Respekt! Erkan war schon mit mir im Kindergarten. Stimmt, ehy! Was ist überhaupt deutsch?
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- Louisa Katja Adler
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1 Integration 1. Kapitel: Die Pizza voll integriert! Respekt! Erkan war schon mit mir im Kindergarten. Stimmt, ehy! Was ist überhaupt deutsch? Stell dir vor, noch für unsere Großeltern waren Spaghetti unpraktisch lange Nudeln aus einer fremden Kultur. Sie kannten auch keine Pizza. In die wenigen Pizzerien in Deutschland in den 1960er Jahren gingen fast ausschließlich italienische Migranten. Heute gehen wir gerne mal zum Italiener, um fein zu essen und ein Leben ganz ohne Pizza? Döner, Kebap, Gyros, Köfte... Falafel, Pide... Oliven, Schafskäse, Peperoni. Tapas Frühlingsrollen oder Gerichte mit süßsaurer Soße. Ein Leben ganz ohne kulturelle Vielfalt? Kannst und willst du dir das wirklich vorstellen? Es ist schwierig, Integration zu definieren. Die Pizza hat sich nicht verändert und ist doch integriert. Früher fremd heute je italienischer, desto besser! Das ist doch komisch, oder? Was ist das eigentlich, Integration? Die Soziologie geht bei der Integration von einzelnen Personen und Gruppen aus, die gemeinsame gesellschaftliche Wertvorstellungen und Normen anerkennen oder entwickeln. Welche Werte und Normen dies sein können und wie Integration in die Gesellschaft aussehen kann, darüber streiten sich die Politiker in Deutschland und Europa immer wieder. Kommentartext Integration 1
2 2. Kapitel: Erst integrieren, dann dazugehören? Menschen können sich nur in eine Gruppe oder Gesellschaft integrieren, wenn diese dazu bereit und offen dafür ist, diese aufzunehmen. Ebenso muss der einzelne aber auch dazu bereit sein, sich in eine Gruppe oder Gesellschaft, in der er oder sie lebt, zu integrieren. Integration kann nicht heißen, sich blindlings anzupassen und die eigenen Wurzeln, Religion oder Identität zu verleugnen oder aufzugeben. Integration ist ein Prozess, in dem sich alle aufeinander zubewegen müssen. Ein Prozess, in dem Menschen sich gegenseitig kennenlernen, voneinander erfahren und letztlich gemeinsam von dieser Vielfalt profitieren. Das ist wie mit der Pizza. Erst wollte sie keiner, dann haben einige davon probiert, fanden sie gar nicht so übel und im Laufe der Jahre wurde sie Teil unserer Esskultur und ist heute nicht mehr wegzudenken. Ein kleines Stück Deutschland! Doch auch im Großen gibt es viele Beispiele dafür, dass unterschiedliche Kulturen oder Religionen im friedlichen Miteinander in einer Region oder Gesellschaft leben und arbeiten. Problematisch wurde und wird es immer nur dann, wenn Vorurteile geschürt werden und Intoleranz herrscht. Das ist der Nährboden für politische oder religiöse Fundamentalisten, die Hass predigen, Andersdenkende oder -gläubige diskriminieren und schließlich angreifen, verfolgen oder vertreiben. Kommentartext Integration 2
3 3. Kapitel: Auf allen Seiten Vorurteile abbauen Da schmollt unser Kameraden-Kalle. Von wegen, Ausländer liegen unserem Sozialstaat auf der Tasche! Die Pizza stinkt, da ist Eselwurst drauf, Oliven sind ungenießbar, der italienische Koch wäscht sich die Hände nicht. Anfangs hatte die Pizza hierzulande gegen viele Vorbehalte und Vorurteile zu kämpfen. In unserer Gesellschaft finden wir auch heute noch eine Menge Vorurteile auf allen Seiten: Deutsche denken nur an sich selbst. In türkischen Familien werden Frauen unterdrückt. Deutsche Frauen haben keine Moral und geben sich billig her. Muslimische Mädchen werden zu Hause eingesperrt und die Kinder lernen dort kein Deutsch. Deutsche sind unfreundlich und halten sich für was Besseres. Ausländer sollten sich anpassen und zurückhalten und nicht auf der Wiese im Park picknicken. Alle Deutschen haben Vorurteile gegen Ausländer. Menschen aus islamischen Ländern sind integrationsunwillig. Manche schreiben über ihre Vorurteile sogar ganze Bücher. Integration fördern heißt jedoch nicht, sich gegenseitig seine Vorurteile an den Kopf zu werfen oder diese hinter vorgehaltener Hand zu verbreiten. Vielmehr fördert der Abbau von Vorurteilen Integration und die Motivation der Migranten, sich in der Gesellschaft einzubringen sowie das erfolgreiche Zusammenleben aller. Gegen Vorurteile hilft nur das gegenseitige Kennenlernen. Es ist doch bezeichnend, dass dort, wo Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammenleben und arbeiten oder befreundet sind, die wenigsten Vorurteile herrschen. Es kaum eine Rolle spielt und Thema ist, woher jemand stammt. Hingegen gibt es dort, wo sich die Menschen in ihren Kulturkreis zurückziehen, große Vorbehalte oder dort, wo wenig Ausländer leben, herrschen die größten Ängste vor so genannter Überfremdung. Kommentartext Integration 3
4 4. Kapitel: Kompetenzen erwerben Die wichtigste Voraussetzung, um gemeinsam leben und arbeiten zu können ist, dass wir uns verstehen und miteinander kommunizieren können. Eine gemeinsame Sprache ist die Grundlage dafür. Dies kann nur die jeweilige Landessprache sein. Auch wenn viele Deutsche im Urlaub diesen Grundsatz ignorieren und glauben, sie müssten sich überall auf Deutsch verständigen können, in welches Land sie auch immer reisen mögen. Wer im deutschsprachigen Raum lebt und arbeitet, muss sich auf Deutsch verständigen können. Wer eine qualifizierte Stelle bekommen will, muss sich sehr gut auf Deutsch ausdrücken können. Dies gilt im Übrigen für Migranten und Deutsche gleichermaßen. Wer keine gute Aussprache besitzt oder keine richtigen Sätze bilden kann, der hat bei der Jobvergabe im Zweifelsfall das Nachsehen. Wer sich bemüht, Deutsch zu lernen oder sein Deutsch zu verbessern, tut dies nicht für den Staat oder die Gesellschaft, sondern in erster Linie für seine eigene Zukunft. Selbst für diejenigen, die nicht immer in Deutschland bleiben möchten, kann die gute Kenntnis der deutschen Sprache eine wichtige Kompetenz sein. Integration bedeutet, sich in dieser Gesellschaft zu bewegen und sich einzubringen. Ob im Sportverein, im Kulturbereich, einer gemeinnützigen Organisation, einer Initiative oder einer politischen Partei. Gemeinsames Engagement von allen hier Lebenden entwickelt diese Gesellschaft und dieses Land. Du kannst etwas dafür tun. Wichtige Stichworte für Integration sind: Fachliche und sprachliche Kompetenzen verbessern deine persönlichen Chancen in der Gesellschaft und vor allem auf dem Arbeitsmarkt. Sprachkompetenz und Bildung. Kommentartext Integration 4
5 Das Wissen über die eigenen Wurzeln sowie den Staat und die Gesellschaft, in der man lebt. Respekt und Toleranz gegenüber anderen Kulturen oder einem anderen Glauben. Anerkennung eines humanistischen Wertesystems, welches sich in den Grund- und allgemeinen Menschenrechten widerspiegelt. Kommentartext Integration 5
6 5. Kapitel: Gemeinsam erfolgreich sein Den Staaten in Mitteleuropa stehen Veränderungen ins Haus, die längst begonnen haben. Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen, welche in erster Linie die Generation, die heute zur Schule geht, bewältigen muss. Demografischer Wandel bedeutet, dass es in Deutschland immer weniger junge und arbeitsfähige Menschen gibt, die immer mehr Alten gegenüberstehen. Zudem sind die Wirtschaftsmärkte seit geraumer Zeit global in Bewegung. Das Wachstum der Schwellenländer setzt die Industrienationen an den Märkten zusätzlich unter Druck. Staaten in Mitteleuropa wie zum Beispiel Deutschland können nur mit hohem fachlichen Know-how ihre Position stärken, um sich weiter als Wirtschaftsmacht zu behaupten. Wir müssen ein Klima schaffen, in dem sich möglichst alle hier Lebenden mit diesem Land und dieser Gesellschaft identifizieren und sich den Herausforderungen stellen. Es darf nicht sein, dass viele Migranten oder deren Kinder, die hier ihre Ausbildung oder ihr Studium absolvieren, ins Ausland oder beispielsweise zurück in die Türkei gehen. Darüber hinaus müssen wir ein Klima schaffen, in dem wir für ausländische Fachkräfte attraktiver werden. Sie müssen hier gerne leben und arbeiten wollen. Um diese Menschen stehen wir im Wettbewerb mit anderen Industrienationen und Schwellenländern. Ein solches Klima erreichen wir nicht mit Fremdenfeindlichkeit, sondern nur mit Respekt gegenüber den schon hier lebenden und integrierten Migrationsgenerationen und ihrer kulturellen Vielfalt. Wir müssen diese Situation als Chance begreifen. Kommentartext Integration 6
7 Die Thesen wären: Es gibt eine Chance für Jugendliche mit so genanntem Migrationshintergrund, ihren gleichberechtigten Platz in dieser Gesellschaft zu finden und durch den Erwerb von fachlichen Kompetenzen in dieser Gesellschaft erfolgreich zu sein. Es gibt eine Chance für diese Gesellschaft, gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können. Kommentartext Integration 7
8 6. Kapitel: Zusammenfassung Die Soziologie definiert Integration als Anerkennung und Entwicklung gemeinsamer gesellschaftlicher: Wertevorstellungen und Normen. Integration ist ein Prozess, in dem sich alle aufeinander zubewegen müssen. Ein Prozess, in dem Menschen sich gegenseitig kennenlernen, voneinander erfahren und letztlich gemeinsam von dieser Vielfalt profitieren. In unserer Gesellschaft finden wir auch heute noch eine Menge Vorurteile auf allen Seiten. Der Abbau von Vorurteilen fördert: Integration, die Motivation der Migranten, sich in der Gesellschaft einzubringen und das erfolgreiche Zusammenleben aller. Fachliche und sprachliche Kompetenzen verbessern deine Chancen in der Gesellschaft und vor allem auf dem Arbeitsmarkt. Sprachkompetenz, Respekt und Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Religionen sowie Anerkennung eines humanistischen Wertesystems sind Eckpfeiler einer erfolgreichen Zukunft und gelungener Integration. Zuwanderung und Jugendliche mit so genanntem Migrationshintergrund helfen, künftige Herausforderungen zu bewältigen wie: den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel im globalen Wettbewerb. Kommentartext Integration 8
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