IB Tagung. Beziehungsgestaltung im Alltag pädagogischer Institutionen. Prof n. Dr. Marion Musiol
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- Fanny Kurzmann
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 IB Tagung Beziehungsgestaltung im Alltag pädagogischer Institutionen Prof n. Dr. Marion Musiol
2 Allgemeines Querschnittsthemen der Frühpädagogik verweisen darauf, dass die Qualität der Beziehungsgestaltung von zentraler Bedeutung ist, wie z.b. in Prozessen von: Transitionen Eingewöhnung Resilienz Beobachtung, Dokumentation, Portfolioentwicklung Kooperation mit Eltern und Bezugspersonen
3 Die Kraft des Alltages PädagogInnen sind das entscheidende didaktische Angebot für Kinder sie verstehen sich als Zumutung Art und Weise des Zusammenlebens im Alltag ist geprägt von Zugewandtheit, Empathie und Vertrauen sowie einer lebensbejahenden Grundhaltung
4 Eingewöhnung/Ankommen in der Fremde Qualität wird entscheidend über Beziehungsprozesse gestaltet und bestimmt Ausgangspunkt ist ein Wissen über die Biografie des Kindes sowie über den familiären Kontext Kultur des Fragens entwickeln, um individuelle Prozesse initiieren zu können (sowohl für das Kind als auch für die Eltern)
5 Achtsamer Umgang/ Begegnungen Rituale im Alltag sind wichtige Orientierungshilfen, geben Halt und stärken die soziale Gemeinschaft Perspektive der Kinder einnehmen, auf der Grundlage achtsamen Umganges, fördert Verstehensprozesse; eine Haltung den Kindern gegenüber anzeigen, die von Interesse, Zuneigung und Respekt geprägt ist.
6 Beobachtung/ Dokumentation/Portfolio aufmerksames Beobachten und formulieren von Fragen sich verblüffen, anregen und aufregen lassen; Situationen in ihrer Einzigartigkeit, Eigensinnigkeit sowie Eigendynamik erkennen und verstehen dem Fremden, dem Anderen mit Begeisterung begegnen und als Basis für Zufriedenheit im Beruf verstehen
7 Situativ-passgenaue, feinfühlige Resonanz entdeckendes und emotional mitschwingendes Beobachten Feinfühligkeit und responsives Reagieren Beziehungsqualität ist Bildungsqualität Beziehungsqualität, die von Zuwendung, Sicherheit, Stressreduktion, Explorationsunterstützung und Assistenz (Komparse) geprägt ist
8 Respekt/Wertschätzung, Diversität/ Ressourcenorientierung das individuelle Kind nicht von vornherein an einem Normkind messen - Idee: Kind darf im Alltag Extrawurst sein; jede Familie ist wichtig, es gibt nicht die Normal-/ Idealfamilie Schatzsuchende statt fehlerfindende Erwachsene; passgenaue Zugänge finden auf der Grundlage von Anknüpfungen an das Familienleben; dialogische Beziehungsgestaltung mit dem Kind und deren Eltern: Unterschiede sind willkommen!!
9 PädagogInnen als BeziehungsexpertInnen (1) Diskussionen sind auf ein Ziel hin ausgerichtet, oft auf Gewinn orientiert, werden oft argumentativ geführt; sollen überzeugen und das vor allem durch Wissen; Themen werden häufig ausdiskutiert (zumindest vom Anspruch her) Dialoge dagegen wollen den anderen verstehen, basieren auf Neugier und Interesse, dem Willen hinzuhören, hinzusehen, zu reflektieren, Klarheiten über die eigenen Gefühle zu bekommen, es geht darum den Blick zu weiten anstatt ihn zielführend zu verengen
10 PädagogInnen als BeziehungsexpertInnen (2) Dialoge als Basis für Verstehens- & Austauschprozesse zwischen den Kindern untereinander sowie zu ihren Bezugspersonen sind Kern des Alltages in pädagogischen Institutionen; Dialoge die sowohl geredet als auch geschwiegen gestaltet sind, wo jeder den anderen in seinem Dasein und Sosein wirklich meint und wahrnimmt (vgl. Buber, 1992, S. 166); Dialog zu verstehen als lebendige Gegenseitigkeit
11 Elemente des Dialoges im Alltag von Herzen sprechen generatives Zuhören radikaler Respekt Annahmen und Bewertungen suspendieren, in der Schwebe halten
12 Elemente des Dialoges erkunden produktiv plädieren offen sein Verlangsamung zu lassen die innere Beobachterin/den inneren Beobachter beobachten (vgl. Hartkemeyer, 2012)
13 Elemente des Dialoges > Basis: Lernende Haltung der Dialog basiert auf einer Haltung des Nicht-Wissens- einer lernenden Haltung lernende Haltung erfordert: Offenheit, Respekt, Wertschätzung, Anfängergeist sowie die Bereitschaft, mir einzugestehen, dass ich längst nicht alles weiß: Im Anfängergeist gibt es Möglichkeiten. Im Geist der Experten gibt es wenige. (Zen- Meitser Shunryu Susuki)
14 Weitere Aspekte der Dialog beinhaltet ebenso die Aneignung, das Verstehen der dinglichen Welt Kinder erleben Erwachsene die offen sind für die Vielfalt der Dinge, die selbst Freude und Interesse zeigen und sie gemeinsam mit anderen teilen
15 Biografische Fragestellungen An welche Begegnungen, Situationen kann ich mich erinnern, in denen ich mich gut gefühlt habe? Welche Menschen tun mir gut? Welche weniger? An welche Situationen kann ich mich erinnern, wo ich meine Kraft als Person gespürt habe? Woran möchte ich weiter arbeiten?
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