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1 Sprachwahrnehmung in der frühen Kindheit SoSe 10, Klausurvorbereitung Anja van Kampen Anja van Kampen Sprachwahrnehmung in der frühen Kindheit SoSe

2 Wortübergreifende Abhängigkeiten Orientieren sich englischsprachige Kleinkinder im Alter von 9 bis 14 Monaten, bezüglich wortübergreifender Abhängigkeiten, eher an wiederkehrenden Präfixen oder Suffixen? Experimente von Santelmannund Jusczykmit dem Titel Infants Attention toaffixes haben gezeigt, dass Säuglinge keine Präferenz für Listen mit unterschiedlichen Suffixen erkennen lassen. In einen folgenden Experiment wurde geklärt, wie dieses Ergebnis zustande kam. Schließlich wurden neue Listen erstellt und es konnte nachgewiesen werden, dass Säuglinge ein größeres Interesse für wiederkehrende Präfixe aufzeigen, als für Listen mit unterschiedlichen Präfixen. Säuglinge orientieren sich nach Präfixen. Lediglich im Alter von 14 Monaten lassen sich beginnende Präferenzen und Unterscheidungen bezüglich von Suffixen nachweisen. Eine aussagekräftige Signifikanz lässt sich jedoch auch in diesem Alter noch nicht aufzeigen. 2

3 Wortübergreifende Abhängigkeiten Ab welchem Alter können Kleinkinder grammatische Einheiten erkennen? Nenne ein Bespiel und mögliche Probleme dabei. Die folgende Antwort stimmt nicht, es muss das Vulkan/der Kahn Experiment genannt werden! Ab einem Alter von 18 Monaten können Kinder grammatische Abhängigkeiten, also grammatische Einheiten, erkennen und besitzen eine besondere Sensibilität für diese. Ein Beispiel für solch eine grammatische Einheit ist zum Beispiel die Progressive Form: isund ingim Englischen. Diese Einheit können die Säuglinge im Alter von 18 Monaten bereits als solche und als grammatisch erkennen. Sie grenzen diese offenbar, dies wurde durch die Head-Turn Methode erforscht, von ungrammatischen Einheiten wie canund ingab. Werden diese Einheiten jedoch durch sprachliche Sequenzen, die eine Anzahl von 3 Silben überschreitet getrennt, kann diese nicht mehr als zusammengehörig erkannt werden. Diese Distanz überfordert das Arbeitsgedächtnisder Säuglinge noch. 3

4 Wortübergreifende Abhängigkeiten Was zeigen die zwei bisherigen Studien zur Konkordanzmorphologie? Konkordanzmorphologieerleichtert Erwachsenen das Erlernen von grammatischen Regeln in einer künstlichen Sprache. (Morgan et al., 1987) Die Erleichterung des Fremdspracherwerbs durch concordantmakerslässt sich mit der Vereinfachung durch semantische Cuesvergleichen. (Meier& Bower, 1986) Bedeutung der Konkordanzmorphologiebei deutschen Säuglingen für das Erkennen von syntaktischen Phrasen. Deutsche Säuglinge besitzen bereits mit 10 Monaten Wissen über konkordante Markierungen in ihrer Sprache. (Blenn et al.,2003) 4

5 Phonotaktik 1. Was ist Low-pass-Filteringund für welche Experimente ist das ein relevantes Verfahren? Low-pass-Filtering: -Frequenzen über einem bestimmten Niveau werden aus sprachlichem Signal gefiltert -Lauteigenschaften gehen dabei verloren aber nicht prosodische Informationen -soll eine ähnliche Wahrnehmung der Sprache erzeugen, wie sie das ungeborene Kind vermutlich im Mutterleib hört -da Kinder mit 2 Monatenzwischen nativen und nicht nativen Sprachinput auch mit Low-pass-Filtering unterscheiden können, lässt sich daraus schließen, dass die Differenzierung zwischen unterschiedlichen Sprachen auf der Grundlage prosodischer Information vorgenommen wird 5

6 Phonotaktik 2. Was ist Phonotaktik im Unterschied zur Prosodie? - Prosodie: gibt lautliche Eigenschaften über Sprache an, wie Akzente, Intonation, Pausen. - Phonotaktik: beschäftigt sich mit möglichen und nicht möglichen Segmentkombinationen innerhalb einer Sprache 6

7 Phonotaktik 3. In wieweit erleichtert das bereits vorhandene phonotaktische Wissen von Kindern die sprachliche Wahrnehmung? Segmentierung des Lautstroms in Wörter, durch Erkennen von Wortgrenzen Phonotaktische Verletzungen treten nur an Wortgrenzen auf 7

8 Metrische Segmentierung Warum stellen jambische Wörter und unbetonte Funktionswörter ein Problem bei der rythmischen Segmentierungsstrategie dar? Nach einer reinen rythmusbasiertenstrategie sollten sie gar nicht als eigenständige Einheiten erkannt werden, sondern stets einem vorangehenden Wort als unbetonte Silbe angefügt werden. Das Wissen über Kookkurenzenund das Heranziehen dieses Wissens für die Segmentierung kann hier eine Lücke des prosodischen Bootstrapping füllen 8

9 Statistische Hinweisreize Was versteht man unter Übergangswahrscheinlichkeiten? Übergangswahrscheinlichkeiten kommen im statistischen Lernen zur Anwendung. Sie bezeichnen die Häufigkeit des Aufeinanderfolgens zweier Elemente. Diese können sowohl optischen als auch akustischen Charakter haben. In der Entwicklung der Sprachwahrnehmung bei Kleinkindern und Säuglingen dienen sie der Ermittlung von Wahrscheinlichkeiten in der Segmentierung, d. h. mithilfe der Übergangswahrscheinlichkeiten wird der Sprachfluss in vermeintlich sinnvolle Bestandteile zerlegt. Hohe Wahrscheinlichkeiten von aufeinander folgenden Silben werden eher als Bestandteile eines Wortes interpretiert (ba-by; ba-con; ba-sic), Silbenabfolgen von niedriger Wahrscheinlichkeit werden als Anhaltspunkte zur Segmentierung interpretiert (bay#too; bay#sit). 9

10 Statistische Hinweisreize Übergangswahrscheinlichkeiten sind in jedem Input und in jeder Sprache vorhanden. Berechnung der Übergangswahrscheinlichkeiten: Häufigkeit des Paares XY Häufigkeit von X Am Beispiel Baby vs. Bay#too: Häufigkeit von Bay.bi vs. Häufigkeit von bay Häufigkeit von bay#too Häufigkeit von bay 10

11 Methoden Frage: Wie kann bei einem Fötus die Diskriminationsleistung festgestellt werden? Antwort: Um die Diskriminationsleistung bei einem Fötus feststellen zu können, wird die Herzschlagratenmessung durchgeführt. Dabei wird zunächst die Grundrate des Herzschlages bestimmt, um dann nach Präsentation eines Stimulus eine Veränderung feststellen zu können. 11

12 Methoden Frage: Was lernen Babies bei der High-Amplitude-Sucking- Methode? Antwort: Sie lernen den Zusammenhang zwischen Saugstärke und der Präsentation eines Reizes. Die Stimuluspräsentation wird durch ihr Verhalten gesteuert. 12

13 Methode Frage: Wie lauten die zwei Phasen des Contitioned Headturn Paradigmas? Erläutern Sie diese kurz. Bei der dieser Methode gibt es zunächst die Konditionierungsphase und im Anschluss daran die Testphase. In der Konditionierungsphase wird das Kind trainiert, bei sprachlichem Reiz den Kopf in die Richtung eines visuellen Reizes zu drehen. Bei korrektem Verhalten gibt es visuelle Verstärkung, zum Beispiel durch ein Spielzeug. In der Testphase werden dem Kind zwei Stimulustypen(Hintergrund-und Teststimuli) präsentiert. Dabei wird der Hintergrundstimulus in regelmäßigen Abständen wiederholt, während der Teststimulus gelegentlich eingestreut wird. Das Kind dreht den Kopf, wenn es den Teststimulus erkennt. 13

14 Kohortenmodell Frage: Erläutern Sie das Kohortenmodell. Welche Probleme birgt das Modell? Das Kohortenmodellerklärt den Zugriff auf das mentale Lexikon. Die Idee ist dabei, dass der Zugriff mit der Verarbeitung der ersten Laute eines Wortes beginnt. Der Worterkennungsprozess besteht aus drei Phasen: Aktivierung, Selektion, Integration. Im Lexikon werden alle Elemente aktiviert, die mit der aktuellen Lautfolge beginnen (Kohorte). Im weiteren Verlauf scheiden immer mehr Elemente aus der Kohorte aus (Selektion), sodass am Ende ein Element übrig bleibt und somit als Wort erkannt ist. Bei dem Modell stellt sich zum einen die Frage, wie Wörter mit falsch artikulierten ersten Phonemen (z.b. Schiegarette ) erkannt werden können und zum anderen, wie ein kontextentfremdetes Wort wie Tischtuch in dem Satz Der Bäcker backt das Tischtuch trotzdem erkannt Anja van werden Kampen Sprachwahrnehmung kann. in der frühen Kindheit SoSe

15 Phonemwahrnehmung Warum können phonetische Segmente nicht 1:1 dem akustischen Signal zugeordnet werden? Wörter bestehen aus Sequenzen von phonetischen Segmenten, was dazu führt, dass die Wortproduktion überlappend erfolgt man spricht hierbei von Koartikulation. Ein Laut wird von phonetischen Eigenschaften des nachfolgenden Lauts beeinflusst. 15

16 Kindgerichtete Sprache Nenne zwei Kennzeichen kindgerichtetersprache und führe diese kurz aus. Prosodie: Es wird langsamer gesprochen und Segmentation wird erkenntlich gemacht. Es wird in einer höheren Tonlage und einem größeren Frequenzbereich der Tonhöhe gesprochen. Komplexität: Es wird bewusst mehr gesprochen, wobei die durchschnittlicheäußerungslänge geringer wird und die Sätze weniger komplex sind. Es werden viele Fragen gestellt und mehr Inhaltswörter als Funktionswörter benutzt. 16

17 Sprachwahrnehmungstheorie Welche Annahme über die Sprachwahrnehmung vertritt die Auditionstheorie? Es wird die Annahme vertreten, dass Sprachwahrnehmung unabhängig von der Produktion sei und demnach ein eigenständiges Modul bildet. Sprachwahrnehmung ist laut Auditionstheorie nicht artspezifisch, da das menschliche Auditionssystem ähnlich aufgebaut ist, wie das bei vielen Tieren. 17

18 Kindliches Wissen um Artikulation (motortheory) Wie würde die Frage, ob bereits kleine Kinder Wissen um die Artikulation von Phonemen haben, nach dem Experiment von Kuhl & Meltzer beantwortet werden. Begründen Sie. Das Ergebnis des Experiments hat gezeigt, dass bereits Kinder im Alter von 4 Monaten Wissen um die Artikulation von Phonemen haben, da sie bei der auditiven Darbietung eines Vokals zu jeweils demjenigen Bild geschaut haben, auf dem das entsprechende Gesicht (visualisiert die Artikulation eines Vokals) geschaut haben. 18

19 Überblick I, Grundlagen Terminologische Grundlagen (Phonetik, Phonologie, Phonotaktik, Phoneme, Allophonie ) Experimentelle Methoden Theoretische Grundannahmen über die Natur des Spracherwerbs (Nativismus, Interaktionismus, Kognitivismus) Konsonantenwahrnehmung: Kategoriale Wahrnehmung Vokalwahrnehmung: Perzeptueller Magneteffekt, Evidenzen, Altersentwicklung 19

20 Überblick II Phonotaktisches Wissen im frühen Spracherwerb: Juszcyk, Friedericiet al., 1993) Exp. Mit englischen und holländischen Stimuli; Effekte verschwinden bei lowpass Filterung Und: mit 9 Monaten ebenfalls Frequenzeffekte Effekte mit 9, aber nicht mit 6 Monaten Effekte nur mit englischen Kindern (hören die holländischen so viel Englisch???) Allophonie, Experimente Jusczyk, Hohne, Baumann Nightrate vs. nitrate, bzw. night+ X vs. nitrate Wissen scheint vorhanden zu sein, aber noch keine Nutzung zur Wortsegmentierung mit 9 Monaten, erst mit 10,5 Monaten 20

21 Überblick III, Prosodie Jusczyk, Cutler, Redanz(1993): Kinder bevorzugen ab 9 Monaten trochäische gegenüber jambischen items, mit 6 Monaten hier noch nicht, ABER: GABA-Experimente Echols, Crowhurst, Childers Pausen in Jamben und Trochäen, nur innerhalb von Trochäen werden Pausen von Erwachsenen und 9 (noch nicht von 7) Monate alten als störend wahrgenommen. Jusczyk, Houston, Newsome Segmentierung trochäischer items mit 7,5 und jambischer itemserst mit 10,5 Monaten metrische Segmentierung Höhle (2002), Wiederholung der Experimente auf Deutsch, Segmentierung von trochäischen items mit 9, von jambischen items evtl. mit 16 Monaten? 21

22 Überblick IV, nicht prosodische Hinweisreize Segmentale und sequentielle Informationen Statistik: Lernen über Vorkommenshäufigkeiten bestimmter Einheiten (allg.) Distribution: Verteilung der Einheiten, u.a. Häufigkeiten Übergangswahrscheinlichkeiten: Häufigkeit des Aufeinanderfolgens zweier Elemente 22

23 Überblick V, nicht prosodische Hinweisreize Untersuchungen von Saffranet al., Erwachsene und Kinder, und Saffran& Thiessen Untersuchung über den Zusammenhang prosodischer und statistischer Hinweisreize: Türkische Daten Höhle und Weissenborn: Artikel als FW können schon als Einheit erkannt werden und werden anders behandelt als erste Silben von jambischen Wörtern 23

24 Überblick VI, wortübergreifende Abhängigkeiten Santelmannet al.: 9, 14 und 20 Monate alte englisch lernende Kinder achten nur auf gleiche Präfixe, aber nicht auf gleiche Suffixe evtl. wegen fehlender morphologischer Markierung im Englischen Pelzer und Höhle: Konkordante Suffixe bringen Effekte bei Deutsch lernenden, aber nicht bei Englisch lernenden Kindern. Bei englischen Kindern aber Effekte mit Suaheli- Material, d.h., konkordante Präfixe. Hier wiederum keine Effekte bei deutschen Kindern. Der Präfixeffekt zeigt sich auch bei Englisch sprechenden, aber nicht bei Deutsch sprechenden Erwachsenen. 24

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