4
5 Keine Hilfe von der Kranken-Kasse bekommen: Paare, die nicht verheiratet sind. Gleich-geschlechtliche Paare Zum Beispiel: 2 Männer oder 2 Frauen. Allein-stehende Menschen. Also Menschen ohne Partner. Frauen, die jünger als 25 Jahre oder älter als 40 Jahre sind. Das Problem ändert die FDP mit ihrem Antrag nicht. Die FDP will, dass diese Paare nur die Hilfe vom Bundes-Ministerium bekommen. Und keinen Zuschuss von der Kranken-Kasse. Das finden wir schlecht. Wir von der Partei DIE LINKE finden: Jeder hat ein Recht auf die Hilfe. Wir wollen allen Menschen helfen, die sich Kinder wünschen. Uns ist dabei egal: Ob jemand verheiratet ist. Ob jemand keinen Partner hat. Wie alt jemand ist. Oder ob das Paar homo-sexuell ist. Das heißt: 2 Männer oder 2 Frauen. Wir finden: Alle haben das Recht auf die Hilfe! Seite 5
6 Die Partei FDP findet es auch nicht gut: Dass die gesetzlichen Kranken-Kassen nur die Hälfte von den Kosten zahlen müssen. Und das nur für die ersten 3 Versuche. Wir von der Partei DIE LINKE finden das auch nicht gut. Wir finden aber: Die FDP will zu wenig an der Richt-Linie ändern. Die FDP kann damit nicht alle Probleme lösen. Wir von der Partei DIE LINKE finden: Damit können sich weiter nur reiche Menschen eine künstliche Befruchtung leisten. Viele Menschen bekommen die Möglichkeit nicht. Weil sie nicht genug Geld dafür haben. Das finden wir nicht gerecht. Die Partei DIE LINKE findet: Alle Menschen sollen Hilfe bekommen, wenn sie sich Kinder wünschen. Egal, wie viel Geld sie haben. Deshalb fordern wir von der Partei DIE LINKE mehr als die Partei FDP mit ihrem Antrag. Wir von der Partei DIE LINKE fordern: Wir müssen die ganze Richt-Linie ändern. Damit alle Menschen mit Kinder-Wunsch die gleichen Rechte und Hilfen bekommen. Seite 6
7 Ich will das an einem Beispiel zeigen: Ein verheiratetes Paar wünscht sich Kinder. Sie brauchen 4 Versuche. 1 Versuch kostet Euro. Das macht insgesamt Euro. Die Kranken-Kasse bezahlt die Hälfte von den Kosten. Aber nur für die ersten 3 Versuche. Den 4. Versuch muss das Paar selbst zahlen. Das heißt: Die Kranken-Kasse zahlt Euro. Das Paar muss Euro zahlen. Das Paar kann dann einen Antrag stellen beim Bundes-Familien-Ministerium. Damit der Staat 25 Prozent von den Kosten zahlt. Also: 1 Viertel von den Kosten. Das sind dann Euro. Das heißt: Euro bleiben übrig Euro muss das Paar selbst bezahlen, wenn sie keine Hilfe vom Bundes-Land bekommen. Aber für die gleiche Behandlung müssen andere Menschen Euro selbst bezahlen. Zum Beispiel: Paare, die nicht verheiratet sind. Allein-stehende Frauen ohne Partner oder homo-sexuelle Paare. Zum Beispiel: 2 Frauen. Weil sie keine Hilfe bekommen von der Kranken-Kasse. Seite 7
8 Es ist auch ein Problem, dass die Menschen kein Recht haben auf die Hilfe vom Familien-Ministerium. Das heißt: Jedes Jahr wird Geld eingeplant für die Hilfe. Dazu sagt man auch: Haus-Halt. Oft wird mehr Geld gebraucht, als sie zu Beginn eingeplant haben. Das nennt man: Mehr-Ausgaben. Das Problem ist: Wenn der Haus-Halt leer ist und das geplante Geld weg ist, dann gibt es keinen Zuschuss für Paare mehr. Die Paare haben kein Recht auf die Hilfe. Sie bekommen die Hilfe nur, wenn noch Geld da ist. Die Partei FDP will das ändern. Die FDP will die Mehr-Ausgaben bezahlen, indem sie den Haus-Halt anders plant. Und andere Forderungen oder Leistungen kürzt. Aber wir finden: Das ist keine moderne Familien-Politik. Moderne Familien-Politik heißt für uns: Alle Menschen haben die gleichen Rechte unabhängig vom ihrem Geld oder von ihrem Geschlecht ob sie Männer oder Frauen lieben. Seite 8
