Förderung der Artenvielfalt im Weinberg bei angepasster Bodenpflege und Düngung
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- Kristin Hochberg
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Transkript
1 Förderung der Artenvielfalt im Weinberg bei angepasster Bodenpflege und Düngung Folie 1
2 Artenvielfalt im modernen Weinbau Kleinparzellierung Kurze Schläge Ältere Weinberge Trockenmauern Feldraine Offene Wassergräben Böschungen Obstbäume im Wingert Erd- und Graswege Der Weinbau von damals ist heute i. d. R. nicht mehr praktikabel Geringe Düngung Häufige aber flache Bodenbearbeitung Sorten- und Klonengemische Weniger Bodenverdichtung Extensiver Pflanzenschutz Enge Standräume der Reben Holzstickel + Endsteine Keine Herbizide Niedere Erziehung Folie 2
3 Probleme des Naturschutzes im modernen Weinbau Stickstoffdüngung begünstigt Artenverarmung Folie 3
4 Probleme des Naturschutzes im modernen Weinbau Weinbergsflora enthält vorwiegend nitrophile Pflanzen und Verdichtungszeiger Folie 4
5 Probleme des Naturschutzes im modernen Weinbau Pro Jahr: 10 bis 20 Durchfahrten mit 2 bis 5 t Gesamtgewicht Folie 5
6 Probleme des Naturschutzes im modernen Weinbau häufig + tief häufig + fest Mulchen und Walzen fördern Gräser Folie 6
7 Probleme des Naturschutzes im modernen Weinbau Leguminosen und viele anderen Kräuter werden von Gräsern verdrängt Häufiges Befahren Einkürzen + Walzen Stickstoff (Nmin) Folie 7
8 Probleme des Naturschutzes im modernen Weinbau Versiegelte Wege sind ökologische Barrieren Folie 8
9 Fauna braucht Flora u. u. Folie 9
10 Fauna braucht Flora u. u. Habitat für Traubenwickler & Co Folie 10
11 Fauna braucht Flora u. u. Artenreich begrünte Weinberge Nahrung für Herbivoren und Carnivoren Deckung und Ruhebereich Rendevous- und Brutplatz Überwinterungsquartier Folie 11
12 Fauna braucht Flora u. u. Artenreich begrünte Weinberge Leguminosen Sonst. Kräuter Gräser Folie 12
13 Eigenschaften von Begrünungspflanzen Biologische Aktivität des Bodens Gräser Kräuter Untergräser Obergräser Leguminosen Kreuzblütler Doldenblütler Sonstige Bodengesundheit floristische Artenvielfalt weniger tierische -- _ Schädlinge faunistische Artenvielfalt _ Symbiose mit Rhizobiumbakterien N-Fixierung - N-Input Mykorrhiza Nährstoffversorgung Folie 13
14 Bewertung der Pflanzen Weinbautechnik: Gräser > Kräuter/Leguminosen Weinqualität: Leguminosen > Kräuter > Gräser Naturschutz: Kräuter > Leguminosen > Gräser Folie 14
15 Eigenschaften der Gräser Gute Befahrbarkeit + Fahrfestigkeit winterfest Windbestäuber Wasserkonkurrenz UTA und Stressnoten flach wurzelnd (5 bis 20 cm) Wiesenrispe + D. Weidelgras Starke Verdrängungskraft gegenüber Kräutern Folie 15
16 Eigenschaften der Leguminosen Für geflügelte Insekten attraktive Blüten Pfahlwurzler mit tw. erheblichem Tiefgang Stickstoff-Fixierung aus Atmosphäre Esparsette Hornklee Inkarnatklee Rotklee Luzerne Schlechte Befahrbarkeit N-Input fördert nitrophile Pflanzen Rückgang der Legu s nach 2 bis 5 Jahren Weißklee Winterwicke Perserklee Steinklee Folie 16
17 Eigenschaften der sonstigen Kräuter Kreuzblütler nitrophile Pflanzen (N-Fangpfl.) beachtlicher Wurzeltiefgang geringe Fahrfestigkeit hohe Verdrängungskraft Folie 17
18 Eigenschaften der sonstigen Kräuter Buchweizen Phazelie Kulturmalve schnelle Blüte trockenresistent, attraktive Blüte robust, Tiefw urzler Folie 18
19 Blühende Nothelfer zum Einstieg Wegwarte W.-Flockenbl. Schafgarbe Ringelblume Wilde Möhre Folie 19
20 10 Minuten bei einer Wilden Möhre Folie 20
21 Artenreiche natürliche Begrünung ist das Ziel Folie 21
22 Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt Umfeldgestaltung Düngung. Bodenpflege Artenvielfalt Pflanzenschutz Rebenerziehung Rebsorten. Folie 22
23 Förderung einer artenreichen Flora Eutrophierung des Bodens, insbes. mit Stickstoff, vermeiden Regelmäßige Boden- und Pflanzenuntersuchungen Humusgehalt Blattstiel-Nitrat Folie 23
