Nehmen Patienten patientenorientierte Pflegesysteme nicht wahr?
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- Agnes Falk
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1 Nehmen Patienten patientenorientierte Pflegesysteme nicht wahr? Ergebnisse zu Messungen mit IzEP C. Schaepe 1, Dr. J. Feuchtinger 2 1 Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle 2 Universitätsklinikum Freiburg Kongress Pflegebedürftig in der Gesundheitsgesellschaft Halle (Saale),
2 Instrument IzEP Auswertung I - Stationsprofil 2
3 Instrument IzEP Auswertung II - Gesamtbewertung 3
4 Problem Die Messergebnisse mit IzEP zeigen bei den Patienten eine große Streubreite in der Wahrnehmung der Merkmale des Pflegesystems Das Ergebnis einer Test-Retest-Untersuchung (Jäger, 2005) zur IzEP -Patientenbefragung (n=17) zeigt Kappa-Werte zwischen 0.15 und 0.55 bei einem zeitlichen Abstand von 5-7 Tagen (je 2 Stationen Bereichspflege und 2 Stationen Bezugspflege) Fragen an die Patienten: Patientenfragebogen.pdf 4
5 Forschungsfrage Was nehmen Patienten vom Pflegesystem wahr? 5
6 Methode Design Qualitative Untersuchung mit Leitfragen Was bedeutet für Sie Pflege im Krankenhaus? Was nehmen Sie hier von der Pflege wahr? Wo sehen Sie Unterschiede zu Ihrem letzten Aufenthalt auf dieser Station? Stichprobe 12 Patientinnen/Patienten, die bereits vor der Umstellung auf ein System der pflegerischen Prozessverantwortung auf der jeweiligen Station lagen Auswertung Aufnahme auf Tonträger, Transkription, Inhaltsanalyse nach Mayring mit dem Programm MAXQDA 6
7 Ergebnisse 7
8 Stichprobe Daten Geschlechter: 3 Männer, 9 Frauen Alter: Jahre; m = 65 Jahre, M = 61 VD (zum Interviewzeitpunkt: 3-18 Tage; m = 7 Tage; M = 5 Tage Letzter Aufenthalt: Monate; m = 20 Monate; M = 12 Monate Interviewdauer: Minuten; m 21 = Minuten 8
9 Bedeutung von Pflege Was bedeutet für Sie Pflege im Krankenhaus? Fachliche Unterstützung (Handlung) Sie können mich unterstützen beim Waschen oder gebe mir Medikamente oder Infusionen (10) Hilfe bei den kleinen Dingen, wenn ich's nicht alleine schaffe. Also waschen z.b. oder so was, das is es eigentlich (12) Freundlich sein (Beziehung) Wenn man freundlich gepflegt wird, das ist sogar besser als wenn eine sein Fach kann und nicht freundlich ist (9) Oder mal einfach nur auf die Schulter fassen oder freundliches Lächeln, des is ganz wichtig (8) Versorgt sein (als Ergebnis von Handlung und Beziehung) Also das die Leute kümmern sich um mich (10) Wenn ich mich ins Bett lege und weiß ich bin versorgt, ich brauch mich um nichts Weiteres zu kümmern, ich werde versorgt (11) 9
10 Wahrnehmung von Pflege Was nehmen Sie hier von der Pflege wahr? Sehen, hören, spüren, Bringen Essen und Trinken Es kommt sofort jemand wenn ich klingle (n=12) Sie sind ansprechbar Fragen nach Halten Schwätzle Schauen immer wieder rein Helfen beim. Lassen einen machen Streicheln mal über die Schulter Ist bei der Visite dabei Sagen, was sie jetzt tun Sie schreiben Sie lesen nach Arbeiten in Schichten Sagen, dass sie zuständig sind Bringen Tabletten, Wenn ich einen brauch, ist er da Bekannte Gesichter, fremde Gesichter Werde beim Ankommen schon mit Namen angesprochen Es sind weniger Pflegende als früher Haben Zeit Haben keine Zeit ( die könne niemmi so ) Schauen nach der Drainage Nehmen Blut ab Führen Gespräche (z.b. Aufnahmegespräch) 10