9 Wir von der Partei DIE LINKE finden: Wenn die FDP wirklich etwas ändern will, darf sie nicht nur Kleinigkeiten an der Richt-Linie ändern. Wenn die FDP wirklich etwas ändern will, muss sie die ganze Richt-Linie ändern. Zum Beispiel: Damit die Kranken-Kassen alle Kosten zahlen. Aber die Kranken-Kassen haben nicht genug Geld um die Hilfen für alle Menschen zu bezahlen. Deshalb brauchen wir in Deutschland ein neues Kranken-Versicherungs-System. Wir finden: Wir brauchen ein neues System, in das alle Menschen einzahlen je nachdem, wie viel Geld sie haben. Das heißt: Arme Menschen zahlen weniger. Reiche Menschen zahlen mehr. Damit die Kranken-Kassen genug Geld haben. Wir brauchen eine Kranken-Versicherung, in der alle Menschen die gleichen Hilfen und die gleichen Leistungen bekommen. Und zwar ohne Zuzahlungen und Selbst-Kosten. Wir finden es ist egal: Ob jemand verheiratet oder alleine ist. Oder ob er einen Mann oder eine Frau liebt. Alle Menschen sollen die Hilfen bekommen. Danke. Seite 9
10 Weitere Informationen zu Katrin Werner Diese Rede ist von Katrin Werner. Katrin Werner ist Politikerin in Deutschland. Sie ist Mitglied in der Partei DIE LINKE. Und sie ist Mitglied im Deutschen Bundestag. Im Deutschen Bundestag sind über 700 Politiker und Politikerinnen. Sie reden über Gesetze. Sie wählen auch den Bundes-Kanzler. Katrin Werner ist Sprecherin für Familie, Senioren und Seniorinnen. Das heißt: Sie kennt sich gut aus mit Politik für Familien und alte Menschen. Katrin Werner ist auch Sprecherin für Bürger-schaftliches Engagement. Das spricht man so: An-gahsch-ma. Bürger-schaftliches Engagement bedeutet: Viele Menschen helfen freiwillig anderen Menschen. Sie bekommen für ihre Arbeit kein Geld. Sie wollen damit der Gesellschaft helfen. Katrin Werner ist Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ein Ausschuss ist eine Gruppe von Politikern und Politikerinnen. Die Gruppe spricht über bestimmte Fragen. Die Gruppe entscheidet bei bestimmten Fragen. Zum Beispiel: Wie man armen Familien helfen kann. Seite 10
11 Weitere Informationen zum Text in Leichter Sprache Katrin Werner hat am 1. Februar 2018 im Deutschen Bundestag gesprochen. Das Thema von ihrer Rede war: Der Antrag von der Partei FDP zum Thema: Künstliche Befruchtung für Menschen, die sich Kinder wünschen. Ihre Rede heißt in Alltags-Sprache: Kinder-Wünsche unabhängig vom Geld-Beutel fördern Das bedeutet: Alle Menschen sollen Hilfe bekommen, wenn sie sich Kinder wünschen. Egal, wie viel Geld sie haben. Das Atelier Leichte Sprache hat die Rede von Katrin Werner in Leichte Sprache übersetzt. Damit alle Menschen die Rede verstehen können. Menschen mit Behinderungen haben den Text in Leichte Sprache geprüft. Die Menschen arbeiten bei der Sozial-Betriebe-Köln ggmbh. Die Bilder gehören der Lebenshilfe Bremen e.v. Illustrator Stefan Albers Atelier Fleetinsel, Seite 11
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