Die wichtigsten Stilmittel von A bis Z
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- Gregor Schenck
- vor 8 Jahren
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1 Die wichtigsten Stilmittel von A bis Z STILMITTEL ERKLÄRUNG, WIRKUNG BEISPIEL Akkumulation an Stelle eines Oberbegriffes werden mehrere Unterbegriffe aufgezählt; Detaillierung, Bildhaftigkeit Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen Städt und Felder Allegorie Veranschaulichung eines Abstraktums durch ein rational fassbares Bild, eines Vorstellungskomplexes durch eine Handlungsfolge; häufig Personifikation Staat als Schiff; Gerechtigkeit als Justitia; Liebe als Amor Alliteration inhaltlich aufeinander bezogene Wörter beginnen mit dem gleichen Anlaut; Betonung der Zusammenhörigkeit, gegenseitige Verstärkung Wind und Wetter; Kind und Kegel; Milch macht müde Männer munter Anakoluth die grammatische Bauform von Anfang und Ende eines Satzes stimmt nicht überein; Zeichen für emotional oder sozial geprägte Redeweise Es geschieht oft, dass, je freundlicher man ist, nur Undank wird einem zuteil. Anapher Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang aufeinanderfolgender Sätze; syntaktische Gliederung, reihender Charakter, rhetorische Verstärkung, Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll,... Apostrophe Hinwendung des Redners zum Publikum oder auch abwesenden Personen bzw. Dingen oder Abstrakta; Identifikationsmuster Erhebt eure Herzen, Brüder, hoch, höher! Assonanz Gleichklang zwischen zwei oder mehreren Wörtern, auf Vokale beschränkt; Betonung der Zusammengehörigkeit Du liebes Kind, komm spiel mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir. Asyndeton Auslassung von Konjunktionen bei der Reihung von gleichgeordneten Wörtern, Satzteilen, Sätzen; Beschleunigung, Steigerung (vgl. Klimax) Veni, vidi, vici. Er aß, schlief, schnarchte.
2 Chiasmus überkreuzte syntaktische Stellung von Wörtern zweier aufeinander bezogener Wortgruppen oder Sätze; häufig syntaktische Einfassung der Antithese Die Kunst ist lang, und kurz ist unser Leben. Contradictio in adiecto Sonderform des Oxymoron; Widerspruch zwischen Substantiv und Adjektiv Die kleinere Hälfte. Beredtes Schweigen. Correctio Selbstkorrektur des Sprechers im Hinblick auf eine vorangegangene Äußerung, wobei das Erweiterungsglied in der Regel antithetisch, steigernd oder affektisch ist Wir müssen die Stimme eindringlich nein: beschwörend erheben! Ellipse Auslassung eines Satzteils, der zum Verständnis nicht unbedingt notwendig ist; Ausdruck gesteigerter Emotionen Je schneller, desto besser. Emphase nachdrückliche Betonung, z.b. als Ausruf und in Umstellungen; uneigentlicher Ausdruck Er ist ein Mensch. Euphemismus Hüllwort, beschönigende Umschreibung einer unangenehmen, anstößigen oder unheilbringenden Sache Nullwachstum = Stagnation; das Zeitliche segnen und Hinscheiden für sterben Epipher Wiederholungsglieder von zwei oder mehr Satzeinheiten Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit Elision Auslassen eines Vokals im Wortinnern zwischen zwei Konsonanten zur Ausspracheerleichterung und Einhaltung des Metrums die unverdrossne Bienenschar; der fleißge Handwerksbursche Geminatio Wiederholungsglieder am Anfang, in der Mitte oder am Ende einer Satzeinheit; Emotionalisierung, Beschleunigung Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an Hendiadyoin Ersetzen eines Begriffes durch zwei gleichwertige, mit und verbundene Wörter; Verstärkung der Aussage Hilfe und Beistand; Not und Elend; Betrübnis und Trauer
3 Hyperbel Übertreibung in vergrößerndem und verkleinerndem Sinn zur Darstellung des Außerordentlichen Schneckentempo; blitzschnell; das strahlendste Weiß meines Lebens Hypotaxe unterordnender Satzbau; Satzgefüge; kunstvoll geschachtelte Syntax, in der die Gedanken in Hauptsätze und abhängige Nebensätze gegliedert sind; Vermittlung von Einsicht und Stimmigkeit Der jüngere Hausherr hatte, als der allgemeine Aufbruch begann, mit der Hand nach der linken Brustseite gegriffen, wo ein Papier knisterte, (...) Inversion Verkehrung der sprachüblichen Syntax; Emotionalisierung, Betonung des Besonderen Groß ist die Diana der Epheser. Unendlich ist die jugendliche Trauer. Ironie Uneigentliches Sprechen; das Gegenteil von dem Bedenken, was man sagt; Verstellung, die durchblicken lässt, dass sie um den wahren Sachverhalt weiß; Verdeutlichung der Aussage Das ist ja eine schöne Bescherung. Klimax steigernde Reihung synonymer Wörter Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind. Litotes untertreibende Ausdrucksweise oder Verneinung des Gegenteils; Betonung eines Sachverhalts, Aufwertung nicht übel; nicht gerade einer der Tapfersten; nicht gerade eine deiner besten Ideen Metapher Ersetzen des eigentlich gemeinten Wortes durch ein anderes, das eine gedankliche oder sachliche Ähnlichkeit aufweist; Sprung in eine andere Begriffssphäre; Vergleich ohne wie ; Veranschaulichung Musik ist Nahrung der Liebe; Wüstenschiff; Talsohle
4 Metonymie Ersetzen des eigentlich gemeinten Wortes durch ein anderes, das in einer realen (kausal, lokal, temporal) Beziehung steht (<> Metapher); Umbenennung Bonn meldet statt die Regierung meldet Oxymoron Extremform der Antithese; pointierte Verbindung zweier einander widersprechender, sich gegenseitig ausschließender Begriffe; Verfremdungseffekt liebliche Qual; bittere Süße; beredtes Schweigen; schwarze Milch; alter Knabe Paradoxon scheinbar widersinnige Behauptung, die bei genauerer Betrachtung auf eine höhere Wahrheit hinweist Wer sein Leben gewinnen will, der wird es verlieren. Paralipse bekundetes Übergehen eines oder mehrerer Redegegenstände; Diskrepanz zwischen Absichtserklärung und faktischem Tun Ich will weiter kein Rühmens machen, aber... Parallelismus syntaktischer Gleichlauf mehrerer Satzglieder Als ich noch Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte ich wie ein Kind, urteilte ich wie ein Kind. Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee. Parataxe Nebeneinanderstellen gleichberechtigter Hauptsätze (evtl. Satzreihe); reihender Satzbau Alles schläft, einer wacht. Parenthese Einschub in einen Satz, dessen Zusammenhang zwar unterbrochen, aber in seiner syntaktischen Struktur nicht verändert wird Das war kurz gesagt seine Rede. Periphrase Umschreibung einer Person, Sache oder eines Begriffs durch mehrere kennzeichnende Wörter zur poetischen Ausschmückung bzw. zur verhüllenden Nennung von Tabuwörtern Das Auge des Gesetzes wacht. Jenes höhere Wesen, das wir verehren.
5 Personifikation Darstellung abstrakter Begriffe, Naturerscheinun-gen etc. als handelnde, redende menschliche Gestalten; Veranschaulichung, Aufwertung blinder Zufall; flüsternder Wind Pleonasmus meist überflüssiger, synonymer Zusatz zu Wörtern und Redewendungen; Veranschaulichung, Verstärkung der Aussage mit meinen eigenen Augen Polyptoton Wiederholung desselben Wortes in verschiedenen Flexionsformen Einen guten Kampf kämpfen. Polysyndeton Verknüpfung mehrerer gleichgeordneter Wörter, Wortgruppen, Sätze durch die gleiche Konjunktion; Veranschaulichung, Steigerung Und es wallet und siedet und brauset und zischt rhetorische Frage Scheinfrage an Stelle einer Aussage oder Aufforderung zu deren Verstärkung; zielt oftmals auf Anklage oder Verteidigung; wirkungsvolle Einleitung eines Gedankengangs Wem sag ich das? Synästhesie Verschmelzung verschiedener Sinnesbereiche zur Steigerung der Aussage, Emotionalisierung heiße Musik; schreiendes Rot; knallrot, giftgrün; Die Brillengläser waren so dick, dass die Augen ganz leise aussahen. Tautologie Wiedergabe eines Begriffs durch zwei oder mehr Synonyme, meist in einer Zwillingsformel; gegenseitige Verstärkung, Steigerung, Aufwertung angst und bange; ganz und gar Zeugma Zuordnung eines Wortes zu zwei oder mehr syntaktisch oder semantisch verschiedenen Satzteilen Er saß ganz Nächte und Sessel durch. Er schlug eine Fensterscheibe und den Weg zum Bahnhof ein.
Rhetorische Figuren. Aufeinanderfolgende Sätze beginnen mit demselben Wort. Besondere Form der Ellipse, bei der die Bindewörter weggelassen werden.
Rhetorische Figuren Erscheinungsformen der Rhetorik sind im weitesten Sinne alle sprachlichen Äußerungen, die vom normalen Sprachgebrauch abweichen und deshalb Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Sie
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