Die Wärmepumpe. Heizung und Warmwasser mit Gratis-Energie. Foto: godfer - Fotolia.com

Transkript

1 Die Wärmepumpe Heizung und Warmwasser mit Gratis-Energie. Foto: godfer - Fotolia.com

2 Energiewunder Wärmepumpe Energie aus der Natur Ein effizientes System für Heizung und Warmwasser, einfachst zu bedienen und ökologisch sinnvoll das klingt fast wie ein Märchen. Und doch sind solche Anlagen längst Realität in Form der Wärmepumpe. Das Prinzip der Wärmepumpe wurde vom Österreicher Peter Ritter von Rittingen bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt; seine bekannteste Anwendung ist der Kühlschrank. Er entzieht den Lebensmitteln Wärme und gibt diese an die Umgebungsluft ab. Die Wärmepumpe arbeitet genau umgekehrt: Energie wird der Umwelt entzogen und in nutzbare Wärme umgewandelt. Nutzbare Energielieferanten für die Wärmepumpe sind Luft, Wasser und Erdreich. Überall dort steckt gespeicherte Sonnenenergie. So erklärt sich auch, dass die Energiekosten für Wärmepumpen-Anlagen wesentlich niedriger liegen als bei konventionellen Heizsystemen. Alles, was an Fremdenergie benötigt wird, ist Strom für den Betrieb eines Kompressors. Aus 1 Kilowattstunde elektrischer Energie liefert die Wärmepumpe bis zu 5 Kilowattstunden Wärmeenergie für Raumheizung und Warmwasserbereitung. Daraus ergibt sich natürlich auch ein positiver Umwelteffekt. Denn statt den gesamten Heizenergiebedarf mit festen oder flüssigen Brennstoffen zu decken, lässt sich mit einem wesentlich geringeren Einsatz von elektrischer Energie dieselbe Wirkung erzielen, nämlich behaglich temperierte Räume. In dieser Broschüre erfahren Sie, wie Heizung und Warmwasserbereitung mittels Wärmepumpe funktionieren und welche Möglichkeiten Ihnen dabei offen stehen. Wenn Sie nach dem Durchblättern noch Fragen haben oder ein persönliches Beratungsgespräch wünschen, stehen Ihnen Ihre Kundenberater und unsere Profis für alternative Heizsysteme gerne mit Rat und Tat zur Seite. Anwendungstipps Wärmepumpen sind die ideale Lösung für den Neubau als ökologisches und wirtschaftliches Zukunfts- Energiesystem im Niedrigenergiehaus. Bei Neubauten mit sehr guter Wärmedämmung sind heute Vorlauftemperaturen von maximal 35 C Stand der Technik. Ein großer Vorteil für die Wärmepumpe. Diese arbeitet nämlich umso wirtschaftlicher, je geringer der Temperaturunterschied zwischen der verfügbaren Umweltwärme und der benötigten Nutzwärme ist. Darüber hinaus sind Wärmepumpen wenn die Rahmenbedingungen beachtet werden auch eine interessante Alternative bei der Heizungssanierung im Altbau. Denn auch bestehende Anlagen mit Wärmeverteilsystemen auf Niedertemperaturbasis lassen sich mit dieser Technologie einwandfrei und kostengünstig betreiben.

3 Heizen wie gewohnt Abgesehen von der Wärmeerzeugung funktioniert die Wärmepumpen- Heizung wie ein konventionelles Heizsystem: Das erwärmte Heizungswasser wird über Rohrleitungen im Haus verteilt und gibt die Wärme über eine Fußboden- oder Wandheizung bzw. über Heizkörper an die Wohnräume ab. Wärmepumpen-Heizsysteme arbeiten vollautomatisch und nahezu wartungsfrei. Sie benötigen weder einen Lagerraum für Brennstoff noch einen Kamin. lästige Gerüche und keine nennenswerten Geräusche. Die bei Wärmepumpen übliche Wärmeabgabe über eine Niedertemperatur- Heizung sorgt für ein behagliches und gesundes Raumklima. Die Komfortregelung erfüllt all Ihre Wünsche vollautomatisch. Zusätzlich kann die Heizungs-Wärmepumpe auch die Warmwasserbereitung übernehmen. Darüber hinaus sparen Sie sich auch einen eigenen Heizraum, denn die Wärmpumpe kann sogar in einem Fitness- oder Hobbyraum aufgestellt werden. Sie verursacht nämlich keinerlei Foto: Stiebel-Eltron Foto: digitalvision Im Prinzip einfach Ein heruntergekühltes, flüssiges Kältemittel wird zum Wärmeaustauscher (Verdampfer) der Wärmepumpe geführt. Durch das Temperaturgefälle nimmt es Energie aus der Umwelt auf. Das Kältemittel geht dabei in den gasförmigen Zustand über. Im Verdichter wird das gasförmige Kältemittel wieder zusammengepresst. Durch den Druck erfolgt eine Temperaturerhöhung. Ein zweiter Wärmetauscher (Verflüssiger) transportiert diese Wärme in das Heizsystem, das Kältemittel wird wieder verflüssigt. Der Kältemitteldruck wird im Expansionsventil wieder reduziert.

4 Erdwärme aus dem Boden Das Erdreich speichert eingestrahlte Sonnenenergie und ist damit eine ergiebige Wärmequelle. Um diese Wärme für Heizzwecke nutzbar zu machen, werden in der Regel Rohrschleifen aus Kunststoff oder Kupfer in ca. 1,2 m Tiefe im Erdreich verlegt (Horizontalkollektor), wo das ganze Jahr über Temperaturen von 5 bis 15 C herrschen. Für den Kollektor benötigt man bei Neubauten ungefähr das 1,5- bis 2-fache der zu beheizenden Wohnfläche. Diese Fläche kann nach Fertigstellung der Erdarbeiten problemlos als Garten (keine tiefwurzelnden Gewächse) genutzt werden. In dem mehrere hundert Meter langen unterirdischen Rohrsystem zirkuliert ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel (Sole) oder das Arbeitsmittel der Wärmepumpe. Die Wärmeentzugsleistung der Erdreich- Wärmepumpe variiert je nach Bodenbeschaffenheit. Ideal sind feuchte Lehmböden, weniger gut geeignet sind trockene Schotterschichten. In Wasserschongebieten ist eine Genehmigung der Wasserrechtsbehörde erforderlich. Erdreich-Wärmepumpen-Systeme mit Horizontalkollektor arbeiten mit Leistungszahlen von bis zu 4,5 und erbringen Jahresarbeitszahlen von 3,5 bis 4. Damit kann der Wärmebedarf eines Hauses in der Regel monovalent gedeckt werden. Monovalent? Monoenergetisch? Bivalent? Fotos: Stiebel-Eltron Im monovalenten Betrieb deckt die Wärmepumpe den gesamten Wärmebedarf des Gebäudes. Beim monoenergetischen Betrieb ist die Wärmepumpe Hauptwärmelieferant. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen schaltet sich automatisch eine elektrische Zusatzheizung ein. Beide Wärmeerzeuger decken gemeinsam den Heizwärme-bedarf des Gebäudes ab und werden mit einer Energieform (Strom) betrieben. Auch im bivalenten Betrieb ist die Wärmepumpe zunächst allein für die Heizung zuständig. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen springt hier ein zweiter Wärmeerzeuger (z. B. ein vorhandenes Heizsystem) ein. Erdwärme aus der Tiefe Reicht der Platz für einen Flachkollektor nicht aus, kann man Erdwärme auch über Vertikalkollektoren (Erdsonden) aus der Tiefe holen. Für ein Haus mit sehr guter Wärmedämmung benötigt man dazu ein bis zwei Bohrlöcher mit ca. 14 cm Durchmesser im Abstand von rund 10 m und ca. 100 m Tiefe. In das Bohrloch werden Kunststoffrohre (Erdsonden) eingebracht, in denen ein Wärmeträger zirkuliert. Die Bohrungen werden von speziell ausgerüsteten Fachleuten durchgeführt und üblicherweise vom Errichter der Wärmepumpen- Anlage mit angeboten. Die Tiefenbohrung muss von der Wasserrechtsbehörde (Bezirkshauptmannschaft) genehmigt werden. Auch bei Vertikalkollektoren spielt die Bodenbeschaffenheit eine wichtige Rolle. Erdreich-Wärmepumpen mit Vertikalkollektor erbringen Leistungszahlen von bis zu 4,5. Die entsprechenden Jahresarbeitszahlen liegen zwischen 3,5 und 4. Damit kann der Wärmebedarf eines Hauses im Normalfall monovalent gedeckt werden. Pufferspeicher Pufferspeicher werden eingesetzt, wenn das Heizungssystem kein ausreichendes Speichervolumen bietet. Generell ist ein derartiger Speicher bei Flächenheizungen (Wand- oder Fußbodenheizung) meist nicht erforderlich, bei Radiatorenheizungen hingegen in der Regel unerlässlich.

5 Wärmequelle Außenluft Grundwasser als Energiequelle Grundwasser ist eine hervorragende Energiequelle. Durch die über das Jahr konstante Temperatur von 8 bis 10 C lassen sich höchste Wärmeentzugsleistungen erzielen. Um die Wärmeenergie des Grundwassers nutzbar zu machen, benötigt man zwei Brunnen: einen zur Wärmeentnahme (Förderbrunnen) und den anderen für die Rückführung des Wassers (Schluckbrunnen). Der Abstand zwischen Förder- und Schluckbrunnen soll mindestens 15 m in Fließrichtung des Grundwassers betragen. Die Nutzung des Grundwassers muss von der Wasserrechtsbehörde (Bezirkshauptmannschaft) genehmigt werden. Ob eine energetische Nutzung des Grundwassers technisch und wirtschaftlich möglich ist, hängt von der Menge und der Qualität des zur Verfügung stehenden Grundwassers ab. Das Wärmepumpen-System benötigt etwa 200 l Wasser/h je kw Heizleistung. Wärmepumpen-Systeme mit Grundwassernutzung arbeiten mit Leistungszahlen von bis zu 5 und erbringen Jahresarbeitszahlen von bis zu 4,5. Damit kann der Wärmebedarf eines Hauses im Normalfall monovalent gedeckt werden. Warmwasserbereitung Außenluft steht immer und praktisch unbegrenzt zur Verfügung. Allerdings unterliegt sie in unseren Breiten starken jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. Die Wärmepumpe nutzt die in der Außenluft enthaltene Energie, indem sie mit Hilfe eines Ventilators Luft ansaugt und über den Verdampfer führt. Dieser entzieht ihr über ein Kältemittel einen Teil ihrer Wärmeenergie. Derartige Systeme bezeichnet man als Luft- Wasser-Wärmepumpe. Außenluft- Wärmepumpen können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich aufgestellt werden und erbringen Leistungszahlen von bis zu 5 und Jahresarbeitszahlen zwischen 2,5 und 3,5. Damit eignen sie sich für die Raumheizung im monoenergetischen bzw. bivalenten Betrieb. Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich besonders gut für die Warmwasserbereitung. Dabei lässt sich im monovalenten Betrieb eine Warmwassertemperatur von ca. 55 C erzielen. Die Ansaugtemperatur am Aufstellungsort sollte ganzjährig über + 15 C liegen. Wird über einen Teil der Heizperiode diese Temperatur nicht erreicht, empfiehlt sich der Einbau eines zusätzlichen Registers für den Parallelbetrieb mit einer bestehenden Zentral- oder einer Elektroheizung. Tipp: Stellt man die Wärmepumpe direkt in oder in unmittelbarer Nähe von Keller-Vorratsräumen auf, wird beim Erwärmen des Wassers gleichzeitig der Vorratsraum gekühlt.

6 Günstig und wirtschaftlich Anschaffung und Betrieb Ein Heizsystem sollte kostengünstig, komfortabel und ganz wichtig umweltfreundlich sein. Immer mehr entscheiden sich daher für die Wärmepumpe als Heizung. Berücksichtigt man die Investitionen, die man sich bei einer Wärmepumpen- Anlage spart (Brennstoff-Lagerraum, Kamin etc.), sind die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpenheizung etwa gleich hoch wie für ein herkömmliches Heizsystem. Im laufenden Betrieb kommt eine gut ausgelegte und professionell ausgeführte Wärmepumpenheizung billiger als jede herkömmliche Kesselanlage mit gleicher Wärmeleistung. Kein Wunder, werden doch rund ¾ der benötigten Heizenergie gratis von der Umwelt beigesteuert. Nebenbei wird auch die Umwelt geschont: Denn der Einsatz von fossilen Brennstoffen gehört damit der Vergangenheit an es werden keine Schadstoffe wie CO 2 oder Feinstaub produziert. Das Heizsystem arbeitet vollautomatisch und nahezu wartungsfrei. Und den Strom für den Betrieb der Wärmepumpe liefert Ihr Energieversorger zu günstigen Konditionen. Da die Wärmepumpe besonders umweltfreundlich ist, gibt es für die Anschaffung eine Reihe von Förderungen und Finanzierungshilfen. Förderung durch Energie Burgenland Förderung durch Land Burgenland Für Details zur Förderung stehen Ihnen unsere Kundenberater gerne zur Verfügung. Foto: Dimplex Leistungszahl und Arbeitszahl Die Leistungszahl (COP) ist ein Maß für den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe. Sie gibt an, wieviel Heizleistung im Vergleich zur eingesetzten elektrischen Energie für den Verdichter zu einem bestimmten Betriebspunkt abgegeben wird. Eine Leistungszahl von 4,0 bedeutet daher, dass das Vierfache der eingesetzten Anschlussleistung in nutzbare Wärme umgesetzt wird. Die Arbeitszahl (SPF) bezeichnet das Verhältnis der abgegebenen Heizwärme zur aufgenommenen elektrischen Antriebsenergie innerhalb eines Jahres. Durch die Betrachtung über einen längeren Zeitraum und die Einbeziehung unterschiedlicher Betriebszustände ist die Arbeitszahl in der Regel das aussagekräftigere Maß für die Effizienz der Wärmepumpe. Je nach Wärmepumpen-System liegt sie zwischen 3,0 und 5,0.

7 Beratung Lassen Sie sich von Experten beraten Sie haben noch Fragen oder sind unsicher, ob sich ein Wärmepumpen- System in Ihrem Fall realisieren lässt? Sie wollen darüber hinaus sicher sein, dass die Anlage ganz Ihren Bedürfnissen entspricht und von Anfang an optimal funktioniert? Die Kundenberater bieten Ihnen kompetenten Rat und Hilfe nicht nur zu Heizung und Warmwasserbereitung mittels Wärmepumpen-Systemen, sondern auch in vielen anderen Bereichen, wo es um den sinnvollen Einsatz von Energie geht zum Beispiel zu unterschiedlichen Bauweisen und Baustoffen, Fragen zur Dämmung oder Energieträgervergleichen. Ihr Kunden berater informiert Sie gerne auch über günstige Finanzierungsangebote und mögliche Förderungen für Ihr Wärmepumpen-Vorhaben. Er kennt alle Details und zeigt Ihnen, wie Sie die unterschiedlichen Angebote optimal nutzen. Zusätzlich stehen Ihnen unsere besonders qualifizierten Heizungs- und Lüftungstechniker zur Verfügung. Sie sind die Wärmepumpen-Spezialisten, die Sie bei der Umsetzung Ihres Projekts unterstützen. Foto: pressmaster Fotolia.com Foto: Ochsner Ihre Wärmepumpen- Spezialisten Bei Fragen zur Wärmepumpenheizung oder kontrollierter Wohnraumlüftung sind Sie bei uns richtig. Wärmepumpen-Spezialisten werden nach strengen Qualitätskriterien ausgewählt. Dadurch können wir höchste Professionalität, Know-how und lang jährige Erfahrung garantieren. Bei Neubau, Umbau oder Sanierung stehen Ihnen ausgewählte Fachleute bei der Planung Ihres Heizsystems zur Seite, die auf innovative, sparsame und umweltfreundliche Energielösungen setzen. Ein Wärmepumpen-Spezialist ist immer in Ihrer Nähe. Die aktuelle Liste finden Sie unter oder Sie kontaktieren uns unter / , dem kostenfreien Kundentelefon.

8 Umwelt schonen und kostengünstig heizen. Die Wärmepumpe machts möglich. Und sie kostet nicht die Welt. Komfort- und Premiumkunden unterstützen wir gerne mit einer Bonusförderung, wenn sie Ihre Heizungsanlage mit einer Wärmepumpe ausstatten. Weitere Informationen gibt es unter dem kostenfreien Kundentelefon 0800/ , in den Kundencentern und bei den Wärmepumpen-Spezialisten. Stromkennzeichnung der Energie Burgenland Vertrieb GmbH & Co KG 100 % Ökostrom. Stromkennzeichnung gem. 78 Abs.1 und 2 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung 2011 für den Zeitraum bis : Wasserkraft Windenergie Biomasse Sonnenenergie 92,79 % 3,57 % 3,58 % 0,06 % Nachweise für Windenergie, Biomasse und Sonnenenergie stammen zu 100 % aus Österreich. Nachweise für Wasserkraft stammen zu 58 % aus Norwegen und zu 42 % aus Österreich. Der vorliegende Energiemix besteht zu 100 % aus Ökostrom und ist somit CO 2 -frei und atomstromfrei. Kundenberater Sie benötigen mehr Information über Heizung oder Warmwasserbereitung mit einer Wärmepumpe? Dann vereinbaren Sie einfach über 0800/ einen Termin mit einem unserer Kundenberater. Weitere Informationen zum Thema Wärmepumpe erhalten Sie auch im Internet unter Land Burgenland Amt der Burgenländischen Landesregierung Abteilung 9 Wasser und Abfallwirtschaft Referat Siedlungswasserbau Tech Lab, Thomas A. Edison Straße Eisenstadt Telefon / 600 waermepumpe-burgenland@bgld.gv.at Energie Burgenland Energie Burgenland Vertrieb GmbH & Co KG Kasernenstraße Eisenstadt Tel. +43 (0)5/ Fax +43 (0)5/ Kundentelefon 0800/ info@energieburgenland.at Irrtümer, Satz und Druckfehler vorbehalten. Stand Dezember 2012