Lehrer*innenfachtag/Lehrkräftefortbildung. Samstag, 1. Dezember Programm (vorläufig)
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- Christa Böhm
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1 Institut für Germanistik Lehrer*innenfachtag/Lehrkräftefortbildung Sprachbildung und DaZ-Förderung Konzepte zur Planung und Umsetzung von sprachbewusstem Fachunterricht in sprachlich heterogenen Klassen Samstag, 1. Dezember 2018 Programm (vorläufig) [Stand: 16. Juli 2018] 08:15 08:45 Ankommen, Anmelden, Orientieren 08:45 09:00 Begrüßung durch die Veranstalter*innen 09:00 10:00 Vortrag von Prof. Dr. Udo Ohm (45 Minuten Vortrag, 15 Minuten Diskussion) 10:00 10:30 Kaffeepause 10:30 12:00 Workshops (parallel) 10:30 12:00 Workshop 1 Workshop 2 Workshop 3 Workshop 4 Geschichte sprachbewusst aber wie? (Prof. Dr. Magdalena Michalak) Die doppelten Sprachhürden und der Sprachschock der DaZ-Lerner im MINT- Unterricht (Prof. Dr. Josef Leisen) Sprachbildender Gesellschaftslehreunterricht: Ideen und Umsetzungen erkunden (Sven Oleschko) Wege der integrierten Sprachbildung im Kunstunterricht. Bildkompetenzen zur Sprache bringen? (Tanja Fohr, StR.i.H.) 12:00 13:30 Mittagspause (wird individuell gestaltet) 13:30 14:15 Praxisforum zur Lehrerbildung in Hessen: Schulleiter*innen, Studienseminarleiter*innen, Vertreter*innen des Schulamts und Lehrkräfte kommen zu Wort 14:30 16:00 Workshops (parallel) 14:30 16:00 Workshop 1 Workshop 2 Workshop 3 Workshop 4 Geschichte sprachbewusst aber wie? (Prof. Dr. Magdalena Michalak) Die doppelten Sprachhürden und der Sprachschock der DaZ-Lerner im MINT- Unterricht (Prof. Dr. Josef Leisen) Sprachbildender Gesellschaftslehreunterricht: Ideen und Umsetzungen erkunden (Sven Oleschko) Wege der integrierten Sprachbildung im Kunstunterricht. Bildkompetenzen zur Sprache bringen? (Tanja Fohr, StR.i.H.) 16:00 16:30 Kaffeepause 16:30 17:30 Vortrag von Prof. Dr. Julia Ricart Brede (45 Minuten Vortrag, 15 Minuten Diskussion) 17:30 Verabschiedung und Ende der Veranstaltung
2 Udo Ohm (Universität Bielefeld) Fachlernen als Sprachausbau Förderung von Kompetenz in der Zweitsprache Deutsch wird mittlerweile als Teil einer alle Schülerinnen und Schüler berücksichtigenden durchgängigen Sprachbildung betrachtet. Dahinter steht die Erkenntnis, dass jedes Fachlernen in der Schule mit Sprachentwicklung einhergeht. Unter Sprachentwicklung verstehe ich mit Bezug auf das Fachlernen einen Sprachausbau zur Erschließung der kommunikativen Räume (situative Praktiken der gemeinsamen Bearbeitung fachlicher Gegenstände) und kognitiven Räume (Wissens- und Denkstrukturen) der Schulfächer. Im Vortrag werde ich den Prozess der Sprachentwicklung im Sinne eines Sprachausbaus erwerbstheoretisch skizzieren und exemplarisch seine konstitutive Funktion für das Fachlernen aufzeigen. Dabei werde ich auch auf Zweitspracherwerbsspezifika eingehen. Der Vortrag schließt mit Folgerungen für einen sprachbewussten Fachunterricht.
