Erlebnis und Erkenntnis: Naturschutzkommunikation durch Ausstellungen
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- Alexandra Fiedler
- vor 5 Jahren
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1 Erlebnis und Erkenntnis: Naturschutzkommunikation durch Ausstellungen Nicola Moczek PSY:PLAN, Institut für Architektur- und Umweltpsychologie Vortragsfolien wurden für die Veröffentlichung gekürzt, mehr Informationen bei der Autorin erhältlich.
2 Die Kernfragen des Vortrags und der Diskussion Ausstellungen sind eine besondere Form der Experten-Laien-Kommunikation was bedeutet dies? Wie viel Erlebnis braucht eine Ausstellung wie viel Erkenntnis soll sie vermitteln? Konkurrieren diese?
3 Überblick 1. Einführung in die Begriffe Erlebnis und Erkenntnis 2. Standards der deutschen Nationalparke 3. Wie entstehen Ausstellungen? Wer sind die Akteure und was sind ihre Perspektiven auf Erlebnis und Erkenntnis? 4. Wie können Ausstellungen evaluiert werden? Wie wird Erlebnis und Erkenntnis erzeugt und wie gemessen? 5. Anwendungsbeispiel 6. Was kann aus den bisherigen Erfahrungen gelernt werden? Was folgt daraus für Ausstellungen?
4 1.1. Einführung in die Begriffe: Erlebnis Ein Erlebnis ist ein emotional verarbeitetes Ereignis im individuellen Leben eines Menschen, das sich vom Alltag des Erlebenden so sehr unterscheidet, dass es ihm lange im Gedächtnis bleibt. Innere und äußere Vorgänge werden mit positiven und negativen Empfindungen verknüpft. In seiner Qualität und Wirkung ist es immer ein subjektiver unmittelbarer und individueller Bewusstseinsvorgang.
5 1.2. Einführung in die Begriffe: Erkenntnis Erkenntnis meint (in diesem Zusammenhang) die durch Erleben und Einsicht erworbene Kenntnis von Tatsachen sowie ein damit verknüpftes Handlungswissen. In seiner Qualität und Wirkung ist Erkenntnis ebenfalls ein subjektiver unmittelbarer und individueller Bewusstseinsvorgang.
6 2. Standards der deutschennationalparke: Kommunikation Die Botschaften sämtlicher Kommunikationsaktivitäten stellen das Alleinstellungsmerkmal des Nationalparks heraus und stärken seine Produkt- und Imageposition. Die Botschaften sind konsequent auf die Zielgruppen abgestimmt, von inhaltlicher Tiefe und emotional ansprechend. (Europarc, Qualitätskriterien und standards für deutsche Nationalparks)
7 2.Standards der deutschen Nationalparke: Bildung Die Bildungsangebote informieren über Ziele, Aufgaben und Inhalte des Nationalparks, wobei im Mittelpunkt die Hauptbotschaft des Nationalparks steht. Der Nationalpark leistet einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dazu ist in den Bildungsangeboten die Idee des Nationalparks in Beziehung zur globalen Aufgabe dem Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen für diese und die kommenden Generationen gesetzt. (Europarc, Qualitätskriterien und standards für deutsche Nationalparks)
8 3. Wie entstehen Ausstellungen? Um den Gästen des Nationalparks (oder weiterer Schutzgebiete) die Ziele, Aufgaben und Inhalte inhaltlich tief und emotional zu vermitteln, wählen fast alle den Weg über eine Ausstellung. Das Spektrum der Angebote ist groß und reicht von einfachen Plakatwänden bis zu aufwändig inszenierten Installationen.
9 3. Wer sind die Akteure und was sind ihre Perspektiven? Naturschutz-Fachleute Biologen, Geografen, Geologen, Forstwirte,... Ausstellungsgestalter Architekten, Kommunikationsdesigner Fachwissen Handeln Didaktik Erlebnisse Szenografie Grafik Experten-Laien-Kommunikation in beide Richtungen!
10 4. Fragen zu Erlebnis und Erkenntnis Was und wie viel ist überhaupt vermittelbar? Wie viel kann in anderthalb bis zwei Stunden aufgenommen und verarbeitet werden? An welches Vorwissen knüpft die Vermittlung von Wissen und Handeln an? Welche Motivationen bringen die Gäste mit? Mit welchen anderen Erlebnissen konkurriert die Ausstellung?
11 5. Wie können Ausstellungen evaluiert, d.h. die Wirkungen überprüft werden? Wie kann Wissen, wie können Emotionen, wie können Handlungsabsichten und tatsächliches Handeln erfasst werden?
12 5.1. Elemente einer Evaluation (Beispiel) Element Vortest Besucherstruktur Besucherstruktur Medienstationen Eingang Ausstellung (Wissen/Erleben) In der Ausstellung (Verhalten, Nutzung) Vergleichsgruppe Erwartungen vor dem Besuch Gesamtes Haus mit Ausstellung Workshops Methoden Fragebogen (Entwicklung) Fragebogen (Vollerhebung an ausgewählten Tagen) Funktionsanalysen, Bebachtungen, Think aloud Tracing (Video) Interviews (vorher - nachher) Zählen, Kurzinterviews, Beobachtungen, Tracking und Tracing Fragebogen/Interviews Interviews Fotodokumentation, Begehungen gemeinsames Interpretieren der Ergebnisse, Ableiten von Empfehlungen, Planen und Umsetzen von Anpassungen
13 Zielgruppen und ihre Motivationen Sportler, Skifahrer, Hedonisten Kletterer, Bergwanderer, Jäger professionelle Nutzer, Almwirtschaft, Viehwirtschaft Natur nutzen Spaziergänger, Erholungssuchende, Urlauber, Natur ist Kulisse Ältere, Behinderte Forscher, Tierund Pflanzenbeobachter, Geologieinteressierte aktive Naturschützer, Ranger Natur schützen
14 6. Was kann aus den bisherigen Erfahrungen gelernt werden? Verantwortliche der Naturschutzbehörden auf allen Ebenen sollten für die anspruchsvolle Thematik Naturschutzkommunikation durch Ausstellungsgestaltung und die Besonderheiten der Experten-Laien-Kommunikation sensibilisiert werden Umweltpsychologen sollten vor und während der Ausstellungsgestaltung beratend einbezogen werden Wirkungsevaluationen, besser formative Evaluationen, von Ausstellungen und weiteren Kommunikations- und Bildungsangeboten sollten standardmäßig durchgeführt werden, z.b. als Bedingung bei Fördermitteln.
15 Raus aus dem Bau und mit diskutieren...
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