Kontrolle der Lebensfunktionen (Notfallcheck Kind und Säugling) 1 Erste Hilfe. Datum:
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- Ingeborg Morgenstern
- vor 5 Jahren
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1 Kontrolle der Lebensfunktionen (Notfallcheck Kind und Säugling) In der Vergangenheit ist es leider immer wieder dazu gekommen, dass Kinder und Säuglinge nicht wiederbelebt wurden, da die Helfer auf Grund der unterschiedlichen Maßnahmen unsicher waren. Wenn Ersthelfer die speziellen Maßnahmen der Wiederbelebung bei einem Kind oder Säugling nicht erlernt haben, sollen sie die Maßnahmen wie beim Erwachsenen durchführen und dabei auf die Körpergröße und das Gewicht Rücksicht nehmen. Bewusstseinskontrolle bei Bewusstsein weitere EH Notruf regelm. Bewusstseinskontrolle 1 Hilferuf Freimachen der Atemwege Atemkontrolle max. 10 s (sehen, hören, fühlen ob normale Atmung vorhanden) normale Atmung Stabile Seitenlage/ Bauch-Seitenlage Notruf regelm. Atemkontrolle keine normale Atmung 5 Beatmungen 30 Herzdruckmassagen 2 Beatmungen Defibrillation so bald Defi angeschlossen (ab 1. LJ)
2 Bewusstseinskontrolle durch lautes Ansprechen, Berühren der Hand und Schmerzreiz am Handrücken (beim Säugling am Arm) 2 Reagiert der Patient situationsgerecht, so ist er bei Bewusstsein. Der Ersthelfer soll nun weitere leisten, wenn notwendig den Notruf absetzen und regelmäßig das Bewusstsein kontrollieren, in dem er mit dem Patienten spricht. Reagiert der Patient nicht (situationsgerecht) so ist er ohne Bewusstsein. Der Ersthelfer soll nun den Hilferuf durchführen. Durch den Hilferuf sollen andere Helfer auf die Situation aufmerksam gemacht werden. Diese können dann den Notruf absetzen und einen Defibrillator (Defi für Patienten ab dem 1. vollendeten Lebensjahr) und Verbandskasten holen. Freimachen der Atemwege Der Ersthelfer richtet den Kopf unter Zug gerade und fasst mit einer Hand an die Stirn-Haar-Grenze und mit der anderen Hand an das Kinn und überstreckt den Kopf nackenwärts. Bei Säuglingen wird das Kinn nur soweit angehoben, dass der Kopf in Neutralstellung ist. Die Kontrolle der Mundhöhle entfällt, da in den meisten Fällen nichts (mehr) in der Mundhöhle zu finden ist und die Kontrolle wertvolle Zeit in Anspruch nehmen würde. Nur wenn die Atemwege offensichtlich durch Fremdköper verlegt sind, wird der Mund geöffnet und mit den Fingern (Einmalhandschuhe!) ausgeräumt. Offensichtliche Verlegungen können z.b. Erbrochenes sein, das aus dem Mund fließt. Auch nach Verschüttungen ist mit einer Verlegung der Atemwege zu rechnen.
3 Atemkontrolle 3 Der Ersthelfer soll nun durch sehen auf Bauch und Brustkorb, hören und fühlen der Atemluft an der Wange feststellen, ob der Notfallpatient normal atmet. Die Kontrolle der Atmung soll nicht länger dauern als 10 Sekunden. Hat der Patient eine normale Atmung ist er bewusstlos und wird in die stabile Seitenlage (beim Säugling Bauch- Seitenlage) gebracht. Spätestens jetzt muss der Notruf abgesetzt werden. Der Patient soll durch den Ersthelfer weiter versorgt werden (zudecken, beengende Kleidungsstücke öffnen, guter Zuspruch, ). Die Atmung wird regelmäßig (etwa jede Minute) kontrolliert. Hat der Patient keine (normale) Atmung, hat er einen Atem-Kreislauf-Stillstand. Direkt nach dem Stellen der Notfalldiagnose werden einmalig 5 Beatmungen durchgeführt. Danach sind abwechselnd 30 Herzdruckmassagen und 2 Beatmungen durchzuführen. Viele Ersthelfer hatten Probleme bei der Feststellung von Kreislaufzeichen - sehr oft wurde auch die finale Schnappatmung als Atmung gewertet und dadurch wurde eine notwendige Herzdruckmassage und Beatmung nicht durchgeführt. Bei der Bewertung einer normalen Atmung soll der Ersthelfer im Zweifelsfall die Notfalldiagnose Atem-Kreislaufstillstand treffen. Notruf Ist der Ersthelfer allein, wird der Notruf direkt nach dem Verbringen in die stabile Seitenlage/Bauch- Seitenlage bzw. nach den ersten 3 Durchgängen der Herzdruckmassage und Beatmung (entspricht ca. 1 Minute) abgesetzt.