24 Förderung einer artenreichen Flora Eutrophierung des Bodens, insbes. mit Stickstoff, vermeiden Entzugsorientierte N-Gaben 1 ha Reben 75 kg N 140 dt Trauben 31 kg N Verluste? Holz und Laub 44 kg N 30 dt Trester 24 kg N Düngebedarf 40 kg N/ha*a 105 hl Wein 2 kg N 3 hl Mosttrub 1,5 kg N 4 hl Hefe 3 kg N Folie 24
25 Förderung einer artenreichen Flora Eutrophierung des Bodens, insbes. mit Stickstoff, vermeiden Keinen Stickstoff auf Begrünung geben N-Düngung in offene Gassen CULTAN- Verfahren Blattdüngung Ergänzung der Bodendüngung N N N O. Walg, KH Folie 25
26 Förderung einer artenreichen Flora Eutrophierung des Bodens, insbes. mit Stickstoff, vermeiden Mit einer Humusgabe (3 Jahre) max kg N/ha ausbringen max. 40 ( 80) m 3 /ha Trester max. 25 ( 50) t/ha Grünschnittkompost Folie 26
27 Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt Umfeldgestaltung Düngung. Bodenpflege Artenvielfalt Pflanzenschutz Rebenerziehung Rebsorten. Folie 27
28 Standortflora erhalten und fördern Extensive Bodenbearbeitung Bewuchs zur Blüte/Samenreife kommen lassen Boden nicht verdichten Folie 28
29 Standortflora erhalten und fördern Offengehaltene Böden über Winter: Keine gute fachliche Praxis aus Sicht von Böden über Winter begrünt lassen Bodenschutz Wasserschutz Naturschutz Folie 29
30 Standortflora erhalten und fördern Gelegentliches Verwunden des Bodens fördert Standort-Samenpflanzen Folie 30
31 Standortflora erhalten und fördern Geophyten erhalten Bodenbearbeitung, Mulchen und Herbizideinsatz erst nach ihrer Blüte Folie 31
32 Förderung einer artenreichen Flora Einsaat artenreicher Begrünungsgemenge Saatgutgemenge aus verschiedenen Pflanzenfamilien und Arten Keine Gräser zumischen Saatstärke nicht zu hoch Freiraum für Wildflora belassen Folie 32
33 Artenreiche Begrünungsgemenge Zusammensetzung Anpassung an Standort und Betriebssituation Verschiedene Pflanzenfamilien + Arten (Kulturpflanzen + Wildkräuter ) Ein- und mehrjährige Pflanzen Unterschiedliche Wuchshöhen Früh- und Spätblüher Tiefwurzler (> 20 bis 30 %) Folie 33
34 Artenreiche Begrünungsgemenge Kleearten % Folie 34
35 Artenreiche Begrünungsgemenge Körnerleguminosen 20 bis 30 % Folie 35
36 Artenreiche Begrünungsgemenge Sonstige Zwischenfrüchte % Folie 36
37 Artenreiche Begrünungsgemenge Wildkräuter 2 5 % Folie 37
38 Artenreiche Begrünungsgemenge Genügend Freiraum für Standortflora belassen Folie 38
39 Umgang mit artenreichen Begrünungsgemengen Nicht zu häufig befahren Bewuchs zur Blüte kommen lassen Überhohen Bewuchs anfangs nur Walzen (Umdrücken nicht Abdrücken)? Folie 39
40 Umgang mit artenreichen Begrünungsgemengen Wenig Einkürzen - Schnitthöhe > 13 cm Grobe und gleichmäßige Ablage des Schnittgutes - nicht zu fein zerkleinern Folie 40
41 Bienen in Weinbergsnähe Bei Begrünungspflege an Bienen & Co denken Während der Hauptflugzeit von Bienen nicht mulchen. Folie 41
42 Umgang mit artenreichen Begrünungsgemengen Bei Überhandnehmen von Gräsern, den Bewuchs umbrechen und neu ansäen. Folie 42
43 Herbizid-Sünden Herbizidanwendung außerhalb der Weinberge = Keine gute fachliche Praxis Folie 43
44 Weitere Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität Minimalschnitt PIWIs Folie 44
45 Wegränder + Raine zur Biotop-Vernetzung Nahrungsquelle, Rü ckzugs- und Überwinterungsort Pro Jahr nur 1 x mulchen Folie 45
46 Biotop-Vernetzung im Rahmen der Flurbereinigung Folie 46
47 Biotopvernetzung durch Ökobrücke damit auch die Kleinen rüber kommen Folie 47
48 Lebensräume für Fauna in und um die Weinberge Biotope sind Lebensräume! Nicht befahren Keine Pflanzenschutzmittel Keine Dünger Folie 48
49 Biotope sind keine Deponien illegale Tresterentsorgung Verbotenes Zwischenlager Folie 49
50 Biotope sind keine Deponien Folie 50
51 Biotope erfordern Pflege Folie 51
52 Bäume erhalten Folie 52
53 Nisthilfen und Insektenhölzer Folie 53
54 Umwelt Lebensraum, Rückzugsund Überwinterungsort Folie 54
55 Folie 55
56 Förderung der Artenvielfalt im Weinberg bei angepasster Bodenpflege und Düngung Merci, ferrs uffbasse! Danke für Ihre Aufmerksamkeit Folie 56
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