Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung. Zweite Bürgermeisterin
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- Gerhard Biermann
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1 Seite 1 von 6 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung Zweite Bürgermeisterin Iftar-Empfang der Islamischen Religionsgemeinschaft Hamburg und Schleswig-Holstein e.v., 4. Juli 2014, DITIB, Borstelmannsweg 68 Es gilt das gesprochene Wort. Sehr geehrter Herr Altuğ, sehr geehrter Herr Simsek, sehr geehrte Frau Staatsministerin, sehr geehrter Herr Generalkonsul, sehr geehrter Herr Weihbischof Jaschke, sehr geehrter Herr Probst Drope, sehr geehrter Herr Pastor Matyba, meine sehr geehrten Damen und Herren,
2 Seite 2 von 6 ich danke Ihnen herzlich für die Einladung zu Ihrem diesjährigen Iftar-Empfang und freue mich, dass Sie die Tradition des täglichen Fastenendes am Abend mit mir teilen. Fasten und zeitweilige Enthaltsamkeit ist seit Jahrtausenden ein wichtiger Bestandteil fast aller Religionen und Kulturen. Und das hat seinen guten Grund: Wir fasten, um uns auf das Wesentliche zu besinnen. Und wer sich auf die Suche nach Wahrheit und Werten begibt, wird Gemeinsamkeiten entdecken. Eine dieser Gemeinsamkeiten ist die Einsicht, dass Angehörige verschiedenen Glaubens auf ihren eigenen Wegen Erkenntnis finden und dass das Andere Respekt und Wertschätzung verdient. Für das praktische Leben ist es mitunter ratsam, diese Einsicht auf Papier festzuhalten. Im kommenden Herbst wird der Grundlagen-Vertrag, den Hamburg als
3 Seite 3 von 6 erstes deutsches Bundesland unter anderem mit dem Landesverband der DITIB geschlossen hat, bereits zwei Jahre alt neben den rechtlichen Regelungen in erster Linie ein Zeichen des Respekts und der Anerkennung. Ein Signal, das zeigt, dass wir zusammengehören: unabhängig davon, welcher Religion wir angehören oder ob wir überhaupt gläubig sind. Und es bleibt nicht bei einem Signal allein: Bei uns in Hamburg gab es das erste Anerkennungsgesetz für Berufsabschlüsse aus anderen Ländern. Unsere Fachkräftestrategie sorgt dafür, dass qualifizierte Männer und Frauen nichtdeutscher Herkunft eine Anstellung gemäß ihrer fachlichen Kompetenzen finden der Ingenieur aus der Türkei etwa oder die Ärztin aus Afghanistan. Wir haben gleich neben dem Rathaus das Hamburg Welcome Center eingerichtet, das Fachkräfte aus
4 Seite 4 von 6 dem Ausland zu den vielfältigen Fragen rund um das Ankommen und Leben in Hamburg informiert und berät. Und wir haben uns als drittes Beispiel im Bundesrat und im Rahmen der Berliner Koalitionsverhandlungen dafür stark gemacht und es letztlich auch durchgesetzt, dass Kinder von Eltern mit unsicherem Aufenthaltstitel durch einen Schulabschluss eine gesicherte Perspektive in Deutschland erhalten können. Nicht alle, aber viele der Menschen, um die es dabei geht, sind Muslime. Und um der großen auch religiösen Vielfalt unserer Gesellschaft bereits in den Schulen Rechnung zu tragen, verfolgt Hamburg nicht zuletzt das ehrgeizige Vorhaben eines Religionsunterrichts für alle.
5 Seite 5 von 6 Dies alles geschah und geschieht in dem Bewusstsein: Es ist wichtig, dass in unserer Stadt Männer und Frauen aus unterschiedlichen Kulturen, Generationen, Religionen und sozialen Gruppen friedlich miteinander leben. Sie alle gestalten das Bild Hamburgs. Was nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass es manchmal auch Reibungspunkte gibt wie immer, wo Unterschiedliches aufeinandertrifft. Einwanderung und kulturelle Unterschiedlichkeit bringen für alle Beteiligten Zumutungen mit sich. Aber sie sollten uns nicht trennen, sondern erst recht dazu ermuntern, aufeinander zuzugehen. Und so wie unsere Gesetze für alle im Land gleichermaßen gelten, so dulden wir auch keine Intoleranz gegenüber Minderheiten, Andersdenkenden und Andersgläubigen durch wen auch immer. Gerade der friedliche, auf Ausgleich und Koexistenz
6 abzielende Umgang mit Interessen und Konflikten macht unsere Demokratie aus. Seite 6 von 6 Meine Damen und Herren, Hamburg bietet Platz für unser aller Gedanken, Glauben und Rituale, und wir alle können voneinander lernen. Ich freue mich auf den gemeinsamen Abend.
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