HIV-Behandlung: Die gesundheitsökonomische Perspektive
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- Elmar Bieber
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1 Deutsches Ärzteforum im im Hauptstadtkongress HIV: HIV: Qualität Qualität der der medizinnischen Behandlung und und Management der der Versorgungsstruktur HIV-Behandlung: Die gesundheitsökonomische Perspektive Prof. Dr. Jürgen Wasem Alfried Krupp von Bohlen und Halbach- Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement Universität Duisburg-Essen, Campus Essen Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 1
2 Hintergrund und und Fragestellung 6 HIV-Infektion führt im Endstadium (AIDS) zu zahlreichen opportunistischen Erkrankungen mit tödlichem Ausgang 6 therapeutische Strategien: antiretrovirale Therapie (HART) zur Unterdrückung der HIV-Replikation, um die Erkrankungsprogression bis zum Vollbild AIDS zu verzögern 6 Therapieversagen von HAART durch Resistenzentwicklung: Mutationen in den viralen Genen fördern Überleben der Viren; Wiederanstieg der Viruslast 6 Genotypisches Testverfahren auf mögliche Resistenzen (GART) möglich; kann Therapieentscheidung bei HAART steuern 6 Mangelnde Adhärenz (Compliance) gefährdet Erfolg der antiretroviralen Therapie Ist das Genotypische Testverfahren (GART) kosteneffektiv? Weitere gesundheitsökonomische Fragestellungen? Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 2
3 Literaturhinweis Die folgenden Ergebnisse basieren auf gemeinsamen Studien im Umfeld eines HTA-Projektes für das BMGS: 6 Corzillius M, Mühlberger N, Sroczynski G, Jaeger H, Wasem J, Siebert U: Cost-effectiveness Analysis of Routine Use of Genotypic Resistance Testing after Failure of Antiretroviral Treatment for HIV. In: Anti-Viral Therapy 9, 2004, Corzillius M, Mühlberger N, Sroczynski G, Peeters J, Siebert U, Jäger H, Wasem J: Wertigkeit des Einsatzes der genotypischen und phänotypischen HIV-Resistenzbestimmung im Rahmen der Behandlung von HIV-infizierten Patienten. Health Technology Assessment. Schriftenreihe des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Bd. 28., Asgard. St. Augustin Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 3
4 6 Entwicklung eines Markov-State-Transition-Modelles für die Strategien 6kein GART Methodik und und Daten 6GART nach dem ersten und jedem weiteren Therapieversagen 6(Zusätzlich: GART auch schon bei therapienaiven Patienten) 6 Berechnung eines Base Case-, eines Best Case- (für GART) und eines Worst Case- (für GART) Szenarios Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 4
5 HIV-Resistenztest: HIV-Resistenztest: Struktur Struktur des des Markov-Modelles Markov-Modelles Initial HAART + Test 1st change of HAART + Test 2nd change of HAART + Test >3rd change of HAART + Test 1st HAART VL low 2nd HAART VL low 3rd HAART VL low 4th HAART VL low Treatment naive VL high 1rst HAART VL high 2nd HAART VL high 3rd HAART VL high > 4th HAART VL high Death due to Other Causes AIDS Death due to AIDS
6 Annahmen Annahmen und und Daten Daten für für das das Markov-Modell Markov-Modell Markovkohorte: Zeithorizont: Zykluslänge: Annahmen: Datenquellen: Analysetyp: Perspektive: Zielgröße: Sensitivitätsanalysen: Therapienaive HIV-Pat. (männl. 35 J.) Therapiebeginn bis Lebensende 6 Monate Erschöpfung d. Therapieopt. nach 4. HAART Swiss HIV Cohort St., Viradapt Trial, div. andere Kosten-Effektivitäts-Analyse Gesetzliche Krankenversicherung Kosten pro gewonnenes Lebensjahr 1 Weg-SA, Extremwert-SA, Probabilistische SA Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 6
7 Modell-Parameter: Outcomes und und Kosten (1) (1) Variable Base-case Lower limit Upper limit Prob. initial HAART1 failure Prob. secondary HAART1 failure Prob. initial HAART2 failure Prob. secondary HAART2 failure Prob. initial HAART3 failure Prob. secondary HAART3 failure Prob. initial HAART4 failure Prob. secondary HAART4 failure year prob. direct transition to AIDS under effective HAART Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 7
8 Modell-Parameter: Outcomes und und Kosten (2) (2) Base Case Lower Limit Upper Limit 6-year prob. of progression to AIDS after HAART4-failure (high CD4) year prob. of progression to AIDS after HAART4-failure (low CD4) RR for protective effect of HIV-drug resistance testing (GART) Age-specific mortality for German men Lifetable * * Life expectancy with AIDS (in month) 24 * * Costs genotyping ( ) Costs of HIV care (no AIDS) (insbes. HAART) ( per 6 months) Costs of HIV care (AIDS) ( per 6 months) Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 8
9 Ergebnisse Strategy Costs ( ) Incremental costs ( ) Effectiveness (LY) Incremental effectiveness (LY) Incremental cost effectiveness ( /LY) Base-case scenario No GART GART Best-case scenario No GART GART Worst-case scenario No GART GART % Diskontinerung von Kosten und Outcomes Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 9
10 Diskussion 6 GART selber ist vergleichsweise preiswert, die damit bewirkte Verlängerung der Lebensdauer/ Verbesserung der Lebenserwartung ist wegen der Arzneimittelpreis eher hoch 6 GART ist in bezug auf die inkrementelle Kosten- Outcome-Relation im Rahmen dessen, was im deutschen Gesundheitssystem erstattet wird 6 An diesem Beispiel kann der Stellenwert von Gesundheitsökonomie bei der Fortentwicklung des Leistungskataloges exemplarisch diskutiert werden Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 10
11 Ausblick 6 Wirkungen Compliance-erhöhender Maßnahmen sollten auf Kosteneffektivität untersucht werden 6 Bei vergleichweise teuren Therapien ist kontinuierliches Qualitätsmanagement erforderlich und muss ökonomisch ermöglicht werden Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 11
12 Ich Ich danke Ihnen Ihnen für für Ihre Ihre Aufmerksamkeit und und freue freue mich mich auf auf eine eine anregende Diskussion Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 12
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