3 Prof. Dr. Magdalena Michalak, Universität Erlangen-Nürnberg Geschichte sprachbewusst aber wie? Das historische Lernen ist an die für das Fach spezifische Denk- und Arbeitsweise gekoppelt. Dies nehmen auch die Lernenden im Geschichtsunterricht wahr, indem sie Umgang mit Quellen und nichtlinearen Darstellungsformen als besondere Herausforderungen identifizieren (vgl. Michalak et al. 2018). Daran knüpft der sprachbewusste Geschichtsunterricht an, in dem das Fachliche im Mittelpunkt steht und die Sprache funktional angewendet wird. Der Workshop gibt Anregungen, wie man die SchülerInnen im Geschichtsunterricht sprachlich unterstützen kann. Ausgehend von aktuellen Forschungserkenntnissen werden didaktische Konzepte für einen sprachbewussten Umgang mit fachlichen Inhalten vorgestellt. Diskutiert wird auch, welche handlungsorientierten und sprachbewussten Lernformen sich bei der Vermittlung an außerschulischen Lernorten (im Museum) umsetzen lassen. Die Veranstaltung zielt auf eine Fundierung der Arbeit durch die Beschäftigung mit den relevanten theoretischen Konzepten und die Reflexion praktischer Beispiele ab, ohne sich auf kurzfristig anwendbares Rezeptwissen zu beschränken.
4 Die doppelten Sprachhürden und der Sprachschock der DaZ-Lerner im MINT-Unterricht (Josef Leisen) Beim Sprachlernen im Fach geht es nicht um das Fach Deutsch, nicht um DaZ (Deutsch als Zweitsprache), sondern um die Sprachbildung im Fach, um das Kommunizieren und das Verstehen im Fach. Sprachbildung ist somit Teil der Kompetenzentwicklung im Fach und damit eine originäre Aufgabe jeder Fachlehrkraft. DaZ-Lernende haben doppelte Sprachhürden zu überwinden und erfahren einen Sprachschock beim Wechsel vom DaZ- Unterricht in den MINT-Unterricht. Was ist der Hintergrund des Sprachschocks, kann er verhindert oder gemindert werden? Wie werden die DaZ-Lerner auf den Regelunterricht vorbereitet und unterstützt? Diese Fragen werden im Workshop praxisnah behandelt.
5 Abstract für den Workshop Sprachbildender Gesellschaftslehreunterricht: Ideen und Umsetzungen erkunden Sven Oleschko (WWU Münster) Durch die Berücksichtigung typischer fachsprachlicher Charakteristika der gesellschaftswissenschaftlichen Unterrichtsfächer können fachliche Lernprozesse initiiert und Lernumgebungen gestaltet werden, die den Schüler*innen helfen, einen individuellen und somit besseren Zugang zu den Fachinhalten zu erhalten. Im Rahmen des Workshops soll daher der Blick auf typische sprachliche Handlungen des eigenen Fachunterrichts gerichtet werden, um dann gemeinsam zu erkunden, welche methodisch-didaktischen Einsichten sich aus den gewonnenen Erkenntnissen ableiten lassen. Es wird mit kurzen theoretischen Inputs gearbeitet, die zum Ziel haben, die eigene Unterrichtspraxis und -gestaltung genauer in den Blick zu nehmen. Es werden erprobte Unterrichtsvorhaben und Materialien für die Sekundarstufe I und II vorgestellt. Der Workshop ist als gemeinsamer Denkraum konzipiert und versteht sich daher als Impulsgeber. Es soll gemeinsam mit der Expertise aller Teilnehmer*innen an eigenen Fragestellungen gearbeitet werden.