4 Herzdruckmassage (Kind) 4 Der Patient muss auf eine harte Unterlage gelegt werden. Der Ersthelfer legt einen Handballen auf die Mitte des Brustkorbes. Wenn der Ersthelfer es für notwendig hält, legt er die 2. Hand darüber (keinen Druck auf die Rippen ausüben). Drucktiefe 1/3 der Brustkorbtiefe (ca. 2-4cm) Frequenz mind. 100/min (bis max. 140/min.) Die Unterbrechungen zwischen den einzelnen Durchgängen müssen so kurz wie möglich gehalten werden. Es werden 30 Herzdruckmassagen und anschließend 2 Beatmungen durchgeführt Herzdruckmassage (Säugling) Der Patient muss auf eine harte Unterlage gelegt werden. Der Ersthelfer drückt mit Zeige und Mittelfinger unterhalb der Verbindungslinie der Brustwarzen des Säuglings das Brustbein nieder. Drucktiefe 1/3 der Brustkorbtiefe (ca. 2-4 cm) Frequenz mind. 100/min (bis max. 140/min.) Die Unterbrechungen zwischen den einzelnen Durchgängen müssen so kurz wie möglich gehalten werden. Es werden 30 Herzdruckmassagen und anschließend 2 Beatmungen durchgeführt
5 Beatmung (Kind) 5 Es werden nach 30 Herzdruckmassagen 2 Beatmungen durchgeführt Der Ersthelfer soll so viel beatmen, dass sich der Brustkorb/Bauch hebt, wie bei der normalen Atmung. Eine Beatmung soll 1-1,5 Sekunden lang dauern Primär wird eine Mund zu Mund Beatmung empfohlen. Die Mund zu Nase Beatmung ist eine effektive Alternative und wird dem Ersthelfer auch beigebracht. Beatmung (Säugling) Es werden nach 30 Herzdruckmassagen 2 Beatmungen durchgeführt Der Ersthelfer soll so viel beatmen, dass sich der Brustkorb/Bauch hebt, wie bei der normalen Atmung. Eine Beatmung soll 1-1,5 Sekunden lang dauern Bei Säuglingen wird eine Mund zu Mund/Nase Beatmung durchgeführt.
6 Beatmung (allgemein) Ersthelfer, die die Beatmung nicht beherrschen oder die Beatmung nicht machen wollen (z.b. Ekel), sollen nur die Herzdruckmassage durchführen. In Leitstellen, in denen Ersthelfer telefonisch zur Ersten Hilfe angeleitet werden, soll die Beatmung nur dann angewiesen werden, wenn der Ersthelfer vor Ort diese beherrscht. Anderenfalls soll der Ersthelfer zur durchgehenden Herzdruckmassage angeleitet werden. Herzdruckmassage und Beatmung werden so lange durchgeführt bis der Patient wieder eine normale Atmung hat, der Ersthelfer abgelöst wird oder der Ersthelfer erschöpft ist und die Maßnahmen nicht mehr fortführen kann. 6 Defibrillation Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr sollen defibrilliert werden. Stehen Defi- Elektroden für Kinder zur Verfügung, müssen diese verwendet werden. Ist dies nicht der Fall, sind die herkömmlichen Defi- Elektroden (Erwachsener) zu verwenden. Nach der Notfalldiagnose Atem- Kreislaufstillstand wird mit den Lebensrettenden Sofortmaßnahmen begonnen. Sobald ein Defibrillator zur Verfügung steht, wird dieser eingeschaltet. Die Anweisungen des Gerätes sind zu befolgen, auch wenn die Geräte noch nicht auf die neue Lehrmeinung programmiert sind! Im Idealfall führt ein Ersthelfer die Herzdruckmassage und die Beatmung durch und ein anderer Helfer klebt die Defi- Elektroden auf den Brustkorb. Ist dies nicht möglich, muss der Helfer die Herzdruckmassage unterbrechen und die Defi- Elektroden selbst aufkleben. Verlegung der Atemwege Wenn die erste Beatmung nicht effektiv ist (d.h. der Brustkorb hebt sich nicht wie bei einer normalen Atmung), hat der Ersthelfer die Mundhöhle zu inspizieren, vorhandene Fremdkörper mit den Fingern (Einmalhandschuhe!) zu entfernen und nochmals darauf zu achten, dass der Kopf richtig überstreckt bzw. das Kinn beim Säugling entsprechend angehoben wird. Danach führt der Ersthelfer die weiteren Beatmungen durch. Es spielt dabei keine Rolle, ob diese Beatmungen effektiv sind.
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