Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie

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1 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie 4. Kapitel Das Paradigma der Tiefenpsychologie Das Paradigma der Tiefenpsychologie umfaßt neben FREUDs Psychoanalyse alle Forschungsprogramme, die in seiner Nachfolge von der zentralen Annahme ausgehen, daß unwillkürliche Antriebe und unbewußte psychische Prozesse wesentliche Determinanten des Erlebens und Verhaltens sind. Tiefenpsychologische Forschungsprogramme bilden Modelle, die die Funktion und Struktur eines psychischen Systems beschreiben sowie das dynamische Zusammenwirken seiner Bestandteile, z.b. bei inneren und äußeren Konflikten. Sie gehen stets davon aus, daß aktuelles Erleben und Verhalten, ebenso wie aktuelle unbewußte Prozesse, durch Erfahrungen bestimmt sind, die sich in Auseinandersetzung mit der sozialen und physischen Umwelt in der psychischen Struktur niedergeschlagen haben. Die typischen Funktionsweisen dieser Struktur bestimmen den Charakter und die Persönlichkeit des Individuums. Die Tiefenpsychologie ist dasjenige psychologische Paradigma, dessen Gründung am ehesten nur einer einzigen Person zugeschrieben werden kann: Sigmund FREUD. Damit nimmt jede Genealogie tiefenpsychologischer Forschungsprogramme bei ihm ihren Anfang. Mit der zweiten Generation der Tiefenpsychologen, FREUDs Schülern, beginnt aber schon sehr bald das Auffächern der Forschungsprogramme durch Modifikation einzelner Kernannahmen: Es entstehen neben dem mainstream der klassischen Psychoanalyse zunächst zwei neue Forschungsprogramme: Die Individualpsychologie Alfred ADLERs und die Analytische Psychologie Carl Gustav JUNGs. Beide werden dann zu Initialzündungen für zwei große Strömungen, die sich von nun an neben der FREUDschen Variante entwickeln: die sozial-kulturell ausgerichteten Ansätze, die in ähnlicher Richtung weitergehen wie ADLER, und die philosophisch orientierten Richtungen, für die C.G. JUNG ein prinzipielles Vorbild ist. Für die Rekonstruktion des Paradigmas der Tiefenpsychologie ergibt sich daraus folgendes Vorgehen: Zunächst wird das FREUDsche Forschungsprogramm der klassischen Psychoanalyse in seiner Gründungsphase ausführlicher beschrieben und danach der Stand der Theorie bei FREUDs Tod. Für die beiden anderen Hauptströmungen der Tiefenpsychologie werden dann exemplarisch deren Initiatoren ADLER und JUNG mit ihren Forschungsprogrammen vorgestellt. Nach einem kurzen Einblick in die Beiträge tiefenpsychologischer Forschungsprogramme zu verschiedenen Teildisziplinen der Psychologie sowie in neuere Entwicklungen der Tiefenpsychologie, wird dann das Paradigmatische Subsumptionsmodell der Tiefenpsychologie vorgestellt. Dieses wird (und muß) sich darauf beschränken, die Kernannahmen je eines Repräsentanten der drei Hauptströmungen der Tiefenpsychologie (hier FREUD, ADLER und JUNG) zu subsumieren. 4.1 Die Gründungssituation des tiefenpsychologischen Paradigmas Betrachtet man die Gründungsituation des ersten tiefenpsychologischen Forschungsprogramms, so gestaltet sich die Lage noch recht übersichtlich: Die Anfänge der Psychoanalyse sind zunächst weitgehend die Leistung einer einzelnen Person, Sigmund FREUDs ( ), der nur in einer kurzen Anfangsphase (etwa zwischen 1886 und 1894) mit seinem Mentor Joseph BREUER ( ) zusammenarbeitet, dann aber nach seinem Bruch mit diesem den Forschungsansatz energisch allein weitertreibt, bis er ab 1900 verschiedene Schüler und Kollegen um sich herum zu sammeln beginnt. FREUD hat zeit seines Lebens die Eigenständigkeit seines Systems betont und die Originalität seiner Konstrukte für sich reklamiert. So existieren kaum Zeugnisse darüber, welche seiner Ideen er welcher Quelle entnommen hat, und ob er dies überhaupt bewußt tat. Insbesondere die Verbindungen zu Philoso-

2 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie phen (hier vor allem zu SCHOPENHAUER und NIETZSCHE) stritt FREUD stets ab, von deren Einfluß habe er sich stets freigehalten. (vgl. SCHEIDT, 1982) Wenn auch keine Selbstzeugnisse über diese Einflüsse vorliegen, so ist doch in mehreren Fällen die große Ähnlichkeit der psychoanalytischen Konstrukte mit (längst) vorhandenen philosophischen und psychologischen Auffassungen kaum zu übersehen. Die geistes- und wissenschaftshistorische Situation einer Epoche kann auf die Entstehung eines neuen Paradigmas in mindestens zweierlei Weise einwirken: Sie kann einerseits positive Heuristiken liefern, also Vorlagen, aus denen die Gründer eines Paradigmas Ideen für ihr Modell beziehen; ein Paradigma hat als wesentlichen Hintergrund aber stets auch negative Heuristiken, nämlich all die wissenschaftlichen Modelle und gesellschaftlichen Überzeugungen, gegen die es antritt, und aus deren Gegnerschaft es eine besondere Dynamik entwickeln kann Positive Heuristiken: die Einflüsse aus FREUDs Ausbildungszeit FREUD wird am 6. Mai 1856 in Freiberg (Mähren) als Sohn des jüdischen Stoffhändlers Jakob FREUD und seiner Frau Amalie geboren. Wegen der Geschäftsaufgabe des Vaters zieht die Familie 1860 nach Wien, wo FREUD das Gymnasium besucht, um anschließend Medizin zu studieren. Den wesentlichen Teil seines Studiums verbringt er zwischen 1876 und 1882 im Labor des Physiologen Ernst von BRÜCKE absolviert er seine medizinischen Abschlußexamina, beginnt als Arzt im Wiener Allgemeinen Krankenhaus und wird 1883 für ein halbes Jahr Sekundärarzt bei dem Hirnanatomen Theodor MEYNERT. Er befaßt sich weiterhin mit neurologischen und neuropathologischen Problemstellungen, wird 1885 Dozent für Neuropathologie und nimmt im selben Jahr ein Stipendium an für einen halbjährigen Aufenthalt an der Pariser Salpêtrière bei Jean Martin CHARCOT, einem der damals führenden europäischen Neuropathologen. CHARCOT gehört zu den ersten, die versuchen, das damals bescheidene therapeutische Repertoire der Neurologen durch Einsatz von hypnotischen Techniken zu erweitern; dies geschieht insbesondere bei den damals häufig vorkommenden Hysterikern Negative Heuristiken: die zeitgenössische akademische Psychologie und der viktorianische Zeitgeist (1) Die Psychologie am Ende des 19. Jahrhunderts Betrachtet man die Entwicklung der an den Universitäten betriebenen akademischen Psychologie im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, so ist diese beherrscht von WUNDT und seinen Schülern, von den Aktpsychologen (BRENTANO) sowie der Würzburger Schule (KÜLPE), oder, in den USA, von JAMES und seinen Schülern. Die sich so entwickelnde Psychologie ist experimentell ausgerichtet, und verwendet vorwiegend introspektive Methoden. Viele Forschungsprogramme, besonders die an WUNDT orientierten, sind assoziationistisch und stark elementaristisch. Vor allem aber sind sie streng bewußtseinsorientiert. Grundlage des Studiums ist die Physiologie: Die Beschäftigung mit der 'Seele' war für die Psychologie nicht mehr wirklich relevant. Fast jedermann bemühte sich, psychologische Phänomene auf physiologische zu reduzieren. (WERTHEIMER, MI, 1971; S. 113) Es sind insbesondere das experimentelle und elementaristische Vorgehen sowie die ausschließliche Konzentration auf Bewußtseinsprozesse, die FREUD ablehnt. Andererseits möchte er den physiologischen Determinismus überwinden, der ihm aus seiner ärztlichen Ausbildung gut bekannt ist. Bestimmte Aspekte von WUNDTs Assoziationspsychologie werden allerdings für FREUD auch besonders bedeutungsvoll: Einmal der Assoziationsprozeß selber, die Möglichkeit nämlich, daß verschiedene Vorstellungen sich später gegenseitig hervorrufen können, wenn sie nur ein oder wenige Male gleichzeitig aufgetreten sind; zum anderen aber interessieren ihn die Vorgänge bei Konkurrenz zwischen verschiedenen Assoziationen: Hier hatte WUNDT experimentell gezeigt, daß Assoziationen sich gegenseitig hemmen können, daß es dabei aber zu einer Verzögerung des gesamten Assoziationsprozesses kommen

3 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie kann und gleichzeitig zu erheblichen Unlust- und Erregungsempfindungen. Später wird Freud dieses Grundmodell als Vorlage für den Mechanismus der Verdrängung wählen. (2) Der viktorianische Zeitgeist Nun entspricht die starke Bewußtseinsorientierung und die naturwissenschaftliche Ausrichtung der zeitgenössischen Psychologie sicherlich dem besonderen Lebensgefühl der Epoche. Die Erfolge der Naturwissenschaft und Technik sind noch nicht von Weltkriegen, Atombomben und Umweltkatastrophen überschattet. Der Glaube an die Macht der menschlichen Rationalität beherrscht den Zeitgeist, insbesondere natürlich den der Eliten, und es verwundert nicht, daß es gerade bei diesen zu einer absurden Überschätzung der menschlichen Fähigkeit zur Triebkontrolle kommt. Die gesamte Kultur der aufstrebenden Industriestaaten ist in FREUDs Augen triebfeindlich und daher krankmachend (vgl. PONGRATZ, 1983), und der Anspruch einer Totalkontrolle durch das Bewußtsein ist nach seiner Auffassung konstitutiver Bestandteil dieser Misere. So muß die Annahme naheliegen, die akademische Psychologie könne mit ihrer Vernachlässigung und sogar Ablehnung einer Erforschung unbewußter Prozesse diese Zustände nur unterstützen. FREUD steht gegen die kompakte Majorität aus akademischer Psychologie und Zeitgeist, und er nimmt nicht zuletzt die erlebten Diskriminierungen als Jude zum Anlaß, in einer Art Trotzreaktion gegen diese wissenschaftliche und gesellschaftliche Majorität anzutreten (FREUD, GW, XIV; S. 34f) 1 : Vor allem traf mich [auf der Universität] die Zumutung, daß ich mich als minderwertig und nicht voll zugehörig fühlen sollte, weil ich ein Jude war... Aber eine... Folge... war, daß ich so frühzeitig mit dem Los vertraut wurde, in der Opposition zu stehen und von der kompakten Majorität in Bann getan zu werden. Eine gewisse Unabhängigkeit des Urteils wurde so vorbereitet Studien über Hysterie : Die Anfänge des psychoanalytischen Forschungsprogramms Sigmund FREUDs (1) Der Beginn des tiefenpsychologischen Sprachspiels Im Jahre 1881 beginnt FREUD eine längere Freundschaft mit dem 14 Jahre älteren Wiener Nervenarzt Josef BREUER. Er lernt dessen Patienten kennen, unter denen sich eine große Zahl mit hysterischen Symptomen befindet: Lähmungen und Bewegungsstörungen, Sehstörungen bis zur Erblindung, sensorische Unempfindlichkeiten oder Überempfindlichkeiten, unkontrollierbare Zuckungen und Konvulsionen. Diese nervösen Störungen sind nach der Lehrmeinung der zeitgenössischen Neurologen hirnorganisch bedingt, wenn nicht gar simuliert. FREUD hatte aber bei CHARCOT zugesehen, wie dieser hysterische Symptome unter Hypnose zum Verschwinden bringen oder sogar durch hypnoide Suggestion erzeugen konnte. Auch BREUER hatte damit angefangen, seine (meist weiblichen) Hysteriepatienten durch Hypnose zu behandeln, und FREUD beteiligt sich an einzelnen dieser Behandlungen. Vor allem die Beeinflußbarkeit hysterischer Symptome durch hypnotische Suggestion und die Feststellung, daß diese Symptome mit Erlebnissen zusammenhängen, die den Kranken nur unter Hypnose erinnerlich sind, lassen BREUER und FREUD zu der Überzeugung kommen, daß ein großer Teil der Hysterien psychisch bedingt sei. FREUD und BREUER gehen von zwei grundlegenden Anfangsannahmen aus, die im weiteren Verlauf eine erhebliche Eigendynamik bekommen werden (vgl. dazu auch RAPAPORT, 1973): Die Annahme psychischer Determination Scheinbar sinnlose hysterische Symptome können durch psychische Prozesse verursacht werden. Sie stehen in sinnvollem Zusammenhang mit Erlebnissen in der Vergangenheit. 1 Die Abkürzung GW bezieht sich auf die bei Imago bzw. Fischer erschienen 18-bändigen Gesammelten Werke (vgl.: FREUD, ), die römische Zahl auf die jeweilige Bandnummer.