11 Wahrnehmung von Pflege Versuch einer Ordnung I Organisatorische Aspekte Dokumentation, Zuständigkeit von Pflegenden, Arbeitsbelastung, sind bei der Visite dabei, Arbeiten in Schichten Beziehungsaspekte Geduld: a Schwester wo geduldig is (7) Aufmerksamkeit: Einfach das Gefühl habe, diese Schwester ist jetzt für mich da (8) Sorge: Wenn ich irgendwas brauch, krieg ich des (3) Sich kennen: Ma kommt gern hierher. Man kennt sich wie g`sagt (6) Wärme: Da kommt au a bissle mehr Wärme als bei andere (5) Offenheit: Ja. Es isch alles so offe un mir könne schwätze (2) Freundlich sein: Die sin alle nett und freundlich (3) 11
12 Wahrnehmung von Pflege Versuch einer Ordnung II Kommunikationsaspekte Fragen nach, halten Schwätzle, sind ansprechbar, sagen was sie jetzt tun, führen Gespräche Handlungsaspekte Essen und Trinken bekommen, klingeln können, Hilfe bekommen, es kommt sofort jemand, Blut abnehmen, bringen Tabletten, schauen nach der Drainage, Helfen bei... 12
13 Vergleich von Pflegesystemen Wo sehen Sie Unterschiede zu Ihrem letzten Aufenthalt auf dieser Station? Organisation Personalwechsel bei Pflegenden und Ärzten Ich habe einen speziellen Ansprechpartner in der Pflege (n=3) Handlung / Beziehung Pflegende haben weniger Zeit /... können nicht mehr alles machen 13
14 Theoretische Betrachtung 14
15 Ein Schritt zurück Titel Nehmen Patienten patientenorientierte Pflegesysteme nicht wahr? Forschungsfrage Was nehmen Patienten vom Pflegesystem wahr? 15
16 Wahrnehmung - allgemeines Modell Reiz Erfahrung Werte Stimmung Interessen Bedürfnisse Physiologie Ergebnis Wahrnehmung Verarbeitung Wahrnehmungsmodell nach Brühlmeier, A.,
17 Bedürfnishierarchie nach Maslow Selbstverwirklichung Soziale Anerkennung Soziale Beziehungen Sicherheit Körperliche Bedürfnisse Zimbardo, P.G., Gerrig, R.J. (2004). Psychologie. Eine Einführung. 16. aktualisierte Auflage. Pearson Studium. ISBN-13:
18 Wahrnehmung - Pflegesystem Vertraut sein Beachtet sein Person sein Sicher sein Versorgt sein Krank sein Meine Pflegende? Wahrnehmung Verarbeitung 18
19 Wahrnehmung - Filter Vertraut sein Beachtet sein Person sein Sicher sein Versorgt sein Ja, viele Leut sind nicht mehr da (4) Genau, und die kenne uns (6) Einfach das Gefühl habe, diese Schwester ist jetzt für mich da (8) Werde beim Ankommen schon mit Namen angesprochen (2) Dann streichelt sie mir mal über die Schulter (8) Es wird ab und zu mal reingeguckt und gefragt, des isch halt dann schon... sicher (7) Ja, wenn ich einen brauch, ist der da (11) Krank sein Also die Strahlenklinik macht mir derartig Angst, ich will gar nicht mehr (5) 19
20 Was nehmen Sie wahr? 20
21 Schlussfolgerungen 21
22 Bedeutung für IzEP I IzEP misst zu einem Zeitpunkt der Wahrnehmungsverarbeitung des Patienten zu den Reizen aus dem Pflegesystem Wahrnehmung ist keine statische Größe, d.h. zu einem anderen Zeitpunkt kann das Ergebnis der Wahrnehmungsverarbeitung des Patienten zu den Reizen aus dem Pflegesystem ein anderes sein Die Basis der Wahrnehmung für den Patienten sind die Reize im Pflegesystem sehen, hören, fühlen,... 22
23 Bedeutung für die Organisation a Reizangebote für den Patienten oder Kontinuierliches sehen hören fühlen... zu den Merkmalen des Pflegesystems 23
24 Bedeutung für die Organisation Entwickeln Sie eine Werbestrategie, die den Patienten und den Angehörigen die für sie wichtigen Elemente im Pflegesystem wahrnehmen lässt (damit die wertvollen Inhalte des Pflegesystems auch voll zur Geltung kommen können) 24
25 Konrad Lorenz Gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht einverstanden, einverstanden ist nicht umgesetzt, umgesetzt ist nicht beibehalten 25
