Kornhaus, Brugg. Kornhaus, Brugg Umbau Untere Hofstatt 4

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Gundi Gärtner
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2 Kornhaus, Brugg Umbau Untere Hofstatt 4, 2009 bis

3 Die Geschichte eines Umbaus Ein Gebäude, das 1697 erbaut wurde, hat viele Geschichten zu erzählen. Schon bei der ersten Machbarkeitsstudie ahnte man, dass irgendwo verborgen unter vielen eingebauten Schichten die Strukturen eines grosszügig konzipierten Kornhauses liegen müssten. Unser Büro hat den Auftrag für die Ausführungsplanung des Umbaus im Sommer 2009 erhalten. Am 7. September 2009 begann dann die Ausführungsphase, die mit dem symbolischen Hammerschlag startete und am 6. und 7. Mai 2011 mit der Einweihung des Kornhauses ihren Abschluss finden wird. Der Brugger Fotograf Marcel Werren hat mit unzähligen von Bildern die Umbauarbeiten fotografisch festgehalten, woraus eine einmalige Dokumentation entstanden ist. Im Zuge der Umbauarbeiten sind weitere wichtige Erkenntnisse zur Baugeschichte erforscht worden. Die Kantonsarchäologie entdeckte bei Ausgrabungen im Fundamentbereich Grundmauern aus dem 14./15. Jahrhundert und konnte mit einem Topffund erstmals beweisen, dass Bauten der Brugger Altstadt dem Überfall von 1444 zum Opfer gefallen sind. Max Baumann und Peter Frey haben sich in den Neujahrsblättern 4

4 2011 intensiv mit der Baugeschichte des Kornhauses befasst. Sie schreiben unter anderem, dass die Brugger Meister Jakob und Johannes Bächli die 54 Eichenstützen im Kornhaus schufen. Dafür wurden 25 schöne Eichen im Effinger Wald geschlagen und die restlichen Stämme wurden an den Landeplatz Altenburg geflösst. Das historische Kornhaus wurde gebaut mit bis heute unveränderten Grundrissmassen von 125 Schuh (37 m) Länge und 72 Schuh (22 m) Breite und 4 ½ Geschossen. Pro Geschossboden konnten bis 2.5 Schuh (75 cm) Getreide, insgesamt Mütt (1300 Tonnen), eingelagert werden. Unser Projekt versucht diesen ursprünglichen Charakter des Kornhauses spürbar bleiben zu lassen und diesem wichtigen Gebäude eine weitere Geschichte anzufügen. Das heute als Amtsgebäude genutzte Kornhaus blieb in seiner äusseren Erscheinung erhalten. Die strenge und klare Grundriss- und Fassadenordnung des bestehenden Gebäudes gliedert die Raumeinteilung der neuen Nutzungen. Im Gebäudeinnern räumte man alle Einbauten der letzten Jahrzehnte aus, damit die historischen Konstruktionselemente mit den profilierten Eichenstützen, Sattelhölzern und Unterzügen wieder sichtbar wurden. Der grosszügige Eingang mit dem Treppenhaus-Einbau von Architekt Carl Frölich aus dem Jahre 1926 bildet das neue Kernstück des Amtshauses. Das Projekt war in allen Phasen eine Herausforderung. Der konstruktive Dialog zwischen allen Involvierten, namentlich der Stadt Brugg, der Bauherrenvertretung, der externen Projektleitung, der Generalunternehmung, des Planungsteams und der ausführenden Unternehmen, hat zusammen mit dem versammelten Fachwissen und persönlichem Engagement zu einem erfreulichen Resultat geführt. Wir möchten allen Verantwortlichen für das entgegengebrachte Vertrauen herzlich danken. ARCHITHEKE AG Beat Klaus, Architekt 5200 Brugg, 29. März

5 7. September 2009 Hammerschlag 6

6 7

7 Oktober 2009 Erdgeschoss - ehemalige IBB 8

8 9

9 Oktober Obergeschoss 10

10 11

11 Oktober Obergeschoss Lager Ortsmuseum 12

12 13

13 November Obergeschoss 14

14 15

15 November Obergeschoss 16

16 17

17 November 2009 Treppenhaus - Architektur 1926, Carl Frölich 18

18 19

19 Dezember 2009 Erdgeschoss 20

20 21

21 Dezember Obergeschoss 22

22 23

23 Januar Obergeschoss zukünftiger Gerichtssaal 24

24 25

25 Februar 2010 Erdgeschoss 26

26 27

27 Februar Obergeschoss 28

28 29

29 Februar Obergeschoss 30

30 31

31 Juni 2010 Erdgeschoss 32

32 33

33 Juli Obergeschoss Start Innenausbau 34

34 35

35 Juli Obergeschoss 36

36 37

37 August Obergeschoss 38

38 39

39 August Obergeschoss 40

40 41

41 Dezember Obergeschoss 42

42 43

43 Dezember 2010 Erdgeschoss 44

44 45

45 Januar 2011 Erdgeschoss 46

46 47

47 Januar Obergeschoss 48

48 49

49 März Obergeschoss Endausbau, Zivilstandesamt und Amtsvormundschaft 50

50 51

51 März Obergeschoss Endausbau Bezirksgericht 52

52 53

53 März 2011 Erdgeschoss Endausbau Regionalpolizei 54

54 55

55 Dank Vertretung der Bauherrschaft Stadtrat Brugg Stadtbauamt Externe Projektleitung Ernst Basler + Partner AG, Zürich Generalunternehmung Unirenova Ein Unternehmen der Karl Steiner AG, Zürich Architekt Architheke AG, Brugg Bauingenieur Gruner Ingenieure AG, Brugg Holzbauingenieur Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See HLS-Ingenieur Leimgruber Fischer Schaub AG, Ennetbaden Christoph Brun Lars-Heinz Scherrer Christine Steiner Bächi Andreas Friederich Christian Ammann Sven Perolles Beat Klaus Remo Böhler Reto Ryser Dominik Graber Andreas Weber Roland Müller Fabio Bucefari Elektroingenieur P. Keller + Partner AG, Baden Reto Bär Impressum Herausgeber 2011: Stadt Brugg Fotografie: Marcel Werren, Brugg, Gestaltung: Matthias Studer, Knonau, 57

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