3. Rang 3. Preis. Architektur: Liechti Graf Zumsteg Architekten AG, Brugg. Verantwortlich: Andreas Graf

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August Müller
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1 Projekt Nr. 65: 3. Rang 3. Preis VErde que te quiero verde Architektur: Liechti Graf Zumsteg Architekten AG, Brugg Verantwortlich: Andreas Graf Mitarbeit: Andreia Fernandes, Caroline Kagerbauer, Peggy Liechti, Esther Mecksavanh, Lukas Zumsteg Landschaftsarchitektur: David & von Arx Landschaftsarchitektur, Solothurn Visualisierungen: Architron GmbH, Zürich Die Verfassenden schlagen ein kompaktes und gut proportioniertes Bauvolumen vor. Das sechsgeschossige Gebäude nimmt alle Unterrichtsräume der Primarschule auf, das flachere die Turnhalle und den Kindergarten. Durch den geringen Fussabdruck des Gebäudes sind die Freiflächen grosszügig dimensioniert und gut nutzbar. Die Kubatur fügt sich plausibel in das Richtkonzept des Gestaltungsplans ein und schafft einen grosszügigen Abstand zu den kleinteiligen Bauten der Grubenackerstrasse. Zur Thurgauerstrasse hin wird eine durchgehende Flucht gebildet, gegen das Wohnquartier bilden die beiden Baukörper einen Versatz aus. Dieser schafft vor dem Haupteingang der Schule einen räumlich gefassten und gut dimensionierten Pausenplatz, der auf eine künftige Gestaltung des Parkbereichs Rücksicht nimmt. Der Allwetterplatz wird als Teil des Gebäudes verstanden und auf dem Dach der Turnhalle angeordnet. Er ist über eine Freitreppe vom Pausenplatz her erschlossen. Den Verfassenden gelingt mit dem Einsatz gleicher Elemente eine starke Verbindung zwischen den Aussenräumen der Schule und dem geplanten Park. Im weiteren Verlauf der Grubenackerstrasse verliert der Vorschlag jedoch an Stringenz. Zudem ist der Aussenraum des Kindergartens so angeordnet, dass der grosszügige Pflanzgarten im Süden kaum erschlossen ist. Dem Niveauunterschied zwischen Thurgauer- und Grubenackerstrasse wird mit geschickten entwerferischen Mitteln im Schnitt begegnet. So wird neben den beiden Eingängen je auf der Ebene der Strassen stirnseitig zum Park ein dritter Eingang angeboten, der ein weiteres Geschoss erschliesst. Dieses tritt zur Thurgauerstrasse hin als Hochparterre in Erscheinung, was für die Nutzung der Räume von Vorteil ist. Die Einbettung der Turnhalle ist gut gelöst. Der Allwetterplatz auf ihrem Dach ermöglicht einen vierten Eingang im 1. Obergeschoss. Die innere Struktur ist klar aufgebaut. In den Regelgeschossen finden je zwei Cluster Platz, die über eine zentrale Treppenanlage und eine Vorzone erschlossen werden. Die einzelnen Räume sind gut proportioniert, belichtet und funktional. Das Treppenhaus ist aber kaum belichtet und ein Aussenraumbezug fehlt. Dies erschwert eine einfache Orientierung im doch recht hohen Schulhaus erheblich, was für eine Primarschule nicht optimal ist. Im Hauptgeschoss sind die Mensa und der Mehrzweckraum als überhohe Räume ausgebildet, was eine Qualität darstellt. Der Kindergarten funktioniert als unabhängige Einheit gut. 78

Projekt Nr. 65: verde que te quiero verde Foto Situationsmodell 1: 500 Die Turnhalle verfügt über separate Zugänge auf der Seite der Thurgauer- und der Grubenackerstrasse.

2 Projekt Nr. 65: verde que te quiero verde Foto Situationsmodell 1: 500 Die Turnhalle verfügt über separate Zugänge auf der Seite der Thurgauer- und der Grubenackerstrasse. Die Anordnung der Erschliessungen mit Galerie, Garderoben und Nebenräumen ist konfliktfrei gelöst. Der architektonische Ausdruck ist kräftig gewählt und konsequent entwickelt. Er orientiert sich stark an Vorbildern der 1960er- und 1970er-Jahre. Starke plastische Betonelemente bilden eine Primärstruktur. Die vertikalen U-förmigen Beton- Pilaster treten als begrünte Säulen in Erscheinung. Die Vertikalbegrünung mit wildem Wein ist somit integraler Teil des beabsichtigten Ausdrucks. Die Jury diskutiert diesen Ausdruck für ein heutiges Primarschulhaus kontrovers, vielmehr werden Assoziationen zu Berufsschulen oder Bürogebäuden geweckt. Das Projekt formuliert sowohl auf städtebaulicher als auch auf funktionaler und architektonischer Ebene einen schlüssigen Ansatz. Allerdings stellt sich die Frage, ob die gewählten Mittel sowohl in der knappen Organisation der Regelgeschosse als auch im architektonischen Ausdruck für ein Primarschulhaus angemessen sind. Die Gestaltung des Aussenraums weist zudem Brüche auf, die nicht vollständig gelöst sind. 79

3 Situation 1:

4 Projekt Nr. 65: verde que te quiero verde Grundriss Erdgeschoss Grubenackerstrasse 1:600 81

5 Grundriss 1. Obergeschoss 1:600 Grundriss Obergeschoss 1:600 Längsschnitt 1:600 82

6 Projekt Nr. 65: verde que te quiero verde Grundriss Erdgeschoss Thurgauerstrasse 1:600 Schulanlage mit Freifläche Schulanlage mit Erweiterung Cluster 83

7 Visualisierungen Ansicht Südostfassade 1:600 84

8 l Konstruktionsschnitt und Ausschnitt Fassade 1:100 Ansicht Nordostfassade 1: verde que te quiero verde Projekt Nr. 65: m

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