6 Abstract Wege der integrierte Sprachbildung im Kunstunterricht Bildkompetenzen zur Sprache bringen? Workshop (90 Minuten) im Rahmen der Tagung Sprachbildung und DaZ-Förderung: Konzepte zur Planung und Umsetzung von sprachbewusstem Unterricht am 1. Dezember 2018, an der Universität Kassel, FB 02 Referentin: Tanja Fohr, M.A./ StR.i.H. Abstract Die musisch-ästhetischen Fächer genießen an den weiterführenden Schulen im Vergleich zu den Sachfächern eine eher nachrangige Priorität. Dies zeigt sich beispielsweise dadurch, dass das Fach Kunst vermehrt fachfremd unterrichtet wird, die Stunden eher am Rande der Stundentafel platziert sind und deutlich häufiger entfallen als die der anderen Sachfächer. Wie der Bildungsbericht 2012 (vgl. KMK 2012: 197) aufzeigt, sind von dieser Situation überwiegend Haupt-, Real- und Gesamtschüler/innen betroffen. Gerade der reflektierte Umgang mit Bildern und die Kompetenz, sich angemessen über bildnerische Sachverhalte ausdrücken zu können, sind jedoch in der heutigen Mediengesellschaft zunehmend wichtiger. Daher lohnt es sich, die Leistungsmöglichkeiten des Faches Kunst in einer Zeit des wachsenden Einflusses von Bildern in Alltag, Schule und Beruf aufzuzeigen. Die Rolle die Sprachbildung bei der Vermittlung der Bildkompetenzen und bei der Entwicklung von Kreativität durch kulturell-ästhetische Erfahrungen kann dabei nicht wichtig genug eingeschätzt werden. Inwieweit die integrierte Sprachbildung im Fach Kunst zum Erwerb von Bildkompetenzen notwendig ist, kann durch die Analyse der fachdidaktischen Planungsgrundlagen und durch konkrete Beispiele aus dem Kunstunterricht der Klasse 5 belegt werden. Im Workshop wird anhand von konkreten und erprobten Unterrichtsbeispielen dargestellt, wie sprachsensibler Kunstunterricht unter Zuhilfenahme des Ansatzes Scaffolding handlungsorientiert geplant und umgesetzt werden kann. Ausgehend von einer Aufgabenanalyse aus den Bereichen der Bildgestaltung und Bildrezeption wird erarbeitet und diskutiert, welche fachlichen und sprachlichen Lernschritte bei der Unterrichtsplanung vorgesehen werden müssen und wie die integrierte Sprachbildung im Kunstunterricht umgesetzt werden kann.
7 Zielsetzung Zielsetzung Kompetenzerwerb rund ums Bild: Wie viel Sprache braucht es dabei? Sprachliche Herausforderungen bei der Bildrezeption und Produktion: Analyse von Unterrichtsmaterial Aufgaben und Arbeitsaufträge auf ihren sprachlichen Lerngehalt überprüfen Scaffolding konkret: Beispiele der Unterrichtsplanung und -durchführung von sprachsensiblem Kunstunterricht für die Klasse 5 Aufgaben aus den Bereichen der Bildrezeption und -produktion analysieren und Konsequenzen für eine sprachsensible Planung ableiten Literatur Fohr, Tanja (2014): Kunstunterricht: Sprachliche Anforderungen und Fördermöglichkeiten. In: Michalak, Magdalena (Hrsg.): Sprache als Lernmedium im Fachunterricht. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren, Fohr, Tanja (2017): Sprache im Kunstunterricht: Lernmedium oder -ziel? In: Lütke, Beate/ Petersen, Inger/ Tajmel, Tanja (Hrsg.): Fachintegrierte Sprachbildung, Forschung, Theoriebildung und Konzepte für die Unterrichtspraxis, Berlin: de Gruyter, Zur Person Tanja Fohr arbeitet seit 2011 an der Universität Kassel als Studienrätin im Hochschuldienst im Masterstudiengang Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Unterrichtsplanung, -reflexion und -evaluation, integrierte Sprachbildung im Fachunterricht Kunst, Sprache und Kunst und die Planung und Umsetzung von erfahrungsorientiertem Lernen an außerschulischen Lernorten. Kontakt Tanja Fohr, M.A./ StR.i.H. tfohr@uni-kassel.de Universität Kassel Fachbereich 02/ Fachgebiet Deutsch als Fremd- und Zweitsprache Kurt-Wolters-Straße Kassel
8 Wissen, Können, Wollen Überlegungen zur Professionalisierung von LehrerInnen für einen sprachbewussten Fachunterricht in sprachlich heterogenen Klassen (Julia Ricart Brede, Universität Passau) Welche Rolle spielen das Wissen, das Können und das Wollen einer (angehenden) Lehrkraft, um für das Unterrichten von sprachlich heterogenen Lerngruppen und für die Gestaltung von sprachbewusstem Fachunterricht adäquat vorbereitet zu sein? Der Vortrag geht dieser Frage anhand von empirischen Daten und Projektergebnissen nach. Er schließt mit einem Plädoyer für eine stärkere Thematisierung und Reflexion von professionsbezogenen Einstellungen in der LehrerInnenbildung. Diese werden als ein häufig übersehener bzw. unterschätzter Türöffner für die Professionalisierung angesehen.
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