4 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Die Annahme unbewußter Prozesse Die auslösenden vergangenen Erlebnisse sind den Patientinnen nicht bewußt. Sie können sich durch einfaches Nachfragen nicht daran erinnern. Eine solche Erinnerung gelingt häufig erst unter Hypnose. Dann aber zeigt sich eine durchaus logische Verknüpfung zwischen dem vergangenen Erlebnis und dem aktuellen Symptom. Später wird Freud diese beiden Annahmen auf eine große Zahl weiterer, z.b. neurotischer oder psychotischer Symptome verallgemeinern. Allerdings wird die Funktion der Hypnose ersetzt durch eine weitgehend gesprächsorientierte Therapie. (2) Das erste paradigmatische Musterbeispiel: Der Fall Anna O. Eine der berühmtesten und ältesten Krankengeschichten der Tiefenpsychologie leitet die Studien über Hysterie ein: der Fall Anna O.. Hier sollen einige Auszüge wiedergegeben werden, an denen die Interpretationen von BREUER und FREUD exemplarisch verdeutlicht werden können (BREUER & FREUD, 1991, Original 1895; S. 42ff): Beobachtung 1. Frl. Anna O... Frl. Anna O..., zur Zeit der Erkrankung (1880) 21 Jahre alt, erscheint als neuropathisch mäßig stark belastet durch einige in der großen Familie vorgekommene Psychosen; die Eltern sind nervös gesund. Sie selbst früher stets gesund, ohne irgendein Nervosum während der Entwicklungsperiode; von bedeutender Intelligenz, erstaunlich scharfsinniger Kombination und scharfsichtiger Intuition; ein kräftiger Intellekt, der auch solide geistige Nahrung verdaut hätte und sie brauchte, nach Verlassen der Schule aber nicht erhielt. Reiche poetische und phantastische Begabung, kontrolliert durch sehr scharfen und kritischen Verstand. (...) Ihre Stimmungen hatten immer eine leichte Tendenz zum Übermaße, der Lustigkeit und der Trauer; daher auch ihre Launenhaftigkeit. Das sexuale Element war erstaunlich unentwickelt; die Kranke, deren Leben mir durchsichtig wurde, wie selten das eines Menschen einem andern, hatte nie eine Liebe gehabt, und in all den massenhaften Halluzinationen ihrer Krankheit tauchte niemals dieses Element des Seelenlebens empor. Dieses Mädchen von überfließender geistiger Vitalität führte in der puritanisch gesinnten Familie ein höchst monotones Leben, das sie sich in einer für ihre Krankheit wahrscheinlich maßgebenden Weise verschönerte. Sie pflegte systematisch das Wachträumen, das sie ihr Privattheater nannte. Während alle sie anwesend glaubten, lebte sie im Geiste Märchen durch, war aber, angerufen, immer präsent, so daß niemand davon wußte. Neben den Beschäftigungen der Häuslichkeit, die sie tadellos versorgte, ging diese geistige Tätigkeit fast fortlaufend einher. (...) Im Juli 1880 erkrankte der Vater der Patientin, den sie leidenschaftlich liebte, an einem peripleuritischen Abszesse, der nicht ausheilte und dem er im April 1881 erlag. Während der ersten Monate dieser Erkrankung widmete sich Anna der Krankenpflege mit der ganzen Energie ihres Wesens, und es nahm niemand sehr wunder, daß sie dabei allmählich stark herabkam. Niemand, vielleicht auch die Kranke selbst nicht, wußte, was in ihr vorging; allmählich aber wurde ihr Zustand von Schwäche, Anämie, Ekel vor Nahrung so schlimm, daß sie zu ihrem größten Schmerze von der Pflege des Kranken entfernt wurde. Den unmittelbaren Anlaß bot ein höchst intensiver Husten, wegen dessen ich sie zum ersten Male untersuchte. Es war eine typische Tussis nervosa. Dieser Husten trat zum erstenmal ein, als während der Krankenwache aus einem benachbarten Hause Tanzmusik herübertönte und der aufsteigende Wunsch, dort zu sein, ihr Selbstvorwürfe erweckte. Seitdem reagierte sie die ganze Krankheit hindurch auf jede starke rhythmische Musik mit einer Tussis nervosa. (3) Das frühe psycho-physiologische Modell zur Erklärung der Hysterie Die Entwicklung der im Fallbeispiel beschriebenen Symptomatik wird verstanden als die Chronifizierung bestimmter Vorgänge im Nervensystem der Patientin: Bei Anna O. entsteht ein Überschuß an zerebraler Erregung durch ihre konstitutionell bedingte überfließende geistige Vitalität, die in ihrer monotonen sozialen Umgebung wenig Möglichkeiten zum Abreagieren hat. Auch sexuelle Affekte erhalten keinerlei Möglichkeit der Abfuhr, die damit zusammenhängenden Vorstellungen scheinen sogar vollständig aus dem bewußten Seelenleben des Mädchens ins Unbewußte verbannt. Dadurch stellt sich ein gefährlicher Zustand der Dauererregung ein, der sich nach dem Prinzip der Konstanthaltung zerebraler Erregung in Anna O.s Privattheater durch vermehrte Phantasietätigkeit zu entlasten sucht. Andererseits prädisponiert dieser Zustand die Patientin zur Ausbildung verschiedener hysterischer Symptome.

5 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Das erste Auftreten des nervösen Hustens bei Anna O. wird nun in der folgenden Weise erklärt: Sie sitzt am Krankenbett des Vaters und hört Tanzmusik, die sexuelle Assoziationen und Erregungszustände erzeugt. Hierdurch entsteht nun ein erheblicher Konflikt: auf der einen Seite ihre sexuellen Impulse, auf der anderen ihr Pflichtgefühl dem Vater gegenüber sowie ihre (asexuellen) moralischen Vorstellungen. Das Symptom Tussis nervosa hängt sich nun an die Vorstellung vom Tanzen und führt die dadurch angestaute Energie ab. Es nimmt die Stelle der konflikthaften sexuellen Triebregungen ein und beseitigt damit beide Konfliktbestandteile. Von da an tritt der nervöse Husten in jeder Situation mit stark rhythmischer Musik auf. Die ursprüngliche traumatische Situation, in der das Symptom entstanden ist, wird bewußtseinsunfähig, ebenso seine Verbindung zu der ursprünglich sexuellen Erregung. (4) Die Struktur der Kernannahmen in den Studien über Hysterie In seiner differenzierenden Analyse über die Struktur der psychoanalytischen Theorie zeigt RAPAPORT (1973, Original 1960), daß in den Studien über Hysterie alle wesentlichen Strukturelemente der klassischen Psychoanalyse schon im Keim angelegt sind: a) Der seelische Determinismus Scheinbar sinnlose hysterische Symptome sind Elemente eines kausalen psychologischen Netzwerkes. Sie stehen in einem nachvollziehbaren Zusammenhang mit vorangegangenen Erlebnissen, Gefühlen und Gedanken. b) Unbewußte seelische Vorgänge Die Auflösung hysterischer Symptome nach der Wiedererinnerung an ihre Entstehungssituation in Hypnose führt zu der Annahme, daß Vorstellungen und Erlebnisse und auch die Beziehungen zwischen diesen nichtbewußt weiterbestehen. c) Seelische Kräfte und Konflikte Viele hysterische Symptome entstehen aus der Widersprüchlichkeit verschiedener psychischer Tendenzen (Anna O. möchte zum Tanzen gehen, wird aber durch ihre Gewissensqualen zurückgehalten, ja es wird ihr unmöglich, diese Vorstellung zu ertragen.) In den Studien werden Konflikte z.b. zwischen moralischen Vorstellungen und der Erinnerung an eigene Handlungen, insbesondere sexueller Art, als möglicherweise pathogen angesehen. Peinliche Vorstellungen werden abgewehrt, also dem Bewußtsein entzogen. d) Die seelischen Triebenergien und ihre Ökonomie Beim Auftreten von Konflikten können sich Kräfte umwandeln. Sie können ihre Richtung verändern und auch in anderer Form wieder auftreten. Die sexuelle Antriebskraft verwandelt sich in ein hysterisches Symptom. Geschehen aber weder ein Kräfteverbrauch noch eine Kräfteumwandlung, so bleibt ein unbestimmtes Agens im psychischen System zurück, es staut sich, bis es abgeführt wird. Das in den Studien zum ersten Mal postulierte ökonomische Prinzip ist das der Tendenz zur Konstanthaltung der intrazerebralen Erregung, und zwar unter der Maßgabe eines Erregungsoptimums. Überschüssige Erregungsmengen erzeugen Verhaltenstendenzen, die auf einen Erregungsabbau zielen. Jede Aktivität des Individuums steht im Dienste dieses Regulationsprozesses, und es ist nur durch diesen erklärbar. Die Psyche wird auch schon in den Studien angesehen als (in neuerer Formulierung) negativ rückgekoppelter Homöostat. Sie regelt Affekte und die mit ihnen verbundenen Erregungen; ein präzisierter Energiebegriff für psychische Prozesse liegt allerdings noch nicht vor. e) Die soziale Realität Mit dem Begriff Realität wird in der psychoanalytischen Theoriebildung das psychische Innere eines Subjekts von dem umgebenden Äußeren unterschieden. Realität wird hier stets verwendet im Sinne der äußeren Wirklichkeit. (vgl. RAPAPORT, 1973)

