Klientelismus als Inklusion

Transkript

1 Studien zu Lateinamerika 23 Manuel Paulus Klientelismus als Inklusion Ein Vergleich der Fälle Argentinien, Mexiko und Venezuela Nomos

2 Studien zu Lateinamerika 23 Die Reihe Studien zu Lateinamerika wird herausgegeben von Prof. Dr. Andreas Boeckh, Universität Tübingen Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt, Universität Kassel Prof. Dr. Anika Oettler, Universität Marburg Prof. Dr. Nikolaus Werz, Universität Rostock Prof. Dr. Heidrun Zinecker, Universität Leipzig

3 Manuel Paulus Klientelismus als Inklusion Ein Vergleich der Fälle Argentinien, Mexiko und Venezuela Nomos

4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Zugl.: Rostock, Univ., Diss., 2012 ISBN Auflage 2013 Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden Printed in Germany. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

5 Vorwort Obwohl eine Dissertation natürlich alleine verfasst werden muss, kann sie doch nicht ohne das Tun von vielen Menschen erstellt werden. Der Versuch einer vollständigen Aufzählung ist aussichtslos und birgt die Gefahr, wichtige Personen zu vergessen, in der Reihenfolge falsch zu positionieren oder den Leser schlichtweg zu langweilen. Und dennoch soll an dieser Stelle einigen Personen gedankt werden. Ganz besonders meinen Betreuern Prof. Dr. Nikolaus Werz und Prof. Dr. Andreas Boeckh für die wohlwollende Unterstützung und hilfreiche Anregungen. Unersetzlich waren auch die vielen Freunde, Kollegen und Mitdoktoranden, die sich in vielen Gesprächen auf das Thema eingelassen, und mich bei der Suche nach dem richtigen Weg unterstützt haben. Unschätzbare Hilfe habe ich während meiner Feldforschungsaufenthalte von den Vertretern der parteinahen Stiftungen (FES, HBS und KAS) erhalten, die mir durch Hintergrundgespräche und die Herstellung von Kontakten viele Türen geöffnet haben. Ich hatte außerdem die Gelegenheit, meine Feldforschung teilweise in Kooperation mit Forschern der genannten Länder durchzuführen und so nicht nur Einblicke in die örtliche Wissenschaftskultur zu bekommen, sondern auch neue Freunde kennenzulernen. Ich bin Natalia Brandler, Friedrich Welsch, Hector Briceño, Adán Hernández, Alejandra del Castillo und Ezequiel Bressan dafür dankbar, dass ich mit ihnen forschen durfte und weil sie einem verrückten Gringo auch bei der Orientierung in den südamerikanischen Barrios geholfen haben. Eine besondere Aufgabenteilung hat meine Familie vorgenommen: Mein Großvater hat mich als wissenschaftliches Vorbild zu diesem Forschungsprozesses angespornt. Mein Vater hat die heroische Aufgabe des Korrekturlesens übernommen, und dabei mit viel Kunst und Geduld meine Gedankengänge und unmöglichen Satzkonstruktionen in geregelte Bahnen gelenkt. Ohne die Unterstützung meiner Mutter wäre ich nie so weit gekommen und hätte mich vielleicht schon von meinem Sozialkundelehrer entmutigen lassen, der mir von einem Studium der Politikwissenschaft vehement abgeraten hat. Allen genannten Personen, meinen Interviewpartnern und all jenen, die nicht explizit genannt wurden, die mich aber auf meinem Weg begleitet haben, vielen herzlichen Dank! Rostock, im November

6 Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 11 Abkürzungsverzeichnis Einleitung Zur Fragestellung und Relevanz des Themas Zum Forschungsstand Begründung der Länderauswahl und des methodischen Vorgehens Begriffsklärung und theoretische Grundlagen Klientelismus und seine Organisation Die Rolle des Patrons Die Rolle des Brokers Die Rolle des Klienten Kollektive Identität Zugang und Kontrolle Verhandlungsmöglichkeiten Klientelismus und Demokratie Klientelismus als informelle Institution Klientelismus und die Demokratie(sierungs)-Debatte Das Neopatrimonialismus-Konzept in der Demokratisierungsdebatte Klientelismus und Inklusion Klientelismus und populistische Regime Parteien als klientelistische Agenten Soziale Bewegungen und ihre Bedeutung für den Klientelismus Klientelismus und politischer Wettbewerb Politischer Wettbewerb in Argentinien, Mexiko und Venezuela Hegemonialer Klientelismus Kompetitiver Klientelismus 65 7

7 3. Klientelismus in Argentinien Historischer Klientelismus von UCR und PJ vor Gewerkschaften Klientelismus während der Proskription (Verbot) des Peronismus Kompetitive Netzwerke nach der Demokratisierung (bis 2001) Eine neue Unterschicht als Zielgruppe für Klientelismus Politik für die Massen und Mobilisierung der Massen für die Politik der Klientelismus in den 1990er Jahren Öffentliche Beschäftigung Kollektive Identität Konkurrenz und Kontrolle Klientelismus unter Bedingungen der Ressourcenknappheit ( ) Der Klientelismus K Die Kooptierung der Piqueteros Klientelismus in San Miguel de Tucumán Exkurs: Sozialpolitik ohne Klientelismus? Das Beispiel Rosario Klientelismus in Mexiko Klientelistische Traditionen in Mexiko Der Klientelismus der Dinosaurier (PRI) Revolutionäre Ideologie Machtverteilung Korporatismus Veränderung der Netzwerke in der Transition ab Von der Hegemonie einer Partei zum Drei-Parteiensystem (und zurück?) Beispiele von hegemonialem und kompetitivem Klientelismus in Mexiko Klientelismus in Venezuela Von der Mär, das Erdöl zu säen. Klientelismus in einer Rentenökonomie Politische Kontrolle des Klientelismus nach dem Übergang zur V. Republik (1999- heute) 163 8

8 5.3 Chavistische Sozialpolitik: Die Probleme des»volkes«und ihre klientelistische Lösung Die»Bolivarischen Missionen« Consejos Comunales Politische Teilhabe und Dividende im Chávismus Politische Inklusion durch Klientelismus Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse Bewertung der Ergebnisse Bibliographie Literaturverzeichnis Zeitungen Quellen Interviews 259 9