Industrie- und Gewerbestandort Region Stuttgart - im Herzen von Baden Württemberg Wo sind noch Flächen für neue Investitionen?
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- Siegfried Bieber
- vor 8 Jahren
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1 Industrie- und Gewerbestandort Region Stuttgart - im Herzen von Baden Württemberg Wo sind noch Flächen für neue Investitionen? Thomas Kiwitt Leitender Technischer Direktor Verband Region Stuttgart
2 Region Stuttgart Motor Baden-Württembergs 10 % Baden-Württemberg Fläche Region Stuttgart 25 % Einwohner 30 % Wirtschaftskraft VRS 2015
3 Mehr Produktion als andere Metropolräume Beschäftigte 100% 80% ,0 0,6 0,6 0,2 0,5 0,2 0,6 0,3 18,8 22,0 23,0 25,2 28,3 25,0 35,6 44,9 Landwirtschaft Produzierendes Gewerbe 60% 40% 20% 73,8 77,4 71,1 76,8 74,5 81,0 54,5 64,1 Dienstleistungen 0% Region Hamburg Region München Region Frankfurt Region Stuttgart
4 besondere Flächennachfrage Daimler AG Spezieller Flächenbedarf Größe, Zuschnitt, Perspektiven Adäquate Verkehrsanbindung Straße, Schiene, Fluss Schutz vor Lärm, sonstigen Emissionen Betriebliche Anforderungen z.b. Kunden, Zulieferer, Arbeitsteilung [Preise, Zeit]
5 Rahmenbedingungen in der Region Stuttgart VRS/Manfred Grohe Hohe Siedlungsdichte - Abstand zu Wohnbauflächen Geringes Flächenpotenzial anhaltend hohe Nachfrage Zahlreiche Anforderungen an Freiraum Gute Böden, sehr gute landwirtschaftliche Eignung topografische Restriktionen, Hochwassersicherheit Verkehrsinfrastruktur - Verfügbarkeit, Belastungsgrenzen
6 179 Gemeinden 1 Standort VRS Gemeinden - Rd. 2/3 der Gemeinden < Einwohner Starke Position der Kommunen ökonomisch und politisch Regionale Lebensweise und Arbeitsweise eng verflochten Freiraum, Ökologie: Unabhängig von Gemarkungsgrenzen Hoher Koordinationsbedarf notwendige Prioritätensetzung
7 Regionalplan: Kursbuch nachhaltige Raumentwicklung (Langfristige) vorausschauende Gesamtbetrachtung Transparentes Verfahren, breite Mehrheit, konsequente Anwendung Ausgleich unterschiedlicher Interessen, Prioritätensetzung Verbindlich für Bauleitplanung und Genehmigungsbehörden Rechts- / Planungssicherheit für Kommunen und Investoren Regelmäßiges Monitoring ggf. Anpassen an neue Anforderungen Vorrang der Innenentwicklung und Nachnutzung Verbindliche Sicherung gut geeigneter Standorte
8 Regionale Gewerbe- / Logistikschwerpunkte Sachsenheim 96 ha. X Kornwestheim 41 ha. Umschlagterminal Hafen Stuttgart Hafen Plochingen Bondorf 43 ha. Kirchheim 44 ha. Frachtzentrum Flughafen 45 Gewerbeschwerpunkte 4 insb. für Industrie/Logistik + Airport und Häfen - multimodal Abgestimmtes, wettbewerbsfähiges Angebot Ausrichtung an Regionaler Wertschöpfungskette
9 Hier wird geschafft : Regionale Gewerbeschwerpunkte Planaussagen entsprechen Bedarf - quantitativ und qualitativ Verbindliche Sicherung besonders geeigneter Standorte Strategische Umweltprüfung Transparentes Planungsverfahren Öffentlichkeitsbeteiligung Aber: Bauleitplanung, Erschließung, Vergabe bleiben bei Gemeinde (Überörtliche) Verkehrsinfrastruktur von Bund / Land
10 Gutes Beispiel: Böblingen Flugfeld Größe Gewerbe: ca. 47 ha Wohnen: ca. 36 ha Attraktive Lage, hervorragende verkehrliche Anbindung Stimmiges Nutzungskonzept Relativ geringe Eingriffe in Natur und Landschaft Funktionierendes Zusammenwirken der beteiligten Akteure
11 Natur und gute Böden schützen Flächenfraß vermeiden [%] Zunahme der SuV und der Bevölkerung seit % 5,5% 4 2 1,5% 0,9% 0 SuV BW SuV Region Stuttgart Bevölkerung Region Stuttgart Bevölkerung BW Quelle: IÖR und Stat. Landesamt BW Hochwertige Böden (Flurbilanz Stufe I / II) im Kernraum der Region Rd. 30% der Fläche naturschutzfachlich geschützt Vorrang der Innenentwicklung + Vorgaben zur Mindestdichte (55 90 EW / ha) Im Vergleich zu Landesdurchschnitt: 50% Anstieg Siedlungs-/Verkehrsfläche bei fast doppeltem Bevölkerungswachstum Flächeneinsatz 4 x effizienter als im Landesdurchschnitt
12 Pendlerdistanzen Durchschnittliche Pendlerdistanz weit unter Metropolendurchschnitt Dezentrale Arbeitsplätze reduzieren Verkehrsaufwand entlasten Infrastruktur Effizienter als monozentrale Ausrichtung Region Stuttgart Allerdings: Trotz kurzer Wege gleicher Zeitaufwand
13 Alles OK?
14 Umsetzung durch Bauleitplanung? Kein Interesse rd. 40 ha direkt an Güterumschlagterminal Interkommunale Einigung bislang nicht erreicht rd. 20 ha direkt am Flughafen Kein Interesse rd. 75 ha direkt an Autobahn - auch an möglichen Ersatzstandorten Kein Interesse an mehr Logistik insgesamt 57 ha an Autobahn
15 Weitere Hinderungsgründe Erschließungsplanung mit zu kleiner Parzellierung (rd. 44 ha) Heranrückende Wohnbebauung bzw. Sukzession durch (ehemalige) Betriebswohnungen verhindern emissionsträchtige Nutzungen Renditestärkere Nutzungen (z.b. Einzelhandel, Glücksspiel) verdrängen Gewerbe Flächensicherung durch (Regional-)Planung aber erhebliches Vollzugsdefizit
16 Verkehrssituation Mittlere Auslastung werktags / 24 Std System am Limit Abhilfe nicht in Sicht Problem für Investoren / Schwierig für Akzeptanz
17 Freie Flächen sollten bebaut werden dürfen, um... nein ja Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen neuen Wohnraum zu schaffen neue Bahnstrecken zu bauen neue Straßen zu bauen FGW Telefonfeld: Verband Region Stuttgart 07/2013 (n=1.366)
18 Entwicklungslinien - Angebot Öffentlichkeitsbeteiligung / Selbstfürsorge Betonung von Individualinteressen Sinkende Akzeptanz in Bürgerschaft und kommunalen Gremien Bewusstsein für Freiraumqualität Fachrechtliche Bestimmungen z.b. Artenschutz Zunehmende Verkehrsbelastung / weitere Verschlechterung der Situation als (häufig berechtigtes) Argument gegen weitere Flächenausweisung (auch in Nachbargemeinde) Grundsätzliche Zurückhaltung bei der Verwendung der letzten Flächenreserven Gewerbesteuer als Anreiz nicht immer ausreichend Beharren der Landwirtschaft auf verbliebenen Produktionsflächen Bereitstellung von GE/GI-Flächen wird nicht einfacher
19 Entwicklungslinien - Nachfrage Anhaltende Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung anhaltender Flächenbedarf Hoher Anteil KMU häufig in Gemengelagen bei Expansion eingeschränkte Möglichkeiten am Standort Neue Produktionsformen ( Industrie 4.0 ) Platzbedarf häufig durch Auslagerung von Logistik gedeckt Zusätzlicher Bedarf an Logistikflächen Einseitige Wirtschaftsstruktur Diversifizierung wünschenswert Attraktives Gewerbeflächenangebot bleibt erforderlich - wenn wirtschaftliche Leistungsfähigkeit aufrechterhalten werden soll
20 Mögliche Konsequenzen: Was droht? Ausrichtung der Standortsuche auf Machbarkeit Zurückstellung von Planungszielen wie: Attraktivität / Funktionalität? > Rolle als Produktionsstandort? / Wettbewerbsfähigkeit? Minimierung des Verkehrsaufwandes? Verlagerung Güterverkehr auf Schiene bzw. Pendler auf Bahn? Auslastung der Infrastruktur? Ökologischer Eingriff? CO²-Ausstoß? Erreichbarkeit / Verlagerung auf Schiene? (Überörtliche) Zielsetzungen werden vernachlässigt (Gesamt-)Qualität des Standortes ebenfalls Zufallsstandorte sind kein Planungsprinzip für hoch verdichtete Regionen
21 Ansatzpunkte für Regionalplanung Formaler Handlungsrahmen umfassend genutzt Weiterhin Stärkung der Innenentwicklung Abwehr von Fehlnutzungen und störungsempfindlichen Vorhaben Konzentration auf Betriebe innerhalb regionaler Wertschöpfungskette Begleitung/Unterstützung der Gemeinden im weiteren Prozess (Zuschüsse, Kompensationsgeschäfte, Vermarktung ) Aktive Öffentlichkeitsbeteiligung im Regionalplanungsverfahren - Darlegung regionaler Belangen Einbindung Investoren Breiter, gesellschaftlicher Diskurs nicht nur Nachbarn Information über Standards bei Gewerbeflächenbereitstellung - Hinweis auf Beispiele weltweit? Raumbeobachtung: Quantitativ und qualitativ Regionalverkehrsplan als Nachweis für Schwachstellen / Handlungserfordernisse
22 Fazit: Flächenknappheit einkalkulieren VRS/Grohe Flächenentwicklung braucht Zeit langfristige Angebotsplanung erforderlich Wunschstandort nicht immer möglich Flexibilität hilfreich Transparenz von Planungsverfahren und Verlässlichkeit wichtig für Akzeptanz in Politik, Bevölkerung, Wirtschaft Zusammenhang zwischen wettbewerbsfähigem Flächenangebot und allgemeinem Wohlstand aufzeigen
B E L E U C H T U N G K O M M U N A L E R H A N D L U N G S F E L D E R
Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl University of Applied Sciences B E L E U C H T U N G K O M M U N A L E R H A N D L U N G S F E L D E R K Ü N F T I G E H E R A U S F O R D E R U N G E N D E R
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