Erfahrungsbericht Famulatur ASEA UNINET HCMC Juli Orthopädie und Traumatologie

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1 Erfahrungsbericht Famulatur ASEA UNINET HCMC Juli Orthopädie und Traumatologie Motivation, Planung, Vorbereitung Die Idee einen Teil meines Studiums im Ausland zu verbringen war schon länger vorhanden, allerdings ist dann regelmäßig etwas dazwischen gekommen und so blieb nur mehr das sechste Jahr, das aber sicher nicht die schlechteste Zeit ist Auslandsaktivitäten einzuplanen. Einserseits ist schon Erfahrung präsent und andererseits hat man bei der Plätzevergabe klare Vorteile. Im Jänner wurde das Mail mit den Restplätzen ausgeschickt. Ich hatte schon ein gutes Jahr davor eine Fächergruppe in Auckland, NZL organsiert und nach Durchsicht der Termine hat sich gezeigt, dass sich Südostasien sehr gut damit kombinieren lässt. Die Planung hat sich dank der außerordentlich engagierten Mag.Papst auf ein Minimum beschränkt. Man selbst muss sich eigentlich nur für ein Land, ein Alternativland und den Zeitraum entscheiden und etwas Geduld aufweisen bis man die Zusagen oder Absage erhält. Es wird dann noch etwas Papierkram v.a. für das Stipendium verlangt (CV, letter of motivation, supporting letter, application, passport copy, transcript of records, Annahmebestätigung für das Stipendium). Die Bestätigung der Uni in Saigon kam sehr knapp und auch der Termin für den Start (Monatserster oder erster Montag des Monats) war bis knapp vor Beginn nicht klar, lässt sich dann aber ohne Probleme mit der dortigen Uni ausmachen. Flüge bucht man wie immer möglichst früh, am besten bewährt hat sich hier für mich die Seite swoodoo.com da sie gleich die Kreditkartengebühren miteinberechnet, eine Preisentwicklung anzeigt und noch etwas mehr Onlinebüros als Skyscanner durchsucht. Als Österreicher benötigt man ein Visum, das Touristenvisum ist für die Famulatur ausreichend und ist am einfachsten und günstigsten als on-arrival visum zu beantragen. Das ist eigentlich das Visum für Eil-,Notfälle etc. aber auch für Reisegruppen. Unzählige vietnamesische Anbieter nutzen das um einen für ein paar Dollar offiziell in Ihre Reisegruppen aufzunehmen und somit kann man das Visum ohne weiteres am Ankunftsflughafen beantragen (die nötigen Dokumente und Passfotos müssen aber trotzdem vorher organisiert werden, beim Passfoto reicht das EU-Format, das offiziell verlangte 4x6 ist nicht nötig).

2 Und natürlich übliche Reiseutensilien wie Passkopien, Kreditkarten (v.a. wenn man länger im Ausland unterwegs ist rentiert sich die Visakarte der DKB mit der man weltweit gratis Geld behebt und die völlig kostenfrei ist), US-Dollar, Reiseapotheke; wichtige Doks am besten immer auf Dropbox, Drive oder eben Cloud seines Vertrauens sichern. Unterkunft lässt sich v.a. im Backpackerviertel im District 1 ohne Probleme organisieren, einfach die erste Nacht der Bequemlichkeit halber im vorhinein buchen und sich dann vor Ort ein Bild machen und sich einen guten Preis aushandeln. Wir haben im KIM 2 in der Do Quang Dau Street sehr gute Erfahrungen gemacht. Vietnamesische simcards sind zu minimalen Kosten in jedem Handyshop erhältlich. Famulatur Meine Wiener Kollegin und ich waren auf der Traumatologie eingeteilt. Chirurgische Abteilungen kann ich generell empfehlen da die Englischsprachkenntnisse der Ärzte nicht unbedingt gut sind und die Patienten wie die übrige Bevölkerung kein Wort Englisch sprechen. Interessant war neben der Behandlung auch das Verletzungsspektrum. Ein sehr großer Teil der Patienten kommen auf Grund von Motorradunfällen und die zweithäufigste Ursache sind Arbeitsunfälle. Die Behandlung an sich wird auf sehr kleinem Raum und unter anderen als den gewohnten Umständen durchgeführt, spannend im Vergleich zu westlichen Krankenhäusern. Die Ärzte sind aber fachlich außerordentlich gut in diesem Haus, da es um Karriere zu machen, einen starken Wettkampf gibt eine Stelle zu bekommen. Einige junge ChirurgInnen arbeiten dort jahrelang ohne Bezahlung in der Hoffnung einmal eine Stelle zu bekommen. Die Gehälter liegen bei ca 5 Millionen Dong (ca. 175Euro) für Assistenzärzte mit Zusatzverdiensten bei bis zu 9 Millionen Dong. Die für uns zuständige Ärztin war trotzdem mehr als motiviert und hat uns immer irgendwo zwischen Ambulanz, Wundversorgung und OP betreut. Auch privat wird man sofort integriert und findet sich sehr bald auf Familienfeiern mit selbst gebranntem ricewine in Hand und Kreislauf.

3 Traumatologischer OP "after work drink"

4 Reise Wenn so weit geflogen sollte man sich unbedingt noch ein paar Wochen Zeit zum Reisen nehmen. Südostasien bietet sich an, da es relativ sicher und immer noch sehr güstig ist (Saigonbeer 0,5 ab 9000 Dong, umgerechnet knappe 30 Eurocent in der Bar). Die meisten Reisenden bewegen sich von Saigon in nördliche Richtung nach Hanoi oder umgekehrt und besuchen auf dem Weg hauptsächlich das Mekong Delta von Saigon aus, Da Lat, Mui Ne, Nha Trang, von Da Nang aus Hoi An und Hue, Hanoi und von dort aus Sapa im Nordwesten und die Halong Bay im Osten. Viele bereisen auch Phnom Penh und Angkor Wat von Saigon aus. Vietnam wird sicherlich immer touristischer es ist aber immer noch ohne Weiteres möglich "off the beaten track" zu gehen und sich in Gegeneden ohne jeglichen Tourismus wieder zu finden. Auch wenn man nach dem Dienst in der Traumatologieambulanz gewissen Respekt hat, ist das Fortbewegungsmittel der Wahl in Südostasien ohne Zweifel das motorcycle (meist 125ccm, die aber schon recht gut gehen). Die Mopeds lassen sich in jeder kleineren Ortschaften zu Preisen ab 5US/d mieten, Dokumente sind keine notwendig. In größeren Städten wie Saigon sollte man über stabilere Nerven verfügen, am Land ist es aber auch für komplett ungeübte kein Problem. Die Manuellen gehen meiner Erfahrung nach etwas besser als die Automatischen. Unbedingte persönliche Empfehlungen: Sapa (Homestay), Halong Bay, Phong Nha Ke Bang NP (sehr gute organisierte Jungeltouren), Cat Tien NP, Cholon in HCMC.

5 Trekking im Phong Nha Ke Bang NP Rice farmers in Sapa

6 Für weitere Fragen kann man sich gerne per Mail oder Facebook an mich wenden, gute Reise! Rupert Hettegger