26 Vielen Dank Für Ihr Interesse!
27 Unterstützende Einrichtungen/Personen Sozialmedizinisches Zentrum Süd Wien, Pflegedirektion, A Dipl.Ing. Gerhard Milachowski, Wien, A Universitäre Psychiatrische Dienste Bern, Direktion Pflege und Pädagogik, CH Zürcher Höhenklinik Davos, Pflegedienst, CH Interkantonale Schule für Pflegeberufe Baar, CH Dr. Bernd Kersten, Universität Bern, Institut für Psychologie, CH Joachim Schippers, Wilen bei Wollerau, CH Betagtenzentrum Herdschwand, Emmenbrücke Luzern CH Heime Kriens, Zunacher, Kriens Luzern CH SPITEX Verein Nidwalden, CH Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, D Universitätsklinikum Freiburg, Pflegedirektion, D Evangelisches Krankenhaus Bielefeld, Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie, Pflegedienst, D 27
28 Informationen zu IzEP finden Sie unter 28
29 Literatur Abderhalden, C., Boeckler, U., Dobrin Schippers, A., Feuchtinger, J., Schaepe, C., Schori, E., et al. (2006): Ein Instrument zur Erfassung von Pflegesystemen (IzEP): Vorgehen bei der Instrumentenentwicklung. PrInterNet (7/8), Boeckler, U. (2006). Primary Nursing einfach evaluieren? PrInterNet (7/8), Boumans, N. P. G. & Landeweerd, J. A. (1999). Nurses well-being in a primary nursing care setting in The Netherlands. Scandinavian Journal of Caring Sciences, 13(2), Büssing, A. & Barkhausen, M. (1997). Von der funktionalen zur ganzheitlichen Pflege: Reorganisation von Dienstleistungsprozessen im Krankenhaus. Göttingen: Verlag für Angewandte Psychologie. Christen, D.M.J. (2006). Test der Kriteriumsvalidität des Instruments zur Erfassung von Pflegesystemen (IzEP ). Unveröffentlichte Diplomarbeit im Rahmen des Studiums zum Master in Nursing Science Aarau/Maastricht. Driescher, B. (2007). Test der Kriteriumsvalidität des Instruments zur Erfassung von Pflegesystemen (IzEP ). Unveröffentlichte Diplomarbeit im Rahmen des Studiums zur Diplom-Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin an der Universität Halle/Saale. Köbing, S. (2005). Test-Retest-Reliabilität des Fragebogens IzEP -Pflegende. Unveröffentlichte Diplomarbeit im Rahmen des Studiums zur Diplom-Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin an der Universität Halle/Saale. Manthey, M. (2005). Primary Nursing, ein personenbezogenes Pflegesystem (2 ed.). Bern: Huber. Schori, E., Kersten, B., & Abderhalden, Ch. (2006). Wie reliabel ist der Fragebogen zur Analyse der Pflegedokumentation (IzEP-Dok ) im Instrument zur Erfassung von Pflegesystemen IzEP? PrInternet (12),
30 Literatur Brühlmeier, A. (1993). Psychologie der Wahrnehmung. Aus dem Web am Maslow, A. H. (2002). Motivation und Persönlichkeit. Rowohlt Taschenbuch. ISBN Zimbardo, P.G., & Gerrig, R.J. (2004). Psychologie. Eine Einführung. 16. aktualisierte Auflage. Pearson Studium. 30
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