CCM-Qualitäten 2007 Dr. Wolfgang Sommer, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster.
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- Barbara Jaeger
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1 CCM-Qualitäten 2007 Dr. Wolfgang Sommer, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster. Dass die Maispflanze auch schlechte Witterungs- und Vegetationsbedingungen ausgleichen kann, hat sie in diesem Jahr einmal mehr bewiesen. Trotz der großen Trockenheit im Frühjahr und der je nach Standort und Aussaattermin einhergehenden Auflaufverzögerungen wurden nicht nur überdurchschnittliche Erträge, sondern auch gute Futterqualitäten erzielt. Maisbeulenbrand war in diesem Jahr kein Problem, aber wie bei Weizen und Triticale konnte bei CCM häufiger Fusariumbefall beobachtet werden. Über die Ausmaße liegen aber noch keine gesicherten Untersuchungsergebnisse vor. Rohfasergehalte niedrig In Tabelle 1 und 2 sind die CCM-Proben nach ihrem Trockenmasse (TM) bzw. Rohfasergehalt sortiert aufgeführt. Die Trockenmassegehalte fallen mit durchschnittlich 60,6 % deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Insgesamt lagen damit günstige Silierbedingungen vor. Die Proben erreichen im Durchschnitt 32 g Rohfaser je kg TM und entsprechen damit dem langjährigen Mittel. Die Spanne reicht in diesem Merkmal von 15 bis 56 g/kg TM. Diese Unterschiede sind zum einen sortenabhängig, zum anderen resultieren sie aus den unterschiedlichen Spindelanteilen, die mitgeerntet wurden. Für die Schweinemast gilt ein Zielwert von 40 bis 45 g Rohfaser/kg TM. Knapp 10 % der Proben weisen mehr als 40 g/kg TM auf, 50 % der Proben erreichen nicht einmal 30 g Rohfaser/kg TM. Derartig niedrige Werte können in der Schweinefütterung allerdings problematisch werden, weil es wegen fehlender Struktur bzw. fehlender Struktureigenschaft der CCM-Rohfaser zu Verdauungsstörungen kommen kann. Bei Futtermischungen mit höheren Schwergetreideanteilen, bei Verwendung von HP-Sojaschrot oder energiereichen Nebenprodukten mit geringen Rohfasergehalten ist hierauf besonders zu achten und ein Ausgleich zu schaffen. Um möglichen Durchfällen vorzubeugen eignen sich Ergänzungen von rohfaserreichen Komponenten wie beispielsweise silierte Biertreber, Sojaschalen und einwandfreie Getreidekleien. Weniger Eiweiß Die Rohproteingehalte fallen in diesem Jahr deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Mit durchschnittlich 89 g Rohprotein /kg TM liegen im Mittel aller Proben rund 15 %
2 weniger vor. Entsprechend niedriger sind die Aminosäurengehalte einzustufen, da diese in der LUFA auf der Grundlage des Proteingehaltes mittels einer Schätzformel berechnet werden. Zwischen der Höhe des Proteingehaltes und dem Flächenertrag besteht ein gewisser Zusammenhang. Bei hohen Hektar-Erträgen, wie häufiger in diesem Jahr der Fall, enthalten die Maiskörner tendenziell weniger Protein ( Verdünnungseffekt ), bei niedrigeren Erträgen verhält es sich umgekehrt ( Aufkonzentrierung ). Beachtenswert sind auch die enormen Proteingehaltsunterschiede zwischen einzelnen Proben. Die Spanne reicht von 69 g bis 108 g Rohprotein/kg TM, analog variieren die Lysingehalte (2,1 bis 2,8 g/kg TM) und die anderen Aminosäurengehalte. Der Durchschnittswert beträgt für Lysin 2,4 g/kg TM (im Vorjahr 2,8 g/kg TM), für Methionin/Cystin 2,1 g/kg TM und für Threonin 3,2 g/kg TM. Die praecaecalen Verdaulichkeiten der CCM-Aminosäuren können in etwa mit denen von Körnermais gleichgesetzt werden. Diese werden von der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie für Lysin mit 79 %, für Methonin/Cystin mit 85 % und für Threonin mit 83 % Verdaulichkeit angegeben. Tabelle 1: CCM-Untersuchungsergebnisse (LUFA NRW, Münster) 2007 Auswertung nach Trockenmassegehalt
3 Erhebliche Schwankungen im Energiegehalte Hauptlieferant der CCM-Energie ist die Stärke des Maiskorns. Im Mittel aller Proben werden 689 g Stärke/kg TM erzielt, bei einer weiten Spanne von 612 bis 761 g/kg TM. Entsprechend dieser Spanne schwanken die Energiegehalte zwischen 14,6 und 17,5 MJ ME/kg TM. Der Mittelwert beträgt 16,0 MJ ME/kg TM und liegt damit knapp unter dem Vorjahreswert (16,2 MJ ME/kg TM). Diese erheblichen Schwankungen im Energiegehalt verdeutlichen einmal mehr die große Bedeutung von Futteruntersuchungen. Der untere Energiewert entspricht üblichem Gerstenniveau, der obere dem von Rapskuchen. Um Futtermischungen exakt berechnen zu können, müssen genaue Informationen zum Energiewert und den anderen Inhaltsstoffen vorliegen, nur so lässt sich eine leistungsgerechte Mischung, gleich ob für Mastschweine oder Sauen erstellen. Lediglich mit einem Durchschnittswert zu rechnen, kann zu nicht unerheblichen Fehlkalkulation in der Nährstoffversorgung der Schweine führen, was gerade jetzt unter dem großen Futterkostendruck zu vermeiden ist. Die Ermittlung des Energiegehaltes erfolgt in der LUFA NRW auf Basis der mit der NIRS-Technik bestimmten Rohnährstoffgehalte. Und zwar werden die gemessenen Rohnährstoffgehalte in die futtermittelrechtlich verankerte Energieschätzformel (1. Mischfutterformel) eingesetzt und zu dem entsprechenden Energiewert verrechnet. Bei dieser Methode ist von einer hohen Schätzgenauigkeit auszugehen, deshalb hat sie sich seit Jahren bewährt.
4 Tabelle 2: CCM-Untersuchungsergebnisse (LUFA NRW, Münster) 2007 Auswertung nach Rohfasergehalt Hohe Rohfettgehalte begrenzen Einsatz Mit durchschnittlich 46 g Rohfett/kg TM werden übliche Fettgehalte erreicht. Die Gehalte schwanken allerdings zwischen 32 und 56 g/ Rohfaser enthalten ist, desto mehr Fett ist vorhanden, da das Fett nicht in der Maisspindel, sondern im Maiskorn konzentriert ist. Das Maisfett besteht zu etwa 60 % aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, in erster Linie aus Linol- und Linolensäure. Werden diese Fettsäuren im Übermaß verfüttert, können sie den Schlachtkörper negativ beeinflussen. Und zwar führen sie zu einem weniger haltbaren Schlachtkörperfett, das relativ schnell ranzig werden kann, ferner zu einem weichen Speck und Fleisch. Besonders bei der Erzeugung von kernigem Speck oder von Dauerwaren (z.b. Schinken, Salami) können diese Fettsäuren von Nachteil sein. Um diese Risiken auszuschließen, sollten im Futter für Endmastschweine nicht mehr als 18 bis 20 g dieser mehrfach ungesättigten Fettsäuren je kg (bezogen auf 88 % TM) enthalten sein.
5 Diese Grenze wird bei Mischungsanteilen um die 65 % CCM erreicht, wenn mittlere Fettgehalte im CCM unterstellt werden. Bei Fettgehalten von mehr als 50 g/kg CCM in der Trockenmasse würde bereits ein Mischungsanteil von 55 % CCM zum Überschreiten des Grenzwertes führen. Andererseits sollten diese Aspekte auch nicht überbewertet werden, zumal die Fettbeschaffenheit des Schlachtkörpers in aller Regel bei der Vermarktung kein Bezahlungskriterium ist. Guter Vermahlungsgrad Ein wichtiges Qualitätskriterium ist der Vermahlungsgrad von CCM. Um eine gute Nährstoffverwertung beim Schwein zu erzielen, sollten mindestens 80 % der CCM- Futterpartikel kleiner als 2 mm sein. Diese Faustzahl hat sich seit langem in der Fütterungspraxis bewährt. Im Durchschnitt der vorliegenden Proben wurden 84 % ermittelt, was ein gutes Ergebnis darstellt. Die Spanne reicht von 73 bis 91 %. Einzelne Proben sind jedoch zu grob vermahlen, andere wiederum sogar zu fein. Eine zu starke Vermahlung kann bei den Schweinen, meist in Verbindung mit Stresssituationen Magenschleimhautentzündungen, unter Umständen auch Magengeschwüre verursachen. Um dies zu vermeiden, sollten höchstens 50 % der CCM-Teilchen weniger als 1 mm Größe aufweisen. Nach bisherigen Ergebnissen beträgt dieser Anteil im Durchschnitt aller Proben 55 %. Der maximale Anteil an Feinpartikeln wird damit geringfügig überschritten.
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