6 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Pathologische Phänomene (Hysterien) entstehen stets durch Einwirken äußerer Ereignisse. Schon in den Studien über Hysterie werden die Wege gezeigt, über die sich die soziale Realität vermittelt. Eine große Zahl von Konflikten entsteht aus dem Vollzug oder der Drohung sozialer Sanktionen (später Realängste genannt). Andererseits entstehen Gewissensqualen (später Über-Ich-Ängste ) als eine zweite mögliche Konfliktform aus der Inkongruenz von tatsächlichen Handlungen oder Vorstellungen und den sozialen Normen, die sich in der Moral niedergeschlagen haben. Hysterisches Verhalten (und nur dessen Entstehung wird zunächst differenzierter beschrieben) ist so zu einem erheblichen Teil sozial determiniert. f) Der genetische Gesichtspunkt Die spezifische Form einer Konfliktbewältigung z.b. durch Ausbildung eines hysterischen Symptoms schlägt sich als strukturelle Veränderung in der Psyche nieder, und je öfter diese Form der Bewältigung stattfindet, umso fester wird diese Struktur ( Bahnung ). Das System erwirbt eine typische Form der Konfliktbewältigung. Zu seinem vollständigen Verständnis ist alles Verhalten genetisch zu untersuchen. Es ist in seiner Entstehungsgeschichte sowohl durch eingeborene Gesetze des Organismus als auch durch Erfahrungen konstituiert. Damit ist es stets nur als Glied einer Reihe von Vorgängern zu verstehen Empirie und Theoriebildung in der Psychoanalyse: der forschende Therapeut In den Studien über Hysterie von 1893 ist durch die Struktur der oben genannten Kernannahmen die theoretische Dimension des tiefenpsychologischen Paradigmas festgelegt. Eine weitere paradigmatische Dimension ist natürlich die zugehörige Methodologie. Diese entwickelt sich aus den theoretischen Kernannahmen, verleiht diesen aber gleichzeitig durch paradigmatische Anwendungen auch ihre inhaltliche Substanz. (1) Grundsätze bei der Konstruktbildung a) Verallgemeinerung von klinischen Einzelfällen Ausgangspunkte psychoanalytischer Theoriebildung sind stets klinische Einzelfälle. Die typische FREUDsche Versuchsperson ist weiblich, hoch intelligent, nicht berufstätig und Mitglied des reichen, leicht dekadenten Bürgertums des fin de ciècle (vgl. WYSS, 1991). Diese Patient(inn)en leiden unter scheinbar sinnlosen und unerklärlichen Symptomen, die ihr aktuelles Erleben und Verhalten zum Teil erheblich beeinträchtigen. Sie können jedoch deren Zustandekommen nicht erinnern. Von der Pathologie auszugehen, ist nach RAPAPORT (1973) für die Psychoanalyse von entscheidender Bedeutung, denn außer Liebe und Todesangst konnten nur tatsächliche Leiden und die Hoffnung auf Linderung einen Menschen dahin bringen, einem anderen jenen fast unbeschränkten Zugang zu seinem Privatesten zu gestatten, der der Psychoanalyse das Tor zur Erforschung ihrer initialen Evidenzgründe öffnete. (a.a.o.; S. 82). b) Kausale Erklärungen In seiner naturwissenschaftlichen Grundkonzeption nimmt FREUD stets an, daß jedes Erleben und Verhalten kausal erklärbar sei, und er schließt daraus: Auch die absurdesten pathologischen Erlebens- und Verhaltensformen können mit all den Kategorien beschrieben werden, die wir auf die bewußten Seelenakte anwenden, als Vorstellungen, Strebungen, Entschließungen u. dgl. (FREUD, 1992, Original 1915; S. 121) c) Annahme rational nachvollziehbarer, unbewußter Zusammenhänge Dies bedeutet, daß es stets möglich sein muß, für jedes Verhalten und Erleben einen verständlichen Motivationszusammenhang zu finden (vgl. BINSWANGER, 1926). Wie kann dies geschehen? Sowohl der Theoriebildung als auch der empirischen Datenerhebung liegen die beiden Anfangsannahmen der Psychoanalyse (vgl. S. 105) zugrunde: die Annahme psychischer Determination und die Annahme

7 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie unbewußter Prozesse. Der Motivationszusammenhang wird somit lückenlos und verständlich durch Einschalten bestimmter unbewußter oder vorbewußter Zwischenprozesse; d.h. scheinbar sinnlose Handlungen, Denk- und Erlebnisformen der Patienten werden sinnvoll und rational nachvollziehbar, wenn man solche Prozesse annimmt: Der Arzt muß sich das Recht wahren, durch einen Schlußprozeß vom Bewußtseinseffekt zum unbewußten psychischen Vorgang vorzudringen; er erfährt auf diesem Wege, daß der Bewußtseinseffekt nur eine entfernte psychische Wirkung des unbewußten Vorgangs ist, und daß letzterer nicht als solcher bewußt geworden ist, auch daß er bestanden und gewirkt hat, ohne sich nach dem Bewußtsein irgendwie zu verraten. (FREUD, 1991; Die Traumdeutung, Original 1905; S. 598) d) Deterministische theoretische Konstrukte Da also solche unbewußten Prozesse prinzipiell nicht beobachtbar sind, weder von außen durch den Therapeuten, noch introspektiv durch den Patienten selber, sind es stets theoretische Konstrukte, die die Erklärungslücken zu füllen haben. Diese Konstrukte sind in FREUDs Theoriebildung stets deterministische Modelle, und zwar in Anlehnung an die naturwissenschaftlich-technischen Modelle seiner Zeit: elektrische Apparate, Energieerhaltung, Kräftegleichgewicht. (2) Die Einheit von Therapie und empirischer Beobachtung a) Anfangsbeobachtungen Die Datenerhebung vollzieht sich immer in direkter Interaktion des Therapeuten mit einem Patienten. Die erste Beobachtung, die ein Therapeut zu Beginn jeder Behandlung macht, ist die einer Erinnerungslücke : Der Patient ist in der Regel nicht in der Lage, während des Krankenexamens das Zustandekommen seines Symptoms und dessen Gründe rational, lückenlos und widerspruchsfrei zu explizieren. Die nächste Beobachtung ist, daß jedes direkte Nachfragen bezüglich dieser Lücke zu erheblichem Widerstand führt, und FREUD schließt daraus, geleitet von seinen primären Annahmen, daß sich hierin die Vorgänge bei der Symptomentstehung widerspiegeln. Zentrale Aufgabe der Therapie ist es nun, die zur Symptombildung führenden vergangenen Erlebnisse wieder ins Bewußtsein zu rücken. b) FREUDs Abkehr von den hypnotischen Techniken Dazu werden verschiedene Techniken eingesetzt. FREUD verwendet in seiner Zeit mit BREUER vorwiegend hypnotische Techniken. Im hypnotischen Zustand werden die Erinnerungswiderstände ausgeschaltet, und die Patienten können sich häufig schon nach wenigen Sitzungen an die Zusammenhänge erinnern. Gelingt es dem Therapeuten, diese Erinnerungen in den Wachzustand hinüberzubringen, so sind die Symptome häufig verschwunden, es tritt eine Katharsis ein. Zwei Gründe bringen aber FREUD dazu, die hypnotischen Techniken aufzugeben: erstens sind bei weitem nicht alle Patienten genügend tief hypnotisierbar, und zweitens gibt es auch bei gelungenen hypnotischen Behandlungen häufig Rückfälle : Das behandelte Symptom verschwindet zwar, es entsteht aber gleich wieder ein neues (ein Phänomen, das FREUD später Symptomverschiebung nennen wird). FREUD gibt schließlich die Hypnose auf und versucht nun, durch verschiedene Einfallstechniken im Wachzustand, insbesondere aber durch Traumdeutung die Widerstände gegen das Erinnern zu überwinden. c) Verfahren der Theoriebildung Der forschende Therapeut hat sich zunächst, wie oben beschrieben, aufgrund seiner primären Annahmen selektiv auf die Grundfrage nach der Erinnerungslücke festgelegt, durch die er alles weitere Material selektiert. BINSWANGER (1926) beschreibt den weiteren Vorgang als aus drei Elementen bestehend, die zyklisch durchlaufen werden: Erfahrung: Der Psychoanalytiker nimmt wahr, welche Tageserlebnisse, Träume oder Absichten der Patient äußert, außerdem dessen Mimik, Gestik oder seine Stimmung. Rationales Schließen: Der Analytiker bildet sich Urteile über Zusammenhänge einzelner Erfahrungen.

8 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Verstehen und Deuten: Die Erfahrungen und die Ergebnisse rationaler Schlüsse werden in höhere Motivationszusammenhänge eingeordnet, so daß sie als Ganzes einen Sinn ergeben. Solche Zusammenhänge ergeben sich aus dem Postulat unbewußter Prozesse. Das Verstehen ist gekennzeichnet durch das Aufblitzen der spezifischen Verständnisqualität (WYSS, 1991), einer Art Evidenz jenseits aller Erfahrung. Zum Zwecke der Theoriebildung sind nun diejenigen Konstrukte gesucht, die sowohl rationale Schlüsse über die Zusammenhänge von Erfahrungen als auch das Verstehen, also die Herstellung sinnvoller Motivationszusammenhänge erlauben: Wir machen unsere Beobachtungen... indem wir das Ausgelassene durch naheliegende Schlußfolgerungen ergänzen und es in bewußtes Material übersetzen. Wir stellen so gleichsam eine bewußte Ergänzungsreihe zum unbewußten Psychischen her. (FREUD, 1953, Original 1938; S. 19) Ist ein solches Konstrukt gefunden (z.b. die Tendenz zur Konstanthaltung intrazerebraler Erregung oder die Abwehr konflikthafter Vorstellungen ), dann wird versucht, unter Maßgabe dieses Konstruktes die Erfahrungen neu zu ordnen, oder unter seiner Führung neue Beobachtung am Patienten anzustellen (z.b. durch Modifikation von Fragestellungen oder durch direkte Beobachtung seines aktuellen Verhaltens), was zur weiteren Modifikation der Konstrukte führt. Die Güte eines jeden Konstrukts wird beurteilt nach seiner heuristischen Kraft: einerseits nach der Sinnhaftigkeit, die der Gesamtzusammenhang nach Einführung dieses Konstruktes erhalten hat, also nach der Tiefe des nun neu gewonnenen Verständnisses, andererseits nach theorieökonomischen und pragmatischen Gesichtspunkten. FREUD hält seine Konstrukte denen der Bewußtseinspsychologie dann für überlegen, wenn sie vermeiden, die unlösbaren Kontinuitäten des Psychischen zu zerreißen und gleichzeitig verhindern, daß (bei pathologischen Phänomenen) frühzeitig das Gebiet der Psychologie verlassen werden muß. (vgl. FREUD, 1992, Original 1915; S. 121) 4.2 Abriß der Psychoanalyse - der Stand der Theorie bei FREUDs Tod Über 50 Jahre arbeitet FREUD an seiner psychoanalytischen Theorie, und diese macht währenddessen einige grundlegende Wandlungen durch, wobei, wie sich zeigen wird, die Kernannahmen der Frühzeit erhalten bleiben. RAPAPORT (1959) unterscheidet drei theoretische Entwicklungsphasen: Beginn der theoretischen Überlegungen während der nervenärztlichen Alltagstätigkeit; erste Grundlegung des psychoanalytischen Konzeptes in den Studien über Hysterie (1895). Zusammenhänge von Affekten, Vorstellung und Erlebnissen mit neurotischen Symptomen (Hysterien); die Bedeutung des unbewußten Konflikts; Aufbau des Affekt-Trauma -Modells (vgl. HOLDER, 1982) Ausgehend von der Traumdeutung (1900) Entwicklung des topischen Modells (Bewußtes, Vorbewußtes, Unbewußtes als dynamische Instanzen) und der ersten Triebtheorie: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (1905), Triebe und Triebschicksale (1915). Der Sexualtrieb und seine gesellschaftlich bedingte Unterdrückung stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen und der Theoriebildung; ein Ergebnis: das Konzept der pychosexuellen Entwicklung Mit Das Ich und das Es (1923) beginnt die konzentrierte Arbeit an der Struktur des psychischen Apparats (Einteilung in Es, Ich und Über-Ich). Das gesamte Theoriegebäude wird unter diesem strukturellen Modellgesichtspunkt neu überdacht: Angst ist eine Funktion des Ich, entsprechend treten Abwehrmechanismen (des Ich) auf als Folge angsterzeugender konflikthafter Erlebnisse (Zweite Angsttheorie: Hemmung, Symptom, Angst, 1926). Unbewußt ist eine psychische Qualität von Abläufen im psychischen Apparat, dem nun allein alle dynamischen Eigenschaften als Funktionen zugeschrieben werden.

9 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Nach der Darstellung der FREUDschen Theorie in ihren Anfängen soll nun der theoretische Stand der Reifezeit beschrieben werden, also der letzten Phase vor seinem Tod. Die folgende Darstellung ist angelehnt an FREUDs eigener Summa, dem Abriß der Psychoanalyse, den er ein knappes Jahr vor seinem Tod begonnen hatte (vgl. FREUD, 1953, Original 1938) Die Struktur des psychischen Apparats Menschliches Verhalten und Erleben wird erklärt durch die Annahme einer stabilen Organisation, zwischen den rein körperlichen Funktionen und der Außenwelt. Dieser psychische Apparat ist in Grundzügen bei der Geburt bereits vorhanden. Er organisiert alle für das Überleben wesentlichen Verhaltensweisen, zunächst in Form einfacher Reflexe mit dem Ziel des lustvollen Abbaus von Bedürfnisspannungen, entwickelt sich dann aber in Interaktion mit der Umwelt zu immer stärkerer Funktionalität und Differenziertheit. Das Grundmodell beschreibt FREUD in der folgenden Weise: Wir nehmen an, daß das Seelenleben die Funktion eines Apparates ist, dem wir räumliche Ausdehnung und Zusammensetzung aus mehreren Stücken zuschreiben, den wir uns also ähnlich vorstellen wie ein Fernrohr, ein Mikroskop u. dgl. (FREUD, 1953; S. 9) a) Das Es Die ontogenetisch älteste Instanz ist das Es. Sein Inhalt ist alles, was ererbt, bei Geburt mitgebracht, konstitutionell festgelegt ist, vor allem also die aus der Körperorganisation stammenden Triebe. (a.a.o.) Das Es ist bestrebt, den aus dem Somatischen stammenden Triebbedürfnissen Befriedigung zu verschaffen; es agiert nach dem Lustprinzip, ist stets bestrebt, Bedürfnisspannungen zu reduzieren. Dabei gelten für das Es keine logischen Regeln, keine Rücksichten auf äußere Umstände, keine Zeitvorstellungen und erst recht keine moralischen Grenzen. Es ist insgesamt nicht in der Lage, irgendwelche Realitätsprüfungen vorzunehmen, und deshalb auch unfähig, in einer sozialen oder physikalischen realen Außenwelt mit seinen Triebbedürfnissen ans Ziel zu kommen. Um dies zu erreichen, bildet das Es ein Werkzeug aus, das genau diese Aufgabe übernimmt: b) Das Ich Infolge der vorgebildeten Beziehung zwischen Sinneswahrnehmung und Muskelaktion hat das Ich die Verfügung über die willkürlichen Bewegungen. (a.a.o.; S. 10) Die Hauptaufgabe des Ich ist die Selbstbehauptung, die günstigste und gefahrloseste Art der Befriedigung zu finden, mit Rücksicht auf die inneren und äußeren Bedingungen. Es erledigt dies, indem es Reize kennenlernt (wahrnimmt), Erfahrungen speichert (Gedächtnis), allzu starken Reizen (durch Flucht) ausweicht oder mäßigen begegnet (durch Anpassung). Es plant zielgerichtete Handlungen und führt diese aus. Das Ich muß nach innen Kontrolle über die Triebansprüche gewinnen, um z.b. widersprüchliche Strebungen miteinander zu vereinbaren, und es tut dies, indem es manche Ansprüche befriedigt, andere zurückstellt und wieder andere überhaupt unterdrückt. Dabei kontrolliert es die innere Reizspannung, deren Erhöhung als Unlust und deren Herabsetzung als Lust empfunden wird. Das Ich strebt stets nach Lust und nach der Beseitigung von Unlust. Da es eine Zeitperspektive besitzt, kann es sowohl Lust- als auch Unlustzustände (z.b. durch Denken) vorwegnehmen: wird nämlich ein Zustand der Unlust erwartet, so entsteht Angst. So kann das Ich Maßnahmen ergreifen, Zustände der Unlust und damit Angst zu vermeiden. c) Das Über-Ich Nun lassen sich beim Menschen Erlebens- und Verhaltensweisen feststellen, die nicht durch die unmittelbare Wirkung der Außenwelt oder der Triebe erklärbar sind. Oft unterbleiben triebbefriedigende Handlungen und sogar Handlungspläne, obwohl keinerlei äußere Sanktionen möglich sind und auch keine innere Triebkonkurrenz vorliegt. Es zeigt sich hierin die Wirkung einer dritten Instanz, des Über-Ich.

10 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Dieses beinhaltet die elterlichen Ge- und Verbote und repräsentiert damit das Normengefüge der sozialen Außenwelt. Seine Aufgabe ist die Selbstkritik, die moralische Kontrolle aller Funktionen des psychischen Apparates, und es nimmt sowohl dem Ich als auch dem Es gegenüber eine autonome Stellung ein. Seine Sanktionsmittel sind die Gewissensqualen, charakteristische Unlustgefühle, die das Ich in sein Kalkül miteinzubeziehen hat, und deren Androhung ebenfalls Angst ( Über-Ich-Angst ) erzeugt Dynamik und Ökonomie des psychischen Apparates a) Die Triebe Die Macht des Es drückt die eigentliche Lebensabsicht des Einzelwesens aus. Sie besteht darin, seine mitgebrachten Bedürfnisse zu befriedigen. (...) Die Kräfte, die wir hinter den Bedürfnisspannungen des Es annehmen, heißen wir Triebe. Sie repräsentieren die körperlichen Anforderungen an das Seelenleben. (FREUD, 1953; S. 11) Die Grundtriebe Eros und Tanatos: Alle einzelnen Triebstrebungen wie das Bedürfnis nach Nahrung, nach Fortpflanzung, nach Schutz und sozialer Anerkennung können lediglich sogenannten Partialtrieben zugeordnet werden. Diese entstehen stets aus dem Zusammenwirken zweier Grundtriebe: Eros (oder Liebestrieb ) und Destruktionstrieb ( Todestrieb oder Tanatos ). Prinzip des Eros ist das Konstruktive, sein Ziel die Herstellung und Erhaltung von immer größeren Einheiten, die Bindung des Unverbundenen. Ziel des Destruktionstriebes ist die Auflösung von Bindungen und Zusammenhängen, die Zerstörung. Beide Grundtriebe wirken entweder gegeneinander oder kombinieren sich miteinander, und zwar schon in allen biologischen Funktionen: So enthält der Akt des Essens einerseits eine einverleibende, lebenserhaltende Komponente, während er andererseits die Zerstörung des Objektes herbeiführt. Auch die Sexualität zielt auf eine innige Vereinigung und Zeugung neuen Lebens, ist aber auch ein Akt der ( eindringenden oder verschlingenden ) Aggression. Die relativen Anteile beider Grundtriebe sind für das Verhalten von entscheidender Bedeutung: Ein stärkerer Zusatz zur sexuellen Aggression führt vom Liebhaber zum Lustmörder, eine starke Herabsetzung des aggressiven Faktors macht ihn scheu und impotent. (a.a.o.; S. 12) b) Triebenergie Um wirksam zu werden, sind beide Grundtriebe mit Triebenergie ausgestattet, mit denen die Triebobjekte besetzt werden. (Die Triebenergie des Eros heißt traditionell Libido ). Prinzipiell ist Triebenergie beweglich, und zwar in zweierlei Hinsicht: 1. Sie kann durch denselben (Partial-) Trieb von einem Triebobjekt auf ein anderes gelenkt werden, z.b. von einem unerreichbaren Liebesobjekt oder einem verbotenen Aggressionsobjekt auf ein Ersatz -Objekt. 2. Sie kann auch von dem einem zu einem anderen Partialtrieb v erschoben werden, z.b. von Aggression zu Neugier. Dabei geht die Energie des einen Partialtriebes auf den anderen über und wird von diesem verbraucht. c) Triebrepräsentanzen Die Aktivität eines Triebes erfährt das Ich durch zwei psychische Repräsentanzen, nämlich durch Vorstellung und Affekt. Vorstellungen können sein z.b. bildliche Vergegenwärtigungen von Triebobjekten (Speisen oder möglichen Sexualpartnern), Phantasieren triebbefriedigender Vorgänge (des Schlagens oder Tötens ) oder auch die Erinnerung an glückliche ebenso wie peinliche, ekelerregende oder schmerzliche Zustände der Kindheit. Affekte sind triebbegleitende, durch Lust oder Unlust charakterisierte Prozesse wie Ekel, Angst, Leidenschaft, Begierde, Liebe oder Haß. d) Triebregulation - Lust und Unlust Der psychische Apparat ist nun den Triebansprüchen mit ihrer Energie ausgesetzt und hat für deren Regulierung zu sorgen. FREUD definiert die Triebregulation und die Funktion der Triebe in diesem Prozeß in folgender Weise:

11 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Obwohl letzte Ursache jeder Aktivität, sind sie (die Triebe; G.S.) konservativer Natur; aus jedem Zustand, den ein Wesen erreicht hat, geht ein Bestreben hervor, diesen Zustand wiederherzustellen, sobald er verlassen worden ist. (a.a.o.; S. 11). Jede Abweichung vom Gleichgewichtszustand erzeugt Unlust, während jeder Prozeß, der dorthin zurückführt, mit Lust verbunden ist. Damit gehören das Aufsuchen lustbetonter Zustände und die Abwehr unlustbetonter zu den Hauptaufgaben des psychischen Apparates Bewußt - Vorbewußt - Unbewußt: die psychischen Qualitäten im topischen Modell Was wir bewußt heißen, brauchen wir nicht zu charakterisieren, es ist das Nämliche wie das Bewußtsein der Philosophen und der Volksmeinung. (a.a.o.; S. 20) a) Bewußt Bewußtheit bedeutet, daß uns etwas in der Wahrnehmung über die Außenwelt oder unser Körperinneres unmittelbar gewahr ist oder in der Erinnerung unmittelbar vor Augen. Es ist ein flüchtiger Zustand, der für jedes Objekt nur eine sehr kurze Zeit dauert. Bewußte Vorgänge entstehen einerseits an der Peripherie des Ich durch Reizungen von außen, andererseits gibt es auch einige bewußte Ich-Funktionen, nämlich Vorstellungs- und Denkabläufe. b) Vorbewußt Nun sind uns bestimmte Objekte, z.b. Gedächtnisinhalte aber auch Körperreizungen oder automatische Handlungen nicht ständig bewußt, sie können aber leicht bewußt werden, indem man sie leicht reproduziert oder seine Aufmerksamkeit dahin lenkt. Solche Inhalte heißen vorbewußt. Vorbewußte Inhalte zeichnen sich also dadurch aus, daß sie nur vorübergehend unzugänglich (z.b. vergessen oder übersehen wurden), aber prinzipiell bewußtseinsfähig sind (z.b. durch intensives Wiedererinnern oder sich Konzentrieren). Das Ich und das Über-Ich arbeiten somit vorwiegend im Vorbewußten. c) Unbewußt Eine große Zahl von Inhalten und psychischen Prozessen sind aber dem Bewußtsein unzugänglich, oder sie bedürfen zumindest doch erheblicher Anstrengung und der (u.u. therapeutischen) Hilfe von außen, um bewußt zu werden. Es sind diejenigen psychischen Vorgänge, die auf die beschriebene Weise erschlossen, erraten und in bewußten Ausdruck übersetzt werden müssen. (a.a.o.; S. 20) Unbewußte Inhalte und Prozesse sind deswegen so unzugänglich, weil sie durch erhebliche Widerstände gegen das Bewußtwerden geschützt sind. Solche Widerstände zu überwinden, ist die Aufgabe einer psychoanalytischen Therapie. Das Unbewußte ist die allein herrschende Qualität im Es. (a.a.o.; S. 23) Im Verlaufe der Entwicklung des Ich sind zwar einige Es-Inhalte in den vorbewußten Zustand verwandelt, also in den Bereich des Ich aufgenommen worden, der überwiegende Teil aber bleibt im schwer zugänglichen Kern des Es. Hinzu kommen noch Inhalte, die schon einmal vorbewußt oder bewußt waren, dann aber fallen gelassen wurden, so daß sie nicht nur selber unbewußt geworden sind, sondern auch noch aus dem Es heraus das Erleben und Verhalten beeinflussen: das Verdrängte Konflikt, Angst und Abwehr: ein Beispiel für die Dynamik im psychischen Apparat a) Konflikt Eine Handlung des Ichs ist dann korrekt, wenn sie gleichzeitig den Anforderungen des Es, des Über-Ichs und der Realität genügt. (a.a.o.; S. 10)

12 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Was aber geschieht, wenn dies nicht zu erreichen ist, weil zwischen den verschiedenen gestrengen Herren ein für das Ich scheinbar unauflösbarer Widerspruch besteht, also ein Konflikt? An jedem Konflikt sind die Triebe beteiligt, denn es sind grundsätzlich drei Konfliktformen denkbar: Trieb - Außenwelt - Konflikt: Dies ist die typische Situation, in der ein Triebanspruch vom Ich deshalb nicht bewältigt werden kann, weil es dagegen starke Widerstände aus der (meist sozialen) Umwelt gibt. Jede mögliche Aktivität zu seiner Befriedigung ist von äußeren Sanktionen bedroht. Trieb - Über-Ich - Konflikt: Dieser kommt zustande, wenn das Über-Ich mit Sanktionen ( Gewissensqualen ) auf die mögliche Realisierung eines Triebanspruches reagiert. Trieb - Trieb - Konflikt: Dieser entsteht, wenn verschiedene Triebe (Partialtriebe) mit gleicher Strenge ihre Befriedigung verlangen, dies aber nur für einen von beiden erreichbar ist (z.b. weil man einer anderen Person gegenüber nicht gleichzeitig Aggressivität und Zuneigung zeigen kann, oder weil ein Schutzbedürfnis das gleichzeitige Neugierbedürfnis ausschließt). b) Angst In allen Fällen sieht das Ich eine starke Unlust vorher: Es nimmt den Trieb wahr, phantasiert dessen Befriedigung, erinnert die Gefahr (Außenwelt- oder Über-Ich-Sanktionen), die mit dieser Befriedigung in der Vergangenheit verbunden war und entwickelt so Angst. c) Abwehrmechanismen Angst verlangt nach Instrumenten der Bewältigung und Reduzierung, und dazu dienen die vom Ich eingesetzten Abwehrmechanismen. Darunter versteht FREUD die allgemeine Bezeichnung für alle Techniken (...), deren sich das Ich in einem eventuell zur Neurose führenden Konflikt bedient (...) (FREUD, GW, XIV; S. 196). Die Möglichkeiten der Angstreduzierung im Konfliktfall sind vielfältig. Hier einige Beispiele: Verdrängung: Dieser Vorgang geschieht in zwei Phasen. Zunächst wird die Triebenergie von der konflikterzeugenden Vorstellung abgespalten; dann wird diese Vorstellung durch eine Ersatzvorstellung ausgetauscht und die Triebenergie wird dieser angehängt (Gegenbesetzung). So kann eine Phobie dadurch entstehen, daß (durch andere Prozesse entstandene) Angstaffekte nahen Verwandten gegenüber (die sowohl für das Über-Ich als auch für die Außenwelt unmöglich sind) anderen Vorstellungen, z.b. Tieren angehängt werden. Verschiebung: Wenn ein Konflikt dadurch entsteht, daß die Triebenergie auf ein ganz bestimmtes Triebobjekt gerichtet ist (z.b. ein aggressiver Impuls auf die Mutter führt zu Konflikten mit der Außenwelt oder auch mit dem Über-Ich), so kann dieser gelöst werden durch Verschieben der Triebenergie auf ein anderes Triebobjekt (z.b. ein Haustier). Mehrere andere Abwehrmechanismen haben ebenfalls Verschiebungscharakter : Sublimierung: primitiven Triebregungen (z.b. Sexualität oder Aggression) entstammende Triebenergie wird auf sozial anerkannte Ziele umgelenkt (z.b. wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen) Projektion: Ein Haßgefühl oder eine Angst wird nicht auf die eigene Person bezogen, sondern anderen Personen (Objekten) zugeschrieben. Die konflikterzeugenden und abzuwehrenden eigenen Regungen werden damit in die Objektwahrnehmung verlagert. Konversion: ursprünglich auf äußere (z.b. sexuelle) Triebziele gerichtete Triebenergie wird nach innen verlagert und durch die Ausbildung körperlicher Symptome angebaut (Konversionshysterie). d) Neurosen Je jünger das Ich ist, je schwächer seine Fähigkeiten ausgebildet sind und je stärker es schon vorgeschädigt ist, umso schwieriger wird es mit konflikthaften Situationen fertig, umso eher wird es die Flucht ergreifen in die Abwehr. Alle Abwehrmechanismen sind Kompromißbildungen aus Maßnahmen zur Verhinderung einer verbotenen Triebabfuhr einerseits und Ersatzbefriedigungen (z.b. durch Verschiebung) andererseits. Neurosen entstehen dadurch, daß schwerwiegende Konflikte durch Abwehr bewältigt werden, deren Surrogate aber ihre dynamische Wirkung behalten. Entweder ist der in der Abwehr geschlossene

13 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Kompromiß sofort selbst ein Symptom (wie bei der Phobie oder der Konversionshysterie), oder er legt die Wurzeln für den späteren Ausbruch neurotischen Verhaltens Die psycho-sexuelle Entwicklung (1) Sexualität und Entwicklung Das Sexualleben umfaßt die Funktion der Lustgewinnung aus Körperzonen, die nachträglich in den Dienst der Fortpflanzung gestellt wird. Beide Funktionen kommen oft nicht zur Deckung. (FREUD, 1953; S. 15) FREUD präzisiert seine Auffassung vom Sexualtrieb in folgender Weise: sexuell wird jede Triebregung genannt, die aus lokal identifizierbaren Körperquellen stammt, mit Lustgewinn verbunden ist, auf bestimmte Objekte fixiert werden kann. Sind die Körperzonen die Sexualorgane selber, so spricht FREUD vom genitalen Partialtrieb des Sexualtriebes. Nach dieser erweiterten Auffassung von Sexualität beginnt die Entwicklung des Sexuallebens weit vor der Pubertät; und zwar von dem Augenblick an, wo das Kind körperbezogene Lust empfinden kann, also gleich nach der Geburt. Die Entwicklung verläuft phasenweise, wobei sich die Phasen danach unterscheiden lassen, welche Körperzone jeweils mit Libido besetzt ist, von welcher erogenen Zone die wichtigsten Lusterlebnisse in dieser Zeit ausgehen. FREUD nimmt an, daß es einen bei allen Menschen gleichen gesetzmäßigen Verlauf gibt, innerhalb dessen die Libido von einer Zone zur anderen zieht, um diese zur aktuellen Lustquelle zu machen; nacheinander sind dies: der Mundbereich (orale Phase), der After- und untere Darmbereich (anale Phase) und die Genitalorgane (erste und zweite genitale Phase). In jeder Phase gibt es charakteristische Bedürfnisse und damit verbunden typische Konflikte mit der sozialen Umwelt (Realitätskonflikte), daraus resultierende Entwicklungs- oder Lösungsaufgaben; aber auch typische Fehlentwicklungen, wenn eine Lösung nicht gelingt, die zu typischen (neurotischen) Charakterstrukturen führen. (2) Die orale Phase Beim Säugling ist die früheste Lustquelle der Mund: Alle psychische Tätigkeit ist zunächst darauf eingestellt, dem Bedürfnis dieser Zone Befriedigung zu schaffen. (a.a.o.; S. 15) Sie dient natürlich in erster Linie der Ernährung und damit der Selbsterhaltung. Aber nicht nur die Nahrungsaufnahme, die gesamte Betätigung des Lutschens und Saugens ist für den Säugling lustvoll. Da aber das Neugeborene in seiner Hilflosigkeit für die Befriedigung der wichtigsten oralen Bedürfnisse seine soziale Umwelt braucht, wird deren Einfluß auf das Kleinkind schnell wirksam. Die (kulturell und individuell vorgeprägten) Pflegegewohnheiten der Eltern und ihre Vorstellungen von früher Erziehung (z.b. mehr oder weniger energische Angleichung an die Tagesrhythmen der Erwachsenen; füttern nach der Uhr oder nach Bedürfnis ; prompte oder erzieherisch verzögerte Reaktionen auf das Schreien des Kindes) führen zu Befriedigungs- oder Versagenserlebnissen beim Säugling. Diese Erlebnisse haben Einfluß auf die Charakterentwicklung und schlagen sich in allgemeinen Erlebens- und Verhaltensbereitschaften nieder (oraler Charakter). (3) Die anale Phase Etwa mit dem zweiten Lebensjahr gewinnen der After und der untere Darmbereich für das Lustempfinden des Kindes an Bedeutung. Die mit den Ausscheidungen einhergehenden Entspannungen der Darmschleimhaut werden als lustvoll und befriedigend erlebt, und das Kind beginnt, die Kontrolle über diese Vorgänge zu gewinnen. Gleichzeitig setzen aber auf diesem Gebiet vermehrte Ansprüche der sozialen Umwelt ein: das Kind soll sauber werden. Es ist jedoch in dieser Zeit zum ersten Mal in der Lage, sich zu verweigern, denn es

14 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie besitzt mit der Möglichkeit, den Darminhalt zurückzuhalten oder ihn nach Belieben abzugeben, ein Machtmittel, mit dem es auf seine Eltern einwirken kann. Nun kann es zu regelrechten Kämpfen zwischen dem Kind und seinen Eltern kommen, wobei sowohl die Strenge oder Geduld der Eltern, ihre gesellschaftlich beeinflußten Ansprüche, die Bestrafungsformen oder ihre Toleranz für die Charakterentwicklung von großer Wichtigkeit sind. Kommt es in dieser Phase zu Konflikten, die für das Kind unlösbar sind, so kann eine libidinöse Fixierung stattfinden mit der Konsequenz der Ausbildung einer analen Charakterstruktur. (4) Die erste phallische Phase und der ödipale Konflikt Zum ersten Mal stehen nun die primären Geschlechtsorgane als erogene Zonen im Zentrum der Entwicklung. Die psychischen Aktivitäten richten sich zunehmend auf Objekte, die sie mit genitalem Anspruch begehren. Die Kinder beginnen, ihre intellektuelle Tätigkeit in den Dienst der Sexualforschung zu stellen. (a.a.o.; S.16) Sie identifizieren ihre eigene körperliche und auch soziokulturelle geschlechtliche Identität und interessieren sich für die des anderen Geschlechts. Dabei kommt es zwischen Kind, Mutter und Vater zu einer konflikthaften Dreiecksbeziehung, die je nach Geschlecht des Kindes anders verläuft. a) Der Ödipuskomplex des Jungen Wenn der Knabe (von 2 bis 3 Jahren an) in die phallische Phase seiner Libidoentwicklung eingetreten ist, lustvolle Empfindungen von seinem Geschlechtsglied empfängt und gelernt hat, sich diese durch manuelle Reizung nach Belieben zu verschaffen, wird er zum Liebhaber der Mutter. Er wünscht, sie körperlich zu besitzen in den Formen, die er durch seine Beobachtungen und Ahnungen vom Sexualleben erraten hat, sucht sie zu verführen, indem er ihr sein männliches Glied zeigt, auf dessen Besitz er stolz ist. (a.a.o.; S. 46) Durch dieses Verlangen des Jungen kommt es aber zu einer Rivalität mit dem Vater. Befriedigung beim Verschwinden des Vaters und Enttäuschung, wenn er wiederkommt, sind beherrschende Erlebnisse dieser Zeit. Nun wird die Mutter das Drängen des Kindes bemerken und ihm, möglicherweise aus eigener sexueller Irritation heraus, Einhalt gebieten. Möglicherweise droht sie, ihm das Ding wegzunehmen oder dies vom Vater tun zu lassen. Der Junge erlebt das stärkste Trauma seines jungen Lebens, den Kastrationskomplex. Er beginnt, den Vater zu fürchten und zu hassen, muß aber dennoch täglich mit ihm zusammensein. Eine Lösung dieser Konfliktsituation ist möglich, wenn sich der Junge mit dem Vater identifiziert, wenn er in allem so werden will wie dieser, wenn er dessen triebeinschränkende Züge in sich aufnimmt. So bildet der Junge als Kern seines eigenen Über-Ichs ein (Über-Ich-) Bild seines Vaters. b) Der Elektrakomplex des Mädchens Das weibliche Kind hat natürlich nicht zu fürchten, daß es den Penis verliert, es muß aber darauf reagieren, daß es ihn nicht bekommen hat. Von Anfang an beneidet es den Knaben um seinen Besitz, man kann sagen, seine ganze Entwicklung vollzieht sich im Zeichen des Penisneides. (a.a.o; S. 49) Das Mädchen überträgt die vom Fehlen des Penis ausgehenden Empfindungen der Minderwertigkeit auf seine gesamte Person und beginnt, die geliebte Mutter dafür zu hassen, daß sie ihre Tochter so mangelhaft ausgestattet ins Leben geschickt hat. Als Ersatz sucht sie sich eine andere Person, den Vater, und möchte diesen besitzen ( heiraten ). Die Lösung des Elektrakomplexes besteht nun darin, daß die Mutter, das verlorene Liebesobjekt der frühen Kindheit, gleichsam durch Identifikation von innen her ersetzt wird. Das Mädchen übernimmt das Über-Ich der Mutter, um so seine Geschlechtsidentität zu sichern.

15 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie (5) Die Latenzzeit Nach dem fünften Lebensjahr verliert die sexuelle Entwicklung an Vehemenz. Es kommt zu einer Zeit des Lernens, in der die infantilen Triebe sublimiert werden. Das Kind paßt sich den gesellschaftlichen Erfordernissen an, und zwar unter Einfluß der Weichenstellungen in den vorangegangenen Phasen. Es erlernt wichtige Kulturtechniken (erste Schulzeit) und bemüht sich um eine Ausgestaltung der eigenen Geschlechtsrolle sowie um die Aneignung anderer gesellschaftlicher Normen und Werte. (6) Die zweite genitale Phase: die Pubertät Mit der biologischen genitalen Reifung wird das bisherige Gleichgewicht zwischen Ich und Es gestört; es kommt zu regressiven Erscheinungen, etwa einem Wiederaufleben des Ödipuskonfliktes ( plötzliche Haß- und Angstgefühle gegen die Eltern, aggressive Auflehnung), oraler oder analer Impulse (z.b. Bequemlichkeit und Faulheit oder retentive Auflehnung, sich Zurückziehen). Hier besteht die Konfliktlösung in einem Aufgeben der primären Objekte, in einer Ablösung und Hinentwicklung zu nichtinzestuösen Bindungen. Teile der aggressiven und libidinösen Triebenergien erfahren eine Zielhemmung und bleiben in Form zärtlicher Gefühle den Eltern gegenüber erhalten. Die Lösung aus dem Familienverband führt zu einer immer stärkeren Orientierung an außerfamiliären Normen und Werten, so daß auch hier die Über-Ich-Entwicklung noch einmal eine Renaissance erlebt Der kleine Hans - Das psychoanalytische Sprachspiel an einem klassischen Fallbeispiel Zur Illustration soll neben dem Fall der Anna O. (vgl. S. 106) nun ein weiteres Musterbeispiel vorgestellt werden, auf das FREUD sich auch in seinem Spätwerk immer wieder bezieht: Der Fall des kleinen Hans. FREUD berichtet von diesem Fall zum ersten Mal 1909 (ausführlich über 130 Seiten) in seiner Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben (vgl. FREUD, GW, VII) und illustriert damit seine Sexualtheorie. Hier die wichtigsten Aspekte in einer kurzen Skizze nach DAVISON & NEALE: Zwei Jahre vor Ausbruch seiner Phobie zeigte der seinerzeit dreijährige Hans ein besonders lebhaftes Interesse für den Teil seines Körpers, den er als «Wiwimacher» zu bezeichnen gewohnt war. Als er dreieinhalb Jahre war, ertappte ihn seine Mutter mit der Hand am Penis und drohte, man werde ihm den Penis abschneiden, wenn er das noch einmal tue. Mit viereinhalb Jahren, so wird weiter berichtet, habe Hans während eines sommerlichen Ferienaufenthaltes versucht, seine Mutter zu verführen. Als die Mutter ihn einmal - jede Berührung peinlich vermeidend - um den Penis herum puderte, sagte Hans: Weshalb gibst du denn nicht den Finger hin? Weil das eine Schweinerei ist, antwortete die Mutter. Darauf Hans: Was ist das, eine Schweinerei? Warum denn? Mutter: Weil es unanständig ist. Hans, lachend: Aber lustig. (...) Erstmals bemerkbar machte sich die Phobie etwa sechs Monate später während eines Spaziergangs mit dem Kindermädchen. Hans wurde Zeuge, wie ein Pferdefuhrwerk umstürzte, fing an zu weinen und wollte nach Hause, um mit der Mutter zu schmusen. Später erklärte er, er fürchte sich, aus dem Haus zu gehen, weil ein Pferd ihn beißen könne, und bald wurden seine Ängste detaillierter und richteten sich gegen das, was die Pferde vor ihren Augen haben und das Schwarze vor ihrem Mund. (DAVISON & NEALE, 1988; S. 163) Interpretation: Die neurotische Entwicklung des Jungen beginnt in seinem vierten Lebensjahr. Sein in dieser (phallischen) Phase zunehmendes Interesse für seine eigenen Geschlechtsteile wird von der Mutter durch Drohungen streng bestraft; insbesondere scheint sie zunächst alle Tendenzen zur Onanie zu sanktionieren. Die anfänglichen Drohungen haben aber wenig Wirkung, denn es kommt beim Ferienaufentahlt zu einem stark offensiven sexuellen Verhalten des Sohnes, nun nicht mehr autoerotisch, sondern der libidinös besetzten Mutter gegenüber. Es ist dies eine typische Verführungsszene, in der der Sohn die Pflegehandlungen der Mutter nutzt, um sie auf sein Geschlecht aufmerksam zu machen. Auch hier reagiert die Mutter mit starker moralisierender Ablehnung. Das Entstehen der Phobie ist nun in folgender Weise zu erklären: Der Junge fühlt sich nach den wiederholten Bemerkungen seiner Mutter unter Kastrationsdrohung, deren Ausführung er (unbewußt) dem Vater zuschreibt. Sein Ich sieht sich (ebenfalls unbewußt) einem Konflikt ausgesetzt zwischen den

16 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie auf die Mutter gerichteten triebhaften Bestrebungen des Es und der aus der Außenwelt stammenden Bedrohung (Trieb - Außenwelt - Konflikt). So verwandelt sich seine auf die Mutter gerichtete libidinöse Energie in Angst vor dem Vater. Das zufällige Erlebnis eines verunglückenden Pferdefuhrwerks gibt seinem Ich nun die Gelegenheit, diese Triebenergie auf das Pferd zu verschieben (Abwehrmechanismus Verschiebung, der hier angstreduzierend wirkt). Das Pferd ist deshalb als Ersatzobjekt geeignet, weil es bestimmte symbolische Ähnlichkeiten mit dem Vater hat: seine Größe und Stärke, seine Scheuklappen und die schwarzen Nüstern, die auf die Brille des Vaters bzw. dessen Schnurrbart hinweisen. So kann der Junge durch die (stellvertretende) Furcht vor Pferden seiner wirklichen Kastrationsangst entgehen und weniger konflikthaft mit dem Vater und in seiner Nähe leben. Die Phobie ist zum Kompromiß geworden zwischen seiner Kastrationsangst gegenüber dem Vater und den genitalen Triebansprüchen gegenüber der Mutter. Daß das Symptom hier eine Entlastung gebracht hat, zeigt sich daran, daß er sich nun traut, unmittelbar nach dem Unfall zur Mutter schmusen zu gehen. Es ist ihm also gelungen, auf Kosten einer neurotischen Symptombildung sowohl seine eigene Genitalität als auch sein Liebesobjekt zu retten. 4.3 Die Dynamik des Wissenschaftssystems der Psychoanalyse Die sozialpsychologische und inhaltliche Dynamik eines Paradigmas ist, so eine Kernannahme dieser Arbeit, nur verstehbar, wenn man die innerparadigmatischen Beziehungen zwischen den beteiligten Forschungsprogrammen, aber auch zu Forschungsprogrammen konkurrierender Paradigmen betrachtet. Insbesondere die oben angedeuteten sektiererischen Tendenzen innerhalb der Gruppenmatrix des FREUDschen Forschungsprogramms können nur verstanden werden, wenn man neben den Auseinandersetzungen innerhalb der Psychoanalyse auch die mit den Konkurrenten der akademischen Psychologie ins Auge faßt Die innere Dynamik der Psychoanalytischen Bewegung (1) FREUDs heroischer Alleingang in der Anfangsphase 1894 trennen sich FREUD und BREUER. Anlaß ist Freuds immer stärker werdende Neigung, sexuelle Triebimpulse als die zentralen konflikterzeugenden Elemente anzusehen. Mit der 1900 erscheinenden Traumdeutung (vgl. FREUD, 1991, Original 1900) eröffnet FREUD eine neue Phase seiner theoretischen Arbeit. Er entwickelt das topische Modell vom Bewußten, Vorbewußten und Unbewußten. Das inner- und außerwissenschaftliche Interesse an seiner Arbeit ist zunächst jedoch gering; lediglich 600 Exemplare der Traumdeutung werden bis 1910 verkauft, und bis dahin wird sie lediglich von zwei Psychologen rezensiert (STERN und MENTZ), alle übrigen Rezensionen stammen von Medizinern (vgl. ELLIGER, 1986). (2) Die Institutionalisierung der Psychoanalyse Im Oktober 1902 trifft sich zum ersten Mal die Psychologische Mittwochsgesellschaft in FREUDs Wartezimmer in der Wiener Bergstraße; erste Teilnehmer sind ADLER, KAHANE, REITLER und STEKEL. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts wird dann die Anhängerschaft FREUDs immer zahlreicher. Meist sind es Ärzte, die zur Behandlung nervöser Erkrankungen dessen Methoden übernehmen, also gleichzeitig in Theorie und Praxis der Psychoanalyse einsteigen. Um diese Zeit beginnen einige der wichtigsten Schüler FREUDs ihre Arbeit: In Wien Alfred ADLER, Hans SACHS, Paul FEDERN und Otto

17 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie RANK, in Berlin Karl ABRAHAM, in der Schweiz Carl Gustav JUNG und Max EITINGON, in England Ernest JONES und in Budapest Sandor FERENCZI gründet JUNG in Zürich die Freudsche Gesellschaft, und 1908 wird aus der Mittwochsgesellschaft die Wiener Psychoanalytische Vereinigung ; im selben Jahr ruft ABRAHAM in Berlin die Berliner Psychoanalytische Gesellschaft ins Leben; in Salzburg findet der Erste Internationale Psychoanalytische Kongreß statt. Nach FREUDs Besuch der nordamerikanischen Clark University 1909 wird PUTNAM 1911 erster Präsident der American Psychoanalytic Association. Die einzelnen Landesverbände der Psychoanalyse werden 1910 dem Dachverband der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung zugeordnet, dessen erster Präsident JUNG wird hat die Psychoanalytische Bewegung auch ihre erste Fachzeitschrift: Das Jahrbuch für Psychoanalytische und Psychopathologische Forschungen, herausgegeben von FREUD und BLEULER, redigiert von JUNG. Diesem folgt 1912 das Wiener Zentralblatt für Psychoanalyse, auch von FREUD herausgegeben, mit der Schriftleitung von ADLER und STEKEL. (3) FREUDs Vormachtansprüche Im Verlauf der stürmischen Entwicklung seines Forschungsprogramms versucht FREUD stets darauf zu achten, daß eine einheitliche Linie der Theoriebildung erhalten bleibt. Er kontrolliert nicht nur die Herausgabe der psychoanalytischen Fachzeitschriften, sondern in seiner nächsten Nähe, in Wien, auch die Zuteilung von Patienten an seine Schüler (vgl. LÜCK & RECHTIEN, 1989). Das wichtigste Instrument zur Kontrolle der psychoanalytischen scientific community entsteht aber durch die Einführung der obligatorischen Lehranalyse : Nur derjenige darf mit Genehmigung der Psychoanalytischen Vereinigung analytische Therapien durchführen, der sich bei einem autorisierten Lehranalytiker selber einer Analyse unterzogen hat. Was geschehen kann, wenn sich einer seiner Söhne den Vorgaben des Vaters widersetzt, läßt sich am Beispiel des Ausschlusses von C.G. JUNG aus der Psychoanalytischen Vereinigung eindrucksvoll demonstrieren: JUNG untersucht kurz nach der Jahrhundertwende die Möglichkeit, die FREUDschen Theorien und Verfahren im Bereich der Psychiatrie anzuwenden (z.b.: Über die Psychologie der Dementia präcox, Original 1907, in JUNG, GW, III), und FREUD ist von JUNGs Brillanz, und natürlich von der Ausweitung seines Forschungsprogramms begeistert. Auch JUNG identifiziert sich prinzipiell mit der Sache und ist außerordentlich engagiert, beginnt aber gleichzeitig, zum Kummer FREUDs, sich gegen dessen väterliche Autorität zu wehren, die stets auf unbedingte inhaltliche Übereinstimmung pocht. In einem ersten Brief an FREUD lobt er dessen therapeutisches Verfahren, schränkt aber gleichzeitig die Bedeutung der Sexualität ein:... die Hysteriegenese scheint mir zwar eine überwiegend, aber nicht ausschließlich sexuale zu sein. Den gleichen Standpunkt nehme ich auch Ihrer Sexualtheorie gegenüber ein. (JUNG an FREUD, ; FREUD & JUNG, 1974; S. 4) FREUD antwortet zwei Tage später, diesmal noch jovial: Daß Sie die Schätzung für meine Psychologie nicht voll auf meine Anschauungen in der Hysterie- und Sexualitätsfrage ausdehnen, habe ich nach Ihren Schriften längst vermutet, verzichte aber nicht auf die Erwartung, Sie würden mir im Laufe der Jahre viel näher kommen, als Sie es jetzt für möglich halten. (FREUD an JUNG, ; FREUD & JUNG, 1974; S. 5) Nun beginnt aber die Sexualitätsfrage, sowohl auf der inhaltlichen wie auch auf der Beziehungsebene zu schwelen : JUNG weist zunehmend heftiger die wissenschaftliche Bevormundung durch FREUD zurück nennt er als Grund einen Selbsterhaltungskomplex, der daher komme,

18 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie... daß meine Verehrung für Sie einen religiös -schwärmerischen Charakter hat, der mir zwar weiter keine Molesten verursacht, mir aber wegen seines unverkennbaren erotischen Untertons ekelhaft und lächerlich ist. (JUNG an FREUD, ; FREUD & JUNG, 1974; S. 105) Bei JUNGs zweiten Besuch bei FREUD 1909 deutet ihm dieser an, er könne sein Kronprinz werden. Und JUNG, der nun glaubt, dies sei ein Signal, daß FREUD ihm nun endlich wissenschaftliche Freiheit einräume, schreibt diesem aufatmend: Der letzte Abend bei Ihnen hat mich innerlich glücklichst befreit vom drückenden Gefühl Ihrer Vaterautorität (JUNG an FREUD, April 1909; FREUD & JUNG, 1974; S. 240) Aber FREUD antwortet unter Aufrechterhaltung der väterlichen Attitüde in unverholen drohendem Ton: Es ist bemerkenswert, daß an demselben Abend, an dem ich Sie förmlich als ältesten Sohn adoptierte, Sie zum Nachfolger und Kronprinzen - in partibus infidelium - salbte, daß gleichzeitig Sie mich der Vaterwürde entkleideten, welche Entkleidung Ihnen ebenso gefallen zu haben scheint wie mir im Gegenteil die Einkleidung Ihrer Person. (...) Ich setze also wieder die hörnerne Vater- Brille auf und warne den lieben Sohn, kühlen Kopf zu behalten, und lieber etwas nicht verstehen zu wollen als dem Verständnis so große Opfer zu bringen.... (FREUD an JUNG, ; FREUD & JUNG, 1974; S ) JUNG aber, der inzwischen eine psychotherapeutische Privatpraxis betreibt, ist nun keineswegs bereit, lieber etwas nicht verstehen zu wollen und veröffentlicht 1912 seinen Gegenentwurf zur FREUDschen Libidotheorie: Wandlungen und Symbole der Libido (Original 1912; in: JUNG, 1958, Band V). Der Streit zwischen beiden spitzt sich zu und gewinnt an destruktiver Emotionalität. In seinem letzten Brief an JUNG gibt FREUD diesem endültig den Laufpaß : Ich schlage Ihnen als vor, daß wir unsere privaten Beziehungen überhaupt aufgeben. Ich verliere nichts dabei. (...) Nehmen Sie sich also die volle Freiheit und ersparen Sie mir die angeblichen Freundschaftsdienste (FREUD an JUNG, FREUD & JUNG, 1974; S. 598) 1914 tritt JUNG als Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung zurück. (4) Die innere und äußere Immunisierung der Psychoanalyse durch die Widerstandsfalle Während der Auseinandersetzung FREUDs mit C.G. JUNG tritt zum ersten mal eine Argumentationsfigur auf, in die FREUD und seine Anhänger sich später zunehmend selber verfangen. Ich möchte sie die Widerstandsfalle nennen, weil sie sowohl den psychoanalytischen Fallensteller als auch seine Opfer (innerhalb wie außerhalb der Psychoanalyse) in eine pragmatische Paradoxie (vgl. WATZLAWICK u.a., 1969) verwickelt, aus der ein Entkommen (wie bei JUNG zu sehen) nur durch Flucht möglich ist. Sie verhindert jede fruchtbare wissenschaftliche Metakommunikation und immunisiert so das gesamte Lehrgebäude. Beginnen wir zur Erläuterung mit einem Beispiel aus FREUDs Feder: Überschaut man die Widerstände gegen die Psychoanalyse, so muß man sagen, nur ihr kleinerer Anteil ist von der Art, wie er sich gegen die meisten wissenschaftlichen Neuerungen von einigem Belang zu erheben pflegt. Der größere Teil rührt davon her, daß durch den Inhalt der Lehre starke Gefühle der Menschheit verletzt worden sind. (FREUD, GW, XIV; S. 97) Die Argumentation (und mit ihr die Falle) beginnt damit, daß jede Kritik an der Psychoanalyse (mit unüberhörbarem Anklang an die psychoanalytische Therapie) Widerstand genannt wird. Dazu glaubt man ein Recht zu haben, weil Kritik sehr oft sehr persönlich, affektiv verfärbt und verzerrt vorgetragen wird (wie an den weiter unten zitierten Warnungen erkennbar). Diese Emotionalität wird nun aber angesehen als ein Indikator für die Verletzung starker Gefühle, für eine massive narzißtische Kränkung der Menschen. Eine solche Kränkung kann aber nur hervorgerufen werden, wenn an den von der Theorie gemachten Aussagen etwas dran ist. Die so Gekränkten versuchen nun, durch emotionale Ausfälle, z.b. die peinliche Erkenntnis abzuwehren, daß sie von nichts anderem als niederen (s exuellen)

19 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie Trieben abhängig sind, und daß sie auch mit ihrem Bewußtsein nicht Herr im eigenen Haus sind. So wird von den Psychoanalytikern (erster Schritt der Falle) die Zurückweisung der (Sexualtrieb-) Hypothesen durch die Kritiker als deren Bestätigung gewertet. Nun geht man noch einen Schritt weiter: FREUD und seine Anhänger lehnen es mit der Zeit überhaupt ab, die Theorie der Psychoanalyse von Personen beurteilen zu lassen, die ihre Technik nicht beherrschen, also selber nicht (psychoanalytisch) analysiert, und damit unter Umständen neurotisch sind (was schon die ersten amerikanischen Gesprächspartner bei aller Begeisterung erheblich irritiert; vgl. MAY, 1982). Hauptgrund: Bei nicht-analysierten Personen könne man sachliche Argumente niemals von ihrem durch unbewußte persönliche Konflikte erzeugten Widerstand unterscheiden. Damit ist die Immunisierung der Psychoanlyse vollständig: Nur wer (durch Beteiligung an einer Analyse) die Gültigkeit des Systems anerkennt, hat das Recht, das System zu kritisieren. Die Psychoanalytiker machen nun aber von dieser Argumentation auch untereinander regen Gebrauch, wenn es um innerpsychoanalytische Auseinandersetzungen geht: Kurz vor seiner Trennung von der psychoanalytischen Bewegung, auf dem Höhepunkt der Polemik, schreibt C.G. JUNG an FREUD: Wer hat denn eigentlich die Neurose? (...) Ich bin nämlich gar nicht neurotisch - unberufen! Ich habe mich nämlich lege artis et tout humblement analysieren lassen, was mir sehr gut bekommen ist. Sie wissen ja, wie weit ein Patient mit Selbstanalyse kommt, nämlich nicht aus der Neurose heraus - wie Sie. (JUNG an FREUD, ; FREUD & JUNG, 1974; S. 594) Und FREUD antwortet spontan in seinem letzten persönlichen Brief an JUNG: Wer aber bei abnormem Benehmen unaufhörlich schreit, er sei normal, erweckt den Verdacht, daß ihm die Krankheitseinsicht fehlt. (FREUD an JUNG, FREUD & JUNG, 1974; S. 598) Kommen wir nun zur pragmatischen Bedeutung der Widerstandsfalle : Nach der für diese Arbeit übernommenen Argumentation von LAKATOS und des Strukturalismus (vgl. Kap. 2) ist der harte Kern eines Forschungsprogramms wohl immer gegen Falsifikation immunisiert. In dieser Hinsicht geschieht auch in der Psychoanalyse nichts Besonderes. Der harte Kern wird nämlich stets dadurch definiert, daß die verwendeten Forschungsmethoden zusammen mit den zugehörigen theoretischen Ergebnisinterpretationen durch paradigmatische Anwendungen festgelegt werden. Die Anerkennung der Plausibilität(!) dieses Zusammenhangs durch die scientific community ist dann die Grundlage für die Immunität des harten Kerns. So erfolgt die Herstellung von Konsens unter den beteiligten Forschern in rationaler Weise; allerdings nur durch außerwissenschaftliche Argumente (durch common sense ). Logischerweise läßt sich innerhalb des Forschungsprogramms nichts über die Gültigkeit seiner Kernannahmen aussagen. Die Tücke der Widerstandsfalle innerhalb des Forschungsprogramms besteht nun darin, daß die Auseinandersetzung um die Bestandteile des harten Kerns unter Verwendung des harten Kerns selber geführt wird, indem dieser zur Bewertung von (Plausibilitäts-) Argumenten verwendet wird. Damit gibt es nun keine Möglichkeit mehr, die Plausibilität des Empirie-Theorie-Zusammenhangs von außerhalb des Systems rational zu bestimmen. Es herrschen nur noch FREUDs Vorgaben - und diese allein durch das gruppendynamische Faustrecht (dem ADLER und JUNG unterliegen). Die scientific community des psychoanalytischen Forschungsprogramms ist aus der Diskussion um den harten Kern ausgeschlossen, diese ist ganz allein die Sache FREUDs geworden, und der Meister der Psychoanalyse hat zwar seine Macht gefestigt, sich aber auch selber isoliert. Er hat damit schon in einer frühen Phase der Theoriebildung das Korrektiv seiner eigenen wissenschaftlichen Gemeinschaft außer Kraft gesetzt. Die Widerstandsfalle sorgt in der Folgezeit dafür, daß Nicht-Psychoanalytiker keinen Zugang mehr zu den psychoanalytischen Grundideen erhalten (den sie nur durch eine kritische Auseinandersetzung erreichen könnten), und sie bewirkt, daß die Psychoanalytiker selber in einem unendlichen Regress an ihre frühen Kernnannahmen fixiert bleiben. Sie ist dadurch zwar für das psychoanalytische Forschungsprogramm und seine Vertreter in extremer Weise identitätsstiftend, führt aber auch zu einem Kältetod

20 Günter Sämmer: Paradigmen der Psychologie Kapitel 4: Tiefenpsychologie der von FREUD diktierten Kernannahmen und behindert zu dessen Lebzeiten wichtige Entwicklungsprozesse des Forschungsprogramms. Die Widerstandsfalle provoziert den frühzeitigen Abfall der wichtigsten kreativen Köpfe (ADLER und JUNG) und ist nicht zuletzt verantwortlich für die bis heute anhaltende Isolierung der Tiefenpsychologie von der übrigen Psychologie. (5) Die ersten Schismen und das Geheime Kommitee Alle FREUDschen Kontrollinstrumente können ein Auseinanderbrechen der psychoanalytischen Bewegung nicht verhindern; im Gegenteil, sie scheinen sie geradezu zu forcieren: Wie bei BREUER und JUNG, richten sich die stärksten inhaltlichen Auseinandersetzungen stets gegen FREUDs Sexualtheorie, die er 1905 mit seinen Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (Original 1905, in: FREUD, GW, V) festzurrt. Letztlich ist es die Auseinandersetzung über seine ausgedehnte Konzeption von Sexualität (s.o., S. 115), die 1911 auch zum Austritt von Alfred ADLER aus der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung geführt hatte; auch hier sah sich FREUD nicht in der Lage, dessen Ansichten in sein Lehrgebäude zu integrieren. ADLER und JUNG, beide Analytiker aus dem innersten Zirkel, beginnen eigene psychoanalytische Schulen. Als Reaktion auf diese sezessionistischen Bestrebungen wird 1913 das Geheime Komitee gegründet, die Freudsche orthodoxe Vereinigung, der zunächst FERENZCZI, JONES, ABRAHAM, RANK, SACHS und EITINGON angehören. Es soll sich aus den besten und zuverlässigsten Leuten zusammensetzen und die Weiterentwicklung der Psychoanalyse betreiben; außerdem geht es darum, so FREUD, die Sache gegen Persönlichkeiten und Zwischenfälle zu verteidigen, wenn ich nicht mehr bin (Brief an JONES; FREUD, GW, II; S. 187). Jedes Mitglied erhält von FREUD eine Gemme, die es sich in einen goldenen Ring fassen läßt Die Auseinandersetzung mit der paradigmatischen Außenwelt (1) Die methodologische Kritik Die Angriffsschwerpunkte der akademischen Psychologie sind zunächst wenig inhaltsbezogen. Anders als die Öffentlichkeit erheben sie weder den Vorwurf des sexuellen Tabubruchs, noch ist es das Unbewußte, das den empirischen Psychologen an den Universitäten zu schaffen macht. Ihre Kritik richtet sich vielmehr zunehmend auf methodologische Aspekte der Forschung und der Theoriebildung: Den zentralen Einwand gegen die Zuverlässigkeit psychoanlytischen Datenmaterials formuliert als einer der ersten STERN. Er beschäftigt sich in seinem Lehrbuch Psychologie der frühen Kindheit bis zum 6. Lebensjahr (vgl. STERN, 1923) intensiv mit dem Problem der Kindheitserinnerungen und, wie etwas später auch BARTLETT (1932), mit dem konstruktiven Charakter des Gedächtnisses. Kindheitserinnerungen, so die Argumentation, sind nicht einfach hervorgeholte, abgelegte Erlebnisse, sondern sie werden verändert, verfälscht und in den Dienst späterer Tendenzen gestellt, womit sie sich von Phantasien nicht mehr unterscheiden lassen. Ist aber das Erinnerte lediglich eine Rückprojektion, dann liegt für die Bildung einer Theorie kein empirisches Material mehr vor. (Ein Einwand übrigens, der bis in neuere Zeit durch immer zahlreichere experimentelle Ergebnisse zur Suggestibilität von Erinnerungen gestützt wird; vgl. z.b. LOFTUS, 1979; HELL, 1993). Ein zweiter Schwerpunkt der Kritik, der insbesondere von ganzheitspsychologischer Seite geäußert wird, betrifft FREUDs stofforientierte Konstruktbildung ( FREUD, der Stoffdenker ; vgl. BÜHLER, 1923). Gemeint ist hier eine Vernachlässigung der in der modernen Gestaltpsychologie im Vordergrund stehenden verhaltens- und erlebensgestaltenden Formprinzipien, wie BÜHLER sie z.b. mit den Prinzipien der Funktionslust oder Automatisierung beschreibt. Alle FREUDschen Konstrukte sind, so BÜHLER, nicht

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