21. September freundschaft. Der Frauenfelder Stadtammann Carlo Parolari (rechts) überreicht

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1 Nr. 34, Herbst 2009 frauenfeld.ch 21. September 2009 EINWOHNERZEITUNG DER HAUPTSTADT DES KANTONS THURGAU Carlo Parolari, Stadtammann Liebe Leserinnen, liebe Leser In wirtschaftlich rauen Zeiten gewinnen zwischenmenschliche Kontakte an Bedeutung, ein grosser Bekannten- und Freundeskreis trägt zur Lebensqualität bei. Eine solche Freundschaft pflegen Frauenfelderinnen und Frauenfelder seit Jahrzehnten mit Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Partnerstadt Kufstein. In unserer Titelgeschichte blenden wir zurück auf den Ursprung dieser besonderen Beziehung über unsere Landesgrenzen hinweg und zeigen auf, wie vielfältig sie heute gelebt wird. *** Themenschwerpunkte in dieser Herbstausgabe bilden daneben die Vorbereitungen auf das Eidgenössische Schwingund Älplerfest 2010 in Frauenfeld (Seite 2), der Erstbezug der Parksiedlung Talacker beim Alterszentrum Park sowie der Frauenfelder Ferienpass (Seite 5). Wussten Sie, dass die Zuckerfabrik Frauenfeld nicht nur Zucker produziert, sondern gleichzeitig über 200 Wohnungen mit Wärme versorgt (Seite 4)? Oder dass das Casino in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen feiert (Seite 5)? Dies und vieles mehr erfahren Sie in dieser Herbstausgabe, in der wir Ihnen in der Serie «Frauenfelder persönlich» den Papeteristen Heinrich Brand vorstellen, den ältesten Gewerbetreibenden in der Frauenfelder Vorstadt (Seite 8). *** Wir freuen uns, Ihnen mit dieser Herbstausgabe von «frauenfeld.ch» eine breite Vielfalt an Themen bieten zu können. Ihnen, liebe Frauenfelderinnen und Frauenfelder, wünsche ich viel Vergnügen beim Lesen und eine stimmungsvolle Herbstzeit! Freundliche Grüsse Carlo Parolari Stadtammann Von Patenschaft zur Freundschaft Frauenfeld und Kufstein pflegen seit 1946 Kontakt. Was mit einer Sammelaktion für die Einwohnerschaft des kriegsversehrten Tiroler Städtchens begann, ist heute eine tiefe Verbundenheit zwischen Einwohnerinnen und Einwohnern beider Städte. Kennst Du die Perle, die Perle Tirols das Städtchen Kufstein, das kennst Du wohl. Umrahmt von Bergen, so lieblich und schön...» kaum jemand im deutschsprachigen Raum kennt es nicht, das Kufsteiner Lied. Für viele Frauenfelderinnen und Frauenfelder hat es eine besondere Bedeutung angesichts der jahrzehntelangen Verbundenheit mit dem knapp Einwohner zählenden Städtchen im Tirol. Der Ursprung dieser engen Bande geht in den Frühling des Nachkriegsjahres 1946 zurück. Damals wandte sich die Tiroler Bauernschaft an den Schweizerischen Städteverband mit dem Aufruf, Patenschaften für Tiroler Städte zu übernehmen. Denn das Kriegsgeschehen im Zweiten Weltkrieg hatte im Tirol wie auch im übrigen Österreich ein grosses Ausmass an Zerstörung, Leid und Not gebracht wie einer Broschüre von Stadtarchivar Stephan Müller zu entnehmen ist, die er 1988 verfasst hatte. Patenschaft übernommen Am 23. Mai 1946 hatte sich der Stadtrat Frauenfeld entschieden, die Patenschaft für Kufstein zu übernehmen. Anfang Juni rief er die Frauenfelderinnen und Frauenfelder auf, «Liebesgaben freundschaft. Der Frauenfelder Stadtammann Carlo Parolari (rechts) überreicht seinem Amtskollegen Herbert Marschitz einen Stich von Frauenfeld. für die Tiroler Stadt bereit zu halten». Zwei Wochen später zogen Kantonsschüler von Haus zu Haus und sammelten unerwartet zahlreiche Hilfsgüter ein. Während vier Wochen wurden die Gebrauchsgegenstände und Lebensmittel in insgesamt 248 Kisten verpackt. Vieles konnte allerdings nicht verpackt werden und wurde offen transportiert (Betten, Waschherde, Nähmaschinen, Kochherde, Öfen). Anfang August 1946 wurden die Güter insgesamt Kilo am Bahnhof SBB in Frauenfeld in vier österreichische Waggons verladen und auf die Reise ins Tirol geschickt. Die Ankunft des Sammelgutes in Kufstein wurde am 18. August durch den Bür- germeister telegrafisch bestätigt. Bis 1951 folgten weitere Hilfsgüter-Transporte nach Kufstein. Kufsteiner Kinder in Frauenfeld Parallel zur materiellen Hilfe durften Kufsteiner Kinder im Rahmen einer Aktion des Roten Kreuzes für drei Monate nach Frauenfeld reisen und hier ihre Ferien verbringen. Am 17. April 1947 traf eine Schar von 50 bleichen, dürftig gekleideten Kufsteiner Kindern in Frauenfeld ein alle im Alter zwischen sieben und zehn Jahren. «Sie waren bei Pflegeeltern untergebracht, die etwa gleichaltrige Kinder hatten», weiss Hans Brunschweiler vom Präsidialamt der Stadt Frauenfeld. Die kleinen Gäste waren offenbar gut erzogen und bereiteten ihren Pflegeeltern viel Freude so jedenfalls zitiert Stadtarchivar Stephan Müller aus einem Bericht, den Gemeindeweibel Nater verfasst hatte. Darüber hinaus wurden auch auf sportlicher Ebene Bande geknüpft. So weilte im August 1946 auf Einladung des Fussballclubs Frauenfeld der Sportclub Kufstein in Frauenfeld, wobei das Freundschaftsspiel mit 3:3 Toren endete. Kontakte auf Vereinsebene Anfang der fünfziger Jahre schliefen die Beziehungen zwischen den beiden Städten ein, nachdem sich die Verhältnisse Schluss auf Seite 2 IN DIESEM Herbst Hosenlupf auf höchster Ebene Im August 2010 kehrt das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest nach Frauenfeld zurück. Bereits 1966 trafen sich die besten Schwinger, Hornusser und Steinstosser in Frauenfeld zum Wettkampf. Eine Zwischenbilanz der Vorbereitungen. 2 Bodensee-Chefs tagen in Frauenfeld Am 4. Dezember werden sich die Regierungschefs der Internationalen Bodensee-Konferenz in Frauenfeld treffen. Auf dem Programm stehen zahlreiche gemeinsame Vorhaben der Anrainerstaaten und -kantone im Bodenseeraum. 3 Zuckerfabrik beheizt Wohnhäuser Seit 29 Jahren spendet Warmwasser aus der Zuckerfabrik wohlige Wärme für 17 Liegenschaften mit mehr als 200 Wohnungen. Die «Wärmeversorgung Frauenfeld West AG» setzt weiterhin auf die saubere Energie aus der Grossanlage im Westen. 5 Ergaten-Talbach im Brennpunkt Vor genau 650 Jahren wurde Ergaten erstmals erwähnt die eine Hälfte des Quartierbegriffs Ergaten-Talbach. Das Quartier hat während Jahrhunderten Gewerbe- und Industriegeschichte geschrieben. Eine lebhafte Spurensuche. 7 Bald 50 Jahre als Vorstadt-Papeterist Der 88-jährige Heinrich Brand betreibt an der Zürcherstrasse 206 seit 48 Jahren eine Papeterie. Nun kündigt der älteste Gewerbetreibende in der Vorstadt seinen Rückzug aus dem Geschäftsleben an und erinnert sich an bewegte Zeiten. 8

2 partnerschaften Hosenlupf auf höchster Ebene fotos: Jérôme Müggler/richtblick Im August 2010 ist es so weit nach über 40 Jahren findet das Eidgenössische Schwingund Älplerfest nach Frauenfeld zurück. Bereits 1966 trafen sich die besten Schwinger, Hornusser und Steinstosser der Schweiz in Frauenfeld zum Wettkampf. ALLES IM GRIFF. OK-Präsident Urs Schneider (links) und Generalsekretär Hans Schärer erwarten einen Mega-Anlass. Andrej Rudolf Jakovac Der legendäre Ruedi Hunsperger feierte 1966 in Frauenfeld den ersten seiner drei Titel als Schwingerkönig und ein wenig feiern darf sich heute auch die Kantonshauptstadt selber. Schliesslich werden mit der Durchführung des Schwingund Älplerfests 2010 innerhalb von fünf Jahren alle drei grossen Eidgenössischen Sportfeste in Frauenfeld stattgefunden haben 2005 das Eidgenössische Schützenfest, 2007 das Eidgenössische Turnfest und vom 20. bis 22. August 2010 das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest. Dies ist bislang noch keiner Stadt in so kurzer Zeit gelungen «Frauenfeld ist eben die Feststadt der Schweiz», sagt Stadtammann Carlo Parolari. «Die optimale Infrastruktur und vor allem die nachhaltige Unterstützung der Bevölkerung und der Behörden sind in Frauenfeld beispielhaft», erklärt Urs Schneider, der dem Organisationskomitee mit 140 Mitgliedern vorsteht. «Wir freuen uns, dass hier der Wert dieses Festes erkannt und anerkannt wird.» Zivilschutz und Militär helfen mit Bis zu Besucherinnen und Besucher werden erwartet. «Das Schwingfest dürfte 2010 die grösste Sportveranstaltung der Schweiz werden», sagt Urs Schneider. Betont gross ist aber nicht nur die Besucherzahl, sondern auch die «Thurgau Arena», in der die Wettkämpfe stattfinden. «Mit ihren Plätzen ist sie fast fünf Mal grösser als das Stadion am Eidgenössischen Turnfest 2007», erklärt Urs Schneider. Das imposante Bauwerk wird eigens für das Fest errichtet und nachher wieder abgebaut. «Eine logistische Meisterleistung, wie so vieles an dieser Veranstaltung.» Rund 3000 Helfer werden am Fest tätig sein, heute sind bereits 1800 gemeldet. Das Militär unterstützt die Veranstaltung mit 4400 Diensttagen, vornehmlich im Infrastrukturbereich. Ebenfalls im Einsatz ist der Zivilschutz mit 1600 Diensttagen, wovon 1200 durch die Zivilschutzregio Frauenfeld (ZSR) geleistet werden. «Unsere Einheiten werden beim Auf- und Abbau der Infrastruktur mitarbeiten und die verschiedenen Unterkünfte betreuen», sagt Ursin Camenisch, Kommandant der ZSR Frauenfeld. Der im Zuge der Armee XXI modernisierte Zivilschutz übernimmt üblicherweise Aufgaben in den Bereichen Schutz, Betreuung und Unterstützung. Die Ausbildung der Zivilschutzsoldaten und ihrer Kader ist in den vergangenen Jahren erheblich intensiviert worden. Der Zivilschutz hat den Auftrag, bei Katastrophen und in Notlagen die Einwohner der Region und ihre Lebensgrundlagen zu schützen. «Zivilschutzformationen leisten wie das Militär zudem zahlreiche Einsätze zugunsten der Gemeinschaft», sagt Ursin Camenisch. «Sei es an eidgenössischen Grossanlässen oder auch bei Veranstaltungen wie dem Gigathlon im vergangenen Juli.» Volksfest für ganze Region Bei den Tickets für die «Thurgau Arena» übersteige die Nachfrage das Angebot, erklärt Hans Schärer, der Generalsekretär des Schwingfests. Der grösste Anteil der Karten ist für den Verband und die Schwingvereine reserviert, rund 4000 Eintrittskarten gelangen ab kommendem Frühling in den freien Verkauf. «Vor allem ist das Schwingfest als grosses Volksfest gedacht und für einen Besuch des Festgeländes braucht es kein Ticket», sagt OK-Präsident Schneider. Als stimmungsvoller Auftakt findet am Freitag ein grosses überregionales Fest statt. Während der Aufbauphase könne das Gelände jederzeit besichtigt werden, so Schneider. «Und für Vereine und Gruppen bieten wir besondere Angebote mit Rundgängen und Hintergrundinformationen an». A propos Hintergrund: Zurzeit wird darüber diskutiert, ob die «Thurgau Arena» während der Nacht beleuchtet werden könnte wenn ja, dann dürfte sich ein Blick vom Stählibuckturm auf das Festgelände durchaus lohnen. Vielfältige Zeichen tiefer Verbundenheit foto: andreas anderegg symbole. Hans Brunschweiler, Chef des Präsidialamtes, vor dem Partnerschaftsstein in Frauenfeld und das Gegenstück in Kufstein (kleines Bild). 2 PRÄSENZ. Frauenfelder und Thurgauer Fahnen vor dem «Braustüberl». Schluss von Seite 1 im Tirol verbessert hatten. In der Folge wurden Kontakte fast ausschliesslich auf Vereinsebene gepflegt, ehe sich die Behörden der Städte Mitte der achtziger Jahre entschlossen, die Beziehungen wieder zu intensivieren. Hans Brunschweiler erinnert sich noch gut an jene Zeit. «Aus Kreisen der Stadtmusik Frauenfeld wurde angeregt, auf den freundschaftlichen Verbindungen mit Kufstein doch eine Städtepartnerschaft aufzubauen.» 1986 reiste er gemeinsam mit Stadtrat Hans Rivar ins Tirol, um sich ein Bild zu verschaffen und Kontakt mit Behörden aufzunehmen. Bereits zwei Jahre später, am 4. Juni 1988, war es so weit: Die Partnerschaft zwischen den Städten, angeführt von Bürgermeister Lothar Held und Stadtammann Hans Bachofner, wurde offiziell begründet. Ein steinerner Zeuge dieser Geburtsstunde ist ein Gedenkstein, der je zur Hälfte im Schlossgarten neben dem Rathaus Frauenfeld sowie in Kufstein liegt und jeweils in Richtung der 246 Kilometer entfernten Partnerstadt weist. In den Jahren danach wurden weitere Zeichen der Verbundenheit geschaffen. So gibts unter anderem ein «Frauenfelder Stüberl» in Kufstein und ein «Kufsteiner Stüberl» im Restaurant «Linde» in Frauenfeld. Darüber hinaus trägt ein Triebwagen der Frauenfeld-Wil-Bahn den Namen «Kufstein». Zudem verfügen beide Städte über eine Haubitze 42 als Salutgeschütz (diese standen bis 1989 auf dem Waffenplatz Frauenfeld im Einsatz). Emotionen beim Wiedersehen Das Jubiläum «750 Jahre Frauenfeld» im Jahr 1996 nahm die Stadt Frauenfeld wahr, erstmals ein Treffen von Kindern der Nachkriegszeit und ihren damaligen Frauenfelder Gastfamilien zu organisieren. Es waren herzergreifende Szenen, die sich in Frauenfeld bei diesem Treffen abgespielt haben. Hans Brunschweiler: «Das Wiedersehen nach vielen Jahrzehnten weckte bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern tiefe Gefühle.» Das zehnjährige Bestehen der Städtepartnerschaft wurde 1998 an beiden Orten unter grosser Mitwirkung der Bevölkerung gefeiert. Drei Jahre später unterzeichneten die Stadträte von Kufstein und Frauenfeld eine Resolution, die eine Ausweitung der Verbundenheit auf wirtschaftliche Belange zum Inhalt hat. Das Wichtigste über all die Jahre hinweg freilich sind die Kontakte zwischen der Bevölkerung beider Städte geblieben. «Über 20 Frauenfelder Vereine sind es, die einen ständigen Kontakt mit Gleichgesinnten in der Partnerstadt pflegen», weiss Hans Brunschweiler. Ein Zeichen für diese Verbundenheit sind die rund 2000 Übernachtungen pro Jahr in Kufstein von Besucherinnen und Besuchern aus Stadt und Region Frauenfeld. Einige dieser Übernachtungen sind Hans Brunschweiler zuzurechnen. Und dies wird auch so bleiben, wenn er im kommenden Frühjahr in den Ruhestand tritt. Denn Kufstein ist ihm ans Herz gewachsen, wird Teil seines Lebens bleiben.

3 bodenseeraum Bodensee-Chefs tagen in Frauenfeld Am 4. Dezember werden sich die Regierungschefs der Internationalen Bodensee-Konferenz in Frauenfeld treffen. Auf dem Programm stehen zahlreiche aktuelle Themen und gemeinsame Vorhaben im Bodenseeraum. Frauenfeld sei als Kantonshauptstadt der richtige und als Metropole auch ein repräsentativer Konferenzort, so der Thurgauer Staatsschreiber Rainer Gonzenbach gegenüber unserer Einwohnerzeitung. Ar m i n Me n z i Im Frühsommer die Gründung des Vereins Metropolitanraum und im Dezember die Regierungschefs der Internationalen Bodensee-Konferenz in Frauenfeld: ein Zufall? «Nein», sagt Staatsschreiber Rainer Gonzenbach. Wenn schon der Zürcher Metropolitanraum nicht in Winterthur aufhöre, ende für die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) der Bodenseeraum erst recht nicht an den Ufern des Sees. Die «Kulisse Bodensee» betreffe immer stärker auch die «nächste und übernächste Geländekammer», ist Rainer Gonzenbach überzeugt. Frauenfeld sei als Hauptstadt die repräsentative Metropole jenes Kantons Thurgau, der dieses Jahr der Konferenz vorsteht. Nach Anlässen in Diessenhofen, Kreuzlingen, dem Arenenberg und am Obersee klingt das IBK- Präsidialjahr des Thurgauer Regierungspräsidenten Claudius Graf-Schelling in Frauenfeld aus. Was bedeutet Ihnen diese Städtepartnerschaft? Carlo Parolari: Angesichts des lebendigen Kontakts zwischen der Bevölkerung der beiden Städte ist sie für mich sehr wichtig. Aber auch persönlich durfte ich schon viele schöne Erinnerungen in unserer Partnerstadt sammeln. Herbert Marschitz: Sehr viel. Nicht nur wegen der vielen sehr guten persönlichen Beziehungen aus manchen sind Freundschaften erwachsen zu Frauenfelder Bürgerinnen und Bürgern, Politikerinnen und Politiker sowie Mitarbeitenden der Stadt. Als Bür germeister kommt mir auch immer wieder der vielfältige Erfahrungsaustausch mit der Frauenfelder Stadtverwaltung zugute. Knochenarbeit. Staatsschreiber Rainer Gonzenbach leitet im Thurgauer Präsidialjahr den ständigen Ausschuss der Internationalen Bodensee- Konferenz (IBK). Gibt es Synergien, die Sie nutzen? Carlo Parolari: Wir haben einen regen Erfahrungsaustausch mit dem Stadtrat von Kufstein, und diesem Austausch von Die Knochenarbeit verrichtet derweil Staatsschreiber Rainer Gonzenbach, der im Thurgauer Präsidialjahr den ständigen Ausschuss der IBK leitet. Vor genau 50 Jahren gegründet Seine europaweite Bedeutung schöpft der Bodenseeraum aus Grösse und Lage. Er ist drei Mal so gross wie die Schweiz und beherbergt 26 Millionen Wertvolle Beziehungspflege Eine Partnerschaft hat viele Facetten. Im Falle jener zwischen Kufstein und Frauenfeld überwiegt die emotionale Verbundenheit sowie der konkrete Austausch von Erfahrungen. Stadtammann Carlo Parolari und Bürgermeister Herbert Marschitz erinnern sich. Know-how kommt grosse Bedeutung zu. Denn gewisse Problemstellungen zum Beispiel in den Bereichen Energie, Sport und Freizeit sowie Soziales sind überall gleich. Herbert Marschitz: Ja, auch wenn dies wegen der länderweise unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Stadtverwaltungen selten ist. Wie bereits erwähnt, profitieren die beiden Stadtverwaltungen in erster Linie aus dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Herbert Marschitz, Bürgermeister von Kufstein Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten persönlichen Kontakt? Carlo Parolari: Ja, das war 2005 anlässlich der Stadtratsreise mit unseren Partnern, die uns nach Kufstein führte. Herbert Marschitz: Ja. Ich erinnere mich mit guten Gefühlen an den ersten Menschen. Vor genau 50 Jahren als «Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee» gegründet und 1972 durch den baden-württembergischen Minis terpräsidenten Hans Filbinger zur «Bodensee-Konferenz» weiterentwickelt, befassten sich die Teilnehmerländer und -kantone zunächst mit Umweltund Raumordnungsfragen wurde erstmals die «Konferenz Carlo Parolari, Stadtammann von Frauenfeld städtepartnerschaftlichen Kontakt im Jahr Haben Sie einen Wunsch an die Partnerstadt? Carlo Parolari: Ich wünsche mir, dass die Gastfreundschaft gegenüber uns Frauenfelderinnen und Frauenfeldern anhält und die Sympathie über die Landesgrenzen hinweg weitergepflegt wird. Denn es ist ein schönes Gefühl, von Freunden im Ausland mit offenen Armen empfangen zu werden. Herbert Marschitz: Ja, nämlich dass die Partnerschaft möglichst lange Bestand hat. Inter view: An d r e a s Anderegg foto: armin menzi der Regierungschefs» im Rahmen der zuvor neu gebildeten «Internationalen Bodensee-Konferenz» abgehalten. Seit 1990 betrifft die grenzüberschreitende Zusammenarbeit «fast alle Bereiche staatlicher Tätigkeit» eine Offenheit, die allerdings ein Vorbild in der Geschichte hat: Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges war in der gesamten Bodenseeregion kein Reisepass nötig. Verkehr und Umwelt zentral Der Verkehr bewegt auch die Bodenseeregion. Schon die Römer waren entlang des Bodensees unterwegs, wenn sie von Basel über Winterthur, Arbon, Bregenz, Kempten und Regensburg nach Passau reisten. Deutlich geriet der Bodensee für die Eisenbahn zum nahezu unüberwindbaren Hindernis. Fast alle Bodensee-Städte waren Endstation für die Zugpassagiere. Wohl auch deshalb entwickelten sich die Bahnverbindungen im süddeutschen Raum schleppend. Bis heute fehlen leistungsfähige Anschlüsse ans europäische Hochgeschwindigkeitsnetz, obschon das Dreieck Stuttgart Zürich München wirtschaftlich von grosser Bedeutung ist. Schon vor 20 Jahren kritisierte das Umweltforum Bodensee an seinem Ostermarsch in Lindau, dass man auf der Fahrt rund um den Bodensee mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Schnitt gerade mal mit 20 Kilometern pro Stunde unterwegs sei. Das hat sich inzwischen dank technischer und finanzieller Unterstützung durch die Schweiz verbessert. Die Hegau-Bodensee-Bahn und ihr «Seehas» haben in Baden- Württemberg den öffentlichen Nahverkehr verdichtet. Und als aktuelles Beispiel für den Fortschritt nennt Rainer Gonzenbach die Bodensee-Tageskarte, ein Fahrausweis, der rings um den See gilt. Er sei eine der «überzeugenden Leistungen der Internationalen Bodensee-Konferenz», so Gonzenbach. Bodensee-Leitbild kein «Papiertiger» Die IBK fungiere weder als ein «Vorhof zur EU», noch sei sie «ein Vehikel zur Umgehung von internationalen Staatsverträgen», präzisiert der Jurist Gonzenbach. Jeder Kanton und jedes Bundesland behalte seine Gesetzgebungs-Hoheit, erklärt er. Darum sei bemerkenswert, dass sich die IBK auf ein verbindliches Bodensee-Leitbild einigen konnte. Die Massnahmen seien keine Papiertiger, denn es werde permanent überprüft, «wie das Leitbild eingehalten wird und welches der Stand der jeweiligen Projekte ist», unterstreicht Gonzenbach. Schweizer schöpfen Kredite aus Am besten liesse sich der Erfolg dort ablesen, «wo Geld ins Spiel kommt», so Gonzenbach vielsagend und mit Seitenblick auf jene Projekte, die sogenannt «interreg-finanziert» sind. Getragen werden diese Vorhaben durch die EU, den Bund sowie die Bundesländer und Kantone. Nicht ohne Stolz merkt Gonzenbach an, dass in der soeben abgeschlossenen Periode «die Schweizer sämtliche Mittel ausgeschöpft haben. Dabei ist der Thurgau an überdurchschnittlich vielen Projekten beteiligt gewesen», erklärt er. Mit Seehofer und Oettinger? Wenn sich die Regierungschefs aus Bayern, Baden-Württemberg, dem Vorarlberg, dem Fürstentum Liechtenstein sowie den Ostschweizer Kantonen Zürich, St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen und der beiden Appenzell am 4. Dezember in Frauenfeld treffen, steht eine Handvoll wichtiger Fragen auf der Traktandenliste. Etwa die Nachlese des soeben in der Kartause durchgeführten Klimaschutz-Kongresses, das bevorstehende 10-Jahr-Jubiläum der Internationalen Bodensee-Hochschule oder etwa ein geplanter neuer Kleinprojekte-Fonds. Ohne Frage bleibe auch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise für diese Runde wichtig. Während die Themen also feststehen, herrscht über die personelle Zusammensetzung noch Unklarheit: «Ob Horst Seehofer und Günther Oettinger kommen werden, wissen wir noch nicht», zuckt Gonzenbach seine Schultern. Dass auch sie sich in Frauenfeld wohlfühlen würden, steht ausser Frage. 3

4 wirtschaft und soziales Wohlige Öko-Wärme ab Zuckerfabrik fotos: armin menzi Seit 29 Jahren spendet Warmwasser aus der Zuckerfabrik wohlige Wärme für 17 Liegenschaften mit mehr als 200 Wohnungen. Das soll auch in Zukunft so bleiben: Die «Wärmeversorgung Frauenfeld West AG» setzt weiterhin auf die saubere Energie aus der Zuckerfabrik. Sie will im nächsten Jahr die Wärmeversorgung gründlich überholen und modernisieren. weltklasse. Zucker aus Frauenfeld erfüllt die höchsten Standards. Ar m i n Me n z i Jetzt dampft sie wieder, die Zuckerfabrik: Bis Weihnachten werden pro Tag Tonnen Rüben zu Kristallzucker, Melasse und Schnitzel verarbeitet. Dabei entsteht nicht nur einer der qua- litativ hochwertigsten Zucker in ganz Europa. Die Zuckerfabrik zählt darüber hinaus zu den umweltfreundlichsten und energiesparendsten Unternehmen ihrer Klasse und dies weltweit: «Zwischen 1990 und heute haben wir den Energieverbrauch pro Tonne um zirka 45 Prozent gesenkt», erklärt Werkleiter Joachim Pfauntsch nicht ohne Stolz. Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass mehr als drei Viertel einer Zuckerrübe aus Wasser besteht, das ihr mit erheblichem Energieaufwand entzogen wird. Abwärme für Wohnkomfort statt in die Umgebung Ausgangspunkt für die Wärmeerzeugung ist Erdgas von den Werkbetrieben Frauenfeld immerhin knapp ein Drittel des städtischen Erdgas- Absatzes. Während der Rübenkampagne beheizt es riesige Kessel. Pro Stunde entstehen so bis zu 65 Tonnen Dampf mit einer Temperatur von 480 Grad Celsius. Er treibt eine Turbine an, die über einen Generator rund 9000 Kilowatt Strom abgibt. Davon benötigt die Zuckerfabrik 8000 Kilowatt, die restlichen 1000 Kilowatt fliessen ins städtische Stromnetz zurück. Die verbleibende Wärme ENERGIE DANK ZUCKER. Matthias Hotz (links) und Joachim Pfauntsch in der Zentrale der Wärmeversorgung Frauenfeld West auf dem Areal der Zuckerfabrik Frauenfeld. Wichtiger Entscheid für die Zukunft Der Verwaltungsrat der Wärmeversorgung Frauenfeld West AG die Aktien sind im Besitz der Zuckerfabrik, der Stadt Frauenfeld, der Thurgauer Kantonalbank und der Wärmekunden hat sich an der Schwelle zum 30. Geburtstag weitreichende Gedanken über die Zukunft der Wärmeversorgung im Westen von Frauenfeld gemacht. Verwaltungsratspräsident Matthias Hotz verschweigt nicht, dass dabei sämtliche Varianten auf den Tisch kamen: «Vom Stilllegen bis zum Weiterbetrieb und von der dezentralen Wärmeaufbereitung bis hin zu einer neuen Holztrocknet die Zuckerrüben in sieben Stufen zu Kristallzucker aus und hinterlässt noch immer Warmwasser, «viel zu schade, um damit die Umgebung aufzuheizen», wie Pfauntsch lakonisch meint. Dieses Wasser enthält immerhin rund 1,4 Millionen Kilowattstunden Wärme, das auf zwei Temperaturstufen anfällt für die Heizung sowie fürs Duschen und Waschen in 17 umliegenden Liegenschaften mit mehr als 200 Wohnungen. Damit sie ausserhalb der drei Kampagnenmonate nicht auf Komfortwärme verzichten müssen, bereitet eine separate Gasheizung die dafür nötigen 2,8 Millionen Kilowattstunden Wärme auf. schnitzel-quartierheizung reichte das Spektrum», erklärt er. Studien von Energiefachleuten hätten schliesslich nahegelegt, «den bestehenden Wärmeverbund zu optimieren und weiterzuführen», so Hotz. Dabei wolle man die zwei Wärmenetze auf ein einziges vereinen, was Wärmeverluste mindert. Schon im nächsten Jahr will die Gesellschaft mit der Realisierung beginnen. Wieder Wasserflöhe im Egelsee Längst hat die Zuckerfabrik auch in Umweltfragen ihre Hausaufgaben gemacht. Sie unterschreitet die CO 2 -Vorgaben des Kyoto-Protokolls seit mehreren Jahren und kommt so in den Genuss einer CO 2 -Abgabe- Befreiung. Doch der promovierte Chemiker Joachim Pfauntsch denkt nicht nur im Massstab seiner Grossanlage. Er empfindet auch Respekt für das Kleine: In seiner Freizeit fotografiert er leidenschaftlich Orchideen. Und freut sich darüber, dass im nahe gelegenen Egelsee wieder Wasserflöhe leben mit ein Ergebnis des nur noch gering belasteten Abwassers der Zuckerfabrik, das den See speist. Von den insgesamt 70 Woh - nungen der Parksiedlung Talacker sind bereits 60 verbindlich reserviert. Ricco Motta, Mitglied der Baukommission Parksiedlung Talacker und pensionierter Heimleiter, begleitet und koordiniert seit August dieses Jahres den Erstbezug der Alterswoh - nungen. Welche Fragen beschäftigen die Interessenten am meisten? Ricco Motta: Da gibt es verschiedene. Als Beispiele kann ich nennen: Wie wirkt sich die neue Lebensform auf mich aus? Welche Mitbewohner werde ich haben? Welche Dienste seitens der Parksiedlung kann ich in Anspruch nehmen? Was ist in der Hausordnung vorgesehen? Was passiert genau, wenn ich krank oder pflegebedürftig werde? 4 Die Wahlfreiheit bleibt möglich foto: Jérôme Müggler/richtblick hilfsbereit. Ricco Motta begleitet seit August den Bezug der Alterswohnungen. Inwiefern können Sie auf die individuellen Wünsche der neuen Bewohner eingehen? Ricco Motta: Bei uns ist alles dar auf ausgerichtet, dass die individuelle Freiheit möglich bleibt. Alle bisherigen Aktivitäten und persönlichen Vorlieben sollen weiterhin gepflegt werden können. Es wird alles getan, um Wünsche zu erfüllen. Grenzen sind gesetzt, beispielsweise bei der Bauausführung. Grundsätzlich gilt natürlich, dass die persönliche Freiheit dort endet, wo sich andere gestört fühlen. Wie werden Sie Ihre Informationsarbeit betreiben? Ricco Motta: Ich werde im Oktober dieses Jahres Informationsveranstaltungen für alle Personen durchführen, die sich für eine Wohnung angemeldet haben. Zudem werde ich Einzelgespräche führen. Dabei wird es um das gegenseitige Kennenlernen gehen, die Aufnahme der konkreten Wünsche, die Auswahl der persönlichen Wohnung, eine Festlegung des Zeitfensters für den Umzug sowie das Abmachen der gewünschten Hilfeleistungen. Naturgemäss sind die Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse individuell. Ich werde es so einrichten, dass ich alle Einzelgespräche ohne Zeitdruck durchführen kann. Damit die Angehörigen dabei sein können, werde ich bewusst auch zu unkonventionelle Zeiten etwa ausserhalb der Bürostunden zur Verfügung stehen. Interview: Andrej Rudolf Jakovac Stadt-News nun auch im Teletext Neben dem Internet gibt es mit dem Stafag- Infokanal eine weitere Möglichkeit, News und Infos der Stadt Frauenfeld auf elektronischem Weg nachlesen zu können. Mit dem Teletext auf dem Stafag-Infokanal eröffnet sich den Gemeinden die Möglichkeit, ihren Einwohnerinnen und Einwohnern Informationen aller Art und parallel zum Internet rasch und unbürokratisch zugänglich zu machen. Die Stadt Frauenfeld hat sich entschieden, diese Chance zu nutzen. Die Infos aus Frauenfeld finden sich auf dem Stafag-Teletext ab Seite 200. Zuerst sind die News aufgeführt, danach folgen allgemeine Infos und Kontaktadressen. Möglich wird dieser Einwohnerservice durch den Ausbau der Anlagen bei der Regionalantenne Frauenfeld AG. Wie Erhebungen gezeigt haben, findet der Teletext allgemein eine grosse Beachtung. Insbesondere die Werbepausen in Filmen werden gerne genutzt, um sich via Teletext über Aktualitäten zu informieren. Aus diesem Blickwinkel betrachtet dürften auch die News und Infos aus Frauenfeld eine gute Beachtung finden.

5 freizeit und kultur Vom Hotel-Saal zur Visitenkarte fotos: andreas anderegg Vor 50 Jahren wurde das Casino am Bahnhofplatz eröffnet. Der einstige Bahnhof-Saal des gleichnamigen Hotels ist heute nicht nur einer der modernsten Säle der Ostschweiz, die Pächter Richard und Marta Weber haben ihn in den letzten 22 Jahren zu einer Adresse ersten Ranges für Veranstaltungen aller Art gemacht. seit Marta und Richard Weber sind aus dem Casino nicht mehr wegzudenken. Fast wäre das runde Jubiläum vergessen gegangen, dabei ist es doch ein Grund zum Feiern das 50-jährige Bestehen des Casinos Frauenfeld. Ein Blick in die Agenda bestätigt den hohen Stellenwert. Rund 150 Anlässe mit rund Besuchern sind es, die durchschnittlich jedes Jahr im Casino über die Bühne gehen. Je ein Drittel Vereinsanlässe und Tagungen, Bankette und Festanlässe sowie Kulturveranstaltungen einst gastierte gar die weltbekannte Mailänder wechselvolle geschichte. Das Frauenfelder Casino hat sich zu einer nationalen Visitenkarte entwickelt. Scala dort. Richard Weber, der den Betrieb am Bahnhofplatz gemeinsam mit Gattin Marta seit 1987 gepachtet hat: «Ausserdem haben wir heute rund 100 Veranstaltungen im Vorlauf. Als wir hier angefangen hatten, war das Casino gerade mal für zwei Anlässe gebucht. Für die GV der Frauenfeld-Wil-Bahn und für eine Thurgovia-Veranstaltung», erinnert sich Weber. Grosser Einsatz Diese prosperierende Entwicklung ist das Ergebnis harter Arbeit, wie das vor zwei Jahren an der Feier zum 20-jährigen Engagement der Familie Weber im Casino deutlich wurde. Damals wurde das Wirken von Richard und Marta Weber, die einst als Pächter des Café Altstadt auf das Casino aufmerksam gemacht wurden, in den höchsten Tönen gelobt. Trotz des grossen zeitlichen Aufwands ist das Casino für sie aber lediglich eine Teilzeit-Tätigkeit. «Daneben bin ich auch noch im Catering tätig und wenn es die Zeit erlaubt als Mitveranstalter von Anlässen», sagt Richard Weber. Das langjährige Wirken der Familie Weber, gepaart mit dem über 5 Millionen Franken teuren Umbau, mit dem das Casino vor wenigen Jahren in eine moderne Veranstaltungsstätte verwandelt wurde, hat den Betrieb in eine Top-Position gebracht. Unzählige Künstler von Rang und Namen sind hier aufgetreten und tragen zum hohen Stellenwert des Casinos bei: Marco Rima, Simon Enzler, Akapickels, Pepe Lienhard und Divertimento um nur einige zu nennen. Der Name «Casino» wurde vor einigen Jahren übrigens in Stadtcasino geändert, um Missverständnissen vorzubeugen betreffend einer Spielbank, die in einem Anbau im hinteren Gebäudeteil vorgesehen war. Das Projekt wurde allerdings nicht realisiert. Eröffnet worden war das Casino Frauenfeld, das die Handschrift von Architekt Armin Possert trägt, am 9. Januar Damit ging damals eine jahrelange Saal-Misere zu Ende, wie dem Buch «Frauenfeld, Geschichte einer Stadt im 19. und 20. Jahrhundert» von Beat Gnädinger und Gregor Spuhler zu entnehmen ist. In Frauenfeld fehlte seit längerer Zeit ein Saal für kulturelle Veranstaltungen, Tagungen und grösserer Anlässe der städtischen Vereine. Es war die Bahnhofsaal AG (später Casino AG) mit den beiden Hauptaktionären Hotelier Heinz Dumelin und Walter Tuchschmid, die unterstützt von der Stadt den Saal-Mangel beendete kündigte Hotelier Dumelin seinen Pachtvertrag, womit auch die Hotelküche dem Saalbau nicht mehr zur Verfügung stand. Deshalb wurde das Essen für die Casino-Anlässe ab diesem Zeitpunkt extern zubereitet, ehe 1987 bei der ersten grossen Sanierung des Gebäudes eine Küche eingebaut wurde. Seit 1987 in Pacht Nach etlichen Jahren Auf und Ab die Stadt war mittlerweile Hauptaktionärin der Casino AG pachteten Richard und Marta Weber das Casino im August Dies blieb auch so, als die Stadt im Jahr 2004 das Gebäude bei der Auflösung der Casino AG übernahm und es seither als stadteigenen Betrieb führt. Frauenfelder Ferienpass feiert Geburtstag Der «neue» Ferienpass ist seit 10 Jahren eine feste Institution in den Frauenfelder Herbstferien. Tausende von Kindern haben damit über die Jahre Sportarten ausprobieren, Hobbys finden, Berufe kennenlernen oder Neues entdecken können. Jé r ô m e J. Mü g g l e r Schmunzelnd erinnern sich zwei der elf Gründungsmitglieder des neuen Ferienpasses Frauenfeld, Monika Hurschler und Ruth Favero, an die Phase des Neubeginns im Jahr «Wir hatten damals kein Sekretariat, kaum Infrastruktur und ein neues Computerprogramm, das noch nicht so wollte, wie wir uns das vorstellten», erklärt Ruth Favero. «Viel Herzblut und unzählige Abend- oder sogar Nachtstunden waren nötig für die Erstauflage», erinnert sich Vereinspräsidentin Monika Hurschler. Ein grosser Erfolg war bereits im ersten Jahr der Lohn Seit zehn Jahren dabei. Monika Hurschler (links) und Ruth Favero freuen sich auf die 900 Kinder, die in der ersten Oktoberwoche die Angebote des Ferienpasses nutzen. für die freiwillige Arbeit. Gegen 700 Kinder rund 50 Prozent der Frauenfelder Primarschüler hatten damals die Möglichkeit genutzt, in ihren Ferien spannende Kurse zu besuchen. fotos: Jérôme Müggler/richtblick Bereits im folgenden Jahr wurde der Verein Ferienpass Frauenfeld gegründet, ein Sekretariat geschaffen und die Arbeit im OK neu organisiert. All das half, die anfallenden Arbeiten schneller und effizienter zu erledigen. «Von Beginn weg haben uns die Stadt und die Schulgemeinde stark unterstützt was uns nicht nur sehr freute, sondern auch den Mut zum Weitermachen gab», so Hurschler. «Dazu kommen zahlreiche Personen, Sponsoren, Vereine und Firmen, die uns über die Jahre treu geblieben sind.» 900 Kinder erwartet Unzählige kleinere und grössere Highlights prägten die vergangenen zehn Jahre, darunter auch die mehrtägigen Kurse mit dem Zirkus Balloni und dem Zirkus Medrano. «Auch das Einzugsgebiet der teilnehmenden Kinder hat sich in den Jahren bis auf die Regio Frauenfeld vergrössert, und seit 2007 sind die Kurse auch für Schüler der Heilpädagogischen Schule offen», so Monika Hurschler. Rund 900 Kinder werden dieses Jahr vom 3. bis 18. Oktober das Angebot von 114 Kursen nutzen können und dabei 3500 Kursplätze besetzen. Das Kursangebot ist denn auch Kinderwünschen angepasst. Kinderwünsche werden respektiert «Wir haben in den vergangenen Jahren mit Umfragen klare Antworten erhalten, was den Kindern gefällt und was nicht», so Ruth Favero. «Kinder sind beispielsweise daran interessiert, mehrere kürzere Kurse als nur einen längeren zu besuchen. Zudem sind Kurse mit Eltern gar nicht gut angekommen.» Gefeiert werden die zehn erfolgreichen Jahre am letzten Freitagnachmittag in den Herbstferien mit einer Jubiläums-Kinderparty in der Rüegerholzhalle. Zudem gibt es für alle Kinder einen gelben Rucksack sowie einen Schlüsselanhänger. Somit dürfte sich die Ferienpasszeit auch optisch in der Stadt bemerkbar machen. 5

6 wasser, energie & UMWELT Lehrstunde in der Wasserversorgung Das Frauenfelder Trinkwasser wird von der Aufbereitung in das mehr als 150 Kilometer lange Transport- und Versorgungsnetz gepumpt. Schulklassen und Besuchergruppen, die sich vor Ort ein Bild machen, zeigen sich jeweils beeindruckt von der Trinkwasser-Gewinnung. Trinkwasser ist nicht nur qualitativ hochwertig, es ist auch konkurrenzlos günstig. Denn eine Studie kam vor einigen Jahren zum Schluss, dass die meisten Mineralwasser qualitativ gleich oder minderwertiger sind als unser Hahnenburger und das zu einem rund tausendfach höheren Preis», sagt Peter Langhart vom Wasserwerk Frauenfeld zu den rund 20 Bauzeichner-Lehrlingen, die an diesem Morgen einen Einblick in die Frauenfelder Wasserversorgung erhalten. Erst in der Wasseraufbereitungsanlage nördlich des Paketverteilzentrums der Post, später im Pumpwerk Wuhr in unmittelbarer Nähe der Rorerbrücke, zeigen sie sich beeindruckt. 3 Millionen Kubikmeter Die Wasserversorgung Frauenfeld fördert jährlich rund 3 Millionen Kubikmeter Trinkwas- ser Liter. Davon werden zwei Drittel von Haushaltungen verbraucht, der Rest von Grossgewerbe und Industrie. Das Wasser stammt vollständig aus dem Grundwasser, 98 Prozent aus dem Thurtal und 2 Prozent aus dem Thunbachtal. Derweil das Grundwasser aus dem Thunbachtal aus qualitativer Sicht den Anforderungen entspricht und (noch) nicht aufbereitet werden muss, wird das Wasser aus den Kies- und Schotterlagen des Thurtals in den Pumpwerken Widen und Wuhr durch horizontale, geschlitzte foto: andreas anderegg Lehrstunde. Peter Langhart weiht die Lehrlinge in die Geheimnisse der Frauenfelder Wasserversorgung ein. Rohre in den Filterbrunnen geleitet. Danach wird das Rohwasser mittels Bohrlochpumpen, die eine Förderleistung von Litern pro Stunde haben, zur Wasseraufbereitungsanlage im «Geisschopf» gefördert. Dort können pro Tag mittels Ozon- Beigabe bis zu 20 Millionen Liter Wasser aufbereitet werden. Die im Jahr 1999 in Betrieb genommene Anlage (Baukosten 15 Mio. Franken) versorgt nicht nur die über Einwohnerinnen und Einwohner von Frauenfeld, in Spitzenzeiten beziehen auch Felben-Wellhausen, Häuslenen, Hüttwilen, Dingenhart und Rüti zusätzlich Wasser von dort (durchschnittlich insgesamt rund 220 Millionen Liter pro Jahr). Darüber hinaus verfügt auch die Gemeinde Gachnang über einen Anschluss ans Wassernetz der Stadt Frauenfeld, der bei Bedarf in Betrieb genommen werden kann. Sechs Reservoirs fassen zusammen 15 Mio. Liter Wasser Zum Ausgleich zwischen der Wassergewinnung und dem Wasserverbrauch, als Reserve für Brandfälle (genannt Löschwas- ser-versorgung) sowie zur Überbrückung von kurzen Produktionsunterbrüchen betreibt das Wasserwerk Frauenfeld sechs Reservoirs mit einem Fassungsvermögen von insgesamt rund 15 Millionen Litern. Dank dieser gut ausgebauten Infrastruktur der Wasserversorgung kam es im Jahrhundertsommer 2003 in Frauenfeld im Gegensatz zu zahlreichen anderen Orten nicht zu Versorgungsengpässen. Gemäss Ulrich Berger, dem Leiter der städtischen Wasserversorgung, stieg damals der durchschnittliche Wasserverbrauch von 9000 Kubikmetern pro Tag an Spitzentagen auf über Kubikmeter an. Dieser Bedarf konnte allerdings problemlos gedeckt werden. Gleichzeitig war auch die Löschwasser-Resverve von 2700 Kubikmetern Wasser nie in Frage gestellt. Manch einer der Bauzeichner-Lehrlinge kam angesichts der Erläuterungen von Peter Langhart nicht mehr aus dem Staunen heraus. Dieser machte auch deutlich, wie wertvoll unser Trinkwasser ist. Sicher wird der eine oder andere Teilnehmer dieser Führung ein grösseres Bewusstsein um einen sparsamen Wasserverbrauch haben, wenn er den Wasserhahn aufdreht. umwelt und energie So sparen wir Energie und Wasser im Herbst nachgefragt bei werner hügli «Start für eine neue Quartierpolitik» 140 Liter Wasser für einen Espresso Trinkwasser ist ein kostbares Gut. Es beschäftigt uns mindestens zwei Mal: bei der Aufbereitung und dem Transport sowie nach Gebrauch als Abwasser. Also lohnt sich der sparsame Umgang. Doch am meisten Wasser verbrauchen wir indirekt: Der Espresso benötigte zuvor 140 Liter Wasser für die Erzeugung und Konfektionierung des Kaffees auch in Regionen mit Wasserknappheit. So viel Wasser ist nötig für 1 kg Orangensaft 25 Liter 1 kg Reis Liter 1 kg Schwarztee Liter 1 kg Soja Liter 1 kg Kakao Liter 1 kg Kaffee Liter 6 Äpfel und Birnen aus der Region Herbstliche Landschaften mit prallen Obstbäumen: Äpfel und Birnen aus «Mostindien» liegen nah. Sie schmecken nicht nur besser, sondern benötigen für Ernte, Transport, Konfektionierung und Angebot nur einen Bruchteil jener Energie, die Importfrüchte erfordern. Produkte aus der Region schonen die Umwelt. Im Herbst ab Feld und Baum Gemüse: Salate, Kohlrabi, Chicoré, Chinakohl, Herbstrübe, Karotten, Kartoffel, Sellerie, Kürbis, Lauch, Randen, Rosenkohl, Rotkabis, Wirz, Zuckerhut. Früchte: Äpfel, Birnen, Trauben, Quitten, Brombeeren, Holunder, Hagebutten. Energie und Wasser sparen beim Waschen Eine moderne Waschmaschine spart Strom und Wasser: pro Waschgang benötigt sie für 5 Kilo Trockenwäsche bei 60 nur noch 1,5 Kilowattstunden Strom und 50 Liter Wasser. Das ist rund die Hälfte gegenüber Geräten der achtziger-jahre. Heute lassen sich Waschmaschinen auch in Systeme mit erneuerbaren Energien integrieren. So sparen Sie Energie: beladen Sie die Maschine ganz voll (spart 20 % Energie) auch für Kochwäsche reichen 60 aus, das spart 40 % Strom; Wäsche gut schleudern spart 20 % Strom beim Tumblern; Wäsche im Freien trocknen. Ar m i n Me n z i Der Quartierverein Ergaten-Talbach ist der älteste in Frauenfeld. Er wurde am 29. Oktober 1904 auf einen Zeitungsaufruf hin gegründet. Damals wie heute vertritt der Verein die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Stadt. Waren es vor 105 Jahren die morschen Geländer an den Murgstegen, dann sind es heute deutlich andere Anliegen, die den 650 Mitglieder starken Verein bewegen. «Im Vordergrund stehen die Auswirkungen des Verkehrs, die Kinderspielplätze und die Integration unserer ausländischen Wohnbevölkerung», erzählt Präsident Werner Hügli. Zudem baue man mit dem Dachverband für Freiwilligenarbeit die Nachbarschaftshilfe auf. Dabei gehe es darum, «kleine Besorgungen für Kranke zu machen oder den Schülern bei den Hausaufgaben zu helfen», nennt Hügli als Beispiele. Zuhören statt verordnen. Werner Hügli, Präsident des Quartiervereins Ergaten-Talbach, lobt das gute Einvernehmen mit der Stadt. Sehr gute Zusammenarbeit Die Zusammenarbeit mit den Stadtbehörden, dem Werkhof und den Werkbetrieben erachtet Werner Hügli als sehr gut. Aber es bleibe nötig, die Bewohner der Quartiere auch in Zukunft in die Gemeinschaft einzubinden. «Hierzu muss man ihnen zuerst einmal genau zuhören», weiss Hügli, der immerhin während 14 Jahren Mitglied des Gemeinderates und während eines Jahres gar dessen Präsident war. Werner Hügli hat zuweilen das ungute Gefühl, dass dieses Zuhören und das Eingehen auf Menschen in der heutigen Zeit manchmal zu wenig geschieht. Darum setzt Werner Hügli konkrete Erwartungen in das Realisierungsprogramm Stadtentwicklung, wo als erstes Projekt der Quartierentwicklung das Quartier Ergaten-Talbach zum Schwerpunkt erhoben wurde.

7 quartier ergaten-talbach Und wo plätschert der Talbach? fotos: armin menzi Vor genau 650 Jahren wurde Ergaten erstmals erwähnt die eine Hälfte des Quartierbegriffs Ergaten-Talbach. Das Quartier hat während Jahrhunderten Gewerbe- und Industriegeschichte geschrieben. Die Liste prominenter Namen nennt von Maggi bis Nestlé und von Martini bis Sigg alles, was hierzulande Wirtschaftsgeschichte geschrieben hat. Eine lebhafte Spurensuche im zweitgrössten Frauenfelder Quartier. Ar m i n Me n z i K Quartier ürzlich feierte das Ergaten-Talbach einen besonderen Geburtstag: vor 650 Jahren, am 5. Juli 1359, wurde das Gebiet «Egerden» im Lehenbuch des Abtes Eberhard von Brandis erstmals erwähnt. Von der offiziellen Geschichtsschreibung schnöde übergangen, ist Stadtarchivar Hannes Steiner kürzlich und fast zufällig auf den Eintrag gestossen. Aus «Egerden» wurde der Name Ergaten. Heute leben im Quartier es dehnt sich südlich der Bahnlinie und westlich des Rathausplatzes bis an die Grenzen von Islikon, Gachnang, Gerlikon und Aadorf aus rund 5000 Einwohner. Damit ist Ergaten-Talbach nach dem Kurzdorf das zweitgrösste Quartier und wohl unbestritten jenes mit der bewegtesten Geschichte. Vom Ritter bis zu den Industriepionieren Diese Geschichte reicht vom kauzigen Ritter Walter von Blumenstein, dessen ehemalige Quartierburg als Ruine im Wald unterhalb von Gerlikon noch heute eine obskure Faszination ausstrahlt, über einen politischen Flüchtling namens Michael Maggi bis hin zu Friedrich von Martini, dem Sprössling eines Regimentsarztes im königlichkaiserlichen Heer Österreich-Ungarns im vorletzten Jahrhundert. An selber Stelle traten schliesslich die wichtigsten Frauenfelder Namen erstmals in Erscheinung. Die Gerber-Dynastie Kappeler ebenso wie die Stahlbauer-Familie Tuchschmid, die nachmaligen Industriellen Greuter, Rieter und Sigg, um nur einige zu nennen. talbachplatz. Das augenfällige Quartierzentrum im Westen der Stadt. Im Rhythmus der Wasserräder Gewerbe und Industrie entwickelten sich in Frauenfeld entlang der Murg wird erwähnt, dass südlich vom Königswuhr zwei Kanäle abgezweigt wurden. Im Jahr 1420 trieb das Murgwasser unweit der heutigen Schlossmühle die Wasserräder der «Secklermühle» an. 40 Jahre später schreiben die Chronisten über die Gerberei eines gewissen Kappeler, der sinnesfroh auch eine Weinhandlung mit Trotte geführt haben soll. Deutlich handfester wurden Mitte des 16. Jahrhunderts in der «Balière» beim Kreuzplatz Ritterrüstungen und Wamse geschmiedet. Zur Namensgeberin für das Gebiet im Murgknie unterhalb des Schlosses wurde derweil eine Fabrik, in der seit dem 16. Jahrhundert Tücher gebleicht wurden die «Bleiche». Fabrikanten erleben industrielle Blütezeit 1794 gründete der Genfer Emigrant Le Guy de Ferriers bei der heutigen Schlossmühle eine Fabrik für die Herstellung von Türkisch-Garn. Umtriebe und Rechtshändel mit der damals nicht sehr gastfreundlichen Frauenfelder Bürgerschaft machten ihm den Garaus. Sehr zum Vorteil des Textilfabrikanten Bernhard Greutter. Er führte an selber Stelle 70 Jahre später gemeinsam mit Rieter die grösste Textilfabrik der Schweiz und beschäftigte als grösster Arbeitgeber Frauenfelds bis zu 600 Mitarbeiter. Unweit davon legte der nachmalige Industrielle Friedrich von Martini den Grundstein für die Herstellung von Papierfalz- und Heftmaschinen. Von Maggi bis Nestlé Inzwischen hatten die Nachfahren eines gewissen Michael Maggi er war als politischer Flüchtling in die Schweiz gekommen und hatte 1839 die Neumühle auf dem Bleicheareal übernommen die Firma nach Kemptthal verlegt und das gesamte Areal an die Maschinenfabrik Martini + Tanner & Cie. verkauft. Adolf von Martini baute dort von 1897 bis 1916 auch Autos. Dazwischen fertigte die «Nestlé Swiss Condensed Milk Co.» an gleicher Stelle Maschinen für die Herstellung von Konservendosen für den neuen Marktrenner Kondensmilch. In der Schuhfabrik Brauchlin waren damals ebenfalls bereits 450 Arbeiter tätig. Von der Walzmühle zur Erfindung des Dampfkochtopfs Die Walzmühle wurde 1832 gebaut. Sie mahlte das Getreide nicht mehr mit Mühlsteinen, sondern mit Metallwalzen. Das war einigermassen revolutionär konnte sich aber nicht durchsetzen. So ging die Fabrik an die Gebrüder Lotzbeck über, die dort zwischen 1877 und 1904 Schnupftabak fabrizierten verlegte Ferdinand Sigg seine Aluminium-Firma von Biel in die Walzmühle. Der kreative Tüftler ging unter anderem als Erfinder des Dampfkochtopfs in die Geschichte ein. Noch heute macht Sigg Schlagzeilen mit der zum Kult avancierten Alu-Flasche «Sigg Bottle». Inzwischen hat sich das Walzmühleareal zur quicklebendigen Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungs- Oase entwickelt: Sigg Switzerland, das Gründerzentrum «Start», die Studios von «Radio Top» und «Tele Top», eigenwillige Lofts und einiges mehr prägen das Areal. aufwertung. Neues Leben erwacht im Bleicheareal. baliere. Früher Waffenschmiede, heute Kulturraum der Stadt. ruhe. Bruder-Klaus-Kapelle. Sogar Benito Mussolini Die Industrialisierung teilte die Frauenfelder Gesellschaft ab der Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker in «Fabrikherren» und «Arbeiter». In den Martini- Werken wurden 11 Stunden pro Tag und sechs Tage die Woche gearbeitet. Ferien gab es nicht, und bei Verspätungen mussten die Arbeiter Bussen bezahlen. Derweil erhielten sie auch Sukkurs von überraschender Seite: Benito Mussolini als Maurer beim Bau der Stadtkirche im Sold einer Frauenfelder Baufirma tätig soll 1904 im «Kreuz» seine ersten Kampfreden gegen die Ausbeutung der Arbeiter gehalten haben. Unweit davon zog einige Jahre später das Thurgauer Arbeitersekretariat ein, und 1918 gipfelte die Unzufriedenheit der Arbeitnehmer in einem viertätigen Arbeitskampf. Positive Entwicklung Das Quartier hat sich durchaus positiv entwickelt. Der «Ochsen», als erster markanter Massivbau, macht heute wieder positive Schlagzeilen. Der Kreuzplatz als damaliger Standort für Märkte ja sogar für den Zirkus Knie, die zahlreichen Brücken und Murgübergänge und der ab 1900 einsetzende Bau-Boom prägen das Quartier bis heute. Am 14. Mai 1855 wurde die Bahnlinie Frauenfeld Winter thur eröffnet, und die Geburtsstunde des Talbachplatzes schlug Seitdem entlastet die Bahnhofstrasse den Rathausplatz. Auch dieses Anliegen hat Geschichte. Generationen: Schule, Gesundheit, Alter Das Bildungswesen war zunächst ein klösterliches und später ein Privileg der Städter. Erst 1921 wurde das Ergaten-Schulhaus an der Ecke Bahnhofstrasse-Laubgasse eingeweiht. Es enthielt gerade mal sechs Schulzimmer allerdings für jeweils 60 Schüler kam eine Turnhalle und 1973 die Spielwiese hinzu. Fünf Jahre später entstanden das neue Schulhaus an der Fliederstrasse. Auch Sport und Freizeit sind im Quartier bestens aufgehoben. Schon 1928 entstand die «Männerbadeanstalt». An ihre Stelle wurde 1973 das Frei- und Hallenbad gebaut und inzwischen grosszügig zu einer städtischen Freizeitanlage mit regionaler Aus strahlung erweitert. Die Schiessanlage im Schollenholz, der Armbrustschützen-Stand in der Walzmühle und weitere Freizeitenrichtungen erhöhen die Attraktivität des Quartiers. Das Alterszentrum Park, in den achtziger-jahren an der Stelle des alten Spitals erbaut, sukzessive erweitert und derzeit an der Schwelle zum nächsten Modernisierungsschritt, fügt sich nahtlos ins Quartierbild ein und offeriert mit der grosszügigen Parkanlage einen Erholungsbereich fürs ganze Quartier. Derweil plätschert in Steinwurfnähe zur Bruder-Klaus-Kapelle, wo man einen schönen Blick aufs Quartier hat, ein kleines Rinnsal: der Talbach. Es gibt ihn wirklich, und er hat dem Quartier eine Hälfte des Namens gegeben. 7

8 BOULEVARD FRAUENFELD Mit 88 Jahren die 50er-Marke im Visier Heinrich Brand betreibt an der Zürcherstrasse 206 seit 48 Jahren eine Papeterie. Nun kündigt der älteste Gewerbetreibende in der Vorstadt seinen Rückzug aus dem Geschäftsleben an. 8 FÜR SIE DA Kontakte: Rathaus, Zentrale Einwohnerkontrolle Steueramt Strom, Erdgas, Wasser IMPRESSUM Einwohnerzeitung der Hauptstadt des Kantons Thurgau Ausgabe 34, Herbst 2009 Auflage Exemplare Erscheint vierteljährlich Herausgeberin: Stadt Frauenfeld Verantwortlich: Vieles hat sich seit 1960 in der Vorstadt verändert eines ist geblieben: Heinrich Brand und seine Papeterie. Am 6. Oktober beginnt er bereits sein 49. Geschäftsjahr im Haus an der Zürcherstrasse 206. «Das 50-Jahr-Jubiläum will ich hier noch feiern», gibt der 88-Jährige zu verstehen, und seine feste Stimme lässt keine Zweifel am Willen aufkommen, diesen Meilenstein begehen zu wollen. Heinrich Brand zündet sich eine Tabakpfeife an und schaut sich in seinem Laden um. Der Geruch von Papier, Karton und Lederutensilien vermischt sich mit dem Tabakrauch, der fein durch die Räumlichkeiten zieht. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Holzregale mit handbeschriebenen Klebeetiketten auf den Schubladen weisen auf den Inhalt hin. Das ist die Welt von Heinrich Brand, hier hat er sich eine grosse Stammkundschaft erarbeitet. Persönliche Atmosphäre Eine Kundin betritt den Laden, er fängt sie mit seinem charmanten Lächeln ein. «Selbstverständlich haben wir noch richtige Füllfederhalter, ich zeige sie Ihnen gerne», entgegnet er auf ihre Frage dreht sich um und schon liegen einige schön verpackte Schreibwerkzeuge auf dem Ladentisch. Der Papeterist erklärt Details. Die Kundin wägt ab und entschliesst sich schliesslich für Öffnungszeiten Rathaus Montag bis Mittwoch: Donnerstag Freitag: Termine sind auch auf Vereinbarung möglich Redaktion: (Leitung), Armin Menzi, Andrej Rudolf Jakovac, Michael Anderegg, Jerôme J. Müggler Layout: Armin Menzi, consulenza. Druck: Genius Druck, Frauenfeld Redaktionsanschrift: Stadt Frauenfeld Einwohnerzeitung 8501 Frauenfeld redaktion@stadtfrauenfeld.ch Internet Stafag-Teletext ab Seite 200 einen blauen Füllfederhalter «da haben Sie gut gewählt, den hätte ich auch genommen», bestärkt er die Dame in ihrer Wahl und ein Lächeln tritt in ihr Gesicht. Eigentumswohnung erworben Obwohl er sein 50-Jahr-Jubiläum in der Vorstadt als grosses Ziel definiert hat, hat sich Heinrich Brand auch bereits Gedanken über die «Zeit danach» gemacht. Das Wohn- und Geschäftshaus in der Vorstadt hat er vor geraumer Zeit schon veräussert, sich gleichzeitig jedoch ein befristetes Nutzungsrecht gesichert. Verschiedene Umbauarbeiten in einem anderen Teil des Gebäudes haben ihn allerdings bewogen, die Wohnung aufzugeben. Der 88-Jährige hat sich vor einigen Wochen eine Eigentumswohnung gekauft und ist umgezogen. «Richtig eingerichtet habe ich mich natürlich noch nicht, ich bin ja schliesslich kein D-Zug», sagt er mit einem Schmunzeln im Gesicht und ruhiger Stimme. Viele Rückschläge Heinrich Brand hat viel erlebt in seinem Leben, auch persönliche Rückschläge. Diese haben ihm stark zugesetzt und Andrej Rudolf Jakovac Halbherzigkeit ist nichts für sie. «Entweder richtig oder gar nicht», das sei ihre Devise, sagt Rita Ziegler. Und richtig hat sie vieles gemacht: Mehr als zwei Jahrzehnte ist die studierte Betriebswirtin schon in wichtigen Positionen im Schweizer Gesundheitswesen tätig, seit zwei Jahren als Vorsitzende der Spitaldirektion des Universitätsspitals Zürich. In diesem Spätsommer ist Rita Ziegler von Frauenfeld in die Nähe von Zürich umgezogen. Ganz einfach hat sie sich die Entscheidung nicht gemacht. «Schliesslich war Frauenfeld mehr als 20 Jahre lang meine Heimat und ich habe es immer genossen, hier zu wohnen.» In Frauenfeld habe sie sich stets wohlgefühlt, gut aufgehoben. Frauenfeld sei zwar eine ruhige Stadt, gerade dies mache den Charme der Kantonshauptstadt aus, sagt Rita Ziegler. «Man kennt sich noch, und man lässt sich leben.» Mit Frauenfeld verbunden ist Rita Ziegler seit ihrer Gymnasialzeit. Sie erinnert sich gerne an jene sechs Jahre an der Kanti «sechs Jahre in einer lebhaften Klasse mit einem spannenden Sozialleben». Danach Studium in St. Gallen, erste Karriereschritte im Rückversiche- wie man ihn kennt. Heinrich Brand, der älteste aktive Geschäftsinhaber in der Vorstadt. einiges abverlangt. Seine erste Frau Trudi starb im Jahr 1986 nach schwerer Krankheit, «15 Jahre später habe ich auch meine langjährige Lebenspartnerin Doris Näf durch Krankheit verloren», sagt er mit leiser Stimme. Er blickt in Gedanken versunken zum Schaufenster hinaus und rita ziegler botschafterin für frauenfeld FOTO: ANDREAS ANDEREGG botschafterin. Rita Ziegler rungsgeschäft, Weiterbildungen in den Bereichen Management im Gesundheitswesen und Corporate Governance. Ins Gesundheitswesen wechselte sie 1987 und war zuerst in verschiedenen Beratungsfunktionen tätig. Von 1996 bis 2002 arbeitete sie als Verwaltungsdirektorin des Spitals Limmattal, ab 2002 leitete die Modernisiererin mit grossem Erfolg das Basler Universitätsspital, bis sie vor zwei Jahren als Vorsitzende der Spitaldirektion zum Universitätsspital Zürich wechselte. Das Gesundheitswesen ist vielschichtig und genauso vielfältig sind die Aufgaben im Spannungsfeld zwischen innovativen medizinischen Leistungen und Kostendruck. hält einen Moment inne. «Aber ich will nicht klagen ich darf jeden Morgen aufstehen und freue mich auf den neuen Tag», meldet er sich sofort wieder zurück. Freizeitspass in den Bergen Das Wichtigste für ihn sind heute seine Tochter Jeanine mit ihren drei Kindern sowie die Familie seiner verstorbenen Lebenspartnerin. In seiner Freizeit geht der Papeterist gerne in die Höhe ins Bündnerland, Toggenburg oder Appenzellerland. «Dort kann ich richtig auftanken. Und ich freue mich, das bald vermehrt zu tun», sagt er. Dort in den Bergen ist auch jener Staub weit weg, der die Auslagen in der Papeterie ab und zu leicht überzieht und von den Bauarbeiten im oberen Teil des Hauses stammt. «Obwohl die Türen nach hinten zu sind, kommt der Staub irgendwie rein», sagt Heinrich Brand fast entschuldigend «aber das geht auch vorbei.» Wie so vieles in der Vorstadt in den letzten Jahrzehnten wird sich auch das ändern. «Entweder richtig oder gar nicht» «Das macht die Arbeit in diesem Bereich durchaus fordernd aber sie ist auch besonders spannend.» So sei ein grosses Spital vergleichbar mit einer Gemeinde: «Es hat vom Gärtner über den Doktor bis zum Pfarrer alles, was auch eine Gemeinde hat.» Langweilig werde es einem im Spital auch nur für eine Minute nie. «Faszinierend ist für mich immer wieder, wie hochengagiert die Menschen sind, die im Gesundheitswesen tätig sind.» Ohne dieses Engagement, so ist Rita Ziegler überzeugt, könnte das Gesundheitswesen in der Schweiz das hohe Niveau in den Leistungen wohl kaum halten. Entweder richtig oder gar nicht entsprechend engagiert sich Rita Ziegler seit langem nebenamtlich in Gremien und Organisationen des Gesundheitswesens. Sie hatte und hat Mandate in kantonalen wie nationalen Kommissionen und als Verwaltungsrätin inne, ist als Vorstandsmitglied des Spitalverbandes H+ oder des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes tätig. Im Thurgau war sie Mitglied des Verwaltungsrates der Spital Thurgau AG und leitete die beratende Spitalkommission des Regierungsrates des Kantons Thurgau.

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