Zwischenbericht. Ankunft und Orientierungswoche

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1 Medienkulturwissenschaft (HF) und Anglistik und Amerikanistik (NF) (B.A.) USA Academic Year 2018/19 Michigan State University USA M19-w Zwischenbericht Ankunft und Orientierungswoche Ich studiere Medienkulturwissenschaft mit Anglistik und Amerikanistik als Nebenfach und bin für ein Jahr an der Michigan State University in East Lansing. Es war schon sehr lange mein Plan, für ein Jahr in den USA zu leben und daher habe ich mich bereits früh in Freiburg informiert, was für Möglichkeiten es gibt, als Teil des Global Exchange Programs in den USA zu studieren. Die Planung ist sehr aufwendig aber nach dem ersten Semester kann ich sagen, dass es sich eindeutig lohnt! Ich bin am zugewiesenen Anreisetag per Direktflug aus Frankfurt in Detroit angekommen, habe den Michigan Flyer Bus genommen und wurde von dem American Semester Program & Exchanges Team (ASP&E) an der Bushaltestelle abgeholt und zu meinem Wohnheimzimmer gefahren. Die ersten Tage waren voll geplant mit Einführungsveranstaltungen, einer Campus-Führung und vielen Möglichkeiten, die anderen Austauschstudenten kennenzulernen. Es war gut, am zugewiesenen Reisetag (ca. eine Woche vor Vorlesungsbeginn) anzukommen, da ich genug Zeit zum Einleben vor dem tatsächlichen 1

2 Beginn des Semesters hatte. Das ASP&E-Team ist stets hilfsbereit und eigentlich muss man sich organisationstechnisch um nichts Sorgen machen, da es für jedes mögliche Problem einen Ansprechpartner gibt. Ich wohne im Wohnheim West McDonel und kann dies sehr empfehlen, da viele der anderen Autauschstudenten in Wohnheimen in der Nähe wohnen und in meinem Fall sechs meiner Freunde sogar auf meinem Floor gewohnt haben. Außerdem habe ich eine amerikanische Mitbewohnerin, mit der ich mich sehr gut verstehe, was aber laut den Berichten vieler anderer Internationals leider die Ausnahme darstellt. Dennoch würde ich jedem, dem die Idee eines amerikanischen Roommates gefällt, dazu raten, es zu versuchen, denn wenn alles gut läuft kann das Zusammenleben viel Spaß machen. Der ans Zimmer geknüpfte verpflichtende dining plan erleichtert einem den Alltag sehr, da man sich um die Essensversorgung keine Sorgen machen muss man könnte theoretisch 99 Mal pro Woche eine dining hall betreten. Nun zum Gastland, den USA. Ich war bereits viermal zuvor hier, sodass ich ein ungefähres Bild davon hatte, was mich hier erwartet. Dennoch ist es natürlich etwas ganz Anderes, für eine längere Zeit hier zu sein und für ein Jahr in das amerikanische Studentenleben einzutauchen. Der Campus ist riesig und ist eine Einheit für sich innerhalb der Collegestadt East Lansing. An der MSU Student zu sein, bedeutet nicht nur, hier Kurse zu belegen, sondern vielmehr, durch und durch ein Spartan zu sein, das heißt zu Sportevents zu gehen, quasi täglich etwas mit Spartan-Logo zu tragen und sich mit der Uni zu identifizieren. Die Begeisterungsfähigkeit der Amerikaner für ihre Uni kennt keine Grenzen und ist etwas, was man sich als Student in Deutschland zunächst gar nicht vorstellen kann, was aber eine großartige Erfahrung ist. Die Michigan State University hat ca Studenten und ist somit eine sehr große Universität. Die Sportteams sind sehr gut und daher stellen Sportevents einen großen Teil der Freizeitbeschäftigungen dar. Auch ansonsten merkt man an den Resourcen, dass die Uni sehr groß ist, sodass man sowohl Uni- als auch freizeittechnisch seinen Interessen nachgehen kann. Es hat für so gut wie alles einen Club - diese haben sich alle beim Spartification -Event zu Beginn des Semesters vorgestellt. Außerdem gibt es eine Vielzahl an organisierten Events von den verschiedenen Colleges, dem University Activities Board (UAB), dem International Office (OISS) und weiteren Anlaufstellen. Die Größe der Uni und die damit verbundenen Möglichkeiten sind auf jeden Fall etwas, was man bei der Erstellung der Prioritätenliste für die Bewerbung bedenken 2

3 sollte. Wenn man eine all American College experience an einer großen Uni haben möchte, ist man an der MSU genau richtig! Spartification-Event Frühstück in der dining hall Akers Kurswahl und Stundenpläne Die Kurswahl fiel mir zunächst schwer, da die MSU ein überwältigend großes Angebot hat und man zunächst zehn Kurse, die sich nicht überschneiden sollen, angeben muss, um dann schlussendlich vier davon tatsächlich zu belegen. Im Nachhinein würde ich sagen, dass man sich nicht allzu viele Sorgen machen sollte, wenn die zugewiesenen Kurse erst einmal nicht zu 100 Prozent passen, denn man kann innerhalb der Anfangszeit vor Ort noch viel anpassen mit der Hilfe der Academic Advisors, solange man die Add-Drop-Period im Auge behält, um nicht in Visumsprobleme zu geraten oder unnötige Gebühren zahlen zu müssen. Das College of Communication Arts and Sciences ist definitiv eines meiner persönlichen Highlights der MSU, da es tolle Kurse, großartiges Equipment, viele Spezialisierungsmöglichkeiten und studiengangrelevante Freizeitmöglichkeiten anbietet. Es gibt Kurse im Bereich der Videoproduktion, des Journalismus, der Werbung, der Kommunikationswissenschaft, der Public Relations, der digitalen Medien und alles, was man sich sonst noch so als Medienstudent wünschen könnte. 3

4 College of Communication Arts and Sciences Mein Stundenplan im ersten Semester sah folgendermaßen aus: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 9:10 AM 12:00 PM 3:00-3:50 PM Media Psychology 5:00-7:50 PM Digital Communications and Society Filmmaking II 1:50-2:40 PM Visual Storytelling 3:00-3:50 PM Media Psychology 1:50-2:40 PM Visual Storytelling 3:00-3:50 PM Media Psychology Im Spring Semester belege ich folgende Kurse: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 8:00-8:50 AM Principles of Public Relations 8:00-8:50 AM Principles of Public Relations 10:20 AM - 12:10 PM Multi-Camera Production for Television 10:20-11:40 AM Topics in North American Literature 4:10-6:00 PM Advanced Video Editing 10:20 AM - 12:10 PM Multi-Camera Production for Television 10:20-11:40 AM Topics in North American Literature 4:10-6:00 PM Advanced Video Editing 8:00-8:50 AM Principles of Public Relations 4

5 Viele Kurse finden hier zweimal die Woche zur gleichen Zeit statt, meist entweder montags und mittwochs oder dienstags und donnerstags. Im Vergleich zu Kursen in Deutschland ist die Vorbereitung der Kurse und das Erledigen von Hausaufgaben und Projekten hier eindeutig zeitintensiver und das System verschulter. Es gibt viele Abgabetermine und Tests und jeweils eine Midterm-Prüfung und eine Finals- Prüfung in den meisten Kursen. Dennoch ist es machbar und man kann mit Fleiß gute Noten erzielen. Außerdem endet das Semester mit der Finals Week und man hat keine Hausarbeiten oder Klausuren mehr danach. Ein typischer Wochentag beginnt mit Frühstück in der nächstgelegensten dining hall, darauf folgen Kurse und das Erledigen von Projekten. Die meisten Clubmeetings und von der Uni organisierten Events sind abends. Unterschiede zu Deutschland Gewöhnungsbedürftig ist hier zum Beispiel, dass viele Studenten in Schlafanzughosen und Ähnlichem zu ihren Lehrveranstaltungen gehen. Auch Smalltalk mit Fremden ist nicht ungewöhnlich und oftmals wird ein schnelles How are you? Good, how are you? mit Bekannten im Vorbeigehen ausgetauscht. Am meisten fehlen mir eindeutig das deutsche Brot sowie ein gut ausgebautes Netz der Öffentlichen Verkehrsmittel. Die Busversorgung des MSU Campus und Umgebung ist dank der (auf dem Campus sogar kostenlosen) CATA-Busse zwar relativ gut, aber längere Strecken lassen sich ohne Auto nicht bewältigen, daher hat sich also das Vorurteil you have to make friends with cars bestätigt. Highlights des ersten Semesters Da im Fall Semester Footballsaison ist, fanden sieben home games der Football Mannschaft der MSU im Spartan Stadium statt. Mir wurde schon im Voraus geraten, ein Studenten Saisonticket zu kaufen, und ich war zuerst skeptisch, weil ich eigentlich nicht der größte Sportfan bin. Doch das Ticket hat sich eindeutig gelohnt, denn die Football-Samstage waren 5

6 ein Highlight des ersten Semesters und etwas, was ich jedem empfehlen würde. Vor den Spielen gibt es tailgates, auf welchen man isst und trinkt und sich mit den anderen, komplett in grün und weiß gekleideten MSU-Fans trifft. Das volle Spartan Stadium mit der marching band, den cheerleadern und dem Maskottchen Sparty ist ein Erlebnis für sich und ein Vorteil des Saisontickets ist es, dass man automatisch in der student section steht, in welcher die Studenten die gesamte Spielzeit über stehen, jubeln und den fight song der MSU singen. Neben Football sind auch die Ice Hockey und Basketball Spiele der MSU tolle Sportevents mit motivierten Student sections. MSU Basketball MSU ice hockey Außerdem haben mir auch die Ausflüge an freien Wochenenden viel Spaß gemacht. Das ASP&Team bot einen Tagesausflug nach Detroit inklusive Baseballspiel sowie ein Wochenende in Chicago an, beides auf jeden Fall zu empfehlen. Zusätzlich habe ich noch mit ein paar Freunden mit einem Mietwagen einen kleinen Roadtrip zu den Niagara Fällen und nach Toronto gemacht. Innerhalb Michigans habe ich einen Tag in Ann Arbor verbracht, 6

7 meine Zimmernachbarin in ihrer Heimatstadt Grand Rapids besucht und war auf dem eintägigen Prime-Musikfestival in Lansing. Day in Detroit (ASP-trip) Weekend in Chicago (ASP-trip) Niagara Fälle (kanadische Seite) 7

8 Niagara Fälle (kanadische Seite) Toronto Ausblick vom CN-Tower Prime-Festival 8

9 Ann Arbor Grand Rapids Fall on Campus 9