Bürgerbusse und Gemeinschaftsverkehre Bausteine der ländlichen Mobilität in Baden-Württemberg
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- Eduard Glöckner
- vor 8 Jahren
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1 Bürgerbusse und Gemeinschaftsverkehre Bausteine der ländlichen Mobilität in Baden-Württemberg Einführung zum Grundlagenpapier Dr. Martin Schiefelbusch MA MSc Akademie ländlicher Raum, Schwäbisch Gmünd
2 Gliederung 1. Überblick zum Grundlagenpapier 2. Gemeinschaftsverkehr die Grundidee 3. Grundformen für ehrenamtliche Mobilitätsangebote 4. Was jetzt? Ausblick, Fragen und Diskussion
3 Überblick zum Grundlagenpapier
4 Inhalt des Grundlagenpapiers Aufgaben, Herausforderungen und Handlungsbedarf für eine Weiterentwicklung des ÖPNV im ländlichen Raum ländliche Mobilität aus Sicht der betroffenen Politikfelder Idee und Leitlinien von Gemeinschaftsverkehr ehrenamtliche Mobilitätsangebote Grundfragen und Gestaltungsmöglichkeiten weitere Handlungsbereiche im Gemeinschaftsverkehr
5 Ziele des Grundlagenpapiers Bewusstsein wecken für den Handlungsbedarf in der ländlichen Mobilität die Chancen neuer Angebotsformen den Sinn einer erweiterten Perspektive Weiterentwicklung des Mobilitätsangebots Unterstützen lokaler Konzepte Strukturieren der Möglichkeiten Verbesserung des Gesamtangebots Anstoß zur Diskussion und zu weiteren Maßnahmen
6 Gemeinschaftsverkehr die Grundidee
7 Gemeinschaftsverkehr ein dritter Weg Grundidee von Gemeinschaftsverkehr ist es, Mobilitätsbedürfnisse speziell in dünnbesiedelten Räumen gemeinschaftlich zu erfassen und zu bedienen, um eine ökonomisch tragbare, die sozialen Bedürfnisse respektierende und zur ökologischen Nachhaltigkeit des Verkehrs beitragende Lösung zu erreichen. Gemeinschaftsverkehre integrieren öffentliche, privatwirtschaftliche und bürgerschaftliche Ressourcen.
8 Baukasten ländliche Mobilität - Angebotsformen öffentlicher Verkehr Individualverkehr verkehre Gemeinschafts- privater Pkw Carsharing Linienverkehr flexible Bedienformen engagementbasierte Verkehre Bürgerbus Zu-/Abbringerdienste soziale Verkehre freigestellt Bürgerrufauto Bürgerfahrdienst Sozialer für Bürgerfahrdienst Senioren Krankenfahrten weitere lokale Lösungen Mischformen (Mitnahme u.a.) Pkw- Bürgerfahrdienst Gemeindebus
9 Gemeinschaftliche Mobilität jenseits des ÖPNV findet statt kleinräumig (orts-/gemeindebezogen) durch Öffnung des Individualverkehrs (Mitnehmen) lokal organisierte Dienste und Sonderverkehre ist schwer zu fassen hat (Bündelungs-)Potenzial rechtliche Grauzone kostengünstig unreguliert auf neue Bedürfnisse gerichtet Begriffsvielfalt angepasst an die Situation lokal verankert
10 Engagementbasierte Verkehrsdienste Bürgerbus und mehr (idealtypische) Anwendung von Gemeinschaftsverkehr gemeinsame Planung gemeinsame Umsetzung gemeinsames Reisen planerische und soziale Aufgabe! verbindendes Merkmal: bürgerschaftliches Engagement in Baden-Württemberg auf hohem Niveau!
11 Ehrenamtliche Mobilitätsdienste: die Entwicklung Ursprung des Prinzips Ehrenamt im ÖV in Großbritannien schon 1939 erster Bürgerbus 1966 in Großbritannien seit 1977 Buurtbusse in den Niederlanden erster Bürgerbus in Deutschland 1985 (Gemeinden Heek/Legden (NRW) an der Grenze zu den Niederlanden) inzwischen ca. 270 Bürgerbusvereine in Deutschland, davon über 120 in NRW, ca. 35 in Baden-Württemberg inzwischen zahlreiche Varianten des Grundprinzips!
12 Grundformen ehrenamtlicher Mobilitätsangebote
13 Angebotstypen warum? großes Interesse und große Bereitschaft zum Engagement unterschiedliche Voraussetzungen vor Ort wachsende Unterschiede in der Ausgestaltung steigender Bedarf an kleinen Lösungen uneinheitliche Verwendung von Bezeichnungen Unklarheit über Handhabung in Planung und Verwaltung daher: Angebotstypen zur besseren Orientierung und einfacheren Abstimmung weiter zahlreiche Möglichkeiten der lokalen Ausgestaltung aber: einheitliche Begriffsverwendung nötig
14 Bürgerbus Idee: Kleinbus im Linienverkehr Kleinbus mit 8 Fahrgastplätzen öffentlicher Linienverkehr mit Genehmigung nach PBefG enge Abstimmung mit sonstigem ÖPNV fester Tarif möglichst barrierefreie Nutzungsmöglichkeit typische Einsatzbereiche: Kleinstadt-Umland-Verbindung oder Verkehr zwischen Nachbarorten (z.b. Ostrach, Nordheim, Niederstetten) kleiner Stadtverkehr (z.b. Wendlingen, Uhingen, Bad Krozingen)
15 Bürger(ruf)auto Idee: flexibles Verkehrsangebot nach Vorbestellung Telefonzentrale und Disposition nötig! Haustür-Haltestelle oder Haustür-Haustür Abstand zum Linienverkehr zum Vermeiden von Konkurrenz öffentlicher Verkehr für alle Bevölkerungsgruppen Genehmigung nach PBefG (mit Tarif) oder freigestellt (mit Unkostenbeitrag/Spende) Pkw, Großraum-Pkw oder Kleinbus Beispiele: Boxberg, Meckenbeuren, Bad Liebenzell
16 Sozialer Bürgerfahrdienst Idee: bedarfsgesteuerter Fahrdienst für bestimmte Gruppen und/oder Zwecke Fahrdienst auf Vorbestellung, meist Tür-zu-Tür Sammelfahrten (Zusammenfassen von Fahrtwünschen) oft vorrangig oder ausschließlich für bestimmte Gruppen (z.b. Senioren) oder Zwecke (z.b. Einkäufe) genehmigungsfreier Verkehr (Spende oder Unkostenbeitrag) Angebotsumfang meist begrenzt (Fahrtage pro Woche) Beispiele: Ballrechten-Dottingen, Deizisau, Leinfelden-Echterdingen
17 Pkw-Bürgerfahrdienst Idee: bedarfsgesteuerter Fahrdienst ohne spezielle Fahrzeuge Fahrdienst auf Vorbestellung, Tür-zu-Tür Ehrenamtliche fahren mit dem eigenen Pkw meist Einzelbeförderung oft vorrangig oder ausschließlich für z.b. bestimmte Gruppen (z.b. Senioren) bestimmte Zwecke (z.b. Einkäufe) für Menschen ohne Alternative genehmigungsfreier Verkehr (Spende/Unkostenbeitrag) Beispiele: Schwäbisch-Gmünd, Seckach, Fischerbach
18 Gemeindebus Idee: Verleih oder Vermietung von Kleinbus für Gruppenfahrten Gemeinde, Bürgerstiftung o.a. Träger stellt Kleinbus zur Verfügung nutzungsberechtigt sind örtliche Vereine, teils auch Einzelpersonen Kostenerstattung gemäß Nutzungsbedingungen keine Fahrten für Einzelpersonen kein öffentlicher Verkehr! (aber evtl. sinnvolle Zweitnutzung für Fahrzeug) Beispiele: Bürgerbusse in Bergatreute, Horgenzell, Markgröningen
19 Was jetzt? Ausblick, Fragen und Diskussion
20 These 1: Ergänzung statt Ersatz! Der Gemeinschaftsverkehr kann und soll den ÖPNV nicht ersetzen aber: er ist Teil der ländlichen Mobilitätsversorgung und soll eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen Nahverkehr sein!
21 These 2: Mobilität als Aufgabe für viele! Verkehr ist ein ressortübergreifendes Thema - besonders im ländlichen Raum! Verkehr ländlicher Raum Soziales Regionalentwicklung Schulstandorte Neue Akteure als potenzielle Alliierte örtliche Unternehmen Bürger/-innen (Kommunal-)politik
22 Aktivitäten des Landes Bürgerbus-Fahrzeugförderung Kostenerstattung Personenbeförderungsschein Informationsangebote Internetseite Leitfaden Veranstaltungen Beratungsmaterial und Beratung im Einzelfall (in Kooperation mit Landesverband) Planungstool für Bürgerrufautos (und Fahrdienste) Dialog mit der Praxis Ziel: gute Rahmenbedingungen für alte und neue Verkehre!
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Fragen? Kontakt: Dr. Martin Schiefelbusch Tel:
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