Sanierung der Plättchesdole in Neunkirchen

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1 Sanierung der Plättchesdole in Neunkirchen Zwischenbilanz nach rund 13 Monaten Bauzeit Neunkirchen, Seit Juli 2016 laufen die Arbeiten zur Sanierung der sogenannten Plättchesdole, dem künstlichen Bachlauf unter der Fahrbahn L 125 Königsbahnstraße, die zwischen Peter- Neuber-Allee und der B 41 das Bahnbauwerk quert, seit April unter Vollsperrung. Das Bauwerk 917 wurde in den Jahren 1911/1912 errichtet. Am westlichen Rand der Kreisstadt Neunkirchen in Richtung Sinnerthal gelegen durchquert es im Zuge der L 125 den vorhandenen Bahndamm. Mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsbelastung von über Fahrzeugen ist die L 125 eine zentrale Verkehrsachse zur Anbindung der Kreisstadt an die B 41 und die umliegenden Kommunen in Richtung Schiffweiler, Ottweiler und St. Wendel. Was der Verkehrsteilnehmer als Bahnunterführung unter 24 Gleisen wahrnimmt, stellt sich bei näherem Hinsehen als komplexes, zweigeschossiges, 130 Meter langes Bauwerk heraus. Unter dem Straßenbelag verborgen verläuft der Sinnerbach in einem rund 180 Meter langen u-förmigen Rahmen mit oben aufgelagerter Tragkonstruktion für die Fahrbahn. Das Bauwerk erfüllt also eine doppelte Durchlass-Funktion für die Straße und den Bach. Insbesondere der Bachdurchlass ist in die Jahre gekommen und bereitet dem Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) in mehrfacher Hinsicht Probleme. Rissbildungen, Durchfeuchtungen und ausgeprägte Betonabplatzungen,

2 vor allem an der Unterseite des die Fahrbahn tragenden Deckels und Korrosion an Stahlträgern führen zur Beeinträchtigung der Standsicherheit und Dauerhaftigkeit des Bauwerks, die eine umfassende Sanierung erforderlich machen. Hinzu kommt, dass die Sohle der den Bach führenden Rinne infolge bergbaubedingter Setzungen kein durchgehendes Gefälle aufweist. Daraus resultieren grundwassergefährdende Schlammablagerungen und erhöhtes Hochwasserrisiko. Erste Herausforderung für den LfS war demnach die Entfernung von Sedimenten aus der Dole und das Freilegen der Bausubstanz. Der Ausgangszustand: Ablagerungen lassen von der vier Meter hohen Dole nicht viel übrig. Kaum ein Durchkommen bei weniger als einem Meter lichter Höhe über dem Bachniveau Zunächst musste der Sinnerbach aus seinem unterirdischen Bett gehoben und mit Rohrleitungen überirdisch zum südlichen Bachbett zurückgeführt werden. Die Schlämme, die sich über Jahrzehnte in der Dole abgelagert hatten, ließen sich wie geplant absaugen, entwässern und nach Korngrößen sortiert abfahren. Danach zeigte sich eine unerwartet harte Sedimentschicht, die in einem aufwändigen Verfahren mit einem Bagger abgetragen und aus der Dole heraus transportiert werden musste. Auch diese Massen wurden zur Entwässerung in einem Folienbett zwischengelagert und zur Abfuhr bereitgestellt. Absaugen der Sedimente

3 Die Dole nach Entfernung der Sedimente vor der Sanierung: das Wasser des Sinnerbachs hat Jahrzehnte gewirkt und seine Spuren am Beton hinterlassen. Inzwischen ist die Betonsanierung in der der Dole fortgeschritten. Loses Material an den alten Betonwänden wurde mit Höchstdruckwasserstrahlgerät entfernt. Das Höchstdruckwasserstrahlgerät entfernt lose oder schadhafte Betonschichten an der Oberfläche Größere Hohlräume wurden mit Stahlbewehrung versehen, abschließend mit Spritzbeton saniert. Bis Mitte September werden die Wände der Dole auf diese Weise behandelt.

4 Nach dem Abstrahlen bieten die groben Körner der alten Betonwände sicheren Halt für den neuen Spritzbeton Der Zustand der Wände vor und nach der Betonage In einem späteren Schritt wird der alte Deckel der Dole abgetragen, entsorgt und durch eine neue Abdeckung ersetzt, die bis zu zweieinhalb Meter höher gelegen sein wird. Daher bleibt der alte Deckel unbearbeitet.

5 Das Ergebnis: so wird die Dole Mitte September auf ihrer vollen Länge von rund 130 Metern aussehen und wieder den Bach führen Parallel zu den Arbeiten in der Dole unter der Fahrbahn zeigen sich große Fortschritte bei der Vorbereitung der neuen Straße, die unter dem Bahnbauwerk entstehen wird. Das Straßenniveau wird um bis zu zweieinhalb Meter erhöht. Höhe und Volumen der Dole darunter werden vergrößert. Verschiedene Stahlbetonelemente entlang der Wände gewährleisten die Stabilität des Bahnbau-

6 werks, dienen als Auflage des neuen Deckels für die Dole und bilden künftig die Wanne für ein Schotterbett, in dem Versorgungsleitungen verlegt werden und das den Baugrund für die Fahrbahn bildet. Die Gradientenanpassung wird die Entwässerung der Fahrbahn erheblich verbessern. Viel Handarbeit zur Herstellung der Wannenelemente aus Stahlbeton

7 Die Stahlbetonelemente sind durch Schweißbahnen von der Wand des Bahnbauwerks getrennt. Im Fall des Ersatzneubaus der Bahnbrücke ist demnach ein Abriss des Bauwerks ohne Beschädigung von Straße und Versorgungsleitungen möglich. Fertiggestellte Wannenelemente aus Stahlbeton auf der Westseite Ausblick: Mitte Oktober soll der Sinnerbach, der der zurzeit oberirdisch in Rohren unter dem Bahnbauwerk durchgeführt wird, wieder durch die sanierte Dole fließen. Dann stehen der Rückbau der Staueinrichtungen, der Pumpstation im Bach und der Rohre an. Danach beginnen auf der Richtungsfahrbahn Ottweiler/St. Wendel die oben beschriebenen Betonarbeiten zur Vorbereitung der Leitungsverlegung und des Straßenbaus. Im Frühjahr 2018 soll die Maßnahme plangemäß abgeschlossen werden. Redaktion: Klaus Kosok Peter-Neuber-Allee Neunkirchen Tel.: +49 (0) Fax: +49 (0) Mail: Web: