Die digitale Dividende und deren Auswirkungen auf die Nutzung des UHF-Spektrums in der Schweiz
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- Bernd Thomas
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1 Bundesamt für Kommunikation Frequenzmanagement Die digitale Dividende und deren Auswirkungen auf die Nutzung des UHF-Spektrums in der Schweiz APWPT Expert Talk vom 18./19. Februar 2009 an der Uni Hannover 18. Februar 2009
2 RRC-06 & WRC-07 RRC-06 Unter Berücksichtigung des equitable access - Prinzips werden im UHF-Spektrum ( MHz) jeder Administration durchschnittlich 7 Bedeckungen für digitales Fernsehen zugewiesen => GE06-Plan. Dabei werden gewissen Administrationen überdurchschnittlich viele Rundfunk-Allokationen im oberen UHF-Segment MHz zugewiesen. Geltungsbereich des GE06-Planes (120 Administrationen) Frequenzen werden definierten geographischen Gebieten (Allotments) zugewiesen 2
3 RRC-06 & WRC-07 WRC-07 Ungeachtet des equitable access -Prinzips wird anlässlich der WRC-07 für die Region 1 der Entscheid gefällt, das obere UHF Frequenzsegment MHz ab 2015 auf ko-primärer Basis auch mobilen Diensten zuzuweisen. ab 2015 für IMT oder Rundfunk 3
4 Die Gier nach mehr Einige Administrationen fordern, dass die zugunsten IMT aufgegebenen Rundfunk- Allokationen im oberen UHF-Segment MHz durch neue Allokationen im unteren UHF-Segment MHz kompensiert werden. neue Rundfunk- Allokationen als Kompensation Frankreich geht noch einen Schritt weiter und fordert 13 Rundfunk-Bedeckungen im unteren UHF-Segment!? Dies entspricht einer Verdoppelung der Kapazität gegenüber GE06 4
5 Die Gier nach mehr Die Fortschritte im Bereich der Audio- & Video-Codierung ermöglichen im Rundfunk- Sektor eine effizientere Nutzung des Frequenzspektrums (=> digitale Dividende). Die digitale Dividende weckt den Appetit der Industrie und diese fordert im unteren UHF-Segment MHz zusätzliche Frequenzressourcen für neue sekundäre (aber auch primäre) Dienste. Technologien wie Cognitive Radio und Software Defined Radio sollen zur Entwicklung dieser spektrumseffizienten Dienste herangezogen werden. Die Luft wird für bereits im UHF-Spektrum angestammte, sekundären Dienste wie PWMS immer dünner. Die heute diskutierten alternativen Frequenzbereiche sind zur Befriedigung der zunehmenden PWMS-Bedürfnisse jedoch nicht ausreichend. 5
6 Situation der Schweiz betreffend UHF-Spektrum Frequenzbedarf für den terrestrischen digitalen Rundfunk (DVB-T & DVB-H): Die nach dem Abspalten des oberen UHF-Frequenzbereiches für künftige mobile Funkdienste* noch verbleibenden GE06-Allokationen reichen aus, um die schweizerischen Rundfunk-Bedürfnisse (inkl. DVB-H) zu befriedigen. Die Schweiz beabsichtigt nicht, die im oberen UHF-Segment, zugunsten von IMT aufgegebenen GE06-Allokationen, im unteren UHF-Segment MHz zu kompensieren. Eine weitere Verdichtung des unteren UHF-Spektrums hat zur Folge, dass a) die Planrechte der bestehenden GE06-Allokationen eingeschränkt werden müssen (Konsequenz: höhere Störeinstrahlungen aus dem benachbarten Ausland, höhere Netzkosten für die Rundfunkbetreiber). => lieber Qualität als Quantität b) die für PWMS verfügbaren Frequenzressourcen weiter reduziert werden. Schwierigkeit: Gewisse Nachbaradministrationen fordern zusätzliche Rundfunk- Bedeckungen im unteren UHF-Segment. Würde die Rundfunk-Digitalisierung gemäss GE06-Plan umgesetzt, ohne das obere UHF-Segment abzuspalten, so stünden in den Grenzregionen der Schweiz für Grossanlässe zu wenig Frequenzressourcen für PWMS-Applikationen zur Verfügung. Bsp. Eröffnungsspiel an der EURO08 in Basel: Bedarf von 415 Kanälen für PWMS * Bundesrats-Entscheid vom Nov. 2008, den Frequenzbereich MHz vor 2015 für mobile Funkdienste freizugeben. 6
7 Drahtlose Mikrofone / Ein Thema an der WRC-11? Radio Regulations (Version 2008) Resolution 805 enthält die Agenda der WRC-11 Agenda Item 1.5: to consider worldwide/regional harmonization of spectrum for electronic news gathering (ENG), taking into account the results of ITU-R studies, in accordance with Resolution 954 (WRC-07); Resolution 954 definiert ENG als: For the purpose of this Resolution, ENG represents all applications ancillary to broadcasting, such as terrestrial electronic news gathering, electronic field production, TV outside broadcast, wireless radio microphones and radio outside production and broadcast. PWMS ist somit ein Thema an der WRC-11 Sofern Europa zu diesem Problemkreis etwas beitragen bzw. bewirken will, so sind Studienergebnisse in die entsprechenden Arbeitsgruppen der ITU-R (WG 5C) bzw. CEPT (CPG PTD) einzubringen. Diese finden schliesslich Eingang im CPM-Report der ITU. 7
8 Zusammenfassung Die zunehmende Verdichtung des UHF-Spektrums bereitet der Schweizerischen Administration Sorgen. Die europäischen Administrationen bekennen sich zwar zu den sekundären PWMS-Applikationen; die meisten beabsichtigen jedoch trotzdem das Spektrum zu verdichten. Die Koordinationsverhandlungen im UHF-Bereich werden zunehmend komplexer (Migration vom analogen zum digitalen Rundfunk, Einführung von IMT, Migration von DVB-T zu DVB-T2, Kompensation von GE06- Bedeckungen, neue zusätzliche Forderungen, ) und belasten die Administrationen. Alternative Frequenzressourcen stehen nur in begrenztem, aber nicht ausreichendem Ausmass zur Verfügung. Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma? Evtl. dank neuen technologischen Entwicklungen im Bereich der professionellen drahtlosen Mikrophonsysteme? PWMS ist aus der Sicht der Schweiz ein Thema an der WRC-11. Somit sollten allenfalls vorhandene Lösungsansätze in die nächste WRC eingebracht werden